• Keine Ergebnisse gefunden

EINE BEDARFSANALYSE DER ALZHEIMER GESELLSCHAFT MÜNSTER E. V.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "EINE BEDARFSANALYSE DER ALZHEIMER GESELLSCHAFT MÜNSTER E. V."

Copied!
36
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Wo drückt der Schuh

EINE BEDARFSANALYSE

DER ALZHEIMER GESELLSCHAFT MÜNSTER E. V.

Mit Projekt-Beiträgen von:

Erpho Bell, H. Elisabeth Philipp-Metzen, Hendrik Stahl & Jonas Vorderwülbecke

Mit Sichtweisen zur Arbeit der Selbsthilfe bei Demenz von:

Irmgard Alfermann, Tilman Fey, Elvira Hammer, Ludger König, Brigitte Kraneburg, Beate Nieding, Wolfgang Pelz & Maria Sroka ALZHEIMER GESELLSCHAFT MÜNSTER E. V. (HRSG.)

(2)
(3)

nung, Verkehrsplanung und dem Sozialamt, für die statistischen Hintergrundinforma- tionen.

Besonders danken wir allen unseren Teil- nehmerinnen und Teilnehmern unserer Bedarfsanalyse ganz herzlich.

Herzliche Grüße Liebe Leserin, lieber Leser,

wir freuen uns, Ihnen einige Informationen über unsere Bedarfsanalyse „Wo drückt der Schuh?“ und unsere Alzheimer Gesellschaft Münster e. V. geben zu können.

Das Projekt „Wo drückt der Schuh“

entstand anlässlich des 30. Jubiläums unserer Alzheimer Gesellschaft Münster.

Unser Wunsch war, nach drei Jahrzehnten des Einsatzes für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sowie für weitere Beteiligte, einmal in größerem Umfang eine Befragung zu den Wünschen, Vorstellungen und Bedarfen durchzuführen. Nun möchten wir das Projekt, die Ergebnisse und weitere Impulse allen Interessierten vorstellen.

Möglicherweise können einige Aspekte als Anregungen zur Selbsthilfe bei Demenz wirksam werden. Auch möchten wir damit zu einer Diskussion und zum Dialog einladen:

Bitte kommen Sie mit Ihren Fragen und Ihren Anliegen jederzeit gerne auf uns zu.

Wir freuen uns über den Austausch.

An dieser Stelle möchten wir Adam Khalaf, Hendrik Stahl und Jonas Vorderwühlbecke vielen Dank für die kompetente Begleitung und Mitarbeit sagen. Auch danken wir der AOK NordWest für die Förderung unserer Bedarfsanalyse und der Stadt Münster, hier dem Amt für Stadtentwicklung, Stadtpla-

Vorwort

Dr. med. Tilman Fey 1. Vorsitzender Alzheimer Gesellschaft Münster

Dr. phil. Heike Elisabeth Philipp-Metzen

2. Vorsitzende Alzheimer Gesellschaft Münster, Projekt- leitung „Wo drückt der Schuh?“

Anmerkung: In den Ausführungen ist soweit wie möglich eine geschlechterneutrale Sprachform gewählt worden.

Wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit eine rein männliche Form verwendet, so ist dies geschlechterüber- greifend gemeint.

(4)

Die langjährige Leiterin der Betreuungsgruppen in Telgte und Umgebung, Irmgard Alfermann, erinnert sich: „Dieses Gedicht habe ich oft zu Beginn der Betreuungsstunden vorgelesen. Besonders dann, wenn jemand traurig war. Es wurde sehr gut ange- nommen und hat beruhigt.“

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mir hilft in meiner Not.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mich erfüllt mit seinem Trost.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mich hält an seiner Hand.

Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:

Niemand ist da, der mich leitet und begleitet auf allen meinen Wegen – Tag und Nacht.

Sei gut behütet und beschützt.

Uwe Seidel (nach Psalm 21)

„Oftmals habe ich von den Menschen mit Demenz und den Angehörigen den Satz gehört: ‚Gut, dass es Sie gibt‘.“

Irmgard Alfermann, Vorstandsmitglied der

Alzheimer Gesellschaft Münster

Gedicht

zum Beginn...

(5)

TEIL I

WO DRÜCKT DER SCHUH IN MÜNSTER?

H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Das Projekt „Wo drückt der Schuh?“

JONAS VORDERWÜHLBECKE

Ausgewählte statistische Daten zur Stadt Münster

HENDRIK STAHL

Befragung von Menschen in Münster – Forschungs-Memos

H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Aufbau der Fragebogenstudie

H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Ergebnisse der Fragebogenstudie

HENDRIK STAHL

Auswertung der ergänzenden Interviews: Zusammenfassungen

ERPHO BELL

Neue Impulse im Praxisbeispiel: Dritte Räume öffnen – Theater mit Menschen mit Demenz und Angehörigen

H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Handlungsorientierungen für die Selbsthilfearbeit bei Demenz in Münster TEIL II

DIE ALZHEIMER GESELLSCHAFT MÜNSTER E. V.

Zentrale Angebote Weitere Aufgaben Kontaktadresse Impressum

In der Broschüre verteilt: Sichtweisen zur Arbeit der Selbsthilfe bei Demenz (Irmgard Alfermann, Tilman Fey, Elvira Hammer, Ludger König,

Brigitte Kraneburg, Beate Nieding, Wolfgang Pelz, Maria Sroka)

Inhalt

(6)

Wo drückt der Schuh in Münster?

(7)

maßgeblich von Alzheimer Gesellschaften initiiert und implementiert. Diese sind heute etablierter Bestandteil des Angebotskanons des SGB XI und werden von unterschiedli- chen Trägern angeboten.

Ein weiteres Beispiel sind veränderte Zugangswege: Neu hinzukommende pfle- gende Angehörige sind in der Regel mit digi- talen Recherchemöglichkeiten vertraut und nutzen diese Informationsquellen.

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens:

Systematische Bedarfsanalyse

Die Alzheimer Gesellschaft Münster hat kontinuierlich die jeweiligen Bedarfe aufge- griffen. Sie steht in engem Kontakt mit Angehörigen, Betroffenen, Leitungsverant- wortlichen und involvierten Berufsgruppen.

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens hat sie unterstützt von der AOK NordWest eine systematische Untersuchung der Bedarfe in Münster durchgeführt: „Was brauchen unsere Zielgruppen?“ bzw. „Wo drückt sie der Schuh in Münster?“ Im Rahmen des Projekts konnte ausgewählten Fragen nach- gegangen werden.

Hierzu gehören Fragestellungen wie:

» Wie kann dem Thema Einsamkeit bzw.

soziale Isolation Rechnung getragen werden?

Ausgangssituation

Mit dem Gründungsjahr 1988 gehört die Alzheimer Gesellschaft Münster e.V. zu den ältesten Alzheimer Gesellschaften in Deutschland und ist ein fester Bestandteil der Münsteraner Versorgungsstrukturen bei Demenz. Im Jahr 2018 feierte sie ihr 30-jähriges Jubiläum.

Ausgehend von einer Selbsthilfegruppe von Angehörigen zu Beginn hat sie über diesen Zeitraum jeweils bedarfsgerecht ein breites Spektrum von Angeboten für Menschen mit Demenz und Angehörige, vielfach unter Berücksichtigung von freiwillig und profes- sionell Engagierten, aufgebaut und durch- geführt (siehe Teil II dieser Broschüre).

Die Selbsthilfe bei Demenz unterliegt bei sich verändernden Rahmenbedingungen einem stetigen Wandel. Beispielsweise wurden sogenannte „niedrigschwellige Angebote“ nach SGB XI (heute „Ange- bote zur Unterstützung im Alltag“) einst H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Das Projekt „Wo drückt der Schuh?“

„Durch die medizinische Forschung sind in den letzten Jahren Methoden entwickelt worden, mit denen wir die verschiedenen Arten von Demenzerkrankungen schon sehr früh erkennen und differenzieren können.“

Dr. med. Tilman Fey, 1. Vorsitzender Alzheimer Gesellschaft Münster

(8)

Eckdaten zum Projekt „Wo drückt der Schuh?“

Zielsetzung: Bedarfsanalyse anlässlich des 30. Jubiläums der Alzheimer Gesellschaft Münster e. V.

Träger: Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

Förderer: AOK NordWest Einzugsgebiet: Stadt Münster Mitarbeitende im Projekt

Adam Khalaf, Münster

wissenschaftliche Beratung „Wo drückt der Schuh?“

Hendrik Stahl, Drensteinfurt

wissenschaftlicher Mitarbeiter „Wo drückt der Schuh?“

Jonas Vorderwülbecke, Bielefeld

wissenschaftlicher Mitarbeiter „Wo drückt der Schuh?“

Dr. phil. H. Elisabeth Philipp-Metzen, Laer / Münster Projektleiterin „Wo drückt der Schuh?“ und

2. Vorsitzende Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

Projektschritte Umsetzung Strukturanalyse Stadt

Münster (Einzelaspekte) Ausgewählte statistische Daten, u. a.

Stadtteile mit hohem Anteil älterer bzw. hochaltriger Menschen Stadtteile mit hohem Anteil alleinlebender älterer Menschen

Erhebungen Fragebogen

Postalisch, telefonisch und im Internet Fußgängerzone

Ergänzend: vertiefende Interviews Ergebnispräsentationen Veranstaltung am 22.5.2019

Darstellung und Diskussion von Ergebnissen Kurz-Broschüre

» Oder würde vielmehr eine intensivierte Öffentlichkeitsarbeit (Kampagne) die Selbsthilfe unserer Zielgruppen stärken?

» Sind es eher Einzel- oder Gruppenange- bote, die passgenau sind? Beispielsweise eher ein Beratungsangebot oder eine Gruppe für Betroffene zur Aktivierung und Teilhabe?

Kontakt

Dr. phil. H. Elisabeth Philipp-Metzen h.e.philipp-metzen@gerontologie-wissen.de Tabelle 1: Projektschritte

(9)

und Hansaplatz aus: dort liegt er unter 10 %.

Ein innerstädtisch vergleichsweise hoher Anteil dieser Personengruppe wird in den Stadtteilen Hiltrup-Ost (27 %), Hiltrup- Mitte (25 %), Nienberge (23 %), Handorf (23 %), Buddenturm (22 %), Schloss (22 %), Herz-Jesu (21 %) sowie Aegidii (20 %) und Sprakel (20 %) verzeichnet.

Betrachtet man innerhalb dieser Alters- gruppe nun die Gruppe der ab 80-Jährigen separat, dann finden sich besonders hohe Anteile vor allem innenstadtnah in Budden- turm mit 13 % sowie Herz-Jesu (10 %), Schloss (9 %) und Aegidii (8 %) weiterhin auch peripher Hiltrup-Mitte (9 %). Auch die Stadtteile Handorf (7 %), Hiltrup-Ost (7 %), Nienberg (6 %) und Sprakel (6 %) liegen noch etwas über dem Durchschnitt von Münster (5 %) bezogen auf den Anteil an Personen ab 80 Jahren.

Während Männer ab 65 Jahren im Durch- schnitt rund 15 % der Einwohner Münsters ausmachen (siehe Abb. 2), ist ihr Anteil in Stadtteilen wie Hiltrup-Ost (25 %), Nien- berge (22 %), Handorf (21 %) und Hiltrup- Mitte (21 %) deutlich höher. Der Durch- schnittswert der Frauen ab 65 Jahren liegt in Münster bei 19 % und ist in Hiltrup- Mitte sowie Hiltrup-Ost (29 % und 28 %), Buddenturm (29 %) und Herz-Jesu (27 %) Um die Gruppe der älteren Menschen ab 65

und ab 80 Jahren soll es in diesem Bericht gehen. Auch wenn alt an Jahren zu sein nicht gleichbedeutend mit Kranksein ist, nimmt die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter an Krankheiten zu leiden, doch zu (RKI, 2009, S. 5). Ebenfalls steigt mit dem Alter das Risiko alleine zu sein und pflegebedürftig zu werden (ebd.).

Das Durchschnittsalter in Münster liegt Ende 2017 bei 41,2 Jahren. Das Durch- schnittsalter Münsters im Vergleich (zum 31.12.2017):

BRD: 44,4 Jahre (Destatis-online) NRW: 44,1 Jahre (IT.NRW-online,

hier 31.12.2018)

Münster: 41,2 Jahre (Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung, Stadtpla- nung, Verkehrsplanung, 2018a) Anteile der Altersgruppen 65+ und 80+

in Münsters Stadtteilen

Mit einem Blick auf Münsters Stadtteile werden ganz unterschiedliche Ausprägungen der Anteile der älteren Menschen deutlich (siehe Abb. 1). Einen besonders geringen Anteil an der Einwohnerzahl des Stadtteils macht die Generation 65+ (blaue Balken) in den Stadtteilen Hafen, Bahnhof, Neutor JONAS VORDERWÜLBECKE

Ausgewählte statistische Daten

zur Stadt Münster

(10)

Gleichzeitig ist mit zunehmendem Alter auch mit einem Anstieg des Risikos der Pflegebedürftigkeit zu rechnen (vgl. IT.NRW 2018, S. 9).

Alleinlebende Menschen ab 65 in Münster Weitergehend deutet eine Analyse der Anteile älterer alleinlebender Menschen ab 65 Jahren (1-Personen Haushalte) darauf hin, dass vor allem in zentrumsfernen Stadt- teilen, wie z. B. Handorf (39 %), Hiltrup- Ost (38 %) und Sprakel (36 %) viele ältere Menschen alleine im Haushalt wohnen (siehe Abb. 3). In den Stadtteilen Neutor, Bahnhof und Hafen liegt dieser Anteil zwischen 6 % und 7 % (zur Erinnerung: in Neutor, Bahnhof und Hafen ist der Anteil der Generation 65+

ohnehin vergleichsweise gering).

besonders hoch. Weiterhin können Nien- berge (25 %), Handorf (25 %), Schloss (24 %) und Aegidii (23 %) sowie Sprakel (21 %) genannt werden.

Alter, Geschlecht und Demenz

Bei einer Demenz steigen die Prävalenz- raten (d. h. die Häufigkeit) steil mit dem Alter an. Der Anteil der von einer Demenz betroffenen Personen erhöht sich beispiels- weise in der Altersgruppe „80 – 84 Jahre“

gegenüber der Altersgruppe „75 – 79 Jahre“

von rund 7 % auf rund 15 %. Mit Blick auf das Geschlecht deuten sich zudem auch Unterschiede an: beispielsweise sind Frauen zwischen 85 und 89 Jahren auffällig häufiger von einer Demenz betroffen (rund 28 %) als Männer mit knapp 21 % (vgl. Bickel, 2018).

20% 22%

7% 9% 9%

22%

7%

21%

12%

23%

20%

23%

27% 25%

17% 17%

8%

13%

2% 3% 2%

9%

2%

10%

4% 6% 6% 7% 7%

9%

3% 5%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

davon ab 65 J. [in %] ab 80 J. [in %]

Abbildung 1: Anteile der ab 65- und ab 80-Jährigen in ausgewählten Stadtteilen

(11)

17%

14%

5%

8% 8%

19%

6%

13%

10%

22%

18%

21%

25%

21%

16% 15%

5% 7%

1% 2% 2%

6%

2%

4% 3%

6% 5% 6% 6% 6%

3% 4%

23%

29%

8% 9% 9%

24%

9%

27%

14%

25%

21%

25%

28% 29%

18% 19%

10%

19%

3% 3% 3%

12%

2%

15%

6% 7% 7% 8% 7%

11%

4%

7%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

(m) ab 65 J. [in %] (m) ab 80 J. [in %] (w) ab 65J. [in %] (w) ab 80 J. [in %]

16%

10%

6% 8% 7%

16%

6%

14%

10%

25%

36% 39% 38%

31%

26%

19%

34%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

Abbildung 2: Frauen (w) und Männer (m) - Anteile der ab 65- und ab 80-Jährigen in ausgewählten Stadtteilen

Abbildung 3: Alleinlebende Menschen ab 65 in Münster und NRW (Einpersonenhaushalte)

Datenquelle Abb. 1, 2 und 3: Stadt Münster – Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung (2018b).

Eigene Darstellung: Vorderwülbecke, J. (2019). Die Prozentzahl zu NRW (grüner Balken) hat folgende Quelle: IT.NRW, 2017, Alleinlebende in Nordrhein-Westfalen, S. 5.

(12)

Literatur

Bickel, H. (2018). Die Häufigkeit von

Demenzerkrankungen. Informationsblatt 1. Berlin:

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz. Verfügbar unter: https://www.deutsche- alzheimer.de/fileadmin/alz/pdf/factsheets/infoblatt1_

haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg.pdf (Abgerufen am 20.06.2019).

Destatis-online (2019): Durchschnittsalter nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit. Verfügbar unter:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft- Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/

durchschnittsalter-zensus.html (Abgerufen am 20.06.2019).

IT.NRW-online (2019): Strukturdaten. Verfügbar unter:

https://www.it.nrw/statistik/gesellschaft-und-staat/gebiet- und-bevoelkerung (Abgerufen am 20.06.2019).

IT.NRW - Information und Technik Nordrhein-Westfalen (2018). Alt, arm und allein? Lebensbedingungen und wirtschaftliche Situation der älteren Bevölkerung in NRW.

Statistik kompakt 01/2018. Düsseldorf: IT.NRW.

RKI - Robert Koch-Institut (2009). Gesundheit und Krankheit im Alter. Berlin: RKI. Verfügbar unter: http://

www.gbe-bund.de/pdf/Gesundh_Krankh_Alter.pdf (Abgerufen am 20.06.2019).

Stadt Münster – Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung (2018a). Jahresstatistik 2017. Online als PDF verfügbar, September 2018.

Stadt Münster – Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung (2018b). Haushalte und wohnberechtigte Bevölkerung. Datensatz zur Verfügung gestellt von: Stadt Münster – Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung.

Zusammengefasst sind vor allem Stadtteile mit

» einem höheren Anteil von ab 65-Jährigen (Hiltrup-Ost, Hiltrup-Mitte, Nien- berge, Handorf, Buddenturm, Schloss, Herz-Jesu, Aegidii und Sprakel),

» einem höherem Anteil hochaltriger Personen (Buddenturm, Herz-Jesu, Schloss, Hiltrup-Mitte und Aegidii)

» und einem größeren Anteil älterer Alleinlebender (z. B. Handorf, Hiltrup- Ost und Sprakel)

vor die Aufgabe gestellt, der demografischen Entwicklung mit einhergehenden Risiken von u. a. demenziellen Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit mit entsprechenden Konzepten zu begegnen.

Kontakt

Jonas Vorderwülbecke jonas.vorderwuelbecke

@uni-bielefeld.de oder über die Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

„Das Wort Betreuungsgruppe passt heute oftmals nicht mehr so gut. Denn es geht vielen Gästen vorrangig um Teilhabe an der Gemeinschaft, um Lebensqualität, um Spaß an der Aktivität und eine gute Gemein- schaft.“

Maria Sroka, Leiterin Betreuungsgruppe

„Kaffee am Donnerstag“ und des Sportan- gebots & Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Münster

Wir sind viel Mehr als eine

Betreuungsgruppe!

(13)

wurden vornehmlich ältere Passanten angesprochen. Die Befragungen fanden an einem Samstagnachmittag am Aegidiimarkt, am Domplatz und in der Fußgängerzone nahe einer stationären Altenpflegeeinrich- tung statt.

Die Reaktionen der Passanten waren weit- gehend abweisend. Nur vereinzelt bestand Bereitschaft, mit den Interviewern ins Gespräch zu gehen. Zum Teil reagierten Gesprächspartner misstrauisch. Die größte Resonanz fand die Aktion in der Fußgän- gerzone, wo mehrmals Bewohnerinnen und Angehörige der Bewohnerinnen und Bewohner der stationären Pflegeeinrich- tung zu Gesprächen bereit waren.

Während der Aktion wurden 10 Fragebögen gesammelt.

Die Bedarfsanalyse der Alzheimer Gesellschaft Münster umfasst mehrere Forschungsteile. Neben ausgewählten statistischen Daten wurden Erhebungen mittels eines Fragebogens und – ergänzend – in Form von Interviews durchgeführt.

Der Fragebogen konnte u. a. postalisch, im Internet und vor Ort, z. B. in der Fußgän- gerzone ausgefüllt werden. In diesem Kapitel werden die Erfahrungen mit der Befragung in der Münsteraner Innenstadt berichtet.

Gang ins Feld

Im Zusammenhang mit dem Projekt „Wo drückt der Schuh?“ fanden viermal Aktionen in der Münsteraner Innenstadt statt:

1. Befragung im Freien am 23.03.2019 2. Info-Stand im Foyer der Stadtbücherei

am 25.03.2019 und am 29.03.2019 3. Aufstellen einer Box für ausgefüllte

Fragebögen in den Räumlichkeiten der Volkshochschule (VHS) Münster für ca.

anderthalb Wochen Straßenbefragung

in der Münsteraner Innenstadt

Für die Befragung am 23.03.2019 haben zwei Interviewer jeweils zwei Stunden lang Gespräche mit Passanten gesucht. Dabei HENDRIK STAHL

Befragung von Menschen in Münster – Forschungs-Memos

„Jedem Verdacht auf eine beginnende Demenzerkrankung sollte diagnostisch nachgegangen werden. Allein schon um seltene Erkrankungsursachen frühzeitig zu erkennen, die ursächlich behandelt werden können.“

Dr. med. Tilman Fey, 1. Vorsitzender Alzheimer Gesellschaft Münster

(14)

mittag, den 29.03.2019, ein Wiederho- lungstermin eingerichtet.

Neben Fragebögen wurde auch Informa- tionsmaterial zum Projekt und zur Alzheimer Gesellschaft Münster e.V. sowie ein Korb mit Giveaways bereitgestellt. Die Resonanz war im gesamten Verlauf sehr hoch: Viele Passanten waren bereit Fragen zu beant- worten und viele waren an weiteren Informa- tionen interessiert. Drei Gesprächspartner erkundigten sich nach Möglichkeiten, sich ehrenamtlich für Menschen mit Demenz einbringen zu können. Mehrere Gesprächs- partner fragten nach einem „Schnelltest für Alzheimer“ und ob die Alzheimer Gesell- schaft dies anbieten würde.

Die Altersstruktur der Gesprächspartner war dabei breit gefächert. Auch mehrere Jugendliche waren an der Befragung inter- essiert, da Demenz in der Schule themati- siert wurde oder es im Rahmen der Berufs- ausbildung zu Kontakt mit Menschen mit Demenz gekommen ist.

Auffällig war, dass nur sehr wenige Passanten nach Ansprache durch die Interviewer angaben, dass sie mit dem Thema Demenz gar nichts zu tun hätten.

Insgesamt wurden an beiden Tagen ca. 65 Fragebögen ausgefüllt.

Box in der Volkshochschule (VHS) Münster

In den Räumlichkeiten der VHS Münster wurde vom 20.03. bis zum 29.03.2019 eine Box für Fragebögen positioniert nebst Blanko-Bögen und Informationsmaterial.

Dabei wurde im gesamten Zeitraum lediglich ein Bogen eingeworfen.

Info-Stand im Foyer der Stadtbücherei Münster

Der Infostand wurde am Montag, dem 23.03.2019 nachmittags für 2,5 Stunden von zwei Interviewern betreut. Aufgrund des großen Erfolges wurde für Freitagnach- Hendrik Stahl, Stadtbücherei Münster

Kontakt Hendrik Stahl

hendrikstahl@gmx.net

(15)

kann, war im Rahmen des Projekts nicht beabsichtigt. Ebenso wurde keine reprä- sentative Verteilung einzelner Merkmale wie Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss etc. angestrebt. Die Ergebnisse sollten somit zwar nicht auf andere Gebietskörper- schaften übertragbar sein, jedoch gegebe- nenfalls für die Selbsthilfe bei Demenz an sich Impulse geben und als Orientierung dienen. Bei der Befragung wurde ein umfas- sender Datenschutz gewährt.

Der Fragebogen sollte in kurzer Zeit ausge- füllt werden können. Dazu konnten größten- teils Antwortvorgaben (Items) je nach der eingeschätzten Wertigkeit auf einer Skala zwischen „sehr wichtig“ und „unwichtig“

angekreuzt werden. Unter „Sonstiges“ war jeweils die Möglichkeit zusätzlicher Angaben gegeben. Die Items wurden aus einem Pool von Fragen erstellt, die sinnvoll mit dem Thema Demenz verbunden sind. Dabei wurden keine von vorneherein abwegigen Themen, Aufgaben etc. genannt. Der Frage- bogen ist in mehrere Bereiche unterteilt.

Aufbau des Fragebogens Aussagen zur eigenen Person

Nachgefragt wurden u. a. Alter, Geschlecht und der Bezug zu Münster sowie eine mögliche Verbindung mit der Alzheimer Gesellschaft Münster. Weiterhin die Zuge- Bei der Erhebung der Daten wurde das

Projekt durch die wissenschaftliche Bera- tung und Begleitung von Adam Khalaf (Münster) unterstützt.

Zielsetzungen

Mithilfe der Befragung sollte ein breites Abbild der Münsteraner Bevölkerung die Möglichkeit erhalten, sich zu den gestellten Fragen zu äußern. Dabei war es Teil der Zielsetzung, ausreichend viele Personen zu erreichen, die einerseits schon und ande- rerseits noch nicht mit der Alzheimer Gesellschaft Münster in Kontakt standen.

Erstere konnten beispielsweise Mitglieder der Alzheimer Gesellschaft sein und Letz- tere auf öffentlichen Plätzen angesprochen werden. Die befragten Personen sollten möglichst unterschiedlichen Altersgruppen angehören und mittels verschiedener Zugänge angesprochen werden, u. a.:

» Postalisch, per Telefon, per E-Mail- Versendung

» Über Arbeitskreise und Gremien

» In der Fußgängerzone und anderen öffentlichen Plätzen

Eine sogenannte „repräsentative Stich- probe“, also eine Befragung, deren Ergebnis anschließend über den befragten Perso- nenkreis hinaus verallgemeinert werden H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Aufbau der Fragebogenstudie

(16)

hörigkeit zu einer oder mehreren Perso- nengruppen im Zusammenhang mit der Demenz: „Selber betroffen“, „Angehö- rige/r bzw. nahestehende Bezugsperson“,

„berufliche Zusammenhänge“ oder „keine Erfahrungen“.

Um welche Aufgaben sollte sich die Alzheimer Gesellschaft kümmern?

Beispielsweise Unterstützung im Alltag organisieren, Sprachrohr für Menschen mit Demenz und Angehörige sein oder das Thema Demenz in Politik und Gremien vertreten.

Was sollte die Alzheimer Gesellschaft konkret anbieten?

Hier konnten als Antwortvorgaben u. a.

Beratung, Gesprächskreise, Infoveranstal- tungen, öffentliche Diskussionen, Aktivi- täten zur Geselligkeit gewichtet werden.

Themenschwerpunkte

Eine Vielzahl von Themen berührt das Leben mit Demenz. Nachgefragt wurde hier ledig- lich eine Auswahl, z. B. die Pflegeversiche- rung, medizinische Fragestellungen, ein Aufenthalt im Krankenhaus, die Situation der Angehörigen und vieles mehr.

Literatur

Döring, Nicola & Bortz, Jürgen (2016):

Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaftlen. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.

Kontakt

Dr. phil. H. Elisabeth Philipp-Metzen h.e.philipp-metzen@gerontologie-wissen.de

„Vor vielen Jahren betreute ich meinen Vater bei mir zu Hause.

Er lebte mehrere Jahre in unserer Familiengemeinschaft. Da er Kriegsbeschädigter war (zuneh- mend blind) fühlte er sich etwas vereinsamt. Durch Hörensagen kam ich an die Tagesgruppe der Alzheimer Gesellschaft Münster in Telgte. Diese wurde damals von Fr. Alfermann betreut und geleitet. Mein Vater probierte einen Schnuppertag und fand die Atmosphäre schön. Nach einiger Zeit fragte Frau Alfermann, ob ich nicht in der Alzheimer Gesellschaft mitarbeiten wollte. Da sich mein Vater hier sehr wohl fühlte und sich immer auf die wöchentlichen Kontakte freute, wollte ich dem Verein gerne etwas ‚zurückgeben‘.

Seitdem bin ich als Schatzmeister tätig.“

Wolfgang Pelz, Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Alzheimer Gesellschaft Münster

Wie ich zur

Alzheimer Gesellschaft Münster

gekommen bin

(17)

Insgesamt überwiegen bei den Teilneh- menden ältere Personen: Das Durch- schnittsalter beträgt 52 Jahre.

Bei den Personen, denen die Alzheimer Gesellschaft bereits bekannt war (knapp 56 %), gab es unterschiedliche Hintergründe:

Beispielsweise lag bei rund einem Viertel aller Befragten ein beruflicher Kontakt vor, knapp 10 % hatten bereits die Angebote der Alzheimer Gesellschaft genutzt.

Bei der Auswertung der Daten wurde das Projekt durch die wissenschaftliche Bera- tung und Begleitung von Adam Khalaf (Münster) unterstützt.

Angaben zu den Teilnehmenden der Befragung

Insgesamt beteiligten sich 243 Personen an der Befragung, davon knapp die Hälfte Menschen, denen die Alzheimer Gesell- schaft Münster noch nicht bekannt war.

Wie oben gesagt, gehörte es zu den Zielset- zungen, auch diese Zielgruppe zu erreichen.

Es wurde ein breites Altersspektrum zwischen 14 Jahren und 89 Jahren erreicht.

H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Ergebnisse der Fragebogenstudie

Teilnehmende der Befragung (Stichprobe)

Beteiligung insgesamt 243 Teilnehmende

Alter

• Jüngster Teilnehmer (geb. 2005)

• Ältester Teilnehmer (geb. 1930) • 14 Jahre, männlich

• 89 Jahre, männlich Geschlecht

• Anteil Frauen

• Anteil Männer • 66,5 %

• 33,5 % Alzheimer Gesellschaft Münster bekannt?

• Ja• Nein • 55,8 %

• 44,2 % In Verbindung mit Alzheimer Gesellschaft

(Mehrfachnennungen möglich, Bezug auf gültige Prozente)

• Mitglied, ehrenamtlich bzw. sonstig dort tätig

• Angebote dort in Anspruch genommen

• Beruflich in Verbindung

• 13,6 %

• 8,2 %

• 27,2 % Tabelle 2: Teilnehmende der Befragung

Datenquelle: Projekt „Wo drückt der Schuh?“, Khalaf & Philipp-Metzen, 2019

„In der Angehörigenberatung sind oft schnelle Lösungen gefragt. Zielführend ist dann die passgenaue Weitervermittlung.“

Beate Nieding, Geschäftsstelle Alzheimer Gesellschaft Münster

(18)

stehen „Medizinische Erkenntnisse zugäng- lich machen“ und „Das Thema Demenz im öffentlichen Leben sichtbar machen“.

Konkrete Angebote

Als nächstes folgt die Frage: „Was sollte die Alzheimer Gesellschaft dabei konkret anbieten?“ Wiederum konnte zwischen

„sehr wichtig“ und „unwichtig“ eingestuft werden. Die Abbildung zeigt die Mittelwerte aller Antworten.

Aufgaben für die

Alzheimer Gesellschaft Münster

Gefragt wurde: „Die Alzheimer Gesell- schaft möchte Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen. Um welche Aufgaben sollte sie sich Ihrer Meinung nach kümmern?“ Die Antwortvorgaben konnten jeweils von „sehr wichtig“ bis „unwichtig“

angekreuzt werden.

Abbildung 4 zeigt die Mittelwerte aller Antworten zu dieser Frage. Deutlich wird, dass alle Antwortmöglichkeiten als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ bewertet wurden. Am wichtigsten wird „Unterstützung im Alltag organisieren“ eingeschätzt, danach folgt

„Sprachrohr sein für Menschen mit Demenz und Angehörige“. An drittwichtigster Stelle

1,32

1,53 1,58 1,58 1,63 1,70

1,80 1,86

0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20 1,40 1,60 1,80 2,00

Unterstützung

im Alltag Sprachrohr

sein Medizinische

Erkenntnisse Demenz sichtbar machen

Politik und

Gremien Austausch

untereinander Ehrenamt

fördern Jung und Alt

Abbildung 4: Um welche Aufgaben sollte sich die Alzheimer Gesellschaft Münster kümmern?

(Befragte insgesamt = 243 /// 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig)

„Bei uns arbeiten Laien und Profis schon seit 30 Jahren einvernehmlich zusammen.

So kommen verschiedene Perspektiven zum Tragen.“

Ludger König, Vorstandsmitglied Alzheimer Gesellschaft Münster und Schriftführer

(19)

1,28 1,38 1,39 1,44

1,64 1,65 1,67 1,67 1,70

0,00 0,20 0,40 0,60 0,80 1,00 1,20 1,40 1,60 1,80

1,32 1,48 1,61 1,65 1,65 1,73 1,74 1,77

2,06

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50

Datenquelle Abb. 4, 5 u. 6: Projekt „Wo drückt der Schuh?“, Khalaf & Philipp-Metzen, 2019

Abbildung 6: Wie wichtig sind diese Themen? (Teil 1)

(Befragte insgesamt = 243 /// 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig) Abbildung 5: Welche Angebote sollten konkret angeboten werden?

(20)

tung sein können, konnte im Fragebogen nur eine Auswahl berücksichtigt werden.

„Hilfen zum alltäglichen Umgang mit Menschen mit Demenz“ wird als wichtigstes Thema bewertet, gefolgt von „Leistungen der Pflegeversicherung etc.“ und „Wohnsi- tuation / -möglichkeiten von Menschen mit Demenz“. Auch hier zeigen die Mittelwerte

„Beratung / Sprechstunde“ wird als wich- tigstes Angebot bewertet. Danach folgt

„Kurse für Angehörige“ und auf Platz Drei

„Gesprächskreise (Selbsthilfegruppen)“.

Auch hier wurden alle Möglichkeiten im Mittelwert als „sehr wichtig“ oder „wichtig“

bewertet.

Themenschwerpunkte

Der nächste Fragenkomplex lautet: „Bitte bewerten Sie die Wichtigkeit von Themen- schwerpunkten. (Dies beeinflusst z. B.

Schwerpunktsetzungen bei Infoveranstal- tungen).“

Aufgrund der großen Fülle von Themen, die im Zusammenhang mit Demenz von Bedeu-

1,71 1,72 1,72 1,84 1,98 2,03 2,14 2,28 2,31

0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50

Abbildung 7: Wie wichtig sind Ihnen diese Themen? (Teil 2) (Befragte insgesamt = 243 /// 1 = sehr wichtig bis 5 = unwichtig)

Datenquelle: Projekt „Wo drückt der Schuh?“, Khalaf & Philipp-Metzen, 2019

„Mir geht es um Angebote, in denen Menschen mit Demenz ihre Beeinträchti- gungen für einige Zeit vergessen und einfach Mensch sein können.“

Maria Sroka, Leiterin Betreuungsgruppe

„Kaffee am Donnerstag“ und des Sportan- gebots & Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Münster

(21)

der jeweiligen Antworten, dass alle Themen als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ eingestuft wurden.

Wie vorne gesagt, wurden von vorneherein keine komplett abwegigen Aufgaben, Ange- bote und Themen als Antwortmöglichkeiten genannt. Daher waren auch keine durchge- hend hohen Ablehnungswerte zu erwarten.

Gleichwohl zeigen die hohen Mittelwerte der Zustimmung bei allen Fragen (bzw. Items), dass alle genannten Aufgaben, Angebote und Themen im Kontext mit Demenz als wichtig erachtet werden.

Literatur

Döring, Nicola & Bortz, Jürgen (2016):

Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaftlen. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.

Kontakt

Dr. phil. H. Elisabeth Philipp-Metzen h.e.philipp-metzen@gerontologie-wissen.de

Es ist wichtig das Gedächtnis in Schwung zu halten und das Erin- nerungsvermögen zu trainieren.

Der Begriff Gedächtnistraining löst häufig Angst und Stress bei den Beteiligten aus. Sie haben Angst vor dem Versagen und dem damit verbundenen Blamieren in der Gemeinschaft.

Das Wort Erinnerungspflege nimmt diese Assoziation. Es bietet hingegen die Möglichkeit spielerisch und unterhaltsam alle Beteiligten in ihren unterschied- lichen Fähigkeiten zu fördern und entsprechend einzubinden. „Was?

Die Stunde ist schon herum?“, das ist das größte Lob, welches der oder die Verantwortliche am Ende einer Einheit bekommen kann.

Elvira Hammer, Leiterin Gedächtnisaktivierung – Erinnerungspflege

Gedächtnistraining

oder besser

Erinnerungspflege

(22)

In der Ausdrucksmalerei stellt die moderne Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts vermehrt Abstraktes und Emotionales dar, während alles Reale zurückgestellt wird.

Jeder Künstler muss in seiner Malerei all sein Wissen um das reale Aussehen von Objekten und seine kognitiven Fähig- keiten ausschalten. Dabei ist ein demenziell erkrankter Künstler aus der Sicht der Kunst im Vorteil, er benötigt diese Fähigkeiten nicht, denn er bringt seine Gefühle spontan und unverstellt auf Papier und Leinwand.

Brigitte Kraneburg, Künstlerin, Kunstpädagogin und Alten- pflegerin & Leiterin Kunstkurs für Menschen mit Demenz

(23)

wäre ihrer Meinung nach die Thematisie- rung von „Demenz und Behinderung“ und die Aufklärung bereits in Kindergärten und Schulen. Einsamkeit bei Menschen mit Demenz und deren Angehörigen resultiert nach Frau Meiers Beobachtung vor allem aus der Veränderung von Partnerrollen.

Interview 2: Angehörige

Frau Schulze (Name geändert) ist Ehefrau eines vor sechs Jahre an Demenz erkrankten Mannes. Sie ist gebürtige Münsteranerin und gelernte Kauffrau. Inzwischen lebt ihr Ehemann in einem Altenheim. Sie hat beob- achtet, dass Demenz heute eher als Krank- heit und nicht mehr als Alterserscheinung wahrgenommen wird. Sie sieht eine zuneh- mende Spezialisierung in Einrichtungen der Altenhilfe, z. B. bei Altenheimen. Von der Alzheimer Gesellschaft wünscht sie sich Öffentlichkeitsarbeit, die Förderung von Ehrenamt und Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen.

Ergänzend zur quantitativen Erhebung fanden zwei Interviews statt: Eine professio- nell Betreuende war zu einem Gespräch in ihrem Büro in Münster bereit. Eine Ange- hörige, die lange Zeit ihren von Demenz betroffenen Ehemann versorgt hat, wurde in einer stationären Einrichtung befragt, in der ihr Mann mittlerweile lebt.

Der Interviewleitfaden wurde in Anlehnung an das Problemzentrierte Interview konzi- piert. Ausgewertet wurde in Anlehnung an die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring.

Interview 1: Professionell Betreuende

Frau Meier (Name geändert) ist Ende 50 und Therapeutin und Gedächtnistrai- nerin. Sie ist seit etwa 10 Jahren Mitglied der Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

und hat seit über 40 Jahren Kontakt zu Menschen mit Demenz. Sie hat beobachtet, dass Menschen mit Demenz heute in der Öffentlichkeit viel stärker wahrgenommen werden als früher. Heute bestehen Unter- stützungsangebote wie Betreuungsgruppen.

Sie beobachtet allerdings eine Zurückhaltung bei der Inanspruchnahme von Unterstüt- zung. Frau Meier könnte sich gut vorstellen, dass die Alzheimer Gesellschaft mit Info- Ständen bei Veranstaltungen präsent ist, z. B. bei Festen in Altenheimen. Innovativ HENDRIK STAHL

Auswertung der ergänzenden Interviews:

Zusammenfassungen

„Die Alzheimer Gesellschaft Münster arbeitet in einem guten Netzwerk mit den anderen Akteuren in Münster. So können wir für die Betroffenen und Angehörigen viel erreichen.“

Ludger König, Vorstandsmitglied Alzheimer Gesellschaft Münster und Schriftführer

(24)

Frau Schulze fühlt sich von Einsamkeit selbst betroffen, seitdem ihr Ehemann nicht mehr zu Hause leben kann. Sie hat selbst weit entfernt wohnende Angehörige und weiß um die Problematik, sieht allerdings keinen Ansatzpunkt dafür, wie die Alzheimer Gesellschaft hier unterstützen könnte.

Beide Interviewpartnerinnen gaben an, dass Demenz ein Thema ist, das heute viel mehr Öffentlichkeit generiert und deutlich stärker sichtbar ist. „Früher hat man sich mit Demenz erst befasst, wenn es persön- lich relevant wurde“, so die Angehörige Frau Schulze.

Die Problematik der Einsamkeit, die der professionell Betreuenden in der Beratung

von Betroffenen begegnet ist, bestätigt die Angehörige anhand ihres persönlichen Erlebens. Auch die Zurückhaltung bei der Inanspruchnahme von Unterstützungsan- geboten kennt Frau Schulze aus eigener Erfahrung: „Betreuungsgruppen hat mein Mann stets abgelehnt.“

Literatur

Lamnek, Siegfried & Krell, Claudia (2016): Qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz Verlag.

Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz Verlag.

Kontakt Hendrik Stahl

hendrikstahl@gmx.net Künstlerisches Gestalten

Die Freiheit des persönlichen künstle- rischen Gestaltens fördert die Selbst- entfaltung und das eigene Körper- gefühl. Die künstlerischen Medien haben für jeden Menschen eine eigene Botschaft und ermöglichen so den Malern, Altes wieder zu erleben und gleichzeitig neue und verborgene Fähigkeiten zu entdecken. Dadurch werden Brücken geschlagen und kognitive und emotionale Möglich- keiten gestärkt.

(25)

2019 gezeigt; begleitet von dem Fotografen Michael Hagedorn, der viel Erfahrung im Fotografieren von Menschen mit Demenz hat. Er begleitete Rudi Assauer mit seiner Alzheimer-Erkrankung und ist Gründungs- mitglied der Hamburger Initiative „Konfetti im Kopf“ (www.konfetti-im-kopf.de). Die Fotos werden in einer Ausstellung zusam- mengefasst, die dann in allen Orten sowie ebenfalls zur Vorbereitung neuer Projekte gezeigt wird.

Im April 2019 hatte das Projekt „Fürein- ander – Zueinander – ICH. Theaterprojekt über Liebe und Demenz“ in der Studio- Theater ist als Kunstform eine Mischung aus

allen Künsten. Im Zentrum steht Kommu- nikation in jeglicher Vielfalt – verbal und nonverbal. Der flüchtige Charakter dieser Kunst, die im Moment liegt, ist ihr größter Vorteil im Spiel mit Menschen mit Demenz.

Das direkte Entwickeln im Spiel findet unmittelbar statt. Dadurch sind alle am Spiel beteiligten Menschen gleichberechtigte Partner und Mitgestaltende. Hier liegt das besondere Potenzial dieser Kunstform.

Mit dem Projekt „Demenz-Theater-Sprech- stunde“ bieten wir seit September 2018 in vier Orten im Münsterland Theater- gruppen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an. In Bocholt, Havix- beck, Metelen und Warendorf wurden diese Gruppen von Menschen mit Demenz und von ihren Partnern, Töchtern, Söhnen, Schwiegertöchtern, Enkelin und Enkeln sowie von ehrenamtlichen Begleiterinnen mitgestaltet. Die Gruppen trafen sich alle zwei Wochen – ein Zeitraum, der von uns in vorigen Projekten in Bremerhaven als gute Basis für kontinuierliche Zusammen- arbeit in Theatergruppen erprobt wurde. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit werden als Werkstattaufführungen im September ERPHO BELL

Neue Impulse im Praxisbeispiel:

Dritte Räume öffnen – Theater mit

Menschen mit Demenz und Angehörigen

Dieser Beitrag wurde auf der Abschlussveranstaltung des Projekts „Wo drückt der Schuh?“ am 22.5.2019 vorgestellt.

(26)

veranschaulichte“ (Westfälische Nach- richten, 30. April 2019).

Theaterarbeit mit Menschen mit Demenz und Angehörige ermöglicht neue und andere Zugänge zueinander. Grundlage sind

„Dritte Räume“ — Spielszenen, bei denen alle Beteiligten gleichberechtigt den Prozess mitgestalten. Teilhabe am Miteinander und an den gesellschaftlichen Prozessen, wie beispielsweise über öffentliche Auffüh- rungen, bieten Zugänge, die gegen gesell- schaftliche Isolation vorbeugen und einen offenen Umgang mit dem Thema Demenz ermöglichen. Viele Gründe, weiter neue Projekt zu entwickeln…

bühne Münster Premiere. Das Ensemble bestand aus Mitgliedern der Gruppe „Meine Demenz und wir – Jungerkrankte und ihre Partner“, die als regelmäßiges Angebot im Clemens-Wallrath-Haus der Alexi- aner besteht. Dieses Projekt entstand im Anschluss an zwei Workshops im Sommer 2018, nach denen alle Beteiligten mehr Theater miteinander erleben und gestalten wollten. Das Theaterstück schließt an die Biografien der beteiligten Paare an. Sie erzählen von Ihrem Kennenlernen und improvisieren rund um das Thema Liebe; so wie sie heute ist. Pressestimme: „Auf der Bank ging es um die Gefühle, die zarten, die zermürbenden – und als Projektion gab es Bilder vom jungen Liebespaar im Hinter- grund, während das ergraute Paar vorn auf der Bank saß. Die Musik und Tänze zwischen den kleinen Szenen gab dem Stück eine Leichtigkeit, die der Thematik die Schwere nahm und die Liebe und das Miteinander

Kontakt Erpho Bell

Ensemble Freudige Füße (www.freudige-fuesse.de)

(27)

Stadtteile mit einem höheren Anteil allein- lebender Menschen ab 65 Jahren

» Handorf

» Hiltrup-Ost

» Sprakel

In allen genannten Vierteln ist u. a. eine zugehende Arbeit mit einer intensiven Vernetzung vor Ort zu empfehlen, um die Alzheimer Gesellschaft Münster bei von Demenz Betroffenen, ihren Familien und weiteren Bezugspersonen bekannt zu machen und Schwellenängste abzubauen.

Öffentliche Vorträge, Infostände und gezielte Informationen für Ärzte, Thera- peuten, Institutionen der Altenhilfe etc. vor Ort können exemplarisch Zugänge ermög- lichen.

Aufgabenschwerpunkte

Die Ergebnisse bestätigen die bisherige Arbeit der Alzheimer Gesellschaft Münster in vollem Maße: Unter anderem „Unter- stützung im Alltag organisieren“, „Sprach- rohr sein für Menschen mit Demenz und Angehörige“, „Medizinische Erkennt- nisse zugänglich machen“ und „Das Thema Demenz im öffentlichen Leben sichtbar machen“ sind langjährige und kontinuier- lich wahrgenommene Aufgaben. Ebenso vertritt die Alzheimer Gesellschaft Münster Die Bedarfsanalyse zeigt konkrete Erwar-

tungen und Handlungsorientierungen für die Selbsthilfearbeit bei Demenz in Münster auf. Zentrale Aspekte werden nachfolgend aufgeführt.

Geografische Schwerpunkte

Die statische Analyse macht deutlich, dass es Stadtteile gibt, die aufgrund des Anteils älterer und alleinlebender Personen bevor- zugt angesprochen werden sollten.

Stadtteile mit einem höheren Anteil der Altersgruppe 65+ (Auszug)

» Hiltrup-Ost und Hiltrup-Mitte

» Nienberge

» Handorf

» Buddenturm

» Schloss

» Herz-Jesu

» Aegidii

» Sprakel

Stadtteile mit einem höheren Anteil der Altersgruppe 80+ (Auszug)

» Buddenturm

» Herz-Jesu

» Schloss

» Hiltup-Mitte

» Aegidii

H. ELISABETH PHILIPP-METZEN

Handlungsorientierungen für die

Selbsthilfearbeit bei Demenz in Münster

(28)

Themenschwerpunkte

„Hilfen zum alltäglichen Umgang mit Menschen mit Demenz“ wird als wichtigstes Thema eingestuft. Dieses Handlungs- feld ist seit Beginn ein Querschnittsthema der Münsteraner Alzheimer Gesellschaft und wird direkt (z. B. in Vorträgen und im Gesprächskreis) und indirekt (z. B. modell- haft in der Betreuungsgruppe) behandelt.

Aspekte zur Pflegeversicherung, die Situ- ation der Angehörigen, Integration und Teilhabe beinhaltet u. a. die Beratung, aber auch der Austausch im Gesprächskreis berücksicht bereits solche Inhalte. Vorträge und Infoveranstaltungen behandeln immer wieder die aktuellen finanziellen, rechtli- chen und medizinischen Aspekte, auch das Thema Junge Menschen mit Demenz wurde projektbezogen schon bearbeitet.

Darüber hinaus ergibt die Analyse, dass viele weitere Themen von Interesse sind:

u. a. das Wohnen von und mit Menschen mit Demenz, Gewalt in der Pflege, ethische Fragen und technische Hilfen, Demenz im Krankenhaus, Demenz und geistige Behin- derung, weiterhin Kriminalität, Migration und Sexualität im Zusammenhang mit Demenz sowie Themen für Männer und Frauen.

wie gefordert das Thema in der Politik und in Gremien und fördert seit Beginn das Ehrenamt bzw. den Austausch unterein- ander, auch zwischen den Generationen.

Insgesamt wird ein breites Spektrum als wichtig erachteter Aufgaben bereits berück- sichtigt.

Angebotsschwerpunkte

Auch hier werden die bereits vorhandenen Angebote der Alzheimer Gesellschaft Münster genannt: Beratung, Kurse für Angehörige und Gesprächskreise wurden als wichtigste Angebote herausgehoben.

Angebote, wenn Angehörige entfernt wohnen, sind weiterhin für die Befragten von hoher Bedeutung. Diese Angebote können gerade im Zusammenhang mit alleinlebenden Menschen mit Demenz, aber auch mit stationär wohnenden demen- ziell Erkrankten gesehen werden. Solche Bedarfe werden zurzeit bei der Alzheimer Gesellschaft Münster vor allem im Rahmen der Beratung und des Gesprächskreises berücksichtigt. Auch die Förderung von Menschen mit Demenz durch Aktivie- rung hat einen zentralen Stellenwert. Diese Angebote können im Zusammenhang mit Bewegung, dem Gedächtnis, Kunst oder weiteren Bereichen stehen. Die Fortbil- dung und kollegiale Beratung von Profes- sionellen, Aktivitäten zur Geselligkeit und Freizeitgestaltung sowie Informationsver- anstaltungen zu verschiedenen Themen werden weiterhin als wichtig eingeschätzt und von der Alzheimer Gesellschaft Münster bereits durchgeführt.

„Die Empfehlung zur Unterstützung pflegender Angehöriger ist ein essenzieller Bestandteil der aktuellen S3-Leitlinien für Demenzerkrankungen.“

Dr. med. Tilman Fey, 1. Vorsitzender Alzheimer Gesellschaft Münster

(29)

Demenz berührt das ganze Leben Die Alzheimer Gesellschaft Münster wurde durch die Ergebnisse der Bedarfsanalyse in ihrer bisherigen Arbeit umfassend positiv bestätigt. Dies betrifft beide angesprochene Personengruppen, die einerseits schon und andererseits noch nicht mit der Alzheimer Gesellschaft Münster in Kontakt standen.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Selbsthilfe bei Demenz in Münster weitere Anknüpfungspunkte hat, was als Handlungsorientierung für die Zukunft betrachtet werden kann.

Anregungen aus den Interviews

Deutlich wird auch hier die Relevanz von Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit und das nicht Nachlassen bei der perma- nenten Ermutigung zur Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten. Auch diese Ergebnisse bestätigen ein erhöhtes Risiko der sozialen Isolation im Kontext mit Demenz und somit die Notwendigkeit, weiterhin niedrigschwellig und auch im Rahmen zuge- hender Arbeit tätig zu sein.

Fazit

Die hohen Werte der Zustimmung bei allen Fragen zeigen, dass viele Aufgaben, Ange- bote und Themen im Kontext mit Demenz als wichtig erachtet werden. Deutlich wird:

Kontakt

Dr. phil. H. Elisabeth Philipp-Metzen h.e.philipp-metzen@gerontologie-wissen.de

Wohlfühlen durch Farbe

Goethe sagte „Farben sind die Kinder des Lichts.“ Sie sollen Freude bereiten und den Menschen neuen Lebensmut geben. Daran glaubten schon die alten Ägypter, die ihre Kranken in Farb- tempeln mit unterschiedlich farbigen Räumen unterbrachten.

Brigitte Kraneburg, Künstlerin, Kunstpäda- gogin und Altenpflegerin & Leiterin Kunstkurs für Menschen mit Demenz

(30)

Die Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

(31)

u. a.: Diagnose und Therapie, Umgang mit Menschen mit Demenz, Vorsorgevollmacht und Pflegeversicherung. Die Betreuung der an Demenz erkrankten Menschen während des Kurses ist auf Anfrage möglich. Einzel- schulungen können auch zu Hause statt- finden.

Termine können in der Geschäftsstelle nachgefragt werden.

Betreuungsgruppe

„Kaffee am Donnerstag“

Kaffee am Donnerstag ist ein Nachmittag für Menschen mit Demenz. Auch Ange- hörige sind herzlich willkommen. Hier kann man miteinander Freude erleben, singen, erzählen, zuhören, sich bewegen und gemütlich Kaffee trinken und abendessen.

Die Gruppe kann als anerkanntes Unter- stützungsangebot über die Pflegeversiche- rung abgerechnet und ein Fahrdienst kann organisiert werden.

Leiterin: Maria Sroka (Dipl. Sozialarbeiterin) Zeit: Jeden Donnerstag, 15.00 – 18.30 Uhr

Zentrale Angebote

Beratung

Die Alzheimer Gesellschaft Münster bietet umfangreiche individuelle Beratungen zu allen Fragen rund um das Thema Demenz an. Dabei wird gemeinsam überlegt, welche Entlastungsangebote in Anspruch genommen werden können und es werden hierzu die Kontakte vermittelt.

Ansprechpartnerin: Beate Nieding

Angehörigengesprächskreis – Selbsthilfegruppe

Im Angehörigegesprächskreis findet ein offener Erfahrungsaustausch mit anderen Angehörigen zur Selbsthilfe statt. Die Ange- hörigen treffen sich jeweils am 2. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Alten Backhaus, Coerdestr. 36 a.

Ansprechpartnerin: Beate Nieding

Kurse für Angehörige

Kurse werden angeboten für Angehörige von Menschen mit Demenz. Kursinhalte sind

Die Alzheimer Gesellschaft Münster e.V. versteht sich als Selbsthilfeorganisation, die sich für die Verbesserung der Situation von Demenzerkrankten und deren Familien in Münster einsetzt. Sie möchte dazu beitragen, die Krankheitsbewältigung und Selbsthilfefähigkeit der Betroffenen und deren Angehörigen zu verbessern sowie durch emotionale oder praktische Unterstützung betreuende Ange- hörige zu entlasten. Die Alzheimer Gesellschaft Münster e.V. wurde 1988 als gemeinnütziger Verein gegründet. Damit ist sie die drittälteste regionale Alzheimer Gesellschaft in Deutschland. Die nach- folgende Übersicht informiert über zentrale Angebote und Aufgaben.

(32)

Weitere Aufgaben

Gremien- und Netzwerkarbeit

In Gremien und Arbeitskreisen und vielen weiteren Anlässen ist die Alzheimer Gesell- schaft Münster Sprachrohr für die Anliegen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.

Gremien (Auswahl)

» Arbeitskreis Demenz

» Älter werden im Stadtteil

» Qualitätszirkel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus im EVK

» Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Mauritz Ost

» Arbeitskreis der Seniorenvertretung

» Arbeitskreis Betreuungsgruppen in Münster

» Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit Betreuungsgruppen in Münster

Ansprechpartnerin: Beate Nieding

Öffentlichkeitsarbeit - Vorträge

Das Thema Demenz wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durch Informations- stände, Pressemeldungen und Fachvor- trägen vermittelt. Die Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit ist dabei ein Querschnittsthema und findet in vielen weiteren Aktivitäten statt.

Ansprechpartnerin: Beate Nieding

Gedächtnisaktivierung – Erinnerungspflege Diese 90-Minuten Aktivierung bietet einen schönen Vormittag ohne Leistungsdruck.

Gefördert werden dabei die vorhandenen Ressourcen. Es wird ein geringer Selbstkos- tenanteil erhoben.

Leiterin: Elvira Hammer (Betreuungsassistentin) Zeit: Jeden Mittwoch, 10.30 – 12.00 Uhr

Sportangebot „Fit für 100“

Das Sportangebot beinhaltet ein Kraft-Aufbau-Training. Damit anzufangen, lohnt sich auch im höheren Lebensalter.

Regelmäßiger Sport steigert nicht nur die Fitness, sondern auch die Gedächtnisleis- tung. Außerdem ist Krafttraining eine gute Sturzprophylaxe. Das Angebot kann über die Pflegekasse abgerechnet werden.

Leiterin: Maria Sroka (Dipl. Sozialarbeiterin) Zeit: Jeden Montag, 15.00 – 16.30 Uhr

Kunstkurs für Menschen mit Demenz Hier gilt das Motto „Malen für die Sinne/

Seele. Gemalt wird mit verschiedenen Materialien abgestimmt auf die motorischen Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmer. Im Vordergrund steht die Freude am Gestalten.

Leiterin: Brigitte Kraneburg (Künstlerin, Kunstpädagogin, Altenpflegerin)

Termine können in der Geschäftsstelle nachgefragt werden.

(33)

für Außenstehende oft nicht unmittelbar ersichtlich. Die Verzahnung dieses bürger- schaftlichen Engagements mit professio- neller Fachkompetenz ermöglicht, dass sowohl die Sichtweisen von professionell Tätigen als auch von Laien Berücksichtigung finden. Interessierte am freiwilligen Engage- ment sind herzlich willkommen.

Ansprechpartnerin: Beate Nieding

Projekte

Die Alzheimer Gesellschaft Münster greift seit ihrem Beginn im Jahr 1988 die jewei- ligen Bedarfe von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen auf und bietet hierzu Unterstützung an, teilweise im Rahmen von Projekten. Zwei dieser Projekte sind:

Projekt FrühLInk

Das Projekt „FrühLInk – Menschen mit Demenz in der frühen Lebensphase. Poten- ziale der Inklusion und quartiersnahen Unterstützung durch Selbsthilfe“ wurde von der Techniker Krankenkasse NRW vom 1.11.2013 – 31.10.2015 gefördert. Es diente der Verbesserung der Versorgungssituation für Menschen mit Demenz im mittleren Lebensalter in NRW. In der Projektphase FrühLInk I wurden u.a. eine wissenschaft- liche Befragung und eine Fachtagung durchgeführt, Beratung angeboten und eine Broschüre herausgegeben.

Projektleiterin: H. Elisabeth Philipp-Metzen

Projekt „Wo drückt der Schuh?“

Die Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

hat in dem von der AOK NordWest geför- derten Projekt u. a. Anliegen und Bedarfe zur Selbsthilfe bei Demenz in Münster ermittelt.

Projektleiterin: H. Elisabeth Philipp-Metzen

Ehrenamtliches Engagement

Tragendes Element der Alzheimer Gesell- schaft Münster ist das Ehrenamt. Dies geschieht vielfach im Hintergrund und ist

MENSCHEN MIT DEMENZ IN DER FRÜHEN LEBENSPHASE Infos, Workshop-Skripte, Broschüren und Kontakte zum Projekt FrühlInk finden Sie im Internet unter:

www.alzheimer-nrw.de/

aktivitaeten-projekte/

fruehlink

(34)

KONTAKTADRESSE

Alzheimer Gesellschaft Münster e.V.

Geschäftsstelle Beate Nieding Tannenbergstr. 1 48147 Münster Tel 0251 / 780 397 Fax 0251 / 390 976 1 alz-ges@muenster.de www.alzheimer-muenster.de

IMPRESSUM

Herausgeber: H. Elisabeth Philipp-Metzen &

Alzheimer Gesellschaft Münster e. V. Laer / Münster Redaktion: H. Elisabeth Philipp-Metzen

Gestaltung: PER.CEPTO mediengestaltung, Münster Bildnachweise: S. 3 oben: Tilman Fey © Tilman Fey

S. 3 unten: H. Elisabeth Philipp-Metzen © H. Elisabeth Philipp-Metzen S. 4: Irmgard Alfermann © H. Elisabeth Philipp-Metzen

S. 12: Jonas Vorderwühlbecke © Jonas Vorderwühlbecke S. 14: Stadtbücherei Münster © Hendrik Stahl

S. 22: Kunstkurs für Menschen mit Demenz© Brigitte Kraneburg S. 24: Kunstkurs für Menschen mit Demenz© Brigitte Kraneburg S. 25: Füreinander – Zueinander – Ich © Michael Hagedorn S. 26: Demenz-Theater-Sprechstunde © Gunnar A. Pier S. 29: Kunstkurs für Menschen mit Demenz© Brigitte Kraneburg 1. Auflage 2019

Alle Rechte vorbehalten

„Immer öfters wohnen die Angehörigen, die anrufen, weit entfernt. Hier ist ein Ansprechpartner, der vor Ort gut vernetzt ist, besonders wichtig.“

Beate Nieding, Geschäftsstelle Alzheimer Gesellschaft Münster

(35)
(36)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Noch immer werden Müt- terkuren von vielen Ärzten nicht ernstgenommen und für Mütterkureinrichtungen ar- beitende Kollegen sogar belä- chelt, weil ihre Arbeit nicht

Vorsitz Stefan Knecht (Meerbusch), Mario Siebler (Essen) Kristina Müller (Meerbusch), Volker Völzke (Hattingen).. WS 1 • Begutachtungen in

Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik und Poliklinik der Technischen Universität München und Vorsitzende der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung, durch die

Anlässlich des Welt-Alzheimertages veranstalten die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz und die Volkshochschule (VHS) Ludwigshafen einen Fachtag zum Thema "Junge

100 Jahre nach der ersten Krankheitsbeschreibung durch Alois Alzheimer führt die Alzheimer Gesellschaft München 2006 zusammen mit über 50 Einrichtungen verschiedener Verbände

§ 7 Vereinsorgane 1. 1 Dem Vorstand und dem Verwaltungsrat können nur Personen angehören, die Mit- glieder der Evangelischen Kirche sind und die die Befähigung zum Presbyteramt oder

(2) Weitere Mitglieder können andere Träger diakonisch-missionarischer Dienste und Einrichtungen sein, die ihren Sitz im Evangelischen Kirchenkreis Münster haben, wenn

Am Hotel übergeben Sie Ihr Gepäck heute dem Gepäckdienst, denn anschließend treffen wir uns am Erbdrostenhof zu einer Einführung über die Münsteraner Dichterin Annette