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twa 70 pflegebedürftige Men- schen nehmen in der Nieder- rhein-Stadt Goch seit einem Jahr an dem Projekt VITALIG („Versorg- tes, interaktives, technikgestütztes, altersgerechtes Leben in Goch“) teil. Durch Videotelefonie mittels Bildtelefon können sie Angehörige, Ärzte, Pflegedienste und Apothe- ken von zu Hause aus kontaktieren.In dem gemeinsamen Projekt von der AOK Rheinland/Hamburg und der Deutschen Telekom wird er- forscht, ob sich die Lebensspanne im eigenen Heim bei hilfebedürfti- gen Senioren durch Technik verlän- gern lässt.
Erste Zwischenergebnisse nach einem Jahr: Schwere Wege bleiben den Senioren im Alter von 65 bis 97
Jahren durch die Lösung erspart.
„Vor allem bringt die Videoverbin- dung zu den Familienangehörigen Sicherheit und Lebensqualität in den Alltag“, erläuterte Günter Wäl- termann, Vorstandsvorsitzender der AOK. Am häufigsten nutzten die Versicherten unter den Diensten
Assistenzsysteme tragen dazu bei, die sozialen Kontakte von pflegebedürftigen Menschen zu stärken.
Foto: Deutsche Telekom
nach Angabe der Krankenkasse mit circa 130 bis zu 140 Anrufen die Kontaktaufnahme zu den teilneh- menden Ärzten und Apotheken, ge- folgt von den Pflegediensten (mit 120 Anrufen), von der Seniorenbe- ratung und der Alltagshilfe (Ein- kaufen, kleine Reparaturen etc.).
Die sozialen Kontakte werden durch die Technikassistenz auch bei Pflegebedürftigkeit gestärkt. Vor al- lem die Kinder der Versicherten neh- men sie in Anspruch, um ihre Eltern zu erreichen. Dies trägt mit dazu bei, dass die Betroffenen länger zu Hause wohnen bleiben können. Dr. Axel Wehmeier, Leiter des Konzernge- schäftsfeldes Gesundheit der Tele- kom, betonte: „Das Pilotprojekt zeigt erfolgreich, welche Möglichkeiten moderne Technologien zu einem selbstbestimmten Leben eröffnen.“
Das Projekt läuft noch bis zum 30.
Juni 2015 und wird anschließend
evaluiert. RB
VIDEOTELEFONIE-PROJEKT