Klausur zur Vorlesung „Einführung in die Informatik“, SS 2004
Name: __________________________ Matrikelnummer: _______________________
Studiengang: ____________________ Semester/Versuch:____________/__________
Datum: Bearbeitungszeit: 60 min
Punkteverteilung (insgesamt 40):
Aufgabe 1: 3 Aufgabe 2: 5 Aufgabe 3: 9 Aufgabe 4: 3 Aufgabe 5: 5 Aufgabe 6: 5 Aufgabe 7: 6 Aufgabe 8: 4 Notenverteilung:
1.0 38-40 2.0 29-31 3.0 23-24 4.0 17-18
1.3 35-37 2.3 27-28 3.3 21-22 4.3 10-16
1.7 32-34 2.7 25-26 3.7 19-20 4.7 5-9
Aufgabe 1) Bits und Bytes (3 Punkte)
In digitalen Rechensystemen werden Daten und Informationen mit Hilfe von Bits und Bytes dargestellt.
a) Was versteht man unter einem Byte? (2 Punkte)
b) Wie viele verschiedene (natürliche) Zahlen kann man mit einem Byte maximal
darstellen? (1 Punkte)
Aufgabe 2) Rekursion (5 Punkte)
Rekursion ist ein wichtiges Mittel zur Programmierung.
a) Was versteht man unter Rekursion? (2 Punkte)
b) Die Berechnung der Fakultätsfunktion n! kann rekursiv dargestellt werden:
Fakultät (int n):
if n == 0 then Fakultät := 1 else Fakultät := n * Fakultät(n-1)
Geben Sie die Folge der Fakultät-Aufrufe an, die durch den Aufruf von Fakultät(5) initiiert werden. Für die Darstellung der Folge verwenden Sie entweder eine textuelle
oder eine graphische Darstellung. (3 Punkte)
Aufgabe 3) Datenbanken (9 Punkte)
Datenbanken werden zur Speicherung von großen Datenmengen verwendet. Vor der
Festlegung der Tabellen einer relationalen Datenbank ist es notwendig, mit Hilfe des Entity- Relationship-Modells (ER-Modell) ein Datenmodell zu erstellen, das zur Beschreibung eines konzeptuellen Datenbankschemas dient.
a) Ein Unternehmen möchte eine Datenbank über ihre Kunden erstellen, in der neben den Kundendaten auch Informationen über die von den Kunden gekauften Produkte und den zugehörigen Kundenbetreuern erfasst werden. Es existieren die Entity-Typen
Kunde: mit den Attributen „Name“, „Adresse“, „Kundennummer“
Angestellter: mit den Attributen „Name“, „Angestelltennummer“, „Abteilung“
und den Relationship-Typen
kauft: zwischen Kunde und Produkt betreut: zwischen Angestellter und Kunde
Beachten Sie, dass ein Angestellter mehrere Kunden betreuen kann, jedoch ein Kunde nur von einem Angestellten betreut wird. Ein Kunde kann mehrere Produkte kaufen, jedoch ein Produkt kann nur von einem Kunden gekauft werden
Zeichnen Sie für diese Datenbankaufgabe das zugehörige ER-Modell und geben sie jeweils die Primärschlüssel der drei Entity-Typen an. (7 Punkte) b) Wie muss ein Relationship-Typ mit der Kardinalität n:m in einer relationalen
Datenbank umgesetzt werden? (2 Punkte)
Aufgabe 4) Rechnernetze (3 Punkte)
Angenommen, Sie arbeiten in einem Unternehmen, deren verschiedene Standorten über ein Weitverkehrsnetz vernetzt sind. Jeder Standort selbst betreibt intern ein lokales Netz.
Welche der folgenden Aussagen sind richtig, welche sind falsch:
richtig falsch
Bei einer Hub-Topologie bilden die angeschlossenen PCs ein Ringnetz .
Bei Verwendung des Zugriffsverfahrens CSMA/CD können Kollisionen bei der Nachrichtenübertragung auftreten.
In einem Ethernet-LAN kann eine Nachricht gleichzeitig (d.h. in einem Sendevorgang) an alle angeschlossenen PCs gesendet werden.
Ein Router dient zur Speicherung von verteilten Dateien im Unternehmensnetz.
1.1.1.1 ist eine gültige IP-Adresse.
Bei der asymmetrischen Verschlüsselung gibt es nur einen geheimen Schlüssel, der sowohl dem Sender als auch dem Empfänger der Nachricht bekannt sein muss.
Aufgabe 5) Entscheidungstabellen und EXCEL-Funktion (5 Punkte)
Die Privatuniversität „Schloß Weich-Hartshausen“ bietet ihren Studierenden die Studiengänge mit unterschiedlichen Service-Levels an.Grundsätzlich sind pro Semester 10.000 Euro Studiengebühren zu entrichten. Daneben besteht die Möglichkeit, „Zusatzpakete“ zu buchen:
1) Nur eine „Rundumversorgung“ für das Studium zu buchen (kostet 5.000 Euro/Semester zusätzlich zu den Studiengebühren) oder
2) nur eine „optimale Freizeitgestaltung“ zu buchen (kostet 7.000 Euro/Semester zusätzlich zu den Studiengebühren) oder
3) beide Pakete zu wählen („Rundumversorgung“ und „optimale Freizeitgestaltung“) – kostet insgesamt 10.000 Euro/Semester zusätzlich zu den Studiengebühren
Die Berechnung der am Semesteranfang an die Privatuniversität „Schloß Weich-Hartshausen“ zu zahlenden Gesamtgebühren erfolgt in einer EXCEL-Tabelle (vgl. Spalte X des nachfolgenden Auszugs aus einem EXCEL-Arbeitsblatt), welche die nachfolgend aufgeführte Form besitzt:
T U V W X
1 Matrikelnumme r
Name des/der Studierenden
Rundumversorgung für das Studium gebucht
Optimale
Freizeitgestaltung gebucht
Gesamtgebühren [Euro]
2 007 Prince Charles J N
3 008 Camilla Parker J J
Tragen Sie nun die oben aufgeführten Bedingungen und daraus abzuleitenden Aktionen für die Berechnung der Gesamtgebühren in geeigneter Form und unter Verwendung der EXCEL-Zellen-Notation in das nachfolgende leere Entscheidungstabellenformular ein.
M 1 2 3 4 5 6 7 8
C1 2
C2 2
C3 2
A1 A2 A3 A4 A5 A6
Formulieren Sie auf der Grundlage der von Ihnen oben entwickelten Entscheidungstabelle eine geschachtelte WENN-Funktion für die Spalte X des oben aufgeführten EXCEL- Arbeitsblattes, damit in den Zelle X2, X3, X4, ... die jeweiligen Gesamtpreise für alle möglichen Kombinationen aus „Zusatzpaketbuchungen“ ausgegeben werden
EXCEL-WENN-Funktion:
3 Punkte
2 Punkte
Aufgabe 6) Programmieren (VBA) (5 Punkte)
Zusätzlich zu den Studiengebühren freut sich die Universität „Schloß Weich-Hartshausen“ natürlich jederzeit über Spenden, die sie von ihren Studierenden erhält. Spenden werden dementsprechend mit einem Examensbonus honoriert.
1. Ergänzen Sie die nachfolgend aufgeführte Prozedur „Bribe“ mittels geeigneter Schleife in der Weise, dass alle Eingaben des Anwenders mit einer Fehlermeldung so lange abgelehnt werden, bis für die Variable Spende ein Betrag größer 0 eingegeben wurde.
2. Ergänzen Sie die fehlenden Angaben zur gültigen Formulierung und zum Aufruf der Funktion
„Examensbonus“.
Berechnung des Examensbonus:
Der Examensbonus beträgt bei Spenden unter 1000 €: 1
Der Examensbonus beträgt bei Spenden von 1001 bis 5000 €: 2 Der Examensbonus beträgt bei Spenden über 5000 €: 3
3. Der Examensbonus soll in der Prozedur „Bribe“ an die Variable „Level“ übergeben werden.
Der erzielte Examensbonus soll am Bildschirm ausgegeben werden.
Ergänzen Sie die Funktion „Bribe“ dementsprechend.
Sub Bribe()
Dim Level As Integer
Dim Spende As Double
... = inputbox(„Bitte Höhe der Spende eingeben“)
... = Examensbonus (Spende)
Msgbox(„Der Examensbonus beträgt : “ ………..) End Sub
Function Examensbonus (...) as ………
End Function
2Punkte Punkte 2Punkt
1Punkt
Aufgabe 7) Normalisierung von Tabellen (6 Punkte)
Am Kiosk der Universität werden die unterschiedlichsten Waren verkauft. Um die Internationalität der Universität zu dokumentieren, werden die Waren mit einem Europreis und einem Dollarpreis
ausgezeichnet.
(Gehen Sie davon aus, dass ein Euro immer 1,20 Dollar kostet !).
Um Scannerkassen einsetzen zu können, wird ein Warenwirtschaftssystem eingesetzt. Jede Ware ist mit einem Strichcode versehen, der eine eindeutige Artikelnummer (EAN) darstellt.
Hierzu gehört unter anderem auch die nachfolgende Tabelle der Artikelstammdaten:
EAN
Artikelbezeichnung EuroStückpreis DollarStückpreis
Packungsgröße Hersteller
4711 Snickers 1,00 1,20 100 g Procter und Gamble; 61234 Frankfurt/M.; Alter Hafen 20 4712 Snickers 2,00 2,40 200 g Procter und Gamble; 61234 Frankfurt/M.; Alter Hafen 20 4799 Frits 0,50 0,60 50 g Haribo; 12345 Berlin; Schlossstr. 2
Überprüfen Sie, ob die Tabelle sinnvoll aufgebaut ist, indem Sie prüfen, ob die ersten drei Normalformen erfüllt sind.
Gehen Sie hierfür folgendermaßen vor:
1. Erläutern Sie jeweils kurz die Kriterien der ersten bis dritten Normalform
2. Begründen Sie, warum die erste, zweite, dritte Normalform Ihrer Meinung nach erfüllt ist – bzw. nicht erfüllt ist.
3. Skizzieren Sie nachfolgend den verbesserten Aufbau der o.g. Tabelle (Primärschlüssel und Nichtschlüsselattribute), der Ihrer Meinung nach die ersten drei Normalformen erfüllt.
2Punkte Punkte 2Punkt 2Punkt
Aufgabe 8) HTML (4 Punkte)
Folgender HTML-Code beschreibt eine Tabelle in Verbindung mit einem Eingabeformular.
1. Erläutern Sie in der Spalte rechts neben dem HTML-Code die gekennzeichneten Tags
2. Zeichnen Sie in dem dafür vorgesehenen (karierten) Bereich auf der folgenden Seite, der den Bildschirm darstellen soll, das Erscheinungsbild der Tabelle und der
Eingabefelder für den Anwender. Geben Sie die Größenverhältnisse proportional wieder.
<html>
<title>Studienaufenthalt online buchen:</title>
<body>
<form method=”post”>
<table border=”1” width="100%">
<tr>
<td width="100%" colspan=“2“>
<p align=“center“>Herzlich willkommen – Wenn die Studiengebühr im Kasten klingt, die Examensnote auf 1,0 springt</p>
</td>
</tr>
<tr>
<td width="50%">
<p>Ihre Matrikelnummer:</p>
</td>
<td width="50%">
<p><INPUT TYPE="TEXT" SIZE="26" NAME="MatrNr"></p>
</td>
</tr>
<tr>
<td width="50%">
Ihre Zusatzwünsche
</td>
<td width="50%">
<SELECT NAME="Level">
<OPTION>Nachtwanderung</OPTION>
<OPTION SELECTED>Schnitzeljagd</OPTION>
</SELECT>
</td>
</tr>
</table>
<p>
<INPUT TYPE="submit" VALUE="Abschicken" NAME="sub1"></p>
</form>
</body>
</html>
4 Punkte
Erläutern Sie in Stichpunkten das grau hinterlegte HTML-Tag
<INPUT …> (einschließlich der angegebenen Attribute):
Erläutern Sie in Stichpunkten den grau hinterlegten Bereich
<SELECT …> </SELECT>:
Hier die Bildschirmdarstellung eintragen: