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Publikationen - Empfehlungen zur Weiterentwicklung der außeruniversitären Forschung zum östlichen Europa (Drs. 2850-13), Januar 2013

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wr

wissenschaftsrat

Drs. 2850-13 Berlin 25 01 2013

Empfehlungen zur

Weiterentwicklung der außeruniversitären

historischen Forschung zum

östlichen Europa

(2)
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inhalt

Vorbemerkung 5 Kurzfassung 7

A. Einleitung 14

A.I Hintergrund und Ziele der Empfehlungen 14 A.II Bisherige Empfehlungen des Wissenschaftsrates 19 A.III Anlage der Strukturuntersuchung 21

B. Ausgangslage 26

B.I Organisation und Ausstattung der Außeruniversitären Institute 27 I.1 Standorte, Haushalt und Zuwendungsgeber 27

I.2 Personal 30

I.3 Rechtsform und Leitungsgremien der Institute 32 B.II Profil der außeruniversitären Einrichtungen 35

II.1 Aufgabenprofil 35

II.2 Fachliches Profil 36

II.3 Regionales Profil 37

B.III Forschung der außeruniversitären Einrichtungen 39 III.1 Forschungsschwerpunkte und -projekte 39 III.2 Veröffentlichung von Forschungsergebnissen | 43

III.3 Drittmittel | 44

III.4 Qualitätssicherung 45

B.IV Lehre und Nachwuchsförderung der außeruniversitären

Einrichtungen 47

IV.1 Lehre 47

IV.2 Nachwuchsförderung 49

IV.3 Stipendien 52

B.V Vernetzung der außeruniversitären Einrichtungen 53

V.1 Kooperationsbeziehungen 53

V.2 Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler 55 B.VI Wissenschaftliche Infrastrukturen und Serviceleistungen der

außeruniversitären Einrichtungen 56 VI.1 Bibliotheken, Archive, Sammlungen 56 VI.2 Periodika und wissenschaftliche Reihen 58 VI.3 Datenbanken, Informations- und Kommunikationsportale 59

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4 VI.4 Serviceleistungen für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und die

Öffentlichkeit 63 B.VII Lage der Forschung und Lehre zum östlichen Europa an den

Deutschen Universitäten 67

VII.1 Zahl der Professuren 67

VII.2 Forschung 70

VII.3 Forschungsprojekte 71

VII.4 Lehre und Nachwuchsförderung 73

VII.5 Universitäre Zentren 75

B.VIII Verdichtung der Forschung zum östlichen Europa 78

B.IX Forschungsförderung 80

C. Bewertung und Empfehlungen 84

C.I Zur Bedeutung der außeruniversitären Forschung zum östlichen Europa 84

C.II Zur Forschung 86

II.1 Zum fachlichen Profil der universitären und außeruniversitären

Forschung zum östlichen Europa 86

II.2 Zum regionalen Profil 91

II.3 Zur Forschung zur Geschichte und Kultur der Deutschen im

östlichen Europa 93

II.4 Zu Forschungsvorhaben 95

II.5 Zu Publikationen und Vorträgen 97 C.III Zur Lehre und Nachwuchsförderung 99 C.IV Zu den nationalen und internationalen Kooperationen 101 C.V Zu wissenschaftlichen Infrastrukturen und Serviceleistungen 103 C.VI Zur Struktur der Außeruniverstären Forschung zum östlichen

Europa 107 C.VII Zur Struktur der universitären Forschung zum östlichen Europa 111

Anhang 113

Abkürzungsverzeichnis 149

(5)

5 5

Vorbemerkung

Deutschland verfügt über eine große Zahl außeruniversitärer Forschungsein- richtungen, die sich ausschließlich oder mit einem nennenswerten Anteil ihrer Forschung der Geschichte des östlichen Europa widmen. Die meisten dieser Ein- richtungen erbringen neben ihren Forschungstätigkeiten auch Serviceleistun- gen für die Wissenschaft; einige nehmen überdies, zumeist in geringerem Um- fang, Beratungs- und Informationsaufgaben für Politik, Verbände und die breitere Öffentlichkeit sowie Bildungsaufgaben wahr.

Der Wissenschaftsrat hat sich bereits im Jahr 2007 in seiner Stellungnahme zum Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Eu- ropa (BKGE), Oldenburg, für eine Strukturuntersuchung dieses Forschungsfeldes ausgesprochen. Sie solle dazu beitragen, „die Koordination von Forschung und Dienstleistungen sicherzustellen, mögliche Synergien bei vergleichbaren Aufga- ben zu nutzen sowie einer beobachtbaren disziplinären Engführung in der Ost- europaforschung zu begegnen.“ |1 Darüber hinaus soll diese Strukturuntersu- chung gesamtstaatliche Bedarfe sowie wissenschaftliche Schwerpunkte im Bereich der Osteuropageschichte identifizieren und kann somit auch als eine Grundlage für künftige Verfahren zur Aufnahme entsprechender Einrichtun- gen in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern im Rahmen der Leib- niz-Gemeinschaft dienen.

Die vorliegenden Empfehlungen richten ihren Fokus auf die außeruniversitäre historische Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung, ihre Bedeutung, Stär- ken und Schwächen im Verhältnis zum nationalen und möglichst auch interna- tionalen Forschungsfeld. Darüber hinaus beziehen sie gegenwartsorientierte Fä- cher ein, die einen Forschungsbezug zum östlichen Europa aufweisen. Um die Bedeutung der außeruniversitären Institute für das gesamte Forschungsfeld in Deutschland zu beurteilen, gehen die vorliegenden Empfehlungen ergänzend

| 1 Wissenschaftsrat: Stellungnahme zum Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östli- chen Europa (BKGE), Oldenburg, in: Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungnahmen 2007, 3 Bände, Köln 2008, Bd. 2, S. 405-465, hier S. 411 f.

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6

6 auch auf die Lage der Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung an den deut- schen Universitäten ein. Ein Schwerpunkt der Empfehlungen liegt auf den insti- tutionellen Strukturen.

Zur Durchführung dieser Strukturuntersuchung hat der Wissenschaftsrat im Januar 2011 eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Ihr gehörten auch Sachverständige an, die nicht Mitglied des Wissenschaftsrates sind. Ihnen ist der Wissenschafts- rat zu besonderem Dank verpflichtet. Um die erforderlichen Informationen über die außeruniversitären Forschungsinstitute zu gewinnen, hat die Ge- schäftsstelle des Wissenschaftsrates in der ersten Jahreshälfte 2011 eine Erhe- bung durchgeführt, in die 34 Einrichtungen einbezogen waren, darunter 26 geistes- und kulturwissenschaftliche sowie acht sozial- und wirtschaftswissen- schaftliche. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe Anhörungen durchgeführt, an denen Leiterinnen und Leiter von außeruniversitären Forschungsinstituten zum östlichen Europa sowie Vertreterinnen und Vertreter von Zuwendungsge- bern, maßgeblichen Fachverbänden und Einrichtungen der Forschungsförde- rung befragt wurden. In zwei auswärtigen Sitzungen am Geisteswissenschaftli- chen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) in Leipzig sowie am Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa (WiOS) in Regensburg hat die Arbeitsgruppe vertiefende Gespräche mit den Leitungen und den wissenschaft- lichen Beschäftigten außeruniversitärer Forschungseinrichtungen vor Ort sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Universität geführt. Ergänzend hat die Arbeitsgruppe ausgewählte Osteuropahistorikerinnen und -historiker aus Lettland, der Schweiz, Tschechien und den USA um eine Einschätzung zur Bedeutung und internationalen Sichtbarkeit der deutschen außeruniversitären Forschung zur Geschichte des östlichen Europa gebeten. Ihnen sowie den Insti- tuten und Anhörungsgästen, die der Arbeitsgruppe Daten, Informationen und Einschätzungen übermittelt haben, gilt der Dank des Wissenschaftsrates.

Der Wissenschaftsrat hat die vorliegenden Empfehlungen am 25. Januar 2013 beraten und verabschiedet.

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7 7

Kurzfassung

Die geisteswissenschaftliche, insbesondere historische Forschung zum östlichen Europa in Deutschland verfügt über eine mehr als einhundertjährige Tradition.

Sie war lange Zeit international führend und genießt auch heute noch, neben der amerikanischen und der britischen Ost-, Ostmittel- und Südosteuropafor- schung, weltweit hohes Renommee. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts und damit früher als in den meisten Geisteswissenschaften hat sich hier neben der univer- sitären auch eine außeruniversitäre Forschung etabliert. Gegenwärtig gibt es in Deutschland 21 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die in ihrer De- nomination und/oder in ihrer grundlegenden Aufgabenbeschreibung einen ex- pliziten Bezug zum östlichen Europa aufweisen. 17 dieser Einrichtungen sind geisteswissenschaftlich ausgerichtet und überwiegend historisch orientiert.

Darunter befinden sich acht Institute, die auf der Grundlage von

§ 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) institutionell gefördert werden und sich der Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa widmen. Die üb- rigen neun geisteswissenschaftlichen Institute befassen sich mit Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa im engeren Sinne. Hinzu kommen drei gegenwartsbezogene Forschungseinrichtungen und ein Institut, das sich die Verbindung von histori- scher und wirtschaftswissenschaftlicher Forschung zum östlichen Europa zur Aufgabe gemacht hat. Insgesamt verfügen diese 21 Institute über 315,5 institu- tionelle Stellen, darunter 181,4 Stellen für wissenschaftliches Personal. Hinzu kommen 66,8 wissenschaftliche Drittmittelstellen (Stand: 31.12.2010). Im Haushaltsjahr 2011 belief sich die Summe der Institutsbudgets auf rund 32,0 Mio. Euro.

Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen leisten einen wichtigen Bei- trag zur Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung in Deutschland. Sie ergän- zen die universitäre Forschung in thematischer und regionaler Hinsicht: Wäh- rend an den Universitäten der Schwerpunkt auf dem Bereich der Osteuropaforschung (vornehmlich Russland bzw. die Sowjetunion) liegt, domi- niert außeruniversitär die Befassung mit Ostmitteleuropa. Die sozial-, insbeson- dere wirtschaftswissenschaftliche Forschung ist quantitativ außeruniversitär deutlich stärker vertreten als an den Hochschulen. Gerade in diesem Bereich sowie in den auf das östliche Europa bezogenen Philologien hat an den Univer-

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8 sitäten in den vergangenen rund zwanzig Jahren ein erheblicher Stellenabbau stattgefunden. Die historische Forschung zum östlichen Europa war davon aus- genommen. Ihr stehen derzeit insgesamt 43 Professuren an deutschen Universi- täten zur Verfügung (einschließlich Junior- und Stiftungsprofessuren). An ein- zelnen Universitäten bestehen interdisziplinäre Zentren der Forschung zum östlichen Europa oder Regionalforschungszentren, die einen Schwerpunkt in dieser Region aufweisen. Diese Zentren führen die vor Ort vorhandene Expertise zum östlichen Europa bzw. zu unterschiedlichen Regionen fächerübergreifend zusammen. An vier Standorten bzw. in deren räumlicher Nähe sind zugleich außeruniversitäre Forschungseinrichtungen angesiedelt (Bremen, Gie- ßen/Marburg, Leipzig, München/Regensburg), wodurch sich eine Verdichtung entsprechender Forschungskapazitäten ergibt. Das wissenschaftliche Potential dieser Verdichtungen wird gegenwärtig noch nicht in allen Fällen hinreichend ausgeschöpft.

Am intensivsten ist die Zusammenarbeit von außeruniversitären Instituten zum östlichen Europa und Universitäten in der Lehre und Nachwuchsförderung. Mit ihrem teilweise beträchtlichen Engagement in diesen Bereichen erweitern die außeruniversitären Institute das universitäre Lehrangebot. An einzelnen Stand- orten könnten auf das östliche Europa konzentrierte Studiengänge und Gradu- iertenprogramme ohne die Mitwirkung außeruniversitärer Einrichtungen nicht angeboten werden. Demgegenüber ist die Zusammenarbeit in der Forschung überwiegend noch verbesserungsbedürftig.

Eine besondere Bedeutung kommt den außeruniversitären Instituten auch für die Vernetzung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem östli- chen Europa zu. Einige der Einrichtungen nehmen regelmäßig in größerer Zahl Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler insbesondere aus dieser Region auf und vergeben hierfür teilweise auch Stipendien. Ausbaufähig sind demge- genüber die Kooperationen der außeruniversitären Ost-, Ostmittel- und Südost- europaforschung mit dem westlichen Europa und den USA. Die Sichtbarkeit der deutschen außeruniversitären Forschung zum östlichen Europa im angelsächsi- schen und westeuropäischen Raum ist auch aufgrund ihrer Publikationspraxis eingeschränkt, die vornehmlich auf deutschsprachige Veröffentlichungen setzt.

Besonders wichtig für die gesamte Forschung zum östlichen Europa in Deutsch- land und teilweise auch darüber hinaus sind überdies die zahlreichen Leistun- gen, die die außeruniversitären Einrichtungen im Bereich der wissenschaftli- chen Informationsinfrastrukturen und Serviceleistungen erbringen. Die Institute verfügen teilweise über umfangreiche Spezialbibliotheken sowie Sammlungen und einzelne Archive. Sie geben den größten Teil der wissen- schaftlichen Fachzeitschriften heraus, entwickeln und betreiben Internetporta- le und Datenbanken und erbringen vielfältige weitere Serviceleistungen vor- nehmlich für Wissenschaft, Bildung und Öffentlichkeit, in geringerem Umfang

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9 9 auch für Politik und Wirtschaft. Um Infrastruktur- und Serviceleistungen dieser

Art dauerhaft bereit stellen zu können, ist eine spezifische Expertise und perso- nelle Kontinuität erforderlich, die in Universitäten nicht in vergleichbarem Ma- ße gegeben ist. Kritisch zu bewerten sind die unzureichende Abstimmung und die Unübersichtlichkeit der Serviceangebote des außeruniversitären Bereichs.

Auf Initiative des Herder-Instituts werden hier gegenwärtig erste Schritte un- ternommen, die zu einer verbesserten Koordinierung und Arbeitsteilung führen sollen. Auch über den Servicebereich hinaus sieht der Wissenschaftsrat erhebli- chen Bedarf, die Abstimmung und Kooperation zwischen den außeruniversitä- ren Einrichtungen zum östlichen Europa sowie zwischen diesen und den Uni- versitäten sowie weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern.

Damit der außeruniversitäre Bereich der deutschen geistes- und sozialwissen- schaftlichen Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung sein wissenschaftli- ches Potential besser ausschöpfen und auch in Zukunft einen wesentlichen er- gänzenden und unterstützenden Beitrag zum Forschungsfeld leisten kann, ist seine strukturelle Weiterentwicklung erforderlich. Die wichtigsten Empfehlun- gen, die der Wissenschaftsrat hierzu ausspricht, sind im Folgenden zusammen- gefasst. Einbezogen sind dabei auch einige Empfehlungen an die Universitäten, insoweit sie die Weiterentwicklung des gesamten Forschungsfeldes betreffen.

Empfehlungen zur Struktur der außeruniversitären Forschung zum östlichen Europa _ Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sollten multidisziplinär ausge-

richtet sein, um einen fachlich breiteren Blick auf eine Region zu ermögli- chen und in der interdisziplinären Zusammenarbeit neue Impulse für das Forschungsfeld setzen zu können. Der regionale Bezug sollte dabei nicht zu eng gewählt werden, damit auch intra- und interregionale Vergleiche vorge- nommen werden können. Die Begrenzung des Forschungsfokus auf ein ein- zelnes Land sollte möglichst vermieden werden. In geeigneten, insbesondere zeitgeschichtlich ausgerichteten Instituten sollte die Verbindung von geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung gestärkt werden.

_ Um die genannten Anforderungen erfüllen zu können, müssen die Einrich- tungen über eine gewisse personelle und finanzielle Mindestausstattung ver- fügen. Im Hinblick auf die kleineren Einrichtungen sollte eine Integration in eine Hochschule oder ein anderes außeruniversitäres Institut geprüft werden.

_ Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen zum östlichen Europa soll- ten sich intensiv darum bemühen, ihre Zusammenarbeit untereinander, mit Universitäten und mit anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu verbessern. Dies gilt in erster Linie für den Bereich der Forschung. Hin- sichtlich des Angebots und der Weiterentwicklung wissenschaftlichen Servi- celeistungen sind vornehmlich die außeruniversitären Institute zum östlichen

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10 Europa aufgerufen, sich besser abzustimmen und vermehrt zu kooperieren.

Das darauf gerichtete Engagement des Herder-Instituts sollte fortgesetzt und erweitert werden. Dabei sollten Möglichkeiten der Arbeitsteilung geprüft und genutzt werden; dies schließt auch die Prüfung einer Zusammenführung kleinerer Sammlungen und Archive an einem Standort ein.

_ Um die Zusammenarbeit mit Universitäten weiter zu verbessern, sollten wis- senschaftliche Leitungspositionen außeruniversitärer Forschungseinrichtun- gen zum östlichen Europa vermehrt in gemeinsamen Berufungen mit Hoch- schulen besetzt werden, wie dies an einzelnen Instituten bereits praktiziert wird.

Empfehlungen zur Forschung auf Grundlage von § 96 BVFG

_ Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie den Ländern Baden-Württemberg und Bay- ern, ihre institutionelle und Projektförderung fortzuführen, zunächst auf Grundlage von § 96 BVFG. Perspektivisch sollte noch stärker als bisher das Ziel verfolgt werden, die Erforschung deutscher Geschichte und Kultur im östlichen Europa in der universitären und außeruniversitären Geschichtswis- senschaft allgemein sowie in der Geschichte des östlichen Europa zu veran- kern. Nach Ablauf von zehn Jahren sollte geprüft werden, in welchem Maße diese Verankerung gelungen ist und eine Sonderförderung für diesen The- menkomplex weiterhin angezeigt erscheint.

_ Hinsichtlich der sehr kleinen Institute zur Geschichte und Kultur der Deut- schen im östlichen Europa sollte geprüft werden, ob eine institutionelle Zu- sammenführung mit vergleichbaren Einrichtungen möglich ist. Insbesondere für diejenigen Einrichtungen, die durch das Land Baden-Württemberg institu- tionell (mit-)gefördert werden, könnten sich eine Konzentration an einem Standort und eine enge Verbindung mit der dortigen Universität als förderlich für die weitere wissenschaftliche Arbeit erweisen. Sie könnte überdies dazu beitragen, eine zu enge thematische Ausrichtung, wie sie vornehmlich beim Siebenbürgen-Institut gegeben ist, zu überwinden und die Forschung breiter auszurichten.

Empfehlungen zur Forschung

_ Der Wissenschaftsrat appelliert an die Ost-, Ostmittel- und Südosteuropahis- torikerinnen und -historiker insbesondere aus dem außeruniversitären Be- reich und die Vertreterinnen und Vertreter der allgemeinen Geschichtswis- senschaft zukünftig enger zusammenzuarbeiten und die eigenen Forschungsperspektiven regional zu erweitern. Die außeruniversitären For- schungseinrichtungen zum östlichen Europa sollten sich untereinander und mit geeigneten Professuren an Universitäten darüber abstimmen, wie regiona-

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11 11 le Forschungslücken geschlossen werden können. Dabei sollte insbesondere

die Forschung zum Baltikum größere Berücksichtigung finden.

_ Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen zum östlichen Europa soll- ten sich vermehrt an Verbundforschungsvorhaben mit einer breiteren regio- nalen Perspektive beteiligen. Zur Finanzierung derartiger Vorhaben sollten sie sich gemeinsam mit Partnern im östlichen und westlichen Europa häufiger um EU-Drittmittel bewerben.

_ Um die internationale Sichtbarkeit und Rezeption der Forschungsergebnisse zu verbessern, sollten die Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der außeruniversitären Ost-, Ostmittel- und Südosteuropainstitute ergänzend in größerem Umfang auch auf Englisch publizieren und sich für die Überset- zung wichtiger Werke ins Englische engagieren. Darüber hinaus sollten sie sich darum bemühen, ihre Forschungskooperationen mit dem westlichen Eu- ropa und den USA auszubauen sowie vermehrt Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auch aus diesem Raum zu gewinnen.

Empfehlungen zu Lehre und Nachwuchsförderung

_ Die außeruniversitären Einrichtungen zum östlichen Europa sollten ihr En- gagement in Lehre und Nachwuchsförderung fortsetzen. Einrichtungen, die bislang noch nicht im Bereich der strukturierten Graduiertenprogramme tä- tig sind, sollten ihre Möglichkeiten prüfen, in Kooperation mit Hochschulen entsprechende Programme zu konzipieren und durchzuführen. Die bestehen- den Stipendienprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland sollten fortgeführt, dabei allerdings besser mit Hochschulen und anderen außeruniversitären Einrichtungen abgestimmt werden.

_ Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen sollten sich untereinander und mit einschlägigen universitären Zentren darüber abstimmen, ob einige der zahlreichen und vielfältigen Sommerschulen zu größeren, interregional vergleichenden oder interdisziplinären Angeboten zusammengeführt werden können.

Empfehlungen zu wissenschaftlichen Infrastrukturen und Serviceleistungen

_ Die zahlreichen Institutsbibliotheken sowie die überwiegend kleineren Sammlungen und Archive der außeruniversitären Forschungseinrichtungen zum östlichen Europa sowie deren Bestände sollten in einer zentralen Daten- bank erfasst werden. Diese sollte in eines der webbasierten Fachportale integ- riert werden.

_ Für die Erschließung von Sammlungs- und Archivbeständen von internationa- ler Bedeutung sollten Bund und Länder zusätzliche Mittel auf Projektbasis be- reit stellen. Grundsätzlich sollte eine auch für die dauerhafte Pflege und den

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12 Betrieb der erforderlichen Informationsinfrastrukturen ausreichende Grund- finanzierung zur Verfügung gestellt werden. Angebote aus dem Bereich der digital humanities, die nicht breit nachgefragt werden, sollten eingestellt wer- den.

_ Um die Zugänglichkeit wissenschaftlicher Fachzeitschriften zu verbessern, sollten ältere Jahrgänge retrodigitalisiert und aktuelle Ausgaben auch in digi- taler Form bereit gestellt werden. Soweit dies noch nicht der Fall ist, sollte für die wissenschaftlichen Fachzeitschriften zum östlichen Europa ein - möglichst international ausgerichtetes - Begutachtungsverfahren eingeführt werden.

_ Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen sollten ihre Forschungser- gebnisse noch stärker an Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit vermitteln und dafür zeitgemäße, adressatengerechte Kommunikationsformen wählen.

Empfehlungen an Universitäten

_ Um die Möglichkeiten interdisziplinärer Forschung zum östlichen Europa zu verbessern und um die gegenwartsbezogenen Beratungskompetenz der Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung in Deutschland zu stärken, sollten ei- nige Professuren in systematischen, gegenwartsorientierten Fächern mit einer auf diese Region bezogenen Denomination versehen und entsprechend be- setzt werden. Diese Empfehlung richtet sich insbesondere an Universitäten, die bereits über einen Schwerpunkt zum östlichen Europa verfügen.

_ Insgesamt sind die Hochschulen aufgerufen, sich besser über den Erhalt und die Weiterentwicklung der sog. Kleinen Fächer abzustimmen. Dies gilt auch für die gesamte Breite der Slavistik und die sog. kleineren Sprachen des östli- chen Europa. Das Ziel sollte es sein, Forschung und Lehre in diesen Fächern sicher zu stellen und damit auch die erforderlichen Voraussetzungen für die Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung insgesamt zu gewährleisten.

_ Die Universitäten sollten die bestehenden Möglichkeiten besser nutzen, Ba- chelor- und Masterstudiengänge, in die der Erwerb von Fremdsprachen und ein Auslandsaufenthalt integriert sind, um ein- bis zwei Semester zu verlän- gern.

_ Universitäre Zentren sind geeignete Instrumente, Kleinen Fächern mit regio- nalem Schwerpunkt eine langfristige Perspektive zu geben. Sie sollten daher erhalten und weiterentwickelt werden. Das Ziel dieser Zentren sollte es sein, unterschiedliche fachliche Perspektiven zusammenzuführen, um geeignete Fragestellungen in Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung in einem sub- stantiellen Sinne interdisziplinär zu bearbeiten. Dies setzt ein breiteres Fä- cherspektrum voraus, das über die historischen und philologischen Kerndis- ziplinen hinaus auch gegenwartsbezogene sozialwissenschaftliche Disziplinen umfasst.

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13 13 _ Ebenso sollten universitäre Zentren für Regionalstudien aufgebaut bzw. wei-

terentwickelt werden, die übergeordnete Fragen in interregionaler Perspekti- ve bearbeiten. Auch diese sollten fachlich möglichst breit angelegt sein und überdies eine ausreichende Zahl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- lern mit eingehender Kenntnis jeweils einer der berücksichtigten Regionen einbeziehen. Diese Zentren sollten auf dem Wege vergleichender Forschung neue Erkenntnisse gewinnen und zu einer konzeptionellen Weiterentwick- lung der Regionalstudien beitragen.

_ Regional bezogene Forschung zum östlichen Europa muss auch zukünftig in der deutschen Hochschullandschaft breit verankert bleiben. Dabei muss auch individuelle, disziplinär ausgerichtete Forschung auf hohem wissenschaftli- chem Niveau weiterhin möglich sein.

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A. Einleitung

A . I H I N T E R G R U N D U N D Z I E L E D E R E M P F E H L U N G E N

Angesichts seiner geographischen Lage und der dynamischen, aus historischen Gründen hoch sensiblen Nachbarschaftsbeziehungen zum östlichen Europa be- darf Deutschland einer qualitativ hochwertigen und breit ausgerichteten For- schung, die die Geschichte und Gegenwart dieser Region, ihrer Staaten, Gesell- schaften und Kulturen untersucht. Die Staaten Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas waren in den vergangenen gut zwanzig Jahren einem tiefgrei- fenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel unterwor- fen, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Der Zusammenbruch des Kommu- nismus, der diese Staaten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs prägte, hat in den meisten Ländern des östlichen Europa eine Demokratisierung von politi- schen Systemen und Gesellschaften in Gang gesetzt. Diese ist teilweise erfolg- reich verlaufen, teilweise bleibt sie prekär. Vielerorts hat eine Renaissance pri- mär nationaler Orientierungen stattgefunden, die eine Integration der zunehmend durch soziale Ungleichheit gekennzeichneten Gesellschaften nach innen ermöglicht, in ihrer nationalistischen Form in einzelnen Staaten aller- dings von einer massiven, teilweise gewaltsamen Ausgrenzung nationaler, kul- tureller oder anderer Minderheiten begleitet ist. Neue Staaten sind entstanden – auf friedlichem Wege wie im Falle Tschechiens und der Slowakei und als Folge kriegerischer Auseinandersetzungen wie im Falle der Staaten, die aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorgegangen sind. Nach dem Umbruch am Ende der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre hat eine Differenzierung des östlichen Europa stattgefunden, die die bis dahin vornehmlich auf die Sowjetunion bzw.

Russland fokussierte Osteuropaforschung vor große Herausforderungen stellt.

Zugleich haben sich auf vielfältigen Ebenen Annäherungsprozesse zwischen dem westlichen und dem östlichen Europa vollzogen, die den politischen, wirt- schaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Austausch wesentlich erleich- tert und befördert haben. Der Beitritt von bislang zehn Staaten Ostmittel- und Südosteuropas zur Europäischen Union in den Jahren 2004 und 2007 ist ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses. Von besonderer Bedeutung für die For- schung ist zudem die Öffnung von Archiven im östlichen Europa und die deut-

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15 15 lich erleichterte Zugänglichkeit zu wichtigen Daten und Informationen und

Wissensbeständen, die vielfach neue Erkenntnisse und Neubewertungen histo- rischer Phänomene ermöglichen.

Als geographische Schnittstelle zwischen dem westlichen und dem östlichen Europa kommt Deutschland in dem Annäherungsprozess zwischen Ost und West eine besondere Verantwortung zu. Zugleich ist die Beziehung Deutsch- lands zu den östlichen und südöstlichen Nachbarländern insbesondere durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen historisch belastet. Vor diesem Hinter- grund ist der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und drei weiteren Fachgesellschaften der Ost- und Südosteuropaforschung zuzustimmen, dass

„eine intensive wissenschaftsbasierte Begleitung und Reflexion dieser sich stetig intensivierenden Beziehungen unverzichtbar“ für Politik und Gesellschaft in Deutschland ist. |2

Diese Feststellung findet sich in einem Memorandum, das die DGO gemeinsam mit dem Deutschen Slavistenverband (DSV), der Südosteuropa-Gesellschaft und dem Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH) im Jahr 2007 an die Bundesregierung gerichtet hat. Darin beklagen diese Verbände, dass

„sich die Situation der Ost- und Südosteuropaforschung an deutschen Universi- täten seit Mitte der 1990er Jahre durch den Verlust von mindestens 62 Profes- suren kontinuierlich und dramatisch verschlechtert“ habe. |3 Diese Diagnose trifft insbesondere auf die sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Forschung zum östlichen Europa zu, die seit Anfang der 1990er Jahre zwischen 30 und 80 % der ohnehin wenigen Professuren mit einschlägiger Denomination einge- büßt hat. Auch in der Slavistik hat seither ein deutlicher Abbau von Professuren stattgefunden. Demgegenüber ist die universitäre historische Osteuropafor- schung insgesamt gesehen von den Einschnitten unberührt geblieben. |4 Das Memorandum der vier Verbände konzentriert sich auf die Universitäten.

Weitgehend ausgeklammert wird hingegen die außeruniversitäre Forschung zum östlichen Europa. Sie hat in Deutschland eine lange Tradition, die bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückreicht, und weist eine weltweit einzigarti- ge Vielfalt auf. Gegenwärtig verfügt Deutschland über 21 außeruniversitäre In- stitute, die in ihrer Denomination und/oder in ihrer grundlegenden Aufgaben-

| 2 Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), Deutscher Slavistenverband (DSV), Südosteuropa- Gesellschaft, Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH): Aufbauprogramm Ost- und Süd- osteuropaforschung. Vorschläge an die Bundesregierung, Berlin u. a. 8. November 2007, S. 4.

| 3 Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), Deutscher Slavistenverband (DSV), Südosteuropa- Gesellschaft, Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH): Aufbauprogramm Ost- und Süd- osteuropaforschung. Vorschläge an die Bundesregierung, Berlin u. a. 8. November 2007, S. 4.

| 4 Zur quantitativen Entwicklung der Professuren siehe B.VII.1.

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16 beschreibung explizit Bezug auf das östliche Europa nehmen, darunter 17 vornehmlich geisteswissenschaftlich ausgerichtete und drei primär sozial- wissenschaftlich orientiere Institute sowie ein Institut, das geistes- und sozial- wissenschaftliche Forschung zu verbinden sucht. |5 Rund die Hälfte dieser 21 außeruniversitären Forschungseinrichtungen befasst sich im engeren Sinne mit der Kultur, Geschichte und/oder Gegenwart eines Landes oder einer Region des östlichen Europa. Die übrigen Einrichtungen haben den Auftrag, die Ge- schichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa insgesamt oder in einer bestimmten Region zu erforschen; sie tun dies zunehmend unter Berücksichti- gung der vielfältigen Austauschbeziehungen zwischen Deutschen, anderen na- tionalen Minderheiten und den jeweiligen Mehrheitsgesellschaften in der Regi- on (vgl. B.III.1.). Hinzu kommt eine Reihe weiterer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen aus dem geistes- sowie dem sozialwissenschaftlichen Bereich, die sich in ihrer Forschung in unterschiedlichem Umfang auch, aber nicht ausschließlich dem östlichen Europa widmen. |6

Die im Vergleich zu anderen Regionalwissenschaften überdurchschnittlich gro- ße Zahl an außeruniversitären Forschungseinrichtungen zum östlichen Europa ist historisch bedingt und war auch politisch gewollt. |7 Die Mehrzahl der Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa-Institute im engeren Sinne wurde nach dem Zwei- ten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland gegründet und sollte For- schung mit Aufgaben der Informationsbeschaffung und wissenschaftsbasierten Politikberatung sowie der Aufklärung der Öffentlichkeit über den Kommunis- mus verbinden. Aus der gleichen Zeit rührt auch die Gründung der meisten Einrichtungen, die auf der Grundlage von § 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) |8 die Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa erfor-

| 5 Zu den Geisteswissenschaften werden im Folgenden insbesondere die Geschichtswissenschaft, Philolo- gie, Kulturwissenschaften, Kunstgeschichte, Ethnologie, Musikgeschichte u. a. gerechnet, unter die Sozial- wissenschaften werden die Politikwissenschaft, Soziologie, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaf- ten, Agrarökonomie sowie die sozialwissenschaftlich ausgerichteten Bereich der Geographie gefasst.

| 6 Zu den Instituten im Einzelnen siehe Abschnitt A.III.

| 7 Eine Erhebung, die die Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates im Jahr 2006 zu den außeruniversitären Instituten der Regionalforschung durchführte, ergab insgesamt 19 Einrichtungen, die sich mit Afrika (2), Angloamerika (2), Asien (4), Europa (3, ohne Nord- und Osteuropa), Lateinamerika (3) und dem Vorderen Orient (5) befassten. Wissenschaftsrat: Empfehlungen zu den Regionalstudien (area studies) in den Hoch- schulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, in: Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stel- lungnahmen 2006, Köln 2007, Bd. III, S. 7-87, hier S. 53-87.

| 8 § 96 Gesetz über die Angelegenheit der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz – BVFG) regelt die „Pflege des Kulturgutes der Vertriebenen und Flüchtlinge und Förderung der wissenschaft- lichen Forschung“: „Bund und Länder haben entsprechend ihrer durch das Grundgesetz gegebenen Zu- ständigkeit das Kulturgut der Vertreibungsgebiete in dem Bewusstsein der Vertriebenen und Flüchtlinge, des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten, Archive, Museen und Bibliotheken zu si- chern, zu ergänzen und auszuwerten sowie Einrichtungen des Kunstschaffens und der Ausbildung sicherzu-

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17 17 schen. Diese Institute sollten einerseits dazu beitragen, die Erinnerung an den

Teil deutscher Geschichte und Kultur zu bewahren, der durch Flucht und Ver- treibung in Folge des Zweiten Weltkriegs verloren zu gehen drohte, anderer- seits — bis in die 1960er Jahre hinein — mit ihrer Forschung den deutschen Anspruch auf diese Gebiete untermauern. |9 Die Aufgaben aller außeruniversi- tären Forschungseinrichtungen zum östlichen Europa haben sich bereits im Zuge der Neuen Ostpolitik und der damit eingeleiteten Annäherung zwischen West und Ost in den 1970er Jahren gewandelt. Ein erneuter, grundlegender Wandel des Selbstverständnisses und der Aufgaben dieser Einrichtungen wurde nach dem Umbruch im östlichen Europa zu Beginn der 1990er Jahre eingeleitet und teilweise von strukturellen Reorganisationen begleitet. |10 Knapp ein Vier- teljahrhundert nach dem Fall des „eisernen Vorhangs“ und angesichts der vo- ranschreitenden Annäherung des östlichen und westlichen Europa stellt sich die Frage nach dem Stand und den zukünftigen Perspektiven der außeruniversi- tären Forschung zum östlichen Europa erneut.

Auf den ersten Blick wirkt die außeruniversitäre Forschung zum östlichen Eu- ropa mit ihren insgesamt 21 Einrichtungen unübersichtlich und wenig kontu- riert. Die Forschungsfelder der Institute überschneiden sich teilweise, in regio- naler Hinsicht fällt eine deutliche Konzentration der außeruniversitären Forschung auf den ostmitteleuropäischen Raum auf. Disziplinär dominieren die Geisteswissenschaften, eine Verbindung von historischer und gegenwartsorien- tierter Forschung findet nur vereinzelt statt. Die Abstimmung zwischen den außeruniversitären Einrichtungen bezüglich ihrer vielfältigen und umfangrei- chen wissenschaftsbasierten Serviceleistungen erscheint verbesserungsbedürf- tig. Auch die strukturellen Voraussetzungen außeruniversitärer Forschung sind nicht in allen Fällen günstig; so verfügen einzelne Institute über weniger als fünf Stellen, teilweise ist die Finanzierung von Einrichtungen nicht langfristig

stellen und zu fördern. Sie haben Wissenschaft und Forschung bei der Erfüllung der Aufgaben, die sich aus der Vertreibung und der Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge ergeben, sowie die Weiterentwick- lung der Kulturleistungen der Vertriebenen und Flüchtlinge zu fördern. […]“

| 9 Eine materialreiche Darstellung der Geschichte der außeruniversitären Osteuropaforschung seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bietet Kleindienst, Thekla: Die Entwicklung der bundesdeutschen Osteuropa- forschung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik (=Materialien und Studien zur Ostmitteleu- ropaforschung, hrsg. vom Herder-Institut e.V., Bd. 22), Marburg 2009. Die Forschung zum östlichen Europa in der Bundesrepublik in den ersten dreißig Jahren nach Kriegsende ist Gegenstand von Unger, Corinna, R.:

Ostforschung in Westdeutschland. Die Erforschung des europäischen Ostens und die Deutsche For- schungsgemeinschaft, 1945-1975 (=Studien zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg.

von Rüdiger vom Bruch, Ulrich Herbert und Patrick Wagner, Bd. 1), Stuttgart 2007.

| 10 Vgl. Kleindienst, Thekla: Die Entwicklung der bundesdeutschen Osteuropaforschung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik (=Materialien und Studien zur Ostmitteleuropaforschung, hrsg. vom Herder-Institut e.V., Bd. 22), Marburg 2009, S. 232-296.

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18 gesichert. Andererseits bearbeiten diese Forschungseinrichtungen Themen und forschen zu Regionen des östlichen Europa, die in der universitären Forschung nicht oder nur in geringem Umfang berücksichtigt werden. Teilweise leisten sie über ihre Forschung hinaus einen erheblichen Beitrag zur universitären Lehre und zur Nachwuchsförderung; einzelne Studiengänge und Graduiertenschulen, die das östliche Europa zum Gegenstand haben, könnten ohne die Beteiligung der außeruniversitären Einrichtungen nur schwerlich angeboten werden. Au- ßerdem sind gerade die außeruniversitären Einrichtungen aufgrund ihrer insti- tutionellen Kontinuität gefragte Anlaufstellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Region; gefördert wird dieser Austausch in einigen Fäl- len zusätzlich durch spezifische Stipendien für Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Hinzu kommt ein breites informationsinfrastrukturelles An- gebot, insbesondere in Form zum Teil umfangreicher Spezialbibliotheken sowie spezieller Sammlungen und Archive. Auch die Herausgabe der wesentlichen wissenschaftlichen Fachzeitschriften liegt überwiegend in der Verantwortung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Vor diesem Hintergrund fragt die vorliegende Strukturuntersuchung der au- ßeruniversitären Forschungseinrichtungen zum östlichen Europa, die insbe- sondere auf die Bereiche Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und wissen- schaftsbasierte Serviceleistungen eingeht, nach dem spezifischen Beitrag dieser Forschung im Hinblick a) auf die nationale und internationale Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung insgesamt und b) auf die gesellschaftlichen und po- litischen Bedarfe. Dabei prüft sie, ob das wissenschaftliche Potential, das mit der vergleichsweise guten Ausstattung dieses außeruniversitären Forschungs- feldes verbunden ist, hinreichend ausgeschöpft wird. Damit ist auch die Frage nach möglichen Lücken in Forschung und Service verbunden. Die darauf auf- bauenden Empfehlungen orientieren sich an der Frage, wie sich diese For- schung wissenschaftlich und strukturell weiterentwickeln sollte, um den künf- tigen Anforderungen von Wissenschaft und Gesellschaft gerecht zu werden, die sich aus dem Erfordernis einer „intensiven wissenschaftsbasierten Begleitung und Reflexion“ der deutschen Beziehungen zum östlichen Europa ergeben. Ein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Zusammenarbeit zwischen diesen Einrichtungen und die Koordination ihrer Forschungs- und anderen Auf- gaben. Damit greift der Wissenschaftsrat seine Empfehlung aus dem Jahr 2007 auf, in der er sich für eine Querschnittsbegutachtung der außeruniversitären Forschung zum östlichen Europa ausgesprochen hatte. Diese sollte das Ziel ver- folgen, „die Koordination von Forschung und Dienstleistungen sicherzustellen, mögliche Synergien bei vergleichbaren Aufgaben zu nutzen sowie einer beob- achtbaren disziplinären Engführung in der Osteuropaforschung zu begeg-

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19 19 nen.“ |11 Da der Wissenschaftsrat davon überzeugt ist, dass die wissenschaftli-

chen Einrichtungen in Deutschland nur im Verbund von Universitäten und au- ßeruniversitären Forschungseinrichtungen auch in Zukunft ein breites Spekt- rum an Expertise in den Regionalstudien sicherstellen können, |12 gibt er überdies Empfehlungen zur künftigen Gestaltung der Zusammenarbeit und Ab- stimmung zwischen außeruniversitärer und universitärer Forschung zum östli- chen Europa.Dabei knüpft er an Empfehlungen an, die er zu den Regionalstu- dien und zu geisteswissenschaftlichen Zentren gegeben hat.

A . I I B I S H E R I G E E M P F E H L U N G E N D E S W I S S E N S C H A F T S R A T E S

Der Schwerpunkt der im Jahr 2006 vom Wissenschaftsrat verabschiedeten Emp- fehlungen zu den Regionalstudien (area studies), die auch Forschung und Lehre zum östlichen Europa einschließen, lag auf der universitären Forschung und Lehre; ergänzend wurden die entsprechenden außeruniversitären Forschungs- einrichtungen einbezogen. Insofern verhalten sich die Empfehlungen von 2006 komplementär zur vorliegenden Stellungnahme, die die außeruniversitäre For- schung ins Zentrum rückt. Gleichwohl können die damals gegebenen Empfeh- lungen als Orientierung für die Weiterentwicklung des außeruniversitären Be- reiches und dessen Zusammenwirken mit den Hochschulen dienen.

In seinen Empfehlungen zu den Regionalstudien ging der Wissenschaftsrat da- von aus, dass diese Studien überwiegend von sog. Kleinen Fächern mit ver- gleichsweise geringer personeller Ausstattung und einer zumeist kleinen An- zahl von Studierenden getragen werden. Der Wissenschaftsrat würdigte den

| 11 Wissenschaftsrat: Stellungnahme zum Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im öst- lichen Europa (BKGE), Oldenburg, in: Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungnahmen 2007, Köln 2008, Bd. II, S. 405-465. Über die Begutachtung des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deut- schen im östlichen Europa hinaus, die im Rahmen der Systemevaluation der Ressortforschungseinrichtun- gen des Bundes stattfand, hat der Wissenschaftsrat in der Vergangenheit in unterschiedlichen Kontexten außeruniversitäre Forschungseinrichtungen evaluiert, die sich mit dem östlichen Europa befassen. So fan- den in den Jahren 1980 und 1992 Begutachtungen des Herder-Instituts und im Jahr 2000 des Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) als gemeinsam von Bund und Länder geförderte Institute im Rahmen der damaligen „Blauen Liste“ statt. Die Forschungsstelle Osteuropa wurde im Jahr 1998 im Hinblick auf die vorgesehene institutionelle Finanzierung durch die Kultusministerkonferenz begutachtet, das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) im Jahr 2006 im Zusammenhang mit der Begutachtung der Geisteswissenschaftlichen Zentren und das Deutsche Histori- sche Institut Moskau im Jahr 2007 im Kontext einer Stellungnahme zu den Deutschen Geisteswissenschaft- lichen Instituten im Ausland.

| 12 Wissenschaftsrat: Empfehlungen zu den Regionalstudien (area studies) in den Hochschulen und außer- universitären Forschungseinrichtungen, in: Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungnahmen 2006, Köln 2007, Bd. III, S. 7-87, hier S. 29.

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20 wichtigen Beitrag, den regionenbezogene Kleine Fächer zum internationalen Renommee der deutschen Geisteswissenschaften leisten. Die von ihnen entwi- ckelten Methoden und Theorien hätten vielfach Einfluss auf die Entwicklung anderer geisteswissenschaftlicher Fächer; regionenbezogene Lehrmodule er- gänzten das Studienangebot anderer Disziplinen wie beispielsweise der Wirt- schaftswissenschaften und ermöglichten auf diese Weise deren regionenspezifi- sche Differenzierung und Profilierung. Der regionenbezogenen Forschung und Lehre komme somit eine wichtige Bedeutung innerhalb des deutschen Wissen- schaftssystems zu. Zugleich wies der Wissenschaftsrat darauf hin, dass im Zuge der Globalisierung der Bedarf an regionenbezogener wissenschaftlicher Experti- se und interkultureller Kompetenz in Wirtschaft, Politik, Medien und anderen gesellschaftlichen Bereichen zunehme.

Der Wissenschaftsrat sprach sich daher nachdrücklich für den Erhalt des vor- handenen Spektrums regionenbezogener Forschung aus und empfahl zu diesem Zweck die Einrichtung interdisziplinärer Centers for Area Studies insbesondere an Hochschulen. |13 Diese eigneten sich aus seiner Sicht dazu, die „kritische Mas- se“ zu sichern, die zur Entwicklung und Durchführung von Forschungsprojek- ten und Studienangeboten erforderlich sei und die nationale und internationale Sichtbarkeit der einbezogenen Kleinen Fächer zu verbessern. Zugleich betonte der Wissenschaftsrat jedoch: „Zentrenbildung/Zentralisierung darf aber nicht zum Synonym für Sparprogramme werden, in deren Folge leistungsfähige Inf- rastrukturen zerstört werden oder für außergewöhnliche Forscherpersönlich- keiten, so sie in keinem starken (interdisziplinären) Netz verankert sind, kein Raum mehr bleibt.“ |14

Im Hinblick auf die Ausgestaltung der empfohlenen Zentren unterstrich der Wissenschaftsrat, dass es sich bei den Regionalstudien nicht um eigenständige Wissenschaften handle. Bezugspunkte seien vielmehr die jeweiligen Fachdiszip- linen, die in einem Zentrum interdisziplinär zusammengeführt und unter ei- nem regionenbezogenen und thematisch fokussierten Erkenntnisinteresse ge- bündelt werden könnten. Daher müsse die theoretische und methodische Verankerung der Beteiligten in ihren Disziplinen gewährleistet werden. Zu- gleich müsse vor Ort eine disziplinäre Breite und Vielfalt über den traditionel-

| 13 Bereits in seiner im Jahr 2000 verabschiedeten „Stellungnahme zur Strukturentwicklung der Hochschu- len in Berlin“ hatte sich der Wissenschaftsrat für die Einrichtung von Zentren für Kleine Fächer ausgespro- chen, um auf diesem Wege die vorhandenen Forschungspotenziale zusammenzuführen und besser zu nut- zen. Vgl. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Strukturentwicklung der Hochschulen in Berlin, in:

Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungnahmen 2000, Köln 2001, S. 64-68.

| 14 Wissenschaftsrat: Empfehlungen zu den Regionalstudien (area studies) in den Hochschulen und außer- universitären Forschungseinrichtungen, in: Wissenschaftsrat: Empfehlungen und Stellungnahmen 2006, Köln 2007, Bd. III, S. 7-87, hier S. 29.

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21 21 len Kernbestand geschichtswissenschaftlicher und philologischer Fächer hinaus

gegeben sein, um einen interdisziplinären Mehrwert erzeugen zu können. Da- bei sei vornehmlich an geographische, ökonomische und sozialwissenschaftli- che Fächer zu denken. Weiterhin betonte der Wissenschaftsrat, dass die Zent- ren über die eigene Hochschule hinaus auch mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen des In- und Auslandes, insbesondere der jeweils erforschten Re- gion, zusammenarbeiten sollten. Ausstattung und Organisation der Zentren dürften eine Mindestgröße nicht unterschreiten.

In Umsetzung dieser Empfehlungen hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2008 einen Förderschwerpunkt zur Stärkung und Wei- terentwicklung der Regionalstudien (area studies) eingerichtet. Das Ziel dieses Förderschwerpunktes ist es, „die in den Regionalstudien vorhandene Kernkom- petenz sowohl durch den Aufbau von inneruniversitären Zentren für Regional- studien als auch durch neue Formen der inneruniversitären und interdis- ziplinären Kooperation zu bündeln, weiterzuentwickeln und zu erproben.

Gleichzeitig sollen fachspezifische und interdisziplinäre Fragestellungen, auch mit transregionalen Bezügen, vorangetrieben werden. Das Förderangebot soll auch zur Sicherung und Weiterentwicklung der sog. Kleinen Fächer beitra- gen. |15 Das Land Hessen hat zwischen 2006 und 2008 drei geisteswissenschaft- liche Zentren mit regionalwissenschaftlichen Schwerpunkten gegründet, dar- unter das Gießener Zentrum östliches Europa (GiZo) der Universität Gießen. Auf der Grundlage einer Begutachtung dieser drei Zentren hat der Wissenschaftsrat im Jahr 2010 „Übergreifende Empfehlungen zu geisteswissenschaftlichen Zent- ren“ ausgesprochen, in denen er seine Empfehlungen zu den Regionalstudien bekräftigte. Am Beispiel der drei hessischen Zentren sah er bestätigt, dass die Gründung regionenbezogener interdisziplinärer Zentren an Hochschulen ein gutes Instrument sein könne, um den Fortbestand einiger Kleiner Fächer zu si- chern. Im Hinblick auf das GiZo wurde die räumliche Nähe und enge Koopera- tion mit dem außeruniversitären Herder-Institut als ein wichtiger Erfolgsfaktor benannt. |16

A . I I I A N L A G E D E R S T R U K T U R U N T E R S U C H U N G

Die Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung ist keine selbständige Disziplin, sondern ein multidisziplinäres Forschungsfeld, das unterschiedliche geistes-

| 15 http://www.bmbf.de/foerderungen/16467.php (zuletzt aufgerufen am 23.10.2012).

| 16 Vgl. Wissenschaftsrat: Übergreifende Empfehlungen zu geisteswissenschaftlichen Zentren, Köln 2010 (Drs. 9864-10), insbesondere S. 21 und S. 150.

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22 und sozialwissenschaftliche Fächer umfasst. Dabei sind lediglich die Slavistik und die Osteuropäische Geschichte als Disziplinen durch ihren regionalen Be- zug auf das östliche Europa gekennzeichnet. In den anderen Fächern, die in die- sem Forschungsfeld vertreten sind, verfügen in der Regel lediglich einzelne In- stitute und Professuren über eine explizite Denomination mit einem entsprechenden regionalen Schwerpunkt. Die vorliegende Strukturuntersu- chung und die darauf aufbauenden Empfehlungen konzentrieren sich auf die außeruniversitäre Forschung zum östlichen Europa und beziehen davon ausge- hend die universitäre Forschung dort mit ein, wo dies erforderlich scheint. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der historischen Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa- forschung, die außeruniversitär den größten, universitär nach der Slavistik den zweitgrößten Anteil an diesem Forschungsfeld aufweist. Ergänzend findet die gegenwartsbezogene Forschung zum östlichen Europa Berücksichtigung. Dem- gegenüber sind die Philologien, insbesondere die Slavistik, außeruniversitär nur von geringer Bedeutung und werden daher in der vorliegenden Strukturunter- suchung lediglich punktuell berücksichtigt.

Auf der Grundlage einer Erhebung bei Bund und Ländern sowie eigener Recher- chen hat die Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates im Frühjahr 2011 eine Er- hebung durchgeführt, in die insgesamt 36 außeruniversitäre Einrichtungen einbezogen waren. |17 Der Fragebogen, den die Einrichtungen erhielten, fiel entsprechend dem Schwerpunkt der Strukturuntersuchung für die geisteswis- senschaftlich ausgerichteten Institute umfangreicher aus als für die sozialwis- senschaftlichen. 34 Einrichtungen haben den Fragebogen beantwortet. |18 Dar- unter befinden sich 22 Einrichtungen, die in ihrer Denomination und/oder grundlegenden Aufgabenbeschreibung einen ausdrücklichen Bezug zum östli- chen Europa aufweisen. Zwei dieser 22 Einrichtungen, das Südost-Institut (SOI) und das Osteuropa-Institut (OEI), fusionierten zum 1. Januar 2012 zum Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), Regensburg, so dass im Folgenden durchgängig von 21 Einrichtungen die Rede ist. Differenziert nach der domi- nanten fachlichen Ausrichtung handelt es sich hierbei um die in Übersicht 1 erfassten Institute.

| 17 Nicht in die Strukturuntersuchung einbezogen wurden das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, Kiel, sowie das Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, die sich aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive auch mit dem östlichen Europa befassen.

| 18 Das Militärgeschichtliche Forschungsamt hat unter Hinweis darauf, dass es sich in seiner Forschung nicht in signifikantem Umfang auf das östliche Europa beziehe, abgelehnt, auf die Fragen zu antworten.

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialforschung hat darauf hingewiesen, dass es seine ost(mittel)europabezogenen Servicetätigkeiten inzwischen weitgehend eingestellt bzw. in andere Verant- wortung übertragen habe; aus diesem Grund hat die Einrichtung die Fragen ebenfalls nicht beantwortet.

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23 23 Übersicht 1: Außeruniversitäre Institute mit explizitem Bezug zum östlichen Europa

Geisteswissenschaftliche Institute

_ Adalbert Stifter Verein e.V. (ASV), München,

_ Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE), Oldenburg,

_ Collegium Carolinum, Forschungsstelle für die böhmischen Länder, München, _ Deutsches Historisches Institut Moskau,

_ Deutsches Historisches Institut Warschau, _ Deutsches Polen-Institut (DPI), Darmstadt, _ Forschungsstelle Osteuropa, Bremen,

_ Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. (GWZO), Leipzig,

_ Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung - Institut der Leib- niz-Gemeinschaft (HI), Marburg,

_ Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. (IKGS), Mün- chen,

_ Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (IDGL), Tübin- gen,

_ Johannes-Künzig.-Institut für ostdeutsche Volkskunde (JKI), Freiburg, _ Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL),

_ Nordost-Institut / Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nord- osteuropa e.V. (IKGN e.V.),

_ Siebenbürgen-Institut, Heidelberg,

_ Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur e.V., Leipzig, |19 _ Ungarisches Institut München, Regensburg.

Sozialwissenschaftliche Institute

_ Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa (MOEZ), Leipzig, |20 _ Institut für Ostrecht (IOR), Regensburg,

_ Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), Halle.

| 19 Das Simon-Dubnow-Institut hat laut Satzung vom 25. November 2010 den Auftrag, „jüdischen Lebens- welten in Mittel- und Osteuropa in ihren Wechselbeziehungen mit der nichtjüdischen Umwelt vom Mittelal- ter bis in die Gegenwart hinein zu erforschen und sie in der Lehre zu vertreten.“

| 20 Das MOEZ betreibt angewandte Forschung und Beratung für Wirtschaftsunternehmen in den Bereichen Innovationspolitik, Wissens- und Technologietransfer sowie Innovationsmanagement und Internationalisie- rung von Unternehmen. In den vergangenen Jahren hat es seine Zielregion über Mittel- und Osteuropa hin- aus erweitert.

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24 Geistes- und sozialwissenschaftliches Institut

_ Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), Regensburg.

Unter diesen 21 außeruniversitären Einrichtungen befinden sich acht Institute, deren institutionelle Förderung ganz oder teilweise auf der Grundlage von

§ 96 BVFG erfolgt (vgl. Übersicht 2). In diesen sämtlich geisteswissenschaftlich orientierten Einrichtungen soll der bzw. ein Forschungsschwerpunkt ihren je- weiligen grundlegenden Aufgabenbeschreibungen zufolge im Bereich der Ge- schichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa liegen. Die übrigen 13 Einrichtungen haben mit unterschiedlichen regionalen und zeitlichen Schwer- punkten sowie wissenschaftlichen Perspektiven laut Satzung die Aufgabe, nordost-, ostmittel-, ost- oder südosteuropäische Staaten, ihre Gesellschaften und Kulturen in den Fokus ihrer Forschung zu stellen.

Übersicht 2: Auf der Grundlage von § 96 BVFG geförderte Institute

Ganz oder teilweise auf der Grundlage von § 96 BVFG geförderte Institute _ Adalbert Stifter Verein e.V. (ASV), München,

_ Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE), Oldenburg,

_ Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung - Institut der Leib- niz-Gemeinschaft (HI), Marburg,

_ Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. (IKGS), Mün- chen,

_ Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (IDGL), Tübin- gen,

_ Johannes-Künzig-Institut für ostdeutsche Volkskunde (JKI), Freiburg,

_ Nordost-Institut / Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nord- osteuropa e.V. (IKGN e.V.),

_ Siebenbürgen-Institut, Heidelberg.

Weitere zwölf in die Erhebung einbezogene Einrichtungen haben ihren Schwerpunkt in anderen Bereichen, beziehen das östliche Europa aber in nen- nenswertem Umfang in ihre Forschung ein (vgl. Übersicht 3).

Übersicht 3: Forschungseinrichtungen, die u. a. zum östlichen Europa arbeiten

Geisteswissenschaftliche Institute

_ Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI), Braun- schweig,

_ Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT), Dresden, _ Institut für deutsche Sprache (IDS), Mannheim,

_ Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ), Hamburg,

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25 _ Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV), Dresden, 25

_ Institut für Zeitgeschichte (IfZ), München-Berlin,

_ Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz, _ Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Potsdam.

Sozialwissenschaftliche Institute

_ Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH), Hamburg, _ Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Halle a. d. S.,

_ Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig,

_ Stiftung Wissenschaft und Politik. Deutsches Institut für Internationale Poli- tik und Sicherheit (SWP), Berlin.

Ergänzt wird die Auswertung dieser Erhebung um die Ergebnisse einer inter- netbasierten Recherche im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Osteuropa- kunde e.V. (DGO), die darauf zielte, alle Professuren mit Bezug zum östlichen Europa an deutschen Universitäten zu erfassen. |21 Der Wissenschaftsrat dankt der DGO dafür, dass sie diese Daten (Stand: April 2011) zur Verfügung gestellt hat. Darüber hinaus hat die Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates eigene Re- cherchen zur universitären Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung ange- stellt. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der Osteuropäischen Geschichte.

Im vorliegenden Text wird zur regionalen Bezeichnung überwiegend der Ter- minus „östliches Europa“ gewählt. Er bezieht Ost-, Ostmittel-, Nordost- und Südosteuropa mit ein. Der Wissenschaftsrat ist sich bewusst, dass diese Be- zeichnung ebenso wie andere (z. B. „Osteuropa“ als Obergriff für die gesamte Region) wissenschaftlich umstritten ist. |22 Er betont daher, dass mit der getrof- fenen begrifflichen Entscheidung ausdrücklich keine Stellungnahme zu einer bestimmten in der Debatte vertretenen Position verbunden ist.

| 21 Die Ergebnisse der DGO-Erhebung und erste Schlussfolgerungen daraus finden sich in: Barnickel, Christiane; Beichelt, Timm: Netzwerke, Cluster, Einzelkämpfer. Universitäre Osteuropaforschung in Deutschland, in: Osteuropa 6 (2011) 7, S. 25-43.

| 22 Vgl. beispielsweise Goehrke, Carsten; Haumann, Heike: Osteuropa und Osteuropäische Geschichte.

Konstruktionen - "Geschichtsbilder" - Aufgaben. Ein Beitrag aus Schweizer Sicht, in: Jahrbücher für die Ge- schichte Osteuropas 52 (2004) 4, S. 585-596; Sundhausen, Holm: Die "Transformation" Osteuropas in his- torischer Perspektive, in: Wollmann, Hellmut; Wiesenthal, Helmut, Bönker, Frank (Hg.): Transformation so- zialistischer Gesellschaften. Am Ende des Anfangs, Opladen 1995, S. 77-92. Eine Übersicht über die Debatte und Hinweise auf weiterführende Literatur gibt Unger, Corinna, R.: Ostforschung in Westdeutsch- land. Die Erforschung des europäischen Ostens und die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 1945-1975 (=Studien zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Rüdiger vom Bruch, Ulrich Herbert und Patrick Wagner, Bd. 1), Stuttgart 2007, S. 35-37.

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26 26

B. Ausgangslage

In der außeruniversitären Forschung stehen Institute, die sich mit Ost-, Ostmit- tel- und Südosteuropa im engeren Sinne befassen, neben Einrichtungen, die den Auftrag haben, sich der Kultur und Geschichte der Deutschen in dieser Region zu widmen. Über diese Forschungseinrichtungen hinaus, die sämtlich in ihrer Denomination und/oder grundlegenden Aufgabenbeschreibung einen expliziten Bezug zum östlichen Europa aufweisen, gibt es weitere außeruniversitäre Insti- tute, die sich in ihrer Forschung zu unterschiedlichen Anteilen auch, aber eben nicht primär mit dieser Region auseinandersetzen. Der Schwerpunkt dieser viel- fältigen außeruniversitären Befassung mit dem östlichen Europa liegt im geis- teswissenschaftlichen, insbesondere historischen Bereich. Demgegenüber ist der gegenwartsbezogene sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Bereich gemessen an der Zahl der Institute sowie der personellen und finanziellen Ausstattung deutlich kleiner.

Die gegenwärtige, durch eine gewisse Unübersichtlichkeit gekennzeichnete, Struktur der außeruniversitären Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung ist historisch gewachsen. Stärker als viele andere Forschungsfelder unterlagen die inhaltliche Ausrichtung und institutionelle Struktur der außeruniversitären wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem östlichen Europa von Beginn an den Veränderungen der deutschen Politik und ihres Verhältnisses zu den östlichen Nachbarländern. Von den 1920er Jahren bis in die Zeit der frühen Bundesrepu- blik konzentrierte sich diese außeruniversitäre Forschung vornehmlich auf die Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa und verband damit Ziele der politischen Legitimation deutscher Gebietsansprüche in dieser Region.

In den 1950er und 1960er Jahren kam in der Bundesrepublik die Beobachtung und Erforschung der politischen und gesellschaftlichen Strukturen in den sozia- listischen Staaten und vor allem in der Sowjetunion hinzu, die eine deutlich an- tikommunistische Stoßrichtung aufwies. Erst mit der Entspannungspolitik seit den ausgehenden 1960er Jahren setzte zunächst zögernd, seit dem politischen Umbruch im östlichen Europa 1989/90 beschleunigt und umfassend eine Ent- ideologisierung der außeruniversitären Ost-, Ostmittel- und Südosteuropafor- schung ein.

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Nach 1989/90 wurde darüber hinaus ein institutioneller Wandel innerhalb der außeruniversitären Forschung zum östlichen Europa sowie an einigen Hoch- schulen in Gang gesetzt, der bis heute anhält. Außeruniversitär kam es seit 1990 zu insgesamt sechs Institutsneugründungen sowie einzelnen Instituts- schließungen, Standortverlagerungen und Fusionen – zuletzt erfolgte zum 1.

Januar 2012 die Fusion der beiden ältesten außeruniversitären Forschungsein- richtungen zum östlichen Europa, des Osteuropa-Instituts und den Südost- Instituts, zum Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg. Der Hochschulbereich ist einerseits durch den Wegfall zahlreicher Professuren vor allem in den Philologien des östlichen Europa und in den gegenwartsbezogenen Sozialwissenschaften gekennzeichnet und andererseits durch die Einrichtung interdisziplinärer universitärer Zentren, die sich exklusiv oder regional verglei- chend dem östlichen Europa widmen. An einzelnen Standorten hat sich infol- gedessen eine Verdichtung universitärer und außeruniversitärer wissenschaftli- cher Expertise zum östlichen Europa ergeben, die über ein großes wissenschaftliches Potential verfügt.

B . I O R G A N I S A T I O N U N D A U S S T A T T U N G D E R A U ß E R U N I V E R S I T Ä R E N I N - S T I T U T E

I.1 Standorte, Haushalt und Zuwendungsgeber

Zwei der 21 außeruniversitären Forschungsinstitute mit explizitem Bezug zum östlichen Europa haben ihren Standort im Ausland: die beiden Deutschen His- torischen Institute in Moskau und Warschau. Innerhalb Deutschlands weist Bayern mit sechs Instituten die größte Anzahl an entsprechenden Forschungs- einrichtungen auf. |23 Sachsen verfügt über vier entsprechende Forschungsein- richtungen, Baden-Württemberg über drei. In Hessen und Niedersachsen sind jeweils zwei Institute angesiedelt, in Bremen und Sachsen-Anhalt jeweils ei- nes. |24 Eine Konzentration außeruniversitärer Ost-, Ostmittel- und Südosteuro- pa-Institute findet sich in Leipzig (4) sowie in München (3) und Regensburg (3).

| 23 Adalbert Stifter Verein e.V., München, Collegium Carolinum, Institut für deutsche Kultur und Geschich- te Südosteuropas e.V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Instituts für Ost- und Südosteuro- paforschung, Regensburg; Institut für Ostrecht, Regensburg, Ungarisches Institut München e.V., Regens- burg.

| 24 Sachsen: Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa, Leipzig; Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas, Leipzig; Moldova-Institut Leipzig; Simon-Dubnow-Institut für jüdi- sche Geschichte und Kultur e.V., Leipzig. Baden-Württemberg: Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen; Johannes-Künzig-Institut, Freiburg; Siebenbürgen-Institut, Heidelberg. Hessen:

Deutsches Polen-Institut, Darmstadt; Herder-Institut, Marburg. Niedersachsen: Bundesinstitut für Kultur

27 27

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28 28

Insgesamt verfügten die 21 außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit explizitem Bezug zum östlichen Europa im Haushaltsjahr 2011 über finanzielle

und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg; Nordost-Institut, Lüneburg. Bremen: For- schungsstelle Osteuropa. Thüringen: Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa, Halle.

Schleswig- Holstein

Ham burg

Niedersachsen Bre m e n

Nordrhein-Westfalen

Hessen Rheinland-

Pfalz

Baden- Württemberg

Bayern Saarland

Be rlin Brandenburg M ecklenburg-

Vorpommern

Sachsen Sachsen-Anhalt

Thüringen

München Lüneburg

Tübingen

Freiburg

Heidelberg Darmstadt

Marburg

Leipzig Halle/Saale Oldenburg

Geisteswissenschaftliche Institute Sozialwissenschaftliche Institute Geistes- u. Sozialwissenschaftliches Institut Die Größe der Symbole orientiert sich an den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln.

Regensburg

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