BAYERLAND
BAYERLANDB A Y E R N E R L E S E NB A Y E R N E R L E S E N
Gedichte · Geschichten · Lieder · Szenen · Bilder
Vergnügliches und Besinnliches und Weihnachtszeit
für die Advents-
Amüsantes und
Satirisches
Freuen Sie sich auf die vergnüglichen
Geschichten und Gedichte, die Franz Freisleder in diesem Weihnachtsbuch zu Ihrer Belustigung gesammelt hat. In ihnen hintertreiben
merkwürdige Begebenheiten und amüsante Pannen jegliche Adventsbesinnlichkeit.
Vergnügliches für die Advents- und Weihnachtzszeit
Franz Freisleder (Hrsg.)
O du heiliger Weihnachtsbaum! O du heiliger Weihnachtsbaum! O du heiliger
Franz Freisleder (Hrsg.) O du heiliger Weihnachtsbaum!
Vergnügliches für die Advents- und Weihnachtszeit 128 Seiten, Format 14 x 21 cm
ISBN 978-3-89251-463-3 · € 12,90
»Die Heiligen Drei Könige hochgeborn, sie kommen daher mit Stiefel und Sporn, sie ziehen vor des König Herodes Haus.
Herodes schaut zum Fenster heraus:
Kehrt ein, kehrt ein, ihr Weisen drei!
Ich will euch halten zehrungsfrei, ich will euch zu essen und trinken geben und heute nacht euch schlafen legen …«
Der Penzbauer
n-Franz, zugleich der Bürgermeister der
Gemeinde, ließ sich den Vers in der Stube noch einmal ganz genau aufsagen und fragte dann verschmitzt
nach dem drit-
ten König. Er schmunzelte, als wir ihm erklärten, daß er sich den Fußverstauchthabe undunterwegszurückgebliebensei.
Die Penzbauern-Anna
packte uns schließlich zwei Leber- würste, zwei Blutwürste,
ein paar Lebkuchen, Äpfel und Nüsse ein, und der Penzbauer gab meiner Schwester und mir noch zwei Markstücke und – augenzwinkernd
– auch eins
für den kranken König, dem er einen schönen Gruß anschaffte und gute Besserung wünschte.
Auf solche Weise reich beschenkt zogen wir über den Rohr- mühlbach und durch den finsteren Hohlweg, in dem wir uns normalerweise immer ein wenig fürchteten,
wieder nach
Hause.
Jetzt waren wir zwei auch einmal im Mittelpunkt eines Brauchtumsgeschehens
gestanden.
Meine Schwester
hat dann später auf eben diesen Hof einge- heiratet und ist heute die Senior-Penzbäuerin. Ihre mittler- weile zwölf Enkelkinder können bald selber in vier Mann- schaften »Dreikönig gehen«, aber das übt bei den Buben und Mädchen längst nicht mehr die Faszination aus wie in unse- rer Kinderzeit, jenem Zeitalter ohne Radio und Fernsehen, in dem man selbst etwas unternehmen mußte, um dabeizusein.
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95 sie kommen daher mit Stiefel und Sporn,
sie ziehen vor des König Herodes Haus.
Herodes schaut zum Fenster heraus:
Kehrt ein, kehrt ein, ihr Weisen drei!
Ich will euch halten zehrungsfrei, ich will euch zu essen und trinken geben und heute nacht euch schlafen legen …«
Der Penzbauer
n-Franz, zugleich der Bürgermeister der
Gemeinde, ließ sich den Vers in der Stube noch einmal ganz genau aufsagen und fragte dann verschmitzt
nach dem drit-
ten König. Er schmunzelte, als wir ihm erklärten, daß er sich den Fußverstauchthabe undunterwegszurückgebliebensei.
Die Penzbauern-Anna
packte uns schließlich zwei Leber- würste, zwei Blutwürste,
ein paar Lebkuchen, Äpfel und Nüsse ein, und der Penzbauer gab meiner Schwester und mir noch zwei Markstücke und – augenzwinkernd
– auch eins
für den kranken König, dem er einen schönen Gruß anschaffte und gute Besserung wünschte.
Auf solche Weise reich beschenkt zogen wir über den Rohr- mühlbach und durch den finsteren Hohlweg, in dem wir uns normalerweise immer ein wenig fürchteten,
wieder nach
Hause.
Jetzt waren wir zwei auch einmal im Mittelpunkt eines Jetzt waren wir zwei auch einmal im Mittelpunkt eines Brauchtumsgeschehens
gestanden.
Meine Schwester
hat dann später auf eben diesen Hof einge- heiratet und ist heute die Senior-Penzbäuerin. Ihre mittler- weile zwölf Enkelkinder können bald selber in vier Mann- schaften »Dreikönig gehen«, aber das übt bei den Buben und Mädchen längst nicht mehr die Faszination aus wie in unse- rer Kinderzeit, jenem Zeitalter ohne Radio und Fernsehen, in dem man selbst etwas unternehmen mußte, um dabeizusein.
94 Liebesäpfel – Diebesäpfel Es war Anfang
Dezember . Die Penzkofer
-Kinder von Grün- bühl gingen
von der Schule heim.
Weil sie schon einen
argen Hunger
hatten, kürzten
sie den Weg ab und liefen durch den Wald. Da machte
der Micherl, der Jüngste,
eine seltsame Ent- deckung:
Am Fuß einer Tanne lehnte
ein mächtiger Sack,
gut verschnür
t und so schwer, daß ihn
die Kinder nicht heben konnten.
Aufzumachen getrauten
sie sich ihn nicht, denn wer weiß,
ob er nicht dem Nikolaus
gehörte
…? So hielten sie nur ihre Nase dran. Richtig,
da steckten Äpfel drin!
Zu Hause stürzten
sie in die Stube und erzählten
es alle zugleich
der Mutter:
»Im Wald draußen hat der Nikolaus einen großen
Sack Äpfel abgestellt.
Wahrscheinlich sind auch noch
viele andere gute Sachen
drin. Er riecht so gut!«
Der Penzkofer , wohl wissend,
daß der Nikolaus seine guten Sachen
heute nicht mehr
im Wald deponiert, machte
sich auf der Stelle
auf, das süße Geheimnis
zu lüften – hatte er sich doch
erst heute früh gewundert,
daß seine Jonathanäpfel so abrupt
zur Neige gingen.
Andererseits war ihm nicht
unbe- kannt
geblieben, daß der Girgl,
der Knecht, ein Verhältnis mit einem
Mädchen im Dorfe hatte, einem
Mädchen aller- dings,
das nicht gerade im besten Rufe stand.
Nun ja, der Girgl
war noch nie einer
von den besonders Schlauen
gewe- sen – was nicht besagen
will, daß Liebe nicht erfinderisch macht!
Denn als der Penzkofer
den vermeintlichen Niko- laussack
tatsächlich gefunden
hatte und sich daranmachte, das Mirakel
zu ergründen, sah er nicht
nur, daß der Sack mit seinen
besten Äpfeln
vollgefüllt war, sondern
entdeckte auch gleich
obenauf ein Blatt Papier
, auf das mit nicht gerade gelenken,
dafür aber um so kräftigeren
Buchstaben die fol- genden
Zeilen geschrieben
waren:
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Josef Fendl erzählt hier lustige Begebenheiten rund um das Weihnachtsfest und betrachtet so manche merkwürdige
„moderne“ Entwicklung mit feiner Ironie.
Zusammen mit den launigen Illustrationen von Egbert Greven macht hier ein Weihnachtsbuch der etwas anderen Art Spaß.
Schmunzelgeschichten für die Advents- und Weihnachtszeit Josef Fendl
Die Entführung aus der Krippe
Josef Fendl Die Entführung aus der Krippe Schmunzelgeschichten für die Advents- und Weihnachtszeit Illustrationen von Egbert Greven 128 Seiten, Format 14 x 21 cm ISBN 978-3-89251-372-8 · € 12,90
Suchen Sie ein Gegenmittel gegen allzu süßlichen Weihnachtskitsch?
Dann sei Ihnen diese Anthologie ans Herz gelegt:
Unheilig-lustige Ereignisse in der Advent- und Weihnachtszeit stehen hier im Vordergrund und laden Sie zum Schmunzeln ein.
Klaus Kiermeier (Hrsg.)
Und scho is wieder Weihnachten Bayerische Geschichten zum Schmunzeln 160 Seiten, Format 14,5 x 21,5 cm Paperback
ISBN 978-3-89251-485-5 · € 12,90
Klaus Kiermeier (Hrsg.)
Und scho is wieder Weihnachten
Bayerische Geschichten zum Schmunzeln BAYERLAND
P A P E R B A C K
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»Dann brauchst mir auf Weihnachtn nichts kaufen!«
Was sich Valentin als Kind besonders wünschte
»Schon als kleiner Bub hatte ich eine stille Liebe zur Musik«, bekannte Valentin in seinen Erinnerungen. So freute er sich riesig, als sein Vater einmal aus dem »Spielwarengeschäft Obletter einen ganzen Haufen Instrumente« heimbrachte:
»Bombardon, Trompete, Posaune, Waldhorn, Flöte, Klari- nette, Tschinellen,
alles aus Pappe, wunderbar goldbronziert,
fast wie echte Instrumente.
Wir hatten eine Mordsgaudi und
zogen in der Au von einem Laden zum anderen und überall wurde ein Ständchen geblasen. Aber leider dauerte die Herr- lichkeit nicht lange, denn die zarten Kartonwerkzeuge
hielten
unseren rohen Umgangsformen nicht stand, sondern gingen nur zu bald aus dem Leim. Darum trachtete ich nach einer echten Messingtrompete«,
so gestand Valentin, »und mit die- sem Wunsch hätte ich meine Mutter bald irrsinnig gemacht.
Auf der Auer Dult hatte ich an einem Verkaufsstand ein Sig- nalhorn entdeckt. Es sollte drei Mark kosten. Ich war davon wie hypnotisiert und lief heim:
›Muatta, Muatta, gib ma drei Mark, auf da Duid is a Trompetn, a echte, de muaß i kriagn, tua drei Mark hera!‹
Aber die Gute war von diesem Wunsch gar nicht begeistert, denn drei Mark waren im Jahr 1890 recht viel Geld; auch dach- te sie gleich an den Spektakel,
den der Bua mit einer richtigen Trompete machen würde. Ich war schwer enttäuscht, aber weit davon entfernt den Kampf aufzugeben. Spornstreichs lief ich wieder hinüber zur Dult, frug die Frau, ob ich die Trompete nicht probieren darf: ›Denn die Mutter hat gsagt, wenn i oan Ton rausbring, dann kaufts ma die Trompetn.‹ Da bekam ich das Ziel meiner Wünsche in die Hand, aber es blieb stumm, so sehr ich mich auch anstrengte. Es war eben doch keine Papier- trompete, in die man hineinsingen musste. Schweren
Herzens
gab ich das herrliche Ding wieder zurück und lief wieder heim:
›Muatta, Muatta, jetzt hat mi die Frau die Trompetn probieren lassen; i hab glei a Lied drauf blasn; a fein gehts, gib mir halt drei Mark, bittschön, gib mir drei Mark; na brauchst mir auf Weihnachten nichts kaffa.‹
›Nee‹, sagte die Mutter [sie stammte aus Zittau in Sachsen!],
›nur geene Drombede, das däde en scheen Verdruss in dr gansn Nachbarschafd gähm mit dem Geblase.‹
›Na, Muatta, i blas ja ganz leis.‹
›Nee, nischd isses, de grichsd geene und wenn de dich uffn Gobb schdellsd!‹
Wieder lief ich hinüber zur Dult: ›Sie Frau, datn ses um zwoa Mark a hergebn?‹ ›Nein, drei Mark kosts, wir haben feste Preise.‹ Alles Betteln half nichts; sie ging nicht herunter. Ich wieder heim. Nein! Wieder auf die Dult. So ging es hin und her. Als gar nichts mehr half, probierte ichs mit dem Heulen.
Schluchzend schrie ich:
›I woaß scho, Muatta, mögn tuast mi nimmer, sonst dast ma scho die Trompetn kaffa, da Vatta tat mas sofort kaffa, wenn er da war, weil der mi vui liaber mag, als wie du.‹
Es half. Auch meine Mutter konnte ihr Kind nicht weinen Später trat Valentin
mehrfach als Trompete spielender Soldat auf.
Eine unterhaltsame Sammlung übermütiger Geschichten vom alljährlichen Kampf mit Lichterketten und Konsorten gibt es in unserem neuen Bücherl. Dazu haben einige gern gelesene bayerische Autoren und natürlich die Herausgeberin selbst beigetragen – und ihre schnurrigen Histörchen mit einer Prise Schadenfreude gewürzt. Beim Vorlesen und Selberlesen sollen sie eine Abwechslung bieten zu einer allzu rührselig-heilen Weihnachtswelt.
Viel Spaß!
Astrid Schäfer (Hrsg.) Hätte, hätte … Lichterkette Lustige Weihnachtspannen 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-529-6 · € 7,95
Mit einem ironischen Augenzwinkern sinniert die beliebte Autorin über vielerlei Merkwürdigkeiten nach, die ihr in der heutzutage gar nicht mehr so
„staaden Zeit“ auff allen.
Jutta Makowsky Nikolaus und Weihnachtsmann Vergnügliches zur Weihnachtszeit 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-326-1 · € 7,95
NEU IM PROGRAMM
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denn drei Mark waren im Jahr 1890 recht viel Geld; auch dach te sie gleich an den Spektakel,
den der Bua mit einer richtigen Trompete machen würde. Ich war schwer enttäuscht, aber weit davon entfernt den Kampf aufzugeben. Spornstreichs lief ich wieder hinüber zur Dult, frug die Frau, ob ich die Trompete nicht probieren darf: ›Denn die Mutter hat gsagt, wenn i oan Ton rausbring, dann kaufts ma die Trompetn.‹ Da bekam ich das Ziel meiner Wünsche in die Hand, aber es blieb stumm, so sehr ich mich auch anstrengte. Es war eben doch keine Papier- trompete, in die man hineinsingen musste. Schweren
Herzens
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»Christbaum vom 24. Juni« und
»Winterzahnstocher mit Pelzbesatz«
Zwei skurrile Exponate in »V alentins Panoptikum«
»Panoptikum«,
so nannte Valentin sein erstes Museum, in dem zahlreiche seltsame,
heitere, aber auch gruselige Exponate zu sehen waren. Etliche dieser Schaustücke
reizten zum Lachen, bei anderen
blieb einem das Lachen aber im Halse stecken.
Zwei Exponate waren in Valentins Panoptikum
zu sehen, die mit Weihnachten und der W
interszeit zu tun hatten.
Zum einen stand da ein kleiner Christbaum, ganz ohne Nadeln, bei dem in einige
Zweige ein paar Stecknadeln gespießt
waren.
Das Bäumchen war schlampig
in zwei übereinanderliegenden Holzbrettern
arretiert. Daneben lag eine geöffnete
Zündholz- schachtel,
in der einige vertrocknete Tannennadeln
aufbewahrt waren. Auf einem Schild stand: »Christbaum,
gepflückt am 24. Juni, weshalb er auch spottbillig
war, auf einigen Holz- brettln mit Nadeln im Zündholzschachterl.«
Das zweite Exponat
war der bis heute berühmte »Winterzahn-
stocher mit Pelzbesatz«, ein in Watte gehüllter
Zahnstocher . Aber wer hat sich diesen »Winterzahnstocher
mit Pelzbesatz«
eigentlich ausgedacht?
Na ja, Karl Valentin natürlich, wird jeder sagen, aber das ist nicht wahr
. Kaum einer
weiß, dass ausgerechnet dieses bekannte
Schau- stück nicht von Valentin erfunden
wurde, sondern von einem gewissen
Herrn Achenbach, von dem Valentin
am 12. Februar 1935 den folgenden Brief erhielt:
Regina Palast Hotel – 12./2.35 Sehr geehrter Herr V
alentin, heute wollte
ich Ihr Museum besuchen.
– Pech! – Es ist geschlossen.
Ich hatte die Absicht, Ihnen etwas für das Mu- seum zu stiften: Einen »W
interzahnstocher mit Pelzbesatz«.
Hiermit sei er Ihnen überreicht
– vielleicht macht er Ihnen Freude.
Das Material lieferten die Firmen
Kloster Drogerie München einen Zahnstocher
u. Syndetikon, Stiefenhofer
G.m.b.H.
den echten Katzenpelz.
Zusammengestellt
wurde das Ganze im Laden der Kloster Drogerie
unter gütiger Assistenz einer blonden
jungen Dame, die Sie einladen lässt, sie zu besuchen.
Mit den besten Wünschen für Ihr W
ohlergehen grüße ich Sie und Ihre gute Liesl Karlstadt als Ihr sehr ergebener Achenbach Karl Valentin
schien von diesem Exponat derart angetan gewe- sen zu sein,
dass er es in seinem »Panoptikum«
ausstellte.
Allerdings
nannte er nicht die vier wahren Erfinder , Hersteller und »Rohstoff«-Lieferanten des skurrilen Objekts.
Noch heute kann man eine Nachbildung des Zahnstochers im Münchner
»Valentin-Karlstadt-Musäum«
erwerben.
Wie es heißt, wird dieses absonderliche
Stück immer wieder als ausgefallenes Präsent an W
eihnachten verschenkt.
In diesem Weihnachtsbuch der besonderen Art erfährt man, was der berühmte Komiker von Weihnachten hielt und wie er sich an Weihnachten verhielt. Durch die persönliche Bekanntschaft mit Valentins Tochter und der Enkelin kann Alfons Schweiggert sogar kleine Bulletins „aus erster Hand“ einstreuen, die wiedergeben, „wie es an Weihnachten bei uns zugegangen ist“.
Alfons Schweiggert
Weihnachten mit Karl Valentin Mit Zeichnungen von Alfons Schweiggert 128 Seiten, Format 14 x 21 cm
ISBN 978-3-89251-508-1 · € 12,90
ALFONS SCHWEIGGERT
Weihnachten mit Karl Valentin
BAYE RL AND
GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL Ingrid Hagspiel (Hrsg.)
Eine kulinarische »Bescherung«
Eine kulinarische »Bescherung«
Platzerl, Punsch und Pannen Verschmitzte Geschichten und Gedichte,
die sich um Pannen rund ums Festessen drehen, sind hier zu einem kleinen Menü
„angerichtet“. Ein Gute-Laune-Mittel für von Missgeschicken geplagte Weihnachtsköche und -bäcker!
Ingrid Hagspiel (Hrsg.) Platzerl, Punsch und Pannen Eine kulinarische „Bescherung“
80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-519-7 · € 7,95
Nikolaus in Nöten
Maria Jelen (Hrsg.)
BAYE RL AND
GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL
Spitzbübische Advents- und Weihnachtsgeschichten Weihnachtsgeschichten Weihnachtsgeschichten
Fantasievoll und äußerst amüsant erzählen die Geschichten von den verschiedenen Bedrängnissen, die dem „Weihnachtspersonal“
widerfahren können. Bestens geeignet für eine kleine Auszeit vom (fest-)täglichen Stress.
Maria Jelen (Hrsg.) Nikolaus in Nöten Spitzbübische Advents- und Weihnachtsgeschichten 80 Seiten, Format 12 x 17 cm
ISBN 978-3-89251-511-1 · € 7,95 Kuriose Weihnachtserlebnisse mit Kindern Astrid Schäfer (Hrsg.)
BAYERLAND
GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL
HOSENHANNA, DAVIDS SOHN
Witzige und mutwillige Geschichten für die Advents- und Weihnachtszeit, in der Kinder die Hauptrolle spielen – besonders geeignet für Mamas und Papas, Omas und Opas und für alle anderen, Kindern zugetanen Leuten.
Astrid Schäfer (Hrsg.) Hosenhanna, Davids Sohn
Kuriose Weihnachtserlebnisse mit Kindern 80 Seiten, Format 12 x 17 cm
ISBN 978-3-89251-502-9 · € 7,95
Jedem Tierfreund ein Pläsier ist dieses Bücherl. Es enthält Geschichten mit lustigen Ereignissen, die sich mit Katz und Hund etc. während der Weihnachtszeit zutragen können. Auch zum Vorlesen hervorragend geeignet!
Astrid Schäfer (Hrsg.) Weihnachten für die Katz Schmunzelgeschichten 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-474-9 · € 7,95
BAYERLAND
GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL
Weihnachten für die Katz
Astrid Schäfer (Hrsg.) Astrid Schäfer (Hrsg.)
Schmunzelgeschichten
Weihnachten hat durchaus seine lustigen Seiten, so meint zumindest der bekannte Schriftsteller Alfons Schweiggert. Eine pfi ffi ge Auswahl seiner Spaßgeschichten und -gedichte fi ndet sich in diesem Büchlein.
Alfons Schweiggert
Schöne Bescherung allerseits!
Humorvoll-Satirisches zur schönsten Zeit des Jahres
Alfons Schweiggert Schöne Bescherung allerseits!
Humorvoll-Satirisches zur schönsten Zeit des Jahres 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-373-5 · € 7,95
Annemarie Köllerer (Hrsg.) Verkorkste Weihnachten So eine schöne Bescherung 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-524-1 · € 7,95
Annemarie Köllerer (Hrsg.)
So eine schöne Bescherung
Verkorkste Weihnachten
Annemarie Köllerer (Hrsg.)
Lachen Sie über lustige Geschichten und Gedichte von weihnachtlichen
„Dramen“, die Annemarie Köllerer für Sie zusammengestellt hat.
Ein spitzbübisches Lese-Vergnügen!
Besinnliches und
Anrührendes
Monika Pauderer hinterfragt in diesem Buch, ob wir den eigentlichen Sinn des schönsten der Feste noch erkennen – und zeigt doch, wie Menschen auch heute auf ihre ganz persönliche Weise im Geist der Weihnachtsbotschaft handeln.
Monika Pauderer Kerzenliacht Bayrische Geschichten und Gedichte zur
Weihnachts- und Neujahrszeit Scherenschnitte von Gertrud W. Richter 136 Seiten, Format 14 x 21 cm ISBN 978-3-922394-43-3 · € 12,90
Wie immer weiß der beliebte Autor Scherz und Ernst, Spaßhaftigkeit und nachdenkliches Besinnen im rechten Verhältnis zu mischen. Doch die Ermunterung, gerade jetzt wie die Kinder fröhlich zu sein, behält das letzte Wort. Und mag das „Fest der Feste“ heutzutag mitunter auch veräußerlicht scheinen – Kammerer bekennt sich zu seinem unveränderlich gültigen Sinn.
Leopold Kammerer
Vom Kathreintanz zur Weihnachtsgans Geschichten und Gedichte
Scherenschnitte von Gertrud W. Richter 136 Seiten, Format 14 x 21 cm ISBN 978-3-922394-34-1 · € 12,90
Schlicht-melodiös, in nahezu volksliedartigen Tönen spricht Lieselotte Weidner ihr
Weihnachtserlebnis aus, wie sie in so zarter Gemüthaftigkeit derzeit kaum irgendwo unter bayerischen Gedichtschreibern vernehmbar sind.
Lieselotte Weidner Kimm, staade Zeit
Verserl und Geschichten zwischen Advent und Dreikönig Scherenschnitte von Gertrud W. Richter
128 Seiten, Format 14 x 21 cm ISBN 978-3-89251-045-1 · € 12,90
Lieselotte Weidner erzählt hier in ihrer bekannt gemütvollen Weise hübsche Geschichten und bringt mit ihren sinnigen Mundartgedichten weihnachtliche Stimmung in die Stuben.
BAYE RL AND
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Christkind, zünd de Kerzn o zünd de Kerzn o
Lieselotte Weidner
Gedichte und Geschichten
Lieselotte Weidner Christkind, zünd de Kerzn o Gedichte und Geschichten 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-438-1 · € 7,95
In diesem mit Sorgfalt gefüllten Weihnachts- packerl gibt es für jeden etwas: schnurrige Geschichten, anrührende Gedichte in bairischer Mundart – und dazwischen funkeln pointierte Sprüche wie die Sternwerfer.
Herbert Schneider A bsondra Tag
Gedichte, Sprüche und Geschichten für die Weihnachtszeit
80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-443-5 · € 7,95
Das Büchlein lebt vom Dreiklang aus den Stimmen der beiden bayerischen Autorinnen und der Volksmusikerin Kathi Stimmer-Salzeder. Eine sinnfällige Einstimmung auf Weihnachten!
Annemarie Köllerer · Elfi Annemarie Köllerer · Elfi e Meindl e Meindl Annemarie Köllerer · Elfi e Meindl Annemarie Köllerer · Elfi Annemarie Köllerer · Elfi e Meindl Annemarie Köllerer · Elfi
Gedichte und Geschichten zur staaden Zeit
A k A kloloananss Li
Liacachht kt kimmimmt at aufuf
Annemarie Köllerer · Elfi e Meindl A kloans Liacht kimmt auf
Gedichte und Geschichten zur staaden Zeit 80 Seiten, Format 12 x 17 cm
ISBN 978-3-89251-382-7 · € 7,95 Annemarie Köllerer Aufs Christkindl warten Gedichte, Lieder und Geschichten zur Weihnachtszeit 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-255-4 · € 7,95
Das Bücherl will eine kleine Hilfe sein für Kinder und Erwachsene: Sie können sich beim Lesen, Vorlesen oder Musizieren die Zeit des Wartens aufs Christkindl verkürzen.
In diesem Büchlein wechseln sich heitere und besinnliche Mundartgedichte ab mit ansprechenden Geschichten über das Erleben der „staaden Zeit“ und stimmungsvollen Liedern von Kathi Stimmer-Salzeder.
Annemarie Köllerer Weihnachten spürn 80 Seiten, Format 12 x 17 cm ISBN 978-3-89251-149-6 · € 7,95
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GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL GESCHENKBUCHERL
A bsondra Tag A bsondra TagHerbert Schneider
Gedichte, Sprüche und Geschichten für die Weihnachtszeit
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13 bar hinter dem Busch
hockte. Denn jetzt sah man auch einen Schimmer, wie von zwei grün leuchtenden
Kohlestückchen.
Wieder war das leise Maunzen zu hören.
»Muss ich alles selber machen?«, grollte Nikolaus und trat nun
die paar Schritte auf das Gesträuch zu. Er hatte die Laterne in der Hand, die sonst an Eselchens
Hals hing, um ihnen den
Weg auszuleuchten.
In ihrem Schein sah er – ein winzig klei-
nes, graues Kätzchen, das zusammengeduckt
in einer Mulde
saß und vor Kälte zitterte.
Nikolaus beugte sich hinunter und hob das Fellbündel-
chen auf. Nichts war an dem Kätzchen dran, nur Haut und
Knochen war es und leicht wie eine Feder, kaum größer als Nikolaus’ Hand, in die es sich nun hineinduckte
und ihn aus
ängstlichen Augen ansah. Die waren
es gewesen, die so grün
geschillert hatten!
»Wo kommst
du denn her?«, fragte Nikolaus und spürte das
kleine Katzenherz in seiner Handfläche
klopfen, es flatterte
wie ein gefangener Schmetterling.
Das Kätzchen hatte Angst
und wahrscheinlich
großen Hunger, es war irgendwo ausge- setzt oder von der Mutter verlassen worden und es war noch viel zu klein, um sich selber fortzubringen.
»Was mache ich jetzt mit dir?«, überlegte Nikolaus mehr mit sich selber als mit dem grauen
Kätzchen oder seinem Knecht.
Das Eselchen
hatte sowieso keine Meinung, es hätte wahr- scheinlich nicht mehr zu sagen gehabt als »Iiii aaah!«
Dass das winzige Lebewesen
dringend einen guten Platz
brauchte, war Nikolaus gleich klar. »Ruprecht,
schau einmal
nach, wo wir heute noch hin müssen!«
Umständlich
blätterte Ruprecht in dem goldenen Buch, das diesmal er in Verwahrung
hatte, weil ja die Engelchen nicht
mit auf dieser Fahrt waren. »Ah ja«, meinte Nikolaus, dem der nächste
Besuch nun doch von alleine eingefallen war, »wir
kommen jetzt zu Alexander und Nadine.
Hm, hm, hm. Lass
mal sehen. Waren sie brav, diese beiden? Alexander hat Tiere sehr gern, sehe ich da, er möchte später einmal Bauer wer- den. Er hat sich ein Pferdchen
gewünscht.
Na ja, für so große
Die anrührenden und lustigen Geschichten von Monika Pauderer, ihre stimmungsvollen oder spaßigen Gedichte und einige Märchen verkürzen dem Leser die Zeit des Hinwartens auf das Christfest. Die Texte in Schriftdeutsch und Mundart eignen sich zum Selberlesen und Vorlesen gleichermaßen.
Monika Pauderer
Jetzt kommt
die schönste Zeit
im Jahr
E E E E Ein WWWeeeihnnnnnachhtsbuch
Monika Pauderer Jetzt kommt die schönste Zeit im Jahr Ein Weihnachtsbuch 128 Seiten, Format 14 x 21 cm Illustrationen von Stefan Schiessl ISBN 978-3-89251-408-4 · € 12,90
Mit einfühlsamen Geschichten und feingestimmten Gedichten will Monika Pauderer das Gespür für diese eine, diese besondere Nacht zum Leben erwecken.
In ihren reizvollen Federzeichnungen greift die Künstlerin Gertraud Funke die eigene Atmosphäre der Texte auf – ein Buch zum Lesen und Schauen.
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»Was mache ich jetzt mit dir?«, überlegte Nikolaus mehr mit sich selber als mit dem grauen
Kätzchen oder seinem Knecht.
Das Eselchen
hatte sowieso keine Meinung, es hätte wahr- Dass das winzige
Lebewesen dringend einen guten Platz
brauchte, war Nikolaus gleich klar. »Ruprecht,
schau einmal
Umständlich
blätterte Ruprecht in dem goldenen Buch, das diesmal er in Verwahrung
hatte, weil ja die Engelchen nicht
mit auf dieser Fahrt waren. »Ah ja«, meinte Nikolaus, dem der nächste
Besuch nun doch von alleine eingefallen war, »wir
kommen jetzt zu Alexander und Nadine.
Hm, hm, hm. Lass
mal sehen. Waren sie brav, diese beiden? Alexander hat Tiere sehr gern, sehe ich da, er möchte später einmal Bauer wer- den. Er hat sich ein Pferdchen
gewünscht.
Na ja, für so große
Es war a wundersame
Nacht
Monika Pauderer
Erdachtes, Erlauschtes und Erlebtes zur weihnachtlichen Zeit
Monika Pauderer
Es war a wundersame Nacht Erdachtes, Erlauschtes und Erlebtes zur weihnachtlichen Zeit
Illustrationen von Gertraud Funke 120 Seiten, Format 14 x 21 cm ISBN 978-3-89251-429-9 · € 12,90
Für jeden der Adventstage und für die beiden Weihnachtsfeiertage hat Alfons Schweiggert ein anrührendes oder auch humorvolles Märchen ausgewählt – von bekannten modernen Autorinnen und Autoren sowie von klassischen bayerischen Schriftstellern. So entstand ein Hausbuch für die ganze Familie, poetisch und wundersam zugleich, zum Vorlesen oder zum Für-sich-Genießen .
Alfons Schweiggert (Hrsg.) Das Christkind im Winterwald Weihnachtsmärchen aus Bayern Illustrationen von Renate Holzner 128 Seiten, Format 14 x 21 cm
ISBN 978-3-89251-383-4 · € 7,95 Weihnachtsmärchen aus Bayern Alfons Schweiggert (Hrsg.)
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69 Pfeifchen, Kreisel oder Klappern. Hatte er ein solches Spielzeug
fertig, wusste er einfallsreich Zufälle herbeizuführen, um Kinder zu treffen und sie damit zu beschenken. Sogar Mädchen. Nachts aber war er im Traum oft wieder im Stall und hielt dort erneut das Kind in Händen. In diesen Nächten schlief er mit einem seligen Lächeln.
12.
Die Magd
M
enschen sind einander ähnlich, egal, wo auf der W eltman ihnen begegnet. Es gibt Brave und Freundliche, doch es gibt auch die anderen. Die Boshaften, die bei allem, was sie tun, aus Neid und Eifersucht ein Prise Gemeinheit hinzugeben. Einen solchen Menschen gab es auch in Bethlehem, just zu der Zeit, da Augustus Kaiser war und Quirinius Land -
pfleger in Syrien. Sie war eine Magd in einer der Herber gen.
Beim Wirt und seinen Gästen war sie beliebt und wohlge -
litten, denn sie war noch nicht alt, recht ansehnlich und verstand es, tüchtig zu arbeiten. Doch die meisten Mädchen und Frauen nahmen sich in acht vor ihr, denn sie hatte ein böses Mundwerk und liebte es, schmähliche Gerüchte über ander
e Frauen in die
Welt zu setzen.
Mit Argwohn blickte sie auf das W eibsvolk. Immer wieder
unterstellte sie einzelnen Frauen oder Mädchen böse Absichten,
leichtfertigen Lebenswandel und ander e Schlechtigkeit, der sie
sich insgeheim schuldig gemacht haben sollten.
Insgeheim! Das war ihr bestes Argument! Wer an die Aufrich- tigkeit der Beschuldigten glaube, der sei, so sprach die Magd spitzfindig, der wohlbedachten Täuschung aufgesessen und das sei offensichtlich nur ein weiterer Beweis für die Schlechtigkeit der Person: dass sie ihrer Verderbtheit eben nur ganz heimlich fröne. Ohren, die diesen bösartigen Unsinn hör
en wollten, fand
die Magd immer und stets war
en rastlose Münder bereit, das enschen sind einander ähnlich, egal, wo auf der W
elt
man ihnen begegnet. Es gibt Brave und Freundliche, doch es gibt auch die anderen. Die Boshaften, die bei allem, was sie tun, aus Neid und Eifersucht ein Prise Gemeinheit hinzugeben. Einen solchen Menschen gab es auch in Bethlehem, just zu der Zeit, da Augustus Kaiser war und Quirinius Land pfleger in Syrien. Sie war eine Magd in einer der Herber
gen.
Beim Wirt und seinen Gästen war sie beliebt und wohlge litten, denn sie war noch nicht alt, recht ansehnlich und verstand es, tüchtig zu arbeiten. Doch die meisten Mädchen und Frauen nahmen sich in acht vor ihr, denn sie hatte ein böses Mundwerk und liebte es, schmähliche Gerüchte über ander
e Frauen in die
Mit Argwohn blickte sie auf das W eibsvolk. Immer wieder
unterstellte sie einzelnen Frauen oder Mädchen böse Absichten,
leichtfertigen Lebenswandel und ander e Schlechtigkeit, der sie
Insgeheim! Das war ihr bestes Argument! Wer an die Aufrich tigkeit der Beschuldigten glaube, der sei, so sprach die Magd spitzfindig, der wohlbedachten Täuschung aufgesessen und das sei offensichtlich nur ein weiterer Beweis für die Schlechtigkeit der Person: dass sie ihrer Verderbtheit eben nur ganz heimlich fröne. Ohren, die diesen bösartigen Unsinn hör
en wollten, fand
die Magd immer und stets war
en rastlose Münder bereit, das
54
55 Der Knabe blickte sich um. Das Öl? Der noch gut er
haltene Lehnstuhl? Die gr
oße gemusterte Tonschüssel? Er war ein armer Hirtenknabe und alles wirkte auf ihn gr
oßartig, teuer und wichtig.
»Ich weiß nicht recht …«
»Dann sag mir, mein Junge, was hat der Engel gesagt? Hat er euch aufgetragen, Geschenke zu bringen?«
»Nein. Wir sollten nur kommen und das Kind ansehen.«
Da lachte Joseph und fuhr ihm dur chs Haar.
»All der Tand …«, er deutete auf die gestapelten Gaben, »all das sind nur Kleinigkeiten.
Sie sollen uns wohl helfen und freuen.
Manches freut mich, anderes macht aber wohl mehr die Spender glücklich, weil wir ihnen nun danken müssen. Und nun sieh das hier«, sagte er, führte den Knaben in den Stall und deutete auf das Kind.
»Das ist das wahr
e Geschenk. Das ist das Geschenk Gottes an die Welt.«
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»Das muss ein Hirtenlämmchen sein«, dachte das Schaf sich.
Und plötzlich glaubte es zu begr eifen. »Ein Menschenlamm!
Davon hat der V
ogelmann gesprochen. Um dieses Lamm geht es hier! Das Lamm muss sehr wichtig sein, wenn ein V
ogelmann extra dafür aus dem Himmel kommt! Es ist …«, und hier brauchte die Erkenntnis ein klein wenig Zeit, um sich im Kopf des Schafes einzurichten, »… es ist … das Lamm Gottes!«
Dann trat der erste Hirte in den Stall und das Schaf erschrak.
Rasch und leise zog es sich zurück.
Mehr fand das Schaf über das W under der Nacht nicht heraus.
Doch auf dem Weg nach Hause dachte es noch weiter nach. Es empfand, dass es richtig war
, dass das Lamm Gottes in der Sicher - heit eines Stalles gebor
en wurde. Wie schön war es, dass sich sofort die Herde der Menschen um das Lämmchen scharte. »Stall ist gut! Und Her
de ist gut!«, dachte das Schaf, »Her de und Stall, beide geben Sicher
heit! Das ist sehr gut! Da braucht es sich nicht zu fürchten!«
Wundersamerweise empfand auch das Schaf keine Angst auf dem Heimweg. Es kehrte wohlbehalten zur Her
de zurück. In den kommenden Jahr
en hatte es viele Lämmer . Später, meist beim Wiederkäuen, erzählte es ihnen noch oft vom Erscheinen des Vogelmannes und dem nächtlichen
Ausflug zum Lamm Gottes.
Im Himmel sah man verwundert, dass auch ein Schaf zur Krippe gekommen war
. Als dann der Höchste vom »Lamm Gottes« hörte, fr
eute ihn das sehr . Diesen Ausdruck, von einem einfältigen Schaf erfunden, fand er so überaus passend, dass er den Heiligen Geist anwies, ihn sich ja gut zu merken. Der Hei
- lige Geist behielt ihn gewissenhaft im Gedächtnis
und viele Jahre später, als er dann über die Apostel und Evangelisten kam
und sie inspirierte, da sor
gte er dafür, dass sie auch vom Lamm Gottes schrieben.
Joseph und der Hirtenknabe9.
E
s war die Nacht der Nächte. Der T ag war lang und hart gewesen, einer von denen, die Joseph nicht gerne ein zweites Mal erleben wollte. Ein Fußmarsch vom frühen Morgen bis zum Einbruch der Nacht, unterbr
ochen von den vielen Pausen, die Maria auf dem steinigen W
eg benötigte, hatte sie ermüdet.
Zuerst hatte sie nur verschnaufen müssen, aber später musste sie aus anderen Gründen rasten. W
eiberdinge. Wehen.
Nur weil der Kaiser in Rom wissen wollte, wie viele Leute ihm steuerpflichtig war
en, hatte sie sich plagen müssen.
Ende ihrer Kraft waren sie in Bethlehem angekommen. Hier hatte Am Joseph auf ein Obdach gehof
ft, auf Hilfe und Zuspr uch. Er war enttäuscht worden. An jeder Tür hatte man ihn abgewiesen. Und die Blicke der Menschen! Endlich hatte sich einer der W
irte doch noch gnädig dazu herabgelassen, ihnen hier am Rande der Ort - schaft ein Quartier zu überlassen. Diesen dürftigen Unterstand hatte er großzügig übertreibend einen Stall genannt. Der armse - lige Schuppen war windschief, her
untergekommen und an einer Seite völlig offen. Es zog und war schmutzig. Überall lag Mist auf dem Boden.
Unter der besseren Hälfte des Dachs hatte jemand eine Ecke mit Stangen abgeteilt und dahinter
, Schober und Raufe zugleich, halbmannshoch Heu und Str
oh eingelagert, von dem sich das Vieh nach Belieben bedienen konnte. Dort, hinter den Stangen, bereitete Joseph mit ein paar Tüchern und seinem Umhang ein
Zum Schmökern
und Schauen KRIPPEN GESCHICHTEN
von Alexander Bálly
Mit vierundzwanzig Geschichten durch den Advent
Alexander Bálly Krippengeschichten
Mit vierundzwanzig Geschichten durch den Advent Illustrationen von Susanne Beier
144 Seiten, Format 17 x 22 cm ISBN 978-3-89251-499-2 · € 17,90
Wie bei einem Adventskalender öff net sich Tag für Tag ein Türchen zu einer Geschichte.
Jede handelt von den Ereignissen während der Heiligen Nacht oder in den Tagen und Wochen danach. Immer wird eine Figur herausgegriff en und in den Mittelpunkt der Erzählung
gestellt. Dazwischen setzen lustige Fabeln in Dialogform Akzente. Bestens geeignet zum Vorlesen, auch für Kinder!
Helmut Zöpfl
Advent und Weihnachten Geschichten, Gedichte und Szenen Illustrationen von Klaus Eberlein 96 Seiten, Format 17 x 22 cm ISBN 978-3-89251-409-1 · € 15,90
In seinem Buch hat der geschätzte Münchner Schriftsteller Helmut Zöpfl ausschließlich bislang unveröff entlichte Texte aufgenommen.
Neben den gewohnt stimmungsvollen Gedichten und nostalgischen Geschichten stehen eindringliche Betrachtungen zum Weihnachtsevangelium sowie einige durchwegs spaßige Dialoge, die sich für die szenische Darstellung geradezu anbieten.
Helmut Zöpfl
Geschichten, Gedichte und Szenen
ADVENT WEIHNACHTENUND
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Obst: Der Mozart? Von wegen! Der Beethoven war’s. „Ode an die Freude“ hoaßt’s im Übrigen. Wenn Sie des amal jemand fragen sollt. Von Frieden ist in dem Lied über- haupt nicht die Rede.
Zangerl: Is ja wurscht, wir ham ja auch noch andere Weihnachts- lieder mit Frieden (Beginnt wieder zu singen:) Ein biss- chen Frieden, ein Frieden … Obst: (hält sich die Ohren zu) Um Gotts wuin, hörn S’ auf! Des
is ja alles falsch, was Sie da singen. Des is wieder kein Weihnachtslied. Sie bringen ja alles durcheinander. Des hat die Nicole seinerzeit beim Grand Prix gsungen und es heißt: „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne“.
Aus dem Wort Sonne sehn S’ schon, dass das kein Win- terlied sein kann. Eahnere Texte san bisher alle mitei- nander falsch. Aber das Falscheste is Eahnere Stimme.
Sie singen alles in Krass-Dur und Schiss-Moll.
Zangerl: Sie, jetzt wern S’ aber ganz schön unverschämt. Ich singe einen lupenreinen Bariton.
Obst: Bari vielleicht, aber beim Ton lasst’s aus, ha, ha, ha.
Da find ma ja eher am Nordpol Stoapuizl, wia Sie den richtigen Ton.
Zangerl: Jetzt vergreifen Sie sich aber wirklich im Ton. Ich singe immerhin im Kirchenchor.
Obst: Na wundert mi nix mehr, dass der Kirchenbesuch so drastisch abnimmt.
Zangerl: Mein Musiklehrer hat sogar einmal gesagt, ich würde ihn an den großen Richard Tauber erinnern.
Obst: Ja, aber höchstens deswegen, weil Sie lediglich für jemand ertragbar sind, wenn er ein Tauber ist. Ha, ha, ha. Wenigstens kann auf Sie bei der Wahl keine Partei zählen.
Zangerl: Wia meinen S’ denn des jetzt wieder?
Obst: Deswegen, weil Sie gar nicht wählen können.
Zangerl: Wieso soll ich net wählen können?