Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
Stefan Woltring, Osnabrück / Ibbenbüren / Berlin
www.motioncheck.de
Wirkmechanismen
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
Das Sensomotorische System ist ein lernendes
Informationssystem des Körpers.
Wirkmechanismen
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
8000 – 10000 Wiederholungen um Bewegung zu automatisieren.
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
Wirkmechanismen:
SMFO basieren auf bekannten physiologischen Mechanismen
(Golgi-Sehnen-Reflex, autogene Hemmung des Zielmuskels)
(DGOOC, 02-2016)
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
Wirkmechanismen
- wissenschaftlich unstrittig (Evidenzlevel 1a), kann durch gezielte nicht mechanisch- stützende Änderung der Einlagen- Oberfläche Einfluss auf die Muskelaktivität genommen werden
- die positive Beeinflussung des motorischen Systems in verschiedenen RCT- Studien und Reviews untersucht und bewiesen
(DGOOC, 02-2016)
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion Wirkmechanismen:
- kurze Druckimpulse in Muskel- und Sehnenstrukturen führen nachweislich zu einer kurzzeitigen Tonus- Erhöhung des Muskels
- spezielle Fußorthesen-Elemente nehmen Einfluss auf das sensomotorische System und somit Einfluss auf
die motorische Kontrolle
- für die Peronaeus- Muskulatur konnte dies nachgewiesen werden
- auch die Tibialis-posterior-Sehne kann ein Ansatzpunkt sein
(DGOOC, 02-2016)
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion Dr. Oliver Ludwig und Kollegen
Randomisierte und kontrollierte Studie zur Wirkung eines für Sensomotorische Fußorthesen (SMFO)
typisches laterales Element zur Stimulierung des M.Peronaeus longus
- 32 Probanden - Evidenzlevel 1b
- hohe Signifikanz in der Midstance beim Gehen - höhere Aktivität kann eine
zusätzliche Stabilisierung des Fußes bewirken - therapeutisch und prophylaktisch bei Sprunggelenk-
Instabilitäten relevant (Ludwig et.al.2013)
(DGOOC, 02-2016)
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion wissenschaftliche Evidenz
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
Aktivierung
Peroneus rechts Peroneus rechts
Tibialis ant. rechts Tibialis ant. rechts
Midstance ohne Einlagen Midstance mit Sensomot. Einlagen
Sensomotorische Einlagen, Aufbau und Funktion
Sensomotorische Fußorthesen - folgen einem postulierten Effekt
traditionelle Einlagen
- ggf. auftretende sensomotorische Effekte traditionell hergestellter Einlage sind eher unspezifisch
nach aktuellem Wissensstand
nicht primär für einen Therapieerfolg verantwortlich
(DGOOC, 02-2016)
Wirkungsprinzip
Vorgehensweise
- Ärztliche Diagnostik - Fußabdruck
Vorgehensweise
Diagnostik und
statische Betrachtung dynamische Betrachtung
Vorgehensweise
Funktionstest
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
strategische Nutzung der Aufbauelemente
Anatomie / Physiologie / Zielerreichung
- Aufbauelemente der SMFO je nach spezifischer Zielsetzung in Höhe, Breite und Position variabel
(DGOOC, 02-2016)
SME (SMFO) müssen erklärbar sein!
Vorgehensweise
Palpation
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion mediale Rückfußstütze
- konkaver und konvexer Querschnitt - Anstützung am sustentaculum tali - Applikation in den Sehnenverlauf des
M. tibialis posterior
- Aktivierung der LGW- stützenden und supinierenden Muskulatur
- aktives Element entgegen der Pronation und Eversion
- Wirkelement bei Beinachsen in valgus und Tibiakopf- Innenrotation
- Abduktion und Außenrotationfehlhaltung der Füße
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
laterale Rückfußstütze
- konkaver und konvexer Querschnitt - Applikation in den Sehnenverlauf von
M. peronaeus longus und M. peronaeus brevis - Aktivierung der nach lateral stabilisierenden und
pronierenden Muskulatur
- aktives Element entgegen der Supination, Inversion und Distorsion
- Wirkelement bei Beinachsen in varus
- Adduktion und Innenrotationfehlhaltung der Füße - möglicherweise Aktivierung der LGW- Stabilität
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion retrocapitale Mittelfußstütze
- nach distal steil abfallender Verlauf - Applikation in den Sehnenverlauf der
Fußflexoren und der Plantaraponeurose
- Detonisierung des Gastrocnemiuskomplexes, der Beugeschlinge und Aufdehnung der
Plantaraponeurose
- aktives Element bei auslösenden Faktoren in der Flexorenkette
- Wirkelement bei habituellem Spitzfuß
- aktives Element bei Fehlrotationen der Füße durch Anstieg und Abfall im Querverlauf
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
Zehensteg
- nach distal abfallender Verlauf
- Applikation in den Sehnenverlauf der Zehenflexoren
- Detonisierung des Gastrocnemiuskomplexes, der Beugeschlinge und Aufdehnung der
Plantaraponeurose
- aktives Element bei auslösenden Faktoren in der Flexorenkette
- Wirkelement bei habituellem Spitzfuß - „Tastsensor“
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
Sensomotorische Fußorthesen (SMFO) Wirkmechanismen
Ergänzungen
Fallbeispiel 1 Schlaganfall
Fallbeispiel 1 Schlaganfall
Fallbeispiel 1 Schlaganfall
SMFO + Orthese + Orthesenschuhe SMFO + Orthesenschuhe
Sensomotorik ist sichtbar !
Sensomotorik ist sichtbar !
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
Laterale Rückfußstütze - Aufbauhöhe nach Anatomie
und Zielsetzung - 34 cm Gegenseite 18 cm
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
Mediale Rückfußstütze - Aufbauhöhe 28 mm
- Gegenseite ca. 40 mm
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
- Retrocapitale Erhöhung der Gegenseite
nach Bedarf und Funktion
- Retrocapitale Erhöhung ca. 4 - 5 mm nach
lateral ansteigend
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
- Zehensteg ca. 3 - 5 mm
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
- Retrocapitale 1 ca. 6 mm
- Einbettung
os metatarsale 5
- Detorsion mit lateraler Erhöhung
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion lateraler Lotaufbau
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion
6 Monate später
Sensomotorische Einlagen – Aufbau und Funktion 2 ½ Jahre später
mit SME(SMFO) mit SME (SMFO) + EMS