Stellungnahme der SPD Fraktion zur B27 Anschlussstelle im Gemeinderat vom 28.10.2021
Mit dem heutigen Beschluss beendenden wir die Diskussion über das Pro und Kontra des B27 Anschlusses in Neckarsulm. Ich wurde 1999 das erste Mal in den Gemeinderat gewählt. Von da an hat mich das Projekt bis heute beschäftigt bzw. verfolgt. Am Anfang war der komplette Gemeinderat von diesem B27 Anschluss noch überzeugt.
Doch durch die neuen Forderungen des Bundes und die daraus notwendigen
Neuplanungen, hat das B27 Kreuzungsbauwerk eine Dynamik und Größe erreicht, die wir alleine als Stadt Neckarsulm nicht mehr bewältigen können. Mittlerweile haben drei Oberbürgermeister, eine Bürgermeisterin und ein Bürgermeister ihren Stempel auf dieses Projekt gedrückt.
Die Entwicklung der Kosten für dieses Projekt haben rasant an Fahrt aufgenommen.
Bei den explodierenden Baupreisen, kann eine verlässliche Kalkulation, bei solch einem Projekt nicht mehr garantiert werden. Die Gefahr einer nicht vorhersehbaren Kostensteigerung in der heutigen Zeit, wäre sehr wahrscheinlich gewesen und hätte zu einer unverantwortlichen Belastung unseres Haushaltes geführt.
Das Umdenken über den Straßenverkehr und der Umwelt hat auch in Neckarsulm seine Spuren hinterlassen.
Vor 20 Jahren als dieses Projekt gestartet wurde konnte sich noch niemand etwas unter dem Wort Home-Office vorstellen. Doch jetzt, auch durch Corona bedingt, wird Home-Office in vielen Betrieben angeboten und sicherlich auch in Zukunft verstärkt genutzt werden.
Dies wird mit Sicherheit zu, wenn auch nur zu einer geringen Verkehrsentlastung in unserer Stadt führen. Weiter müssen wir aber auch Projekte wie das Radwegekonzept in unseren Fokus stellen und vorantreiben. Dabei sollten wir uns nicht mit
langwierigen Planungen vertrösten lassen.
Ein weiterer Punkt zur Verringerung des Pendlerverkehrs gehört auch unser ÖPNV. Für uns sind wichtig, Anreize wie zb. das 1 Euro Ticket zu schaffen. Das Nutzen des ÖPNV muss günstiger und schneller sein, als die Nutzung des eigenen PKWs.
Weiter muss darüber nachgedacht werden, das ÖPNV-Netz zu erweitern. Es müssen attraktivere Buslinenverbindungen, auch überregional, für Pendler geschaffen werden.
Dies wird auch zu teilweisen Parallelstrecken zur Stadtbahn führen. Taktzeiten müssen flexibler und kürzer werden.
Unser vorhandenes Straßennetz müssen wir flüssiger gestalten und auch einmal über Einschränkungen im Straßenverkehr nachdenken. Mit vielen kleinen Mosaiksteinen sollten wir versuchen, das Verkehrsaufkommen in Neckarsulm zu verringern und dem Durchgangsverkehr die Stirn zu bieten.
Nun gilt es auch abzuwarten was Bund und Land mit dem 4- spurigen Ausbau der B27 zwischen der Autobahn und Bad Friedrichshall planen und in welchem Zeitraum dieses erfolgen sollte.
Wir müssen uns hierfür ein Mitspracherecht für den Erhalt der halb Auf und Abfahrt erkämpfen, ohne einen Abriss von Häusern entlang der B27in Neckarsulm. Weiter lassen sie uns von einem Zusammenwachsen von Neuberg und Viktorshöhe über die B27 nachdenken.
Michael Bender SPD Fraktion.