• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "HOHE KUNST IN DER TIEFE: Eröffnung des Museums für Moderne Kunst in Brüss" (14.11.1984)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "HOHE KUNST IN DER TIEFE: Eröffnung des Museums für Moderne Kunst in Brüss" (14.11.1984)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

PE

et pr IR IR IR

11 1

111 el , ne II ` I 1g

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Kulturmagazin

ii

' 2 i! ir7

um

de, et n 'in

1 YI

I

HOHE KUNST IN DER TIEFE

Eröffnung

des Museums für Moderne Kunst in Brüssel

Wenn es König Baudouin von Belgien demnächst nach Moder- ner Kunst gelüstet, braucht er nur um die Ecke zu gehen. Denn seit Ende Oktober diesen Jahres sind Gemälde und Plastiken des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts im neu eröffneten Museum für Moderne Kunst am Place Royale zum ersten Mal als permanente Ausstellung zu se- hen. Die reichhaltige Samm-

Hinter den Glasfassaden lockt die Kunst — angeordnet im Halbrund, verteilt auf insgesamt acht Stock- werke. Eindrucksvoll: „Spatiodyna- mic 24" von Nicolas Schöffer und

„Mirr" von Hans Arp

Von außen wie in- nen faszinierend:

das neue, in die Tie- fe gebaute Museum für Moderne Kunst in Brüssel. Mit dem Museum für alte Kunst eine gelun- gene Komposition

lung, die durch regelmäßige Neukäufe ständig erweitert wird, war seit der Schließung des Mu- seums im Jahre 1959 dazu verur- teilt, im Keller des Museums für Alte Kunst mehr oder weniger zu verstauben. Zwar wurden in wechselnden Sonderausstellun- gen im Pavillon am Place Royale Teile der Sammlung gezeigt, in den beschränkten Räumlich- keiten kamen sie jedoch nur un- zureichend zur Geltung. Im jetzi- gen Neubau dagegen können Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 46 vom 14. November 1984 (69) 3429

(2)

Brüssel: Museum für Moderne Kunst

Der Innenraum vermittelt Weite, die Skulpturen, Grafi-

ken und Gemälde kommen einzeln sehr gut zur Geltung iteid9.3br

„Der Leutnant" von Roel D'Haese (ganz links), „Pygmalion"

von Delvaux (links Mitte) und „Liebko- sung" von Fernand Khnopff (links) Fotos: Museum (5), Michels (4)

die Kunstwerke in Raum und Licht ihre Wirkung voll entfalten.

Faszinierend ist die Architektur.

Am Fuße des Museums für Alte Kunst wurde das für Moderne Kunst in den Boden gebaut.

Vergleichbar einem griechi- schen Amphitheater ist es halb-

kreisförmig um einen Licht- schacht angeordnet, was den angrenzenden Sälen eine be-

sondere Atmosphäre verleiht.

Durch die Glasfront des Halb- rundes fällt Tageslicht, das zu- sätzlich von der gegenüberlie- genden Wand aus hellem Maas- stein reflektiert wird. Diese in- teressante Untergrundkonstruk- tion zieht sich über acht Ebe- nen. Die Entscheidung, das Mu- seum für Moderne Kunst in die Tiefe zu bauen, wurde ursprüng- lich aufgrund des äußerst be- schränkten Platzes auf dem

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

3430 (70) Heft 46 vom 14. November 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

(3)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Museum für Moderne Kunst FEUILLETON

Mont des Arts getroffen. In die- sem Falle hatte die räumliche Li- mitierung jedoch sehr positive Konsequenzen, die ursprüng- lich als Notlösung gedachte Va- riante erwies sich schließlich als Geniestreich des Architekten Roger Bastin. Denn aus den bei- den unterschiedlichen Elemen- ten — das eine Gebäude in den Boden gebaut, das andere aus dem Boden ragend — entsteht eine einheitliche, in sich ge- schlossene Komposition.

Die Abteilung für Moderne Kunst bietet das bedeutendste und repräsentativste Gesamt- bild der Kunst aller belgischen Provinzen. Das neunzehnte Jahrhundert gibt einen vollstän- digen Überblick über den Klassi- zismus, die Romantik, den Rea- lismus und den Symbolismus.

Im zwanzigsten Jahrhundert sind Ensor wie auch Spilliaert Vorläufer der Moderne. Es fol- gen Bilderreihen des flämischen Expressionismus, der frühen Abstraktion und des Brüsseler Surrealismus mit Magritte und Delvaux. Außerdem vertreten:

Chagall, Vasarely und Dali.

Bisherige Attraktion der „König- lichen Museen der Schönen Künste von Belgien" waren vor allem die Gemälde von Breu- ghel und Rubens. Auch sie er- strahlen nun in neuem Glanze, denn im Zuge der Neueröffnung des Museums für Moderne Kunst wurde auch das Museum für Alte Kunst renoviert. Ziele der Arbeiten: rationalisierte Aus- stellungsflächen und verbesser- te Lichtverhältnisse.

So zieht das von Napoleon im Jahre 1801 gegründete Museum 1984 durch die Renovierung der existierenden Gebäude und den Neubau der unterirdischen Aus- stellungsräume den Besucher in seinen Bann. Karin Michels

Königliche Museen der Schönen Künste von Belgien, Rue de la Regence 3, Brüs- sel; Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 17 Uhr, ausgenommen Montag, Eintritt frei.

Für den Terminkalender

Almanach deutscher Ärzte-Schriftsteller 1985

Der Herausgeber von zehn An- thologien deutscher Ärzte, Ar- min Jüngling, beabsichtigt 1985 wieder einen Almanach deut- scher Ärzte-Schriftsteller her- auszugeben. Es sind alle schrift- stellerisch und malerisch tätigen Ärzte und Zahnärzte eingeladen, sich durch Einsendungen von Lyrik, Essays, Kurzgeschich- ten, Grafik und Zeichnungen (schwarz-weiß) zu beteiligen.

Die Beteiligung setzt nicht die Mitgliedschaft im Bundesver- band Deutscher Schriftsteller — Ärzte voraus. Einsendungen mit frankiertem Rückumschlag er- bittet bis zum 31. Januar 1985:

Dr. med. Armin Jüngling, 8218 Unterwössen. Ferner erbittet er von allen Schriftstellerkollegen die bibliographischen Angaben ihrer im Jahre 1983 und 1984 erschienenen belletristischen

Werke. AJ

Ärzte-Konzert in Wiesbaden — Im großen Saal des Kurhauses Wiesbaden werden am Mitt- woch, dem 21. November, um 20 Uhr, erstmals in einem öffent- lichen Konzert „Ärzte als Kom- ponisten" vorgestellt. Initiator des Konzertes ist der Frankfur- ter Augenarzt Dr. med. Werner D. Bockelmann, der unter dem Pseudonym Jan Bochariski selbst komponiert. (Eine Platte mit seinen Chopin-Variationen wird auf dieser Seite vorge- stellt.) Neben Bochariskis

„Hommage ä Chopin" werden am 21. November Werke aufge- führt von: Professor Dr. med.

Theodor Billroth (1829-1894), Professor Dr. med. Alexander Borodin (1833-1887), Dr. med.

Friedrich Herbst (1897-1951) und Dr. med. Wolfgang Ulrich (geboren 1923). Karten für das Konzert gibt es nur an der Abendkasse. Weitere Informa- tionen bei: Dr. Bockelmann, Te- lefon 0 69/57 08 36. WB

Lieben Sie Chopin?

Die Schallplatte, mit der sich Jan Bochariski (geb. 1927) als Kom- ponist besonderer Art vorstellt, ist eine für unsere Zeit unge- wöhnliche Huldigung an Cho- pin: Die Variationen über The- men von Chopin sind ebenso wie die anderen Klavierstücke (darunter die interessante

„Phantasie-Variation über B-A- C-H") stilistisch weitgehend Chopin verpflichtet. Haben wir es also mit bloßen Stilkopien zu tun, wie sie etwa Siegfried Ocho einstmals mit seiner „humoristi- schen Bearbeitung" des Liedes

„'s kommt ein Vogel geflogen' im Stile älterer und neuerer Mei- ster" lieferte? Der Vergleich wä- re unangemessen, denn Bo- chariski will keine stilistischen Verwandlungskünste vorführen, seine musikalische Sprache ist vielmehr die Chopins, die er meisterhaft beherrscht und aus der er mit erstaunlichem Ein- fallsreichtum Eigenes schafft.

Das hindert ihn nicht, über Cho- pin hinauszugreifen: Liszt klingt an, desgleichen Adolph von Henselt, Skriabian und Rachma- ninoff, wie vor allem die ein- drucksvollen dreizehn Variatio- nen über Chopins Prölude op.

28, Nr. 20 zeigen. Hans-Dieter Bauer erweist sich als ausge- zeichneter Interpret der piani- stisch anspruchsvollen Stücke.

Den Freunden Chopins und der Klaviermusik des 19. Jahrhun- derts, aber auch allen, die Sinn für musikalische Raritäten ha- ben, sei die Platte empfohlen — erst recht an dieser Stelle, heißt Jan Bochanski doch eigentlich Dr. med. Werner Bockelmann und ist Augenarzt in Frankfurt am Main. Werner F. Kümmel (Jan Bochatiski: Chopin-Variatio- nen, Vol. I, FSM 53 222EB, 21,80 DM; über den Fachhandel)

3432 (72) Heft 46 vom 14. November 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

KUNST der MODERNE - Highlights von 1800 bis 1940 ist für den modernen Kunst- unterricht, Kurse, Projekte und Arbeitsgemeinschaften in den Sekundarstufen 1 und 2 nach einem

Während aber die Be- deutung außereuropäischer Kulturen heute zum selbstver- ständlichen Wissen über mo- derne Kunst gehört und 1984 anhand einer großangelegten Ausstellung

Hans Grundig, Rektor der Staatlichen Kunsthochschule in Dresden und Mitglied der Jury, schrieb: »Die Probleme der Malerei, der bildenden Kunst überhaupt, ob realistisch

Und doch ist die akademische Kunst eine zentrale Inspirationsquelle Watteaus gewesen, nicht indem er sie übernahm oder sich ihr anschloß, sondern indem er sich an ihr rieb, ja es

KREIS KLEVE. Stadtradeln 2021 hat im Kreis Kleve ordentlich Fahrt aufgenommen. Täglich steigt die Zahl der Teilnehmer, die möglichst viele alltägliche Wege gesund und

Claude Monet – auch bekannt als Oscar-Claude oder Claude Oscar Monet – wurde als Sohn eines Kolonialwarenhändlers am 14.. Dezember 1926

Alle Aufgaben können ohne aufwändige Vorbereitungen sofort eingesetzt werden, weil die Reihe Moderne Kunst ein Direktmaterial mit dem Ziel Mehr Lernen in weniger Zeit ist und mit

Alle Aufgaben können ohne aufwändige Vorbereitungen sofort eingesetzt werden, weil die Reihe Moderne Kunst ein Direktmaterial mit dem Ziel Mehr Lernen in weniger Zeit ist und mit