Grados Kongreßgebäude, das jetzt im Rohbau steht, ist ein moderner Zweckbau (Bild oben). Nach seiner Fertigstellung werden mancherlei Provisorien, an die sich Teilnehmer der Bundesärztekammer-Kongresse freilich schon gewöhnt hatten, beendet sein. Was selbstverständlich bleibt, ist das Freilicht-Auditorium in der
„Pineta" (Bild unten links; hier bei einem berufspolitischen Seminar im Herbst 1977), denn die Lernmöglichkeit im Freien wird von Kongreßteilnehmern zu Recht geschätzt. Der Präsident der Kurverwaltung, Gregori (Bild unten rechts), rechnet damit, daß das Kongreßgebäude im Frühjahr 1979 fertig ist. DÄ Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Verbesserte
Kongreßbedingungen in Grado ab 1979
Mit einem Kongreßgebäude will Grado neue Kongreßbesucher an- locken und „alte Gradeser" hal- ten. Der bislang wichtigste Kon- greßpartner von Grado, dem Kur- ort und Seebad an der oberen Adria, ist bislang die deutsche Bundesärztekammer, die dort in Verbindung mit der österreichi- schen Ärztekammer seit Jahrzehn- ten Fortbildung für Ärzte veran- staltet: In diesem Jahr wurde der Frühjahrskongreß der Bundesärz- tekammer 25 Jahre alt; und der Herbstkongreß besteht auch be- reits seit elf Jahren. Wenn auch Grado, wie in einem Gespräch mit dem Präsidenten der Kurverwal- tung, Dott. Giovanni Gregori, deut- lich wird, nicht allein für die deut- schen und österreichischen Ärzte an Reiz gewinnen will, so ist das neue Kongreßgebäude zweifellos auch im Hinblick auf den langjäh- rigen Partner Bundesärztekammer im Bau.
Der „Palazzo dei Kongressi" soll im Frühjahr 1979 in Betrieb sein.
Derzeit steht der Rohbau, mit dem Innenausbau wurde begonnen. Es handelt sich nicht um eine der an- derenorts so beliebten und ökono- mischen Mehrzweckhallen, son- dern, so Gregori: „Wir wollen eine Kongreßhalle bauen, die wirklich nur für Kongresse da ist." Kern des Gebäudes ist ein großer Saal für 1200 Teilnehmer (Kongreßbe- stuhlung), davon 450 Plätze im Parkett und 550 auf der leicht an- steigenden Galerie. Außerdem gibt es zwei kleinere Tagungsräume (die bis zu 100 Personen fassen), so daß auch Parallel-Veranstaltun- gen durchgeführt werden können.
Die drei Foyers, die sehr großzügig bemessen sind, bieten nicht nur Platz für die üblichen Nebenräume (vom Kongreßbüro bis zur Kaffee- Bar), sondern auch Raum für kon- greßbegleitende Ausstellungen.
Das neue Kongreßgebäude liegt im Kurzentrum, nahe den Sandbä-
dern, für die Grado berühmt ist, dem Meerwasser-Hallenbad und unmittelbar an der Pineta. Diese ist gestandenen „Kongressisti"
seit Jahren ein Begriff, findet doch hier bei schönem Wetter ein gut Teil der Kongreßveranstaltungen statt. Dieses Freiluft-Auditorium soll selbstverständlich auch in Zu- kunft bestehen bleiben. Abgelöst wird dagegen mit Fertigstellung des Kongreßgebäudes ein jahre- langes Provisorium: das Kino Cri- stallo. Und auch der „Festsaal" in- nerhalb des heutigen Kurzen- trums, der kongreßtechnisch man-
che Wünsche offen läßt, wird wohl dann seinem eigentlichen Zwecke wieder zugeführt werden.
Was bislang offenbar intern noch nicht völlig geklärt ist, das ist die Verantwortung für die Verwaltung und die Belegung des Kongreßge- bäudes. Bauherr ist die Kommune Grado, während die Kureinrich- tungen und auch die bisherigen Kongreßmöglichkeiten von der Kurverwaltung, einer von der Stadt unabhängigen Selbstverwaltungs- einrichtung, vorgehalten wer-
den. NJ
2788 Heft 47 vom 24. November 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
