• Keine Ergebnisse gefunden

Levickij Dmitrij Grigorievič

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Levickij Dmitrij Grigorievič"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

LEVICKIJ Dmitrij Crigorievic

* 1735 in Kiew

t 4.4.1822 in St. Petersburg, heute Leningrad

Dmitrij Crigorievic Levickij, Sohn eines ukrainischen Priesters und Graphikers, war der Großmeister der russischen Bildnismalerei im 18. Jahrhundert. Möglicherweise erhielt er seit 1752 Malunterricht von Alexej Antropov in Kiew, der dort in den Jahren 1752*55 die Kirche S. Andreas ausmalte und ihn als Gehilfen herangezogen haben könnte. Jedenfalls wird Levickij 1758 als Antropovs Schüler in St. Petersburg erwähnt, bei dem er bis 1763 blieb; dort arbeitete Levickij auch bei Guiseppe Valeriani und Louis­Jean­Francpis La­

grenee.

Die Kuristakademie besuchte Levickij nicht. Von der feinen Por­

trätkunst Fjodor Rokotovs lernte er die Beherrschung aller tech­

nischen und koloristischen Möglichkeiten der westeuropäischen

125

Originalveröffentlichung in: Bazin, Germain (Hrsg.): Kindlers Malerei-Lexikon, Bd. 4, Zürich 1967, S. 125-127

(2)

rm w

/

4

/

i J

(3)

LEVI

Malerei, aber ohne das Graziös­Großartige der Gestaltungen Rokotovs zu übernehmen. Vor allem strebte er in seinen Bildnis­

sen nach Wahrhaftigkeit: gleichzeitig suchte er die psychologische und formal­objektive Charakteristik seiner M o d e l l e zu vertiefen.

Seine Porträts, die der französischen und englischen Bildnismalerei jener Zeit an Ausdruckskraft, an Feinheit der farbigen Ausführung und der Beleuchtung in nichts nachstehen und sich durch eine virtuose Wiedergabe der Stoffe auszeichnen, bilden eine unüber­

treffliche Galerie lebensvoller Darstellungen hervorragender Per­

sönlichkeiten aus dem Zeitalter der Zarin Katharina II. Levickij schuf Porträts in offizieller Aufmachung, in denen das Repräsen­

tativ­Dekorative vorherrscht, verstand es aber auch das Repräsen­

tative mit einer wirklichkeitsnahen Intimität zu durchdringen, w i e das 1773 entstandene Bildnis Prokop A. Demidov (Moskau) zeigt. Vollendete Meisterschaft bewies er in einer Reihe von Bild­

nissen aus den 70er und 80er Jahren: Beispielsweise entstand 1773 das Porträt Denis Diderot (Genf), als sich der berühmte französi­

sche Philosoph in St. Petersburg aufhielt. In diesem Bild sind ohne jede Aufmachung ebenso die äußere Erscheinung w i e die geistige Persönlichkeit erfaßt. In dem intimen Frauenbildnis M.A. Djakova (Moskau) von 1778 k o m m t in der feinen malerischen Virtuosität und der ungewöhnlichen Zartheit des Farbauftrages sowie der Lichtbehandlung das Lyrische in Levickijs Kunst besonders zum Ausdruck. Unter seinen zahlreichen, je nach der Persönlichkeit des Dargestellten nuancierten Porträts dürfte sein Hauptwerk eine Reihe von Bildnissen der aristokratischen Schülerinnen desSmoIny­

Institutes sein: Levickij malte diese Bilder, darunter Die Schülerin­

nen Prinzessin Davydova und Rzevskaja (Abb.), in den Jahren 1771­76 im Auftrage der Zarin. Das Überraschende an diesen thea­

tralischen Gruppenporträts, auf denen die Mädchen beim Musizie­

ren oder kostümiert bei der A u f f ü h r u n g eines Schauspiels darge­

stellt sind, ist die treffende Charakteristik: Levickij vermag einer­

seits das Theatralische als ein Stück Wirklichkeit und andererseits das Mädchenhaft­Naive und noch Ungewiß­Zögernde, das jenseits aller theatralischen Aufmachung den jungen Schauspielerinnen eigentümlich ist, überzeugend wiederzugeben. Den Wandel der Entwicklung in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts und im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts machte Levickij nicht mehr mit, o b w o h l er auch in dieser Zeit noch künstlerisch tätig war.

Werkauswahl:

GENF Musee d'Art et d'Histoire »Denis Diderot«, 1773, Leinwand, 58x49 cm. ­ LENINGRAD Russisches Museum »Die Schülerinnen Prinzessin Davydova und Rzevskaja«, 1771­72, Leinwand,144x102 cm. ­ MOSKAU Tret'jakov­Galerie »Prokop A. Demidov«, 1773, Leinwand, 223x166 cm I »M. A. Djakova«, 1778, Leinwand, 61x50 cm/»Zarin Katharina II.«, um 1780, Leinwand, 110x77 cm/

»Grälin Urszula Mniszech«, 1782, Leinwand, 72x57 cm.

Literaturhinweis:

N. M. GERSENZON­CEGODAEVA »Dmitrij Grigorievic Levickij«, Moskau 1964. ­ N. MOLEVA »Levickij«, Moskau 1960. ­ A. M.

SKVORCOV »D. C. Levickij«, Moskau 1916. ­ S. P. DIACILEV

»D. C. Levickij 1735­1822« in »Russkaja zivopis' v XVIII v.« I, St.

Petersburg 1902.v­M o |e

DMITRIJ C. LEVICKIJ .DIE SCHÜLERINNEN PRINZESSIN DAVYDOVA UND R2EVSKAJA«, 1771­72; LEINWAND, 144 x 102 cm. LENINGRAD, RUSSISCHES MUSEUM

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Alter- nativ möglichst Produkte für sehr empfindliche Haut und schminken auch hier direkt vor Ort. Schreiben Sie alle Produkte auf, mit denen sie gearbeitet

Räucherständer in Holz geschnitzt.. Candelaber in

[§6] Daß aber durch ein Bild tatsächlich erkannt werden kann, was für eine Person jemand ist, nicht nur, was den Körper betrifft, sondern auch die Seele, das zeigt die Ge­..

> Mitarbeiter, die gute Unterstützung (von Vorgesetzten und Kollegen) erfahren, sind stress resistenter und deutlich geringer in ihrer Befindlichkeit beeinträchtigt als

Als Arzt, als Patient, sehe ich mit Sorge, dass ständig komplexer wer- dende Gesundheitstechnologien in der Praxis ihr potenzielles Leistungs- profil nicht zeigen können, da sie

Zunächst zeichnen sich die Kursteilnehmenden gegenseitig und zeichnen auch nach Vorlagen, dann arbeiten sie mit einem Modell. Der Kurs umfasst acht Termine und kostet

Jesus Christus spricht: Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

In Wirklichkeit steht die internatio- nale Politik nicht vor der Alternative zwischen nuklearer und nichtnuklea- rer Welt, sondern vor einer gänzlich anderen: Entweder