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Hausandacht für den 4. Sonntag n. Trinitatis am 5. Juli 2020

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Academic year: 2022

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Hausandacht für den 4. Sonntag n. Trinitatis

am 5. Juli 2020

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Vorbereitung

Räumen Sie beiseite, was die Gedanken abschweifen lässt. Nehmen Sie sich bewusst Zeit.

Nehmen sie für die Lieder ein Gesangbuch zur Hand.

Wenn es möglich ist, singen Sie die die Lieder. Vielleicht haben Sie sogar ein Begleitinstrument. Wenn Sie nicht singen können oder wollen, spre- chen Sie die Strophen laut. Das gilt übrigens für alle Texte: sprechen und lesen Sie laut, auch wenn Sie alleine sind. So nehmen Sie die Texte viel bewusster wahr und sie entfalten ihre ganze Kraft.

Wenn alle Mitfeiernden Platz genommen haben, zünden Sie eine Kerze an.

Kerze anzünden Eröffnung

Einer: Wir feiern diese Andacht in der Gegenwart des dreieinigen Gottes und sprechen:

Alle: Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heili- gen Geistes. Amen.

Einer: Im Wochenspruch für diesen Sonntag lädt Jesus Christus uns ein: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10)

Eingangslied: Die güldne Sonne (EG 449)

Psalmgebet und Ehr sei dem Vater (Psalm 103 / EG 742) Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,

so schreit meine Seele, Gott, zu dir.

Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.

Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?

Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?

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Daran will ich denken

und ausschütten mein Herz bei mir selbst:

wie ich einherzog in großer Schar, mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken

in der Schar derer, die da feiern.

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Am Tage sendet der Herr seine Güte, und des Nachts singe ich ihm

und bete zu dem Gott meines Lebens.

Ich sage zu Gott, meinem Fels:

warum hast du mich vergessen?

Warum muss ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget?

Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, wenn mich meine Feinde schmähen

und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

(Psalm 42,2-6.9-12) Ehr sei dem Vater und dem Sohn

und dem Heiligen Geist,

wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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Eingangsgebet Du Gott voller Güte,

wir kommen heute vor dich in unserer Andacht.

Wir wollen Ruhe finden vor dir und auf dich hören.

Gott, du bist voller Liebe und Barmherzigkeit, wie Jesus es uns gezeigt hat.

Von deiner Barmherzigkeit wollen wir lernen, und wünschen uns oft, dass Versöhnung möglich ist.

Wir bitten dich:

Lass uns etwas spüren von deiner Liebe, erfülle damit unser Herz und lass uns aus dieser Liebe heraus mit anderen Menschen leben.

Höre, was ein jeder, eine jede dir heute zu sagen hat Stille

Abschluss der Stille mit:

Einer: Herr, tue meine Lippen auf

Alle: dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.

Einer: Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Alle: Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Liedvers: Meine Hoffnung und meine Freude – EG 576

Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht: / Chris- tus, meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

Lesung des Predigttextes: Römer 12,17-21 Das Böse mit Gutem überwinden

17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht ge- genüber jedermann. 18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit al- len Menschen Frieden. 19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, son- dern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 Viel- mehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib

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ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22). 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Stille

Halten Sie einen Moment Stille.

Nachdenken über den Text

Wenn Sie möchten, können Sie anhand der folgenden Fragen über den Text nachdenken.

• Wo habe ich gerade Streit mit jemanden – und welchen Beitrag habe ich dazu geleistet?

• Gegen wen hege ich einen Groll, den ich gerne vor Gott ablegen möchte?

• Wo könnte ich dran sein, das Böse mit Gutem zu überwinden?

Alternativ oder ergänzend können Sie auch die Predigt im Anhang (vor)lesen.

Lied: O Gott, du frommer Gott (EG 495) Fürbittengebet

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,

dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, dass ich verbinde, da, wo Streit ist,

dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht, dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt, dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält, dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert, dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass du mich trachten:

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

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Denn wer da hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.

Mit deinen Worten beten wir: Vater unser im Himmel … Schlusslied: Sonne der Gerechtigkeit (EG 263) Segen

Wenn Sie möchten, falten Sie die Hände zu einem „Segenskörbchen“.

Gott segne uns und behüte uns

Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig

Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden

Amen.

Stille

Kerze auspusten

Quellen:

Titelbild: GEP

Diese Liturgie ist online abrufbar unter www.kirche-heuchlingen-heldenfingen.de

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Predigt

Liebe Gemeinde,

am Ende dieser Andacht steht ein Lied voller Sehnsucht nach Gerech- tigkeit:

„Sonne der Gerechtigkeit, / gehe auf zu unsrer Zeit; / brich in deiner Kirche an, / dass die Welt es sehen kann.“1

In diesem Lied klingt eine Sehnsucht, die wir auch heute noch verspü- ren, wenn wir sehen, wieviel Unrecht es um uns herum gibt. Ja, es gibt eine Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Schon kleine Kinder entwickeln ein Gespür für Unrecht, und mancher Kinderstreit, den wir Erwachsenen schlichten müssen, hat seinen Ursprung darin, dass sich jemand unge- recht behandelt fühlt – und sich nicht anders zu helfen weiß, als zu schlagen, beißen und zwicken.

Wie kann eine gerechtere Welt aussehen? Der Apostel Paulus ist über- zeugt: die christlichen Gemeinden müssen eine Keimzelle der Gerech- tigkeit sein. Wer, wenn nicht die Christen, kann in dieser Welt für Ge- rechtigkeit eintreten?

Vielleicht sagen sie jetzt: in der Kirche gibt es mindestens genauso viel Unrecht wie anderswo; die Christen sind doch keinen Deut besser! Viel- leicht haben Sie dann sogar Recht. Aber wenn das so ist – dann ist es genauso verkehrt wie das Unrecht. Und dann heißt es, dass wir drin- gend auf das hören sollten, was Paulus an die Gemeinde in Rom schreibt.

Ich lese aus Römer 12,17-21:

- Textlesung -

1. Sehnsucht nach der heilen Welt

Es sind Worte, die Sehnsucht wecken, die wir hier von Paulus wecken.

Ja, wenn es so wäre – wenn Menschen einander vergeben würden.

Wenn sie einander Gutes tun würden. Wenn sie untereinander Frieden halten könnten. Wenn sie so miteinander leben würden, dass niemand übersehen wird.

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Doch sowohl im Kleinen wie im Großen ist es oft anders. Schon in man- chen Kinderzimmern geht es anders zu. Aus dem friedlichen Bauklötz- chenspiel kann im Handumdrehen ein gefährliches aufeinander Ein- schlagen werden, bei dem sich ein beträchtlicher Lärm entwickelt. Nur ein Machtwort der Eltern kann dann solch ein Gemenge befrieden. Und wer angefangen hat, das weiß meist keiner mehr so recht: „Der hat aber!“, „Nein, der hat zuerst!“. Die Diskussionen könnten ins Unendli- che geführt werden. Geschwisterrivalitäten sind eine allzu menschliche Sache. Das Prinzip der Welt „Wie du mir, so ich dir!“ macht auch vor den Kinderzimmern und Klassenräumen nicht halt. Streit unter Ge- schwistern und Klassenkameraden tut weh. Zum Glück ist bei Kindern meistens der Weg zur Versöhnung nicht lang, der Streit so schnell ver- gessen wie er angefangen hat.

Doch auch erwachsene Geschwister geraten allzu oft miteinander in Streit. Ich zucke jedes Mal innerlich zusammen, wenn ich bei einem Trauergespräch sitze und feststelle: da fehlt eines von den Geschwis- tern – und es liegt nicht an einem Terminproblem, sondern es liegt da- ran, dass man manchmal schon über Jahre hinweg nicht mehr mitei- nander redet. Selten kann ich dann etwas dazu beitragen, dass Ge- schwister sich wieder aussöhnen.

Schon auf der sechsten Seite wird in meiner Bibel von einem Geschwis- terstreit berichtet. Da ist der eine neidisch auf den anderen, weil der erfolgreicher ist – und voller Zorn erschlägt Kain seinen Bruder Abel.

Und dieses Muster, diese blutige Spur des Streites zieht sich durch die Geschichte der Menschheit hindurch. Sogar die Grenzziehungen in Eu- ropa lassen sich auf einen Familienstreit zurückführen. Was vor 1.200 Jahren unter Karl dem Großen ein Reich war, von der französischen At- lantikküste im Westen bis an die Elbe, vom Norden Deutschlands bis hinunter nach Rom, zerfiel unter seinen Enkeln in einzelne Reiche. Die sogenannte „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich, die sich zuletzt in den katastrophalen Weltkriegen des 20. Jahrhunderts entlud, hat ihre Wurzeln in den Erbauseinandersetzungen einer Fami- lie.

Streit unter Geschwistern kann furchtbare Folgen haben – und ist doch bis heute unüberwunden. Streit tut weh – gerade unter Geschwistern, ganz gleich, ob das nun leibliche Geschwister sind oder

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Glaubensgeschwister. Es tut weh, wenn da, wo man es sich nicht vor- stellen konnte, ein Streit ausbricht. Wenn derjenige, der mir so nahe war, zum Fremden wird. Wenn da, wo Vertrauen wuchs und gedieh, nun die Saat des Misstrauens aufgeht.

Da hören sich dann die Worte des Paulus wie ein fernes, träumerisches Lied an: „Seid eines Sinnes untereinander! … Vergeltet niemandem Bö- ses mit Bösem! … Überwinde das Böse mit Gutem!“

Wir werden erinnert an das, was Jesus selbst sagte: „Liebt eure Feinde;

tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen“2

Jesus spricht diese Worte in eine Gesellschaft, die genauso zerrissen war wie unsere heutige Gesellschaft. Es gibt keine „gute alte Zeit“. Is- rael war zur Zeit Jesu ein besetztes Land, das immer wieder von gewalt- tätige Aufständen erschüttert wurde. Ein Menschenleben galt den Rö- mern wenig, erst recht, wenn es nicht das Leben eines Römers war.

Und die Christen – von Anfang an waren sie mehr verfolgt als geduldet.

Über 300 Jahre lang mussten sie sich im Verborgenen treffen. Die Feinde zu lieben – das war keine graue Theorie. Das war die Herausfor- derung, der sie Tag für Tag gegenüberstanden. Dass sie ihre Feine lieb- ten – das war ihr Erkennungszeichen in einer nicht christlichen Umwelt.

Paulus weiß, wovon er redet, wenn er schreibt: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“

2. Worte, die einen Weg ebnen

Was Böse ist, wissen wir alle aus eigener Erfahrung. Wir haben Böses erlebt, und wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass wir auch Böses ge- tan haben. Was aber ist das „Gute“?

Das Gute hat seinen Grund im Handeln Gottes. Was Gott tut, das ist gut. Und was tut Gott? Er erbarmt sich. Er hat Mitleid. Er wendet sich denen zu, die Hilfe brauchen. Er denkt gut über uns.

Vielleicht ist das der Gedanke, der uns den Weg ebnen kann, selber das Gute zu tun: indem wir gut über andere Menschen denken. Das ist nicht immer leicht – aber es könnte ein Anfang sein: Gutes über andere

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Menschen denken – und ihnen Gutes wünschen. Dem, der mir gerade die Vorfahrt genommen hat und dazu noch schimpft wie ein Rohrspatz.

Dem Chef, der schon wieder schlechte Laune hat und jeden Fehler sucht. Dem Klassenkameraden, der mich schon wieder nur ärgert. Dem Handwerker, der schon wieder einen Termin hat platzen lassen. Da ist die angebliche Freundin, die hinten herum schlecht über dich spricht.

Da hat dich einer öffentlich in verletzender Weise kritisiert. Wie wäre es, wenn wir über all diese Menschen – und über alle anderen auch – Gutes denken?

Ich glaube, das würde unsere Beziehung zu all diesen Menschen verän- dern. Vielleicht würden sie sich wundern. Vielleicht fragen sie uns, ob wir noch ganz sauber sind. Und vielleicht fangen sie an, so mit uns um- zugehen, wie wir uns das wünschen.

Und dann passiert das, was Jesus seinen Jüngern ins Stammbuch schrieb: „Behandelt eure Mitmenschen in allem so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt.“3

Der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann sprach einmal vom

„Ernstfall des Friedens.“ Ich möchte heute vom „Ernstfall des Erbar- mens“ sprechen. Der Ernstfall des Erbarmens ist unser Mitmensch. Wir müssen ernsthaft damit rechnen, dass der lebendige Gott unseren Nächsten ebenso sehr liebt wie uns selbst. Wir sehen vielleicht seine Schwächen, wir ärgern uns über aus unserer Sicht dumme Angewohn- heiten. Aber du kannst davon ausgehen, dass der ewige Gott deinen Nächsten viel besser kennt als du. Sein Erbarmen reicht nicht nur für dich, sein Erbarmen reicht sogar für deinen Nächsten, ob du es glaubst oder nicht.

Wenn das so ist – wäre es dann nicht an der Zeit, dass wir über unseren Nächsten ebenso gut denken, wie Gott es schon tut? Vergessen wir nicht: so geht Gott mit uns um! Gott selbst hat uns seinen Sohn gege- ben, als wir noch seine Feinde waren. Er hat die Versöhnung schon ge- stiftet, als wir noch gar nichts von ihm wissen wollten. Als Gott dir noch ganz egal war, da hat er schon seinen Sohn für dich hingegeben, in den

3 Mt 7,12 NGÜ

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Tod, ans Kreuz. Denn Gott will Frieden schaffen. Gott will Versöhnung stiften. So handelt Gott.

3. Wort, das Raum zum Leben schenkt

Am Kreuz von Golgatha hat Gott die Bosheit der Welt durch seine Güte überwunden. Durch den Tod Jesu am Kreuz schenkt er uns neues Le- ben. Am Kreuz verwandelte Jesus das menschliche „Minus“ in Gottes mächtiges „Plus“. Jesus trug Elend, Krankheit, Tod, Sünde, Hass, Ein- samkeit und Trennung von Gott ans Kreuz und schenkte uns dafür Liebe, Vergebung, Heilung, Befreiung und Verbindung zu Gott. Wer das glaubt, dessen Leben wird sich verändern.

Und wenn Sie jetzt denken: „Bei mir ist es zu spät. Der Zug ist abgefah- ren. Mein Leben kann nichts mehr ändern“, dann sage ich: „Nein, es gilt für alle Menschenkinder, für alle Geschwisterrivalitäten.“

Gott hat trotz all unserer Minuszeichen – und da könnten wir vermut- lich mehrere Seiten vollschreiben – ein großes Plus gesetzt: das Kreuz von Jesus. Unter dem Kreuz muss aus all deinen Minuszeichen ein Plus werden: Deine Freundin hat dich angeblich verletzt? Denk an Gottes Liebe, vergib ihr, mach aus dem Minus ein Plus! Dich hat jemand öf- fentlich bloßgestellt? Denk an Gottes Liebe, vergib ihm, mach aus dem Minus ein Plus! Da hat jemand nicht das getan, was du für richtig hiel- test? Vergib ihm, mach aus dem Minus ein Plus!

Der Blick auf das große Plus Gottes kann uns helfen, selbst das Böse mit Gutem zu überwinden und denen zu vergeben, die uns verletzt haben.

Warum tut es denn so weh, wenn andere uns verletzen? Warum ist das so bitter hart, wenn man ungerecht beschuldigt wird? Warum ist das so schwer, wenn Lügen über einen verbreitet werden?

Weil Vertrauen zerstört wird, weil das Bild, das wir vom anderen ha- ben, Risse bekommt. Kränkungen und seelische Verletzungen tun des- halb so weh, weil sie uns im Tiefsten verunsichern.

Aber was wäre, wenn wir unser Selbstbild gar nicht mehr davon abhän- gig machen, was andere von uns denken? Wie wäre es, wenn wir unse- ren Wert stattdessen von Gott bestimmen lassen, der sich nicht davon

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der Liebe Gottes erfüllen ließen, statt vergeblich auf die Liebe und An- erkennung unserer Mitmenschen zu warten?

Dann könnte es passieren, dass die Welt um uns herum ein wenig ge- rechter wird. Dann könnte unsere christliche Gemeinde eine Keimzelle der Gerechtigkeit sein. Dann würde die Sonne der Gerechtigkeit aufge- hen – wenn wir uns nicht vom Bösen überwinden lassen, sondern das Böse mit dem Guten überwinden, das wir von Gott schon längst be- kommen haben.

Wer, wenn nicht wir, kann in dieser Welt für Gerechtigkeit eintreten?

Amen

Rolf Wachter – 12. Juli 2014

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