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Geographen Welt

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Academic year: 2022

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(1)Geographica Helvetica. Geographen. 1981. in. - Nr.. Albert Leemann. 2. der Dritten Welt. Das Interesse an der Auseinandersetzung mit Pro¬ blemen der Dritten Welt drückt sich im Vorlesungs¬. angebot vieler Fachrichtungen und in Diskussions¬ runden verschiedenster Kreise aus. Wenn ein Enga¬ gement auch begrüßenswert ist, stimmt doch der Umstand nachdenklich, wie viele Schweizer sich in der Rolle eines «Experten» sehen, obwohl fach-spezifische und in manchen Fällen auch regionsbezogene Kenntnisse unerläßlich für ein erfolgreiches Wirken sind, das auch rein praktische Belange bein¬ haltet. Zur Vertrautheit mit dem Arbeitsgebiet zäh¬ len nicht nur Kenntnisse der naturräumlichen Aus¬ stattung, sondern auch das Verständnis für tradierte Normen, die das Zusammenleben in der Gemein¬ schaft regeln, sowie Sprachkenntnisse, die es erlau¬ ben, mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Es mag sich nun die Frage stellen, ob es sinnvoll sei, die Zahl der Mitberater für Belange der Dritten Welt durch Geographen zu vergrößern. Vermittelt das Fach Geographie Grundlagen, die bei einem Einsatz in Entwicklungsländern von Belang sind? Zielset¬ zung dieses Themenheftes ist es, auf den Willen und die Berechtigung - zur Mitsprache der Geogra¬ phen im Kreis der Sachverständigen hinzuweisen. In den folgenden Aufsätzen äußern sich Geographen und eine Ethnologin, die sich über Feldaufenthalte in der Dritten Welt ausweisen können und zum Teil Mitarbeiter der DEH sind oder als Projektbearbeiter tätig waren. pd K. I. itten widmet sich dem Basisproblem «Geo¬ graphie und Entwicklungszusammenarbeit»; in ei¬ nem zweiten Teil seines Artikels wendet er sich prak¬ tischen Aufgaben zu, die dem Geographischen Insti¬ tut der Universität Zürich übertragen wurden: Über¬ prüfung der Volkszählung in Jemen, Landnutzungs¬ kartierung als Grundlage eines Agrarzensus in Ne¬ pal, Wirkungsgeflecht der. Brandrodungskultur in. in. Sri. Liberia, operationelle Reisernteprognosen Lanka. Zur Tätigkeit bei der Direktion für Entwicklungszu¬ sammenarbeit und humanitäre Hilfe (DEH) gibt der Aufsatz von Dr.H.ESCHER (Koordinator DEH Ban¬ gladesh) Auskunft. Er legt Grundsätze und Zielset¬ zungen des DEH dar und vermittelt anhand eines Projektablaufs Einblick in die Tätigkeit eines Exper¬ ten. Der Projektbeschrieb betrifft die Müllereifach¬ schule in Mysore (Indien); in diesem Bericht wird. auch die Arbeit eines Sachbearbeiters in der DEHZentrale Bern erwähnt. Im Vordergrund des Artikels von Dr. a. bisaz stehen Überlegungen eines DEH-Koordinators. Der Autor hält Rückschau auf seinen dreijährigen Feldaufent¬ halt in Kamerun und im Tschad. Dabei zeigt er die Ausarbeitung von Basiselementen für ein Konzept auf und schildert Schwierigkeiten in der Projektrea¬ lisierung. Eindrücklich verweist er auf bestehende. Beziehungsgefüge, die es zu berücksichtigen gilt, wenn das Entwicklungsprojekt langfristig Erfolg ha¬ ben soll. Dr. H. Steffen (Bundesamt für Statistik) war Team¬ leiter der Zensusüberprüfung von 1975 in Jemen. Im Kapitel über die Arbeiteremigration aus der Arabi¬ schen Republik Jemen in die Erdölstaaten der arabi¬ schen Halbinsel belegt er, daß bei der Auswande¬ rung nicht Push-Faktoren das migrationsauslösende Moment darstellen, sondern vielmehr das Lohnge¬ fälle für den Wanderentscheid maßgebend ist. Die Basler Ethnologin Barbara lüem beleuchtet in ihrem Aufsatz die Fünfer-Symbolik der Tenggeresen in Ost-Java. Sie zeigt, daß noch heute kleine religiöse und kulturelle Einheiten bestehen, die neben dem Restvolk der Badui als letzte Vertreter der altjavani¬ schen Kultur gelten. Wenn die Autorin auch nicht explizit daraufhinweist, so zeigt es sich doch, daß bei Planungsvorhaben dem regionalen Volksgut Rech¬ nung zu tragen ist, will man nicht mit Modernisie¬. rungsbestrebungen ein Restvolk entwurzeln. Die Zürcher Geographin margrit wegmann gibt in ihrem engagierten Aufsatz «Das Mädchen von Kumaon» Hinweise auf die Gestaltung von Unterrichtsseinheiten, die Kinder für Probleme Gleichalt¬ riger in Entwicklungsländern sensibilisieren sollen, haben doch unsere Schüler oft nur vage, wenn nicht falsche, Vorstellungen. Zum Fehlverständnis tragen nicht zuletzt Kinderbücher bei, die von Autoren ohne vertiefte Grundkenntnisse der Fremdkultur ge¬ schrieben worden sind. Den Autoren ist zu danken, daß sie mit ihren Arti¬ keln eine weitere Öffentlichkeit auf die Bereitschaft der Geographen zu einer sinnvollen Mitarbeit auf¬ merksam gemacht haben. Albert Leemann. Professor am Geographischen Institut der Universität Zürich. Postfach. 8033 Zürich.. Dr.. 49.

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