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Archiv "Alte Leier" (10.02.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Alte Leier

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ie SPD hat sich offenbar geschworen, keine Gele- genheit auszulassen, um der „Rechtskoalition aus CDU, CSU und FDP" (so die SPD-Ar- beitsgemeinschaft für Arbeit- nehmerfragen) eine böse Ab- sicht anzuhängen: Unter der Ägide von Heiner Geißler und Norbert Blüm würde der So- zialstaat systematisch demon- tiert, würden hart erkämpfte soziale Besitzstände angetastet und ein Umverteilungsprozeß von unten nach oben betrieben.

Die schrillen Töne der Arbeits- gemeinschaft der Sozialde- mokraten im Gesundheitswe- sen (ASG) mochten noch als Unmutsbekundungen und Stimmungsmache einiger neu gewählter Exponenten durch- gehen, doch setzte die Bundes- konferenz der SPD-Arbeits- gemeinschaft für Arbeitneh-

merfragen (AfA) kaum eine Woche später noch eins drauf.

Die AfA bietet sich als Sachwal- terin der sozialen Gerechtigkeit an. Sie will der „Wirtschaftskri- minalität", der Plünderung des Sozialstaates und „Manipula- tionen im Gesundheitswesen"

einen Riegel vorschieben. Man mag dies als überzogen hinstel- len, die Anwürfe der AfA sind jedenfalls gewichtiger einzu- stufen als die von ASG-Oberen losgelassenen Rundum-Schlä- ge. Denn immerhin ist die AfA zur mitgliederstärksten und einflußreichsten Gruppierung innerhalb der SPD gediehen.

F

ür die SPD sind die „Buh- männer" des Gesundheits- wesens ausgemacht: Sämt- liche „Anbieter", insbesondere die Ärzte und Zahnärzte sowie die pharmazeutische Industrie;

sie sollen an die straffe staat- liche Kandare genommen wer- den. Die Preisentwicklung im Gesundheitswesen müsse sich auch künftig an der Meßlatte

der Grundlohnsummenent- wicklung orientieren. Daß bei einer solchen verzerrten Sicht die Versicherten ausgenom- men bleiben müssen, daran ließ auch die SPD-AfA keinen Zweifel.

W

ie bereits früher werden als probate Rezepte empfohlen: Alle Ange- stellten sollen unbegrenzt ge- setzlich kranken-versichert werden; die Bemessungsgren- ze soll hochgeschraubt werden.

Auch die Beamten sollen in die gesetzliche Versicherung ge- pfercht werden. Eine „Positivli- ste für Arzneimittel" soll die

„ungefügigen" Ärzte ebenso wie die Pharmaindustrie end- lich Mores lehren. Trotz all die- ser strukturverändernden Vor- schläge fordert die SPD, die Sb- zialpolitik solle von Stetigkeit geprägt sein. Worauf wir uns, zumindest was die verbal-pro- grammatische Seite der SPD betrifft, verlassen können: im- mer wieder die alte Leier. HC

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Politik

Licht ins Dunkel

der „Selbsteinweisung" 329 Der Kommentar

BAT-Falle 330

Nachrichten

Aus Bund und Ländern: Beschränkungen der Kassenarztzulassungen in Bayern auf- gehoben — Einführung in die Arbeitsmedi- zin — Privatrezepte: Wiederholungsvermerk soll entfallen — Privat-Universität in Witten/

Herdecke expandiert — Psychiatrie: Modell- erprobungen in 14 Regionen — Zentrum für Herzchirurgie in Stuttgart — 4,5 Millionen Schwerbehinderte — Zusatzversichert im Krankheitsfall — Aus der DDR: Weiterbil- dung für Teilgebiete „nur bei Bedarf" — 257 neue Ärzte — Europa: 3,7 Prozent mehr Ärz- te — Aus aller Welt: Ein Kinderarzt wurde

Präsident — Nieren für Ausländer 331

Die Reportage

islamische Medizin —

mehr Wunsch als Wirklichkeit 333 Einreise nach Persien (IV)

Norbert Jachertz

Fasten als Heilmittel für physische

und psychische Krankheiten 334

Dr. med. M. Farrukh Hussain

Der Kommentar

„Milliarden-Ding" noch nicht abgehakt 337

Die Glosse

Sozialkybernetik — Komma Null 338

Themen der Zeit

Ein neues Preis-System

für das Hospital: Beispiel USA .339

Dr. med. Karl Jeute

Selbstmord im Justizvollzug 341 Ursachen und Abhilfemaßnahmen

Dr. med. Annemarie Wiegand

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 6 vom 10. Februar 1984 (1) 313

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