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Liebe Freundinnen und Freunde des Experimentalstudios, Liebe Freundinnen und Freunde des SWR Experimentalstudios,

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Academic year: 2022

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Liebe Freundinnen und Freunde des SWR Experimentalstudios,

Sie halten eine besondere Saisonbroschüre in Händen: 50 Jahre Experimentalstudio, das ist eines der großen Themen, die Sie hier vorfinden werden – und das andere ist die Unplanbarkeit in Pandemiezeiten, das Fragezeichen, das wir inzwischen hinter Vorschauen und Programme setzen müssen, die mit viel Leidenschaft und Inspiration sowie künstlerischer Dramaturgie geplant worden sind. Beides beschäftigt uns außerordentlich, auch Sie, als Publikum, denn wir möchten diese unglaubliche Geschichte der elektronischen Musik würdig feiern, zurück- blicken auf prägende Künstler wie Karlheinz Stockhausen und Luigi Nono, aber auch auf die künstlerischen Leiter von Hans Peter Haller, sozusagen in der Stunde Null, über André Richard bis heute Detlef Heusinger. Das Experimentalstudio hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten Musikgeschichte mitgeschrieben.

Und so ist es fast passend, dass im fünfzigsten Jahr seines Bestehens auch eine Zäsur in der Kulturgeschichte der Nachkriegszeit zu konstatieren war, denn der Kulturbetrieb stand zwischendurch fast gänzlich still, wenige Aufführungen, wenig Publikumskontakt, kaum ein öffentliches Konzert konnte stattfinden. Die Corona-Pandemie hat Künstlerinnen und Künstler vor große Herausforderungen bis zu Existenznöten gestellt, hat das Publikum in die Isolation geschickt und uns allen klar gemacht, wie wichtig Kunst und Kultur, Musik und Neuentde- ckungen für unser Leben sind. Vorsichtig haben nun die Planungen wieder begonnen, werden Konzepte für Veranstaltungen an die neuen Bedingungen angepasst – und noch immer wissen wir nicht, ob alles so umgesetzt werden kann, wie es einmal geplant wurde.

Dennoch sind die Pläne für diese Jubiläumssaison des Experimentalstudios beeindruckend und sinnbildlich für die Bedeutung dessen, was seit der offiziellen Gründung im Jahr 1971 hier geschaffen wurde. Die, Stand heute, im November geplanten Aufführungen in Freiburg, der Heimat des Experimentalstudios, feiern das Jubiläum natürlich mit Kompositionen von Nono und Stockhausen, genauso aber mit Werken aus der jüngeren und zeitgenössischen Entwicklung, sodass auch die Veränderung der elektronischen Musik und die Bedeutung des Experimentalstudios bis heute greifbar wird.

Dass der SWR – und zur Gründungszeit noch SWF – dieses Experimentalstudio beauftragt hat und bis heute unterhält, ist auch ein Zeichen für die Innovationskraft unseres Hauses, das nach wie vor ein zentraler Unterstützer der Neuen Musik ist. Mit den Donaueschinger Musiktagen, deren Mitveranstalter das Experimentalstudio ist, unterstreicht der SWR seinen Anspruch: mit Kompositionsaufträgen, Experimentier-Flächen und dem Raum, diese Arbeit auch zu präsentieren.

Blicken wir also gemeinsam auf eine großartige Geschichte und auf eine Zukunft, in der wir hoffentlich wieder mehr Musik gemeinsam genießen können.

ANKE MAI

VORSITZENDE DES SWR EXPERIMENTALSTUDIOS, PROGRAMMDIREKTORIN FÜR KULTUR

Liebe Freundinnen und Freunde des Experimentalstudios,

»Die Unordnung wächst mit der Zeit, weil wir die Zeit in der Richtung messen, in der die Unordnung anwächst.« STEPHEN HAWKING

Immanuel Kant stellte 1798 in seiner Schrift über den »Streit der Fakultäten« die Frage: »Ob das menschliche Geschlecht im beständigen Fortschreiten zum Besseren sei?« Diese Frage ist im Allgemeinen schon schwer zu beantworten, im Hinblick auf die Musik, als Spiegel gesell- schaftlicher Wandlungen begriffen, ist sie noch problematischer. Das SWR Experimentalstudio wird in diesem Jahr 50. Begründet durch und mit Stockhausens »Mantra« hat es in dieser Zeit etliche Entwicklungssprünge, insbesondere den vom analogen zum digitalen Studio, vollzogen.

Sein Mantra war und ist, im Dialog mit den Komponierenden am Puls der Zeit zu sein und, um es mit Leo Tolstoi zu sagen, letztlich eine zeitgenössische »Kurzschrift der Gefühle« mitzu- entwerfen. Hier Mäeutiker, Geburtshelfer, zu sein, wird deshalb immer schwieriger, weil wir mittlerweile mit Live-Elektronik und Computermusik scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten der Transformation haben. War Live-Elektronik in seinen Anfängen zumeist eine Ausdifferen- zierung des Echos und der Computer bei seinem ersten spielerischen Versuch Pong nicht mehr als Ping Pong mit Strich und Punkt, so haben wir heute in jedem Mobiltelefon x-mal mehr Rechenleistung und Potenz als in den 70er Jahren im Experimentalstudio mit all seinen Gerät- schaften. Und doch fragt man sich, ob dieser technische Fortschritt, die sogenannte digitale Revolution, auch mit musikalischem Fortschritt einher geht. Hanns Eisler hat musikalischen Fortschritt mit der Notwendigkeit von Zurücknahmen verbunden. Um einen musikalischen Parameter wie die Dynamik zu entwickeln, mussten in der Klassik Harmonik und Kontrapunktik zurückgenommen werden. Doch was wird in unserer Zeit zurückgenommen, um was zu entwi- ckeln? Der ab 1973 im Experimentalstudio tätige Pierre Boulez hat in seiner ersten Fassung von

… explosante-fixe … alle Parameter wie Kontrapunktik, Melodik, Dynamik, Rhythmik, Harmonik, Klangfarbe, Artikulation und Raum gleichzeitig zu entwickeln versucht, um sie dann über Gates zu beschränken. Trotz des großen Erfolgs in der New Yorker Carnegie Hall meinte er danach, eine solche Hypertrophie dem damaligen zeitgenössischen Publikum nicht zumuten zu können und zog das Werk in dieser Fassung zurück. Luigi Nono hat, um die Parameter Raum und Klangfarbe zu etablieren, exaltierte Kontrapunktik und Melodik vermieden, um damit das Innenleben des Klangs freizulegen, zu mikroskopieren. Mark Andre hat dies in seinen vielleicht besten Werken noch verdichtet, indem er den Klang auffaltet, ihn in die Transzendenz entlässt. Georg Fried- rich Haas verschiebt gänzlich das tradierte Klangbild, zeichnet bei dem entfalteten Klang die Obertöne in neuer Gewichtung nach, und Chaya Czernowin sucht eine neue Musiksprache in der Zerlegung der Sprache und der Übertragung dieser auf Instrumente. >

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4 5 DETLEF HEUSINGER

KÜNSTLERISCHER LEITER DES SWR EXPERIMENTALSTUDIOS

Alle Komponierenden haben ihre eigene, geradezu zeitlose »Kurzschrift der Gefühle« gefunden, die sich dem im world wide web propagierten Recht des Vergessenwerdens entzieht. In einer Zeit, in der Kunstschaffende sich ihre jeweilig eigene wie auch einzigartige Ästhetik schaffen müssen, da es keinen allgemeinen Kanon des Verbotenen wie Erlaubten mehr gibt, ist dies viel.

Das SWR Experimentalstudio liefert hierfür die Programme, die ihm eigene Kurzschrift, und ermöglicht damit die Aufführung, welche Musik letztlich erst existieren lässt. Den Hörer schickt man dabei in die akustischen Schluchten und Echokammern einer terra incognita, in welcher Unerhörtes und Verschüttetes offenbart wird. Es liefert damit eine kleine Kartographie unseres musikalischen Seins und sendet Botschaften ins Jetzt wie in die Zukunft. Mit seinen Aufzeich- nungen in doppeltem Wortsinn hat es eine bewahrende wie vorausschauende Funktion, die bei fortschreitender Digitalisierung nicht nur in der Musikwelt von vermutlich zunehmender Bedeutung sein wird. Da uns beim Blick in die Zeitung oder dem Anhören der Nachrichten mehr und mehr die Hoffnung auf ein Fortschreiten zum Besseren bezüglich Corona, Klima oder Islamismus abhandenkommt, können wir uns damit trösten, dass Musik fortschreitet, ohne

»besser« werden zu müssen.

SCHLUCHT

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KONZERTKALENDER

EDITORIAL 2

KONZERTKALENDER 7

50 JAHRE ZUKUNFTSWEISENDE KREATIVITÄT 20 ECKHARD WEBER

IMPULSGEBER UND –NEHMER

50 JAHRE KOMPONIST*INNEN IM SWR EXPERIMENTALSTUDIO 27 LYDIA JESCHKE

DIE ZUKUNFT DER ELEKTROAKUSTISCHEN MUSIK 50 DÁNIEL PÉTER BIRÓ

MUSIKVERMITTLUNG 60

48 JAHRE URAUFFÜHRUNGEN 62 CD-AUSWAHL 70

DAS TEAM 78 IMPRESSUM 80 KALENDARIUM 81

INHALT

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8 9 BREGENZER FESTSPIELE

DO 19. AUGUST, 20 UHR FR 20. AUGUST, 20 UHR SA 21. AUGUST, 20 UHR BREGENZ, WERKSTATTBÜHNE

WIND

ALEXANDER MOOSBRUGGER WIND.

Oper UA

Hanna Herfurtner, Polia Hagen Matzeit, Poliphilo Anna Clementi, Schauspiel Jürgen Sarkiss, Schauspiel Wendelin Eberle, Rieger Orgelbau Quatuor Diotima

Klangforum Heidelberg Dirigent: Michael Wendeberg SWR Experimentalstudio:

Thomas Hummel · Maurice Oeser, Klangregie

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10 11 BEETHOVENFEST BONN

DO 2. SEPTEMBER, 20 UHR

BONN BAD GODESBERG, LA REDOUTE

BEETHOVENFEST BONN

VASSOS NICOLAOU Feuer

für Violoncello und Live-Elektronik UA Isang Enders, Violoncello

SWR Experimentalstudio:

Tim Abramczik · Simon Spillner, Klangregie

ISANG ENDERS

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12 13 FREIBURG

SO 10. OKTOBER, 19 UHR FREIBURG, SYNAGOGE

FREIBURGER SYNAGOGE

DÁNIEL PÉTER BIRÓ

Asher Hotseti Etkhem (Who Brought you out of the Land) für Tonband, mit Stimmen der Neuen Vocalsolisten UA SWR Experimentalstudio:

Lukas Nowok, Klangregie

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14 15 DONAUESCHINGER MUSIKTAGE

FR 15. OKTOBER, 14 UHR UND 17 UHR

DONAUESCHINGEN, DONAUHALLEN, STRAWINSKY SAAL

DONAUESCHINGER MUSIKTAGE

LISA ILLEAN Tiding II (silentium)

für Klavier, Sopransaxophon, Percussion und Elektronik UA EIVIND BUENE

Personal Best

Autoethnography in sechs Szenen UA Trio Accanto

SWR Experimentalstudio:

Michael Acker · Tim Abramczik, Klangregie

LISA ILLEAN

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16 17 FRANKFURT

DI 26. OKTOBER, 20 UHR

FRANKFURT, ALTE OPER, MOZART SAAL

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

JOHANNES MOTSCHMANN AION

für Ensemble und Künstliche Intelligenz UA Ensemble Modern

Dirigent: Peter Tilling SWR Experimentalstudio:

Maurice Oeser · Tim Abramczik, Klangregie

JOHANNES MOTSCHMANN

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18 19 ESSEN

SA 6. NOVEMBER, 22 UHR ESSEN, RWE PAVILLON

ANDRE

MARK ANDRE

… selig sind …

für Klarinette und Elektronik Jörg Widmann, Klarinette SWR Experimentalstudio:

Michael Acker · Tim Abramczik, Klangregie

JÖRG WIDMANN

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50 JAHRE ZUKUNFTSWEISENDE KREATIVITÄT

Nicht steriler Maschinen-Sound, sondern lebendige Musikpraxis steht seit jeher im Fokus der Forschungen des SWR Experimentalstudios: Live-Elektronik und damit die analytische Durch- dringung und Erweiterung real erzeugten Klanges. Mit Hans Peter Haller (1929–2006) wird 1971 einer der Pioniere der Live-Elektronik, Leiter des neu gegründeten Studios in Freiburg.

Haller hat kurz zuvor mit Karlheinz Stockhausen die Voraussetzungen für dessen Stück Mantra (1970) für zwei Pianisten entwickelt. In dieser Zeit konstruiert Haller mit dem Ingenieur Peter Lawo auch das Halaphon. Damit können Audiosignale zielgenau über mehrere Lautsprecher gesendet werden, der Klang bewegt sich frei im Raum. In Cristóbal Halffters Ensemblestück Planto por la víctimas de la violencia (1971) kommt das Halaphon erstmals zum Einsatz. Beide Stücke werden bei den Donaueschinger Musiktagen vorgestellt. Bald experimentiert auch Pierre Boulez in Freiburg mit dem Halaphon. Das Ergebnis: sein Ensemblewerk …explosante-fixe… (New York 1973). Ein weiterer Meilenstein der frühen Jahre ist Brian Ferneyhoughs Solostück Time and Motion Study II (Donaueschingen 1977): Die Darbietung des »vokalisierenden Cellisten«

reflektiert sich mit heterogenen live-elektronisch generierten Erinnerungspartikeln selbst.

Die 1980er stehen im Zeichen zunehmender Digitalisierung: In Freiburg wird das Koppelfeld entwickelt, eine komplexe computergesteuerte Mischmatrix. In Das atmende Klarsein für Bassflöte, Chor und Live-Elektronik (Florenz 1981) von Luigi Nono kommt das Koppelfeld zum Einsatz, die Bassflöte gerät zur klanglich ebenbürtigen Partnerin des Chores. Nono ist seitdem regelmäßig in Freiburg, hier findet er künstlerische Neuorientierung, um feinste Nuancen in seiner Musik hörbar zu machen: beipielsweise in Prometeo (Venedig 1984/Mailand 1985) oder Camimantes … Ayacucho (München 1987).

Die digitale Entwicklung beschleunigt sich in der Zeit von André Richard (*1944), der zuvor eng mit Nono zusammengearbeitet hat und ab 1989 die Leitung des Experimentalstudios über- nimmt. 1990 wird in Freiburg erstmals eine neue digitale Filterbank eingesetzt, die Klänge so feinteilig wie nie zuvor aufspalten kann. In Richards Kammerwerk Glidif a sonar e cantar (Genf 1990) dient diese Technik zur Ausbreitung vielfacher Klangkontraste. In dieser Zeit arbeitet der Komponist Dieter Schnebel im Experimentalstudio: Nach Klavierstücken mit Live-Elekt- ronik entsteht hier seine großformatige Sinfonie X (Donaueschingen 1992) mit vielschichtigen Bezügen und gattungsübergreifender formaler Offenheit bis zum Environment. Beim Umzug 1992 in neue Räume des SWF-Landesstudios erhält das Experimentalstudio viel Platz und neueste Ausstattung. 1993 löst der digitale Matrix-Mixer das Koppelfeld ab, ein kompaktes Equipment, das für mehr Mobilität sorgt, bald eingesetzt in der Oper Don Quijote de la Mancha von Hans Zender (Stuttgart 1993), um verschiedene Wirklichkeits- und Wahrnehmungsebenen eindrucksvoll darzustellen. Bahnbrechend für die Interpretation live-elektronischer Musik wird 2004 der AReC-Controller, praktisch eine Fernsteuerung, die es erlaubt, ein komplexes digitales Netzwerk live von jedem Ort aus zu bedienen.

In seinen letzten Lebensjahren kehrt auch Karlheinz Stockhausen zurück nach Freiburg: Mixtur 2003 (Salzburg 2006) und Cosmic Pulses (Rom 2007) entstehen hier. Neben den großen Namen kommen während der Zeit von André Richard dank des neuen Angebots von Arbeitsstipendien auch zunehmend jüngere Komponisten ins Experimentalstudio. Darunter ist Mark Andre, der in Freiburg mit Convolution (Faltung) experimentiert: In seinem Werk …hoc … für Violoncello und Elektronik (Frankfurt/Main 2006) werden die Klänge des Cellos live-elektronisch mit verschie- denartigen Ausklängen versehen, so als spielte das Cello etwa in einem Klavierkorpus, eine innovative Ausdifferenzierung.

In den Folgejahren – ab Herbst 2006 wird Detlef Heusinger (*1956) Leiter des Experimentalstu- dios – intensiviert sich die Zusammenarbeit mit Mark Andre: Etwa für das Musiktheaterstück wunderzaichen (Stuttgart 2014), erneut mit Convolution. Oder bei über (2015), hier werden Klänge der Soloklarinette über live-elektronische Impulse real in andere Instrumente, etwa den Resonanzkörper der Pauke, umgeleitet. Mit Detlef Heusinger leitet ein Komponist nun das Experimentalstudio, der über viel Erfahrung sowohl im Musiktheater als auch mit Live-Elek- tronik verfügt. Heusingers Offenheit gegenüber unterschiedlichen Musiksprachen erweitert das kreative Spektrum im Experimentalstudio. Auch der Diskurs und die Repertoirepflege werden gefördert: 2009 startet die matrix-Akademie, ein internationales Forum für Wissensaustausch, 2011 gründet Heusinger das Ensemble Experimental als Spezialformation für Live-Elektronik. In seinen eigenen Werken Ver-Blendung (Florenz 2016) und 4 Crossroads (Ljubljana 2017) verfeinert er das Verfahren der Convolution, um die Klanganteile der beteiligten Instrumente als Morphing auf Mikroebene zu verbinden.

Das Musiktheater profitiert zunehmend von der Expertise des SWR Experimentalstudios: In der Oper Aura (Madrid 2009) von José María Sánchez Verdú wurde als Meta-Instrument das Auraphon eingesetzt, eine Verbindung realer Gongs und Tamtams, die live-elektronisch durch Stimmen der Vokalisten oder Instrumente zum Erklingen gebracht werden. In Heart Chamber (Berlin 2019) von Chaya Czernowin vermittelten sich intimste Klangereignisse im Opernhaus:

Laub im Lufthauch, ein leises Kammgeräusch, Atem – akustisch herangezoomt und mit einem Klang-Beamer in vereinzelte Bereiche des Saals gerichtet. Bei Alexander Moosbruggers Wind (Bregenz 2021) wurden riesige Orgelpfeifen zwischen das Publikum platziert, digital zum Klingen gebracht durch Luftströme zwischen Geräusch und stabilem Orgelpfeifenklang.

Auf diese Weise strahlt das Freiburger Klanglabor weit aus, öffnet unsere Ohren für Ungeahntes, bislang Verborgenes, transformiert das Bekannte. Für die Musikschaffenden bietet es immer wieder neue Impulse. Der Komponist Márton Illés, der schon mehrfach hier gearbeitet hat bezeichnet das SWR Experimentalstudio als »ein Ort der freien Entfaltung, der Fantasie, eine Inspirationsquelle.«

ECKHARD WEBER

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22 23 50 JAHRE SWR EXPERIMENTALSTUDIO

DO 18. NOVEMBER, 19 UHR FREIBURG, E-WERK

JUBILÄUMSKONZERT I

ROQUE RIVAS Blumentanz

für Violoncello und Live-Elektronik MARTA GENTILUCCI

Auf die Lider

Neue Fassung für Sopran, Percussion und Live-Elektronik UA MÁRTON ILLÉS

Three skEtches

für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier, Gitarre und Live-Elektronik UA LUIGI NONO

Quando stanno morendo. Diario polacco No. 2

für zwei Soprane, Mezzosopran, Kontraalt, Bassflöte, Violoncello und Live-Elektronik Sarah Maria Sun, Sopran

Alexandra Flood, Sopran

Gan-Ya Ben-Gur Akselrod, Sopran Inga Schäfer, Mezzosopran Noa Frenkel, Alt

Ensemble Experimental Dirigent: Detlef Heusinger SWR Experimentalstudio:

Joachim Haas · Thomas Hummel · Maurice Oeser, Klangregie

TEAM SWR EXPERIMENTALSTUDIO

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24 25 50 JAHRE SWR EXPERIMENTALSTUDIO

FR 19. NOVEMBER, 18 UHR

FREIBURG, SWR STUDIO, SCHLOSSBERGSAAL

JUBILÄUMSKONZERT II

KARLHEINZ STOCKHAUSEN Mantra

für zwei Klaviere und Klangumformung GrauSchumacher Piano Duo

SWR Experimentalstudio:

Michael Acker · Tim Abramczik, Klangregie

GRAUSCHUMACHER PIANO DUO

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26 27 IMPULSGEBER UND –NEHMER: 50 JAHRE KOMPONIST*INNEN

IM SWR EXPERIMENTALSTUDIO

Vor 25 Jahren, zur Hälfte des bisherigen Studiolebens also, standen der damalige Südwestfunk und sein klangveränderndes High-Tech-Labor schon einmal vor der Frage, wie ein Jubiläum einer seit den Gründungszeiten stets nach vorn und selten zurückblickenden Institution dokumentiert und nach außen getragen werden könnte. Der damalige Studioleiter André Richard entschied sich gegen eine Beschreibung der Historie und für eine Momentaufnahme: Alle just im Jubilä- umsjahr im Experimentalstudio tätigen Komponisten und Komponistinnen sollten in ihrer (all) täglichen Arbeit gezeigt und befragt werden. In der Summe ergäbe dies ein etwas zufälliges, aber authentisches Porträt einer sich stetig verändernden Wirkungs- und Forschungsstätte.

Ich hatte damals als junge Musikwissenschaftlerin die Aufgabe, diese Momentaufnahmen einzufangen. So sprach ich mit acht Komponierenden aus fünf Nationen, unter ihnen so verschiedene Künstler wie Daniel Rothman, Isabel Mundry, Peter Ablinger und Mark Andre.

Und erfuhr aus nächster Nähe, was ich im Bezug auf Luigi Nonos Arbeiten schon erkannt hatte:

Das Experimentalstudio ist ganz besonders und mehr als andere Institutionen ein Studio, das für, aber auch mit und von Komponist*innen lebt. Komponierende, zumeist vom Kuratorium ausgewählt und mit Arbeitsstipendien anreisend, profitieren von Equipment und Knowhow der Mitarbeiter, vor allem aber nutzen sie den Dialog mit den Klangregisseuren und stoßen darin mit ihren je eigenen Ideen technische (Weiter)Entwicklungen und Varianten an. Die Flexibilität der Kollegen und die sehr persönliche Zusammenarbeit im eigentlich klein besetzten Studio machen das möglich. Man könnte sagen: Das Studio wächst mit (beinahe) jedem Gast. Das war in den Anfängen so und gilt bis heute – hier haben nur wenige Beispiele Platz, die zugleich für viele andere stehen müssen.

Karlheinz Stockhausen und der Ringmodulator

Kein Rückblick auf das Freiburger Studio ohne diese Geschichte; es ist der ganz reale Grün- dungsmythos: Für die Donaueschinger Musiktage 1970 erhielt Karlheinz Stockhausen einen Kompositionsauftrag für Klavierduo und Elektronik. Aus dem Kölner Studio des WDR kannte er den Ringmodulator – ein Gerät, das durch bestimmte Schaltkreise die Tonhöhen zweier live gespielter Klänge zeitgleich verändert wiedergibt. Für Stockhausens Idee, die beiden Pianisten neben dem Klavier auch diese Klangumsetzer spielen zu lassen, entwickelte der Techniker und Erfinder Peter Lawo im Auftrag des Senders eine handhabbare Version des Ringmodulators, der dem Klavierklang neue, »harmonievariable« Tonhöhen hinzumischt. Einige Monate nach der erfolgreichen Uraufführung von Mantra kam es zur Studiogründung. Stockhausen nutzte die neue Technik weiter und verfeinerte sie. Später konnten die Ringmodulatoren im Experimen- talstudio, jetzt auf digitaler Ebene, in ihrer Spielbarkeit nochmals deutlich verbessert werden.

Diese Geräte werden heute etwa in Aufführungen von Stockhausens Mixtur eingesetzt. >

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Pierre Boulez und das Halaphon

Erfunden wurde das Halaphon von Peter Lawo und Hans-Peter Haller, dem dann ersten und lang- jährigen Studioleiter, ebenfalls kurz vor der Studiogründung, in Vorbereitung der Uraufführung von Planto por las victimas de la violencia von Cristóbal Halffter. Das Klang-im-Raum-Steuergerät faszinierte in der Folge viele Komponisten, lange Zeit war es eine Art Alleinstellungsmerkmal des Studios. Ein nachhaltig Begeisterter vom Halaphon war Pierre Boulez. 1973: die erste Arbeit im Experimentalstudio für … explosante-fixe …, ein Stück, das in vielen Versionen existiert, aber schon in dieser frühen alle möglichen klangverändernden Echtzeit-Geräte vorsieht, also Filter, Delay, Ringmodulatoren… und eben die Wanderung des Klangs über sechs Lautsprecher.

Die Raumklang-Steuerung blieb ein Lieblingstool in seinen Werken; ganz entscheidend ist sie etwa für Repons (1981). Pierre Boulez sammelte im Freiburger Studio Erfahrungen mit der Live-Elektronik, bevor er 1977 das IRCAM in Paris gründete – bis heute das andere wichtige (und um einiges größere) Studio für Entwicklung und Aufführungen zeitgenössischer Werke mit Elektronik. Und natürlich wirkte diese »Konkurrenz«-Situation auch auf das Freiburger Studio zurück; noch selbstbewusster hielt man dort an dem Schwerpunkt Live-Elektronik fest und an der individuellen Entwicklung der Geräte – übrigens auch weiterhin in Zusammenarbeit mit Pierre Boulez.

Luigi Nono und das Gate

Die 1980er Jahre im Experimentalstudio sind untrennbar mit Luigi Nono verbunden. Er nutzte vermutlich alles, was an (damals noch analoger) Technik vorhanden war, ohne sich allerdings in die Schaltkreise und physikalisch-technischen Aspekte selbst einzuarbeiten. Der Dialog zwischen Klangregisseur und Komponist war die Basis der Arbeit, und lief – wie die Aufzeich- nungen damaliger Mitarbeiter zeigen – häufig über assoziative Begriffe. So etwas wie der

»langsam knirschende Klang von gestern Abend« konnte da verlangt werden oder das »stark körnige Flirren« aus der Probe davor. Ein technisch besonders interessantes und zugleich stör- anfälliges Tool war das so genannte »Gate«, mit dem zwei spielende Musiker einander während des Spiels klanglich beeinflussen können. Nono gefiel offenbar nicht nur dieser musikalische Gedanke, sondern auch das Unwägbare durch diese Technik. In seine Musik kam (nicht nur) damit ein kaum klar vorhersehbares Element hinein, abhängig von dem mehr oder minder zufälligen Zusammentreffen unabhängiger Ereignisse, ein Garant des Unterwegs- und noch nicht Angekommenseins.

LYDIA JESCHKE

Mark Andre und die Convolution

Auch dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Als Mark Andre begann, mit der computergesteu- erten Faltung (englisch: Convolution) zu arbeiten, bei der klangliche Impulse und Resonanzen ineinander verschränkt werden können, dauerte ein entsprechender Rechenprozess einige Stunden. Es konnten in einer Aufführung also nur vorbereitete Zuspielungen eingesetzt werden, die gibt es etwas in AB II (1997). In Zusammenarbeit mit den Klangregisseuren des Studios blieb Mark Andre aber am Thema dran – und konnte nach entsprechenden technischen Weiter- entwicklungen 2007 in … auf …3 bereits Faltungen in Echtzeit komponieren. Ein Nebeneffekt:

Für die zur Faltung eingesetzten Klangräume schwärmten Komponist und Klangregisseure gemeinsam aus; in die Grabeskirche in Jerusalem, in die Wüste, in die Hagia Sophia. Zurück im Studio, ent-falteten sie die Weite dann bisweilen auf kleinstem Raum – der Wüstenwind kann auch im Vibrieren eines Klarinettenrohrs aufgehen.

Huihui Cheng und die audio-visuelle Performance

Liegt die Zukunft der live-elektronischen Musik also in den immer weiter verfeinerten akus- tischen Prozessen – oder vielleicht in einer neuen Sichtbarkeit? Arbeiten der chinesischen Komponistin Huihui Cheng legen Letzteres nahe. Ihre live-elektronischen Kompositionen sind häufig mit Erfindungen von bespielbaren Kostümen oder Körper-Erweiterungen verbunden.

Huihui Cheng geht es dabei auch um die spielerische Nachvollziehbarkeit der komplexen elek- tronisch-technischen Verfahren für das Publikum. In Narcissus & Echo, realisiert 2018 im SWR Experimentalstudio, sind zwei Stimmen medial zugleich getrennt und ineinander verwoben;

Projektionen zeigen die Interpretinnen in verschiedenen Räumen auf derselben Bühne. Die Klänge werden zugleich Auslöser von grafischen Elementen – eine Klang-Video-Projektions- technik, die die Mitarbeiter des Studios für das Werk neu entwickelten.

Die Geschichte der Komponist*innen im Experimentalstudio? A long story. To be continued …

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30 31 GIGA HERTZ PREIS

SA 27. NOVEMBER KARLSRUHE, ZKM

GIGA-HERTZ-PREIS

HONGSHUO FAN

Conversation in the cloud

für Klarinette, Video und Elektronik UA OSCAR ESCUDERO

BIO, the work about your pianist life für Piano, Video und Elektronik UA Andrea Nagy, Klarinette

Lluisa Espigolé, Klavier

Belenish Moreno-Gil, Dramaturgie und Regie SWR Experimentalstudio:

Joachim Haas · Maurice Oeser · Tim Abramczik, Klangregie

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32 33 ECLAT FESTIVAL NEUE MUSIK STUTTGART

FR 4. FEBRUAR, 18 UHR STUTTGART, THEATERHAUS T1

ECLAT FESTIVAL

YING WANG 528 Hz 8va

für Orchester und Elektronik UA VOLKER HEYN

Ferro Canto

für Orchester und Zuspiel UA SWR Symphonieorchester Dirigent: Gregor Mayrhofer SWR Experimentalstudio:

Thomas Hummel, Klangregie

YING WANG

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34 35 DETMOLD

MI 16. FEBRUAR, 19.30 UHR DETMOLD, LANDESTHEATER

Y WEITERE VORSTELLUNGEN: DO 17.02. 10.00 UHR · FR 18.02. 19.30 UHR · SA 05.03. 18.00 UHR SO 06.03. 14.15 UHR · SA 12.03. 18.00 UHR · SO 13.03. 18.00 UHR

DIE ZEITREISEMASCHINE

DETLEF HEUSINGER Die Zeitreisemaschine Familienoper UA

Ensemble und Orchester des Landestheaters Detmold Detmolder Schloss-Spatzen

Dirigent: Francesco Damiani Judith Selenko, Video

Detlef Heusinger, Regie, Bühnenbild Johannes Fried, Mitarbeit Bühnenbild Theresa Wilson, Kostüme

SWR Experimentalstudio:

Maurice Oeser · Michael Acker · Tim Abramczik, Klangregie

In Kooperation mit den Bregenzer Festspielen und dem Landestheater Detmold DETLEF HEUSINGER

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36 37 NEW YORK

DO 3. MÄRZ, 19.30 UHR

NEW YORK, DiMENNA CENTER FOR CLASSICAL MUSIC

NONO IN NEW YORK

LUIGI NONO Omaggio a Vedova für Tonband

A Pierre. Dell’azzurro silenzio, inquietum

für Kontrabassflöte, Kontrabassklarinette und Live-Elektronik Omaggio a György Kurtag

für Alt, Flöte, Klarinette, Baßtuba und Live-Elektronik Post-prae-ludium No. 1 per Donau

für Tuba und Live-Elektronik Guai ai gelidi Mostri

für zwei Alti, Flöte, Klarinette, Tuba, Viola, Violoncello, Kontrabass und Live-Elektronik Noa Frenkel, Alt

Elisa de Toffol, Alt Ensemble Experimental Dirigent: Detlef Heusinger SWR Experimentalstudio

Michael Acker · Joachim Haas, Klangregie

ENSEMBLE EXPERIMENT AL

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38 39 STAATSTHEATER MAINZ

SA 12. MÄRZ, 19.30 UHR MAINZ, STAATSTHEATER

Y WEITERE VORSTELLUNGEN: DI 22.03. 19.30 UHR · FR 01.04. 19.30 UHR FR 08.04. 19.30 UHR · SO 10.04. 14 UHR

AL GRAN SOLE

LUIGI NONO

Al gran sole carico d‘amore Oper

Elisabeth Stöppler, Inszenierung Hermann Feuchter, Bühne Ina Karr, Dramaturgie

Philharmonisches Staatsorchester Mainz Dirigent: Hermann Bäumer

SWR Experimentalstudio:

Michael Acker · Joachim Haas, Klangregie

LUIGI NONO

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40 41 STETTIN

SO 27. MÄRZ, 19 UHR

STETTIN, SZCZECIN PHILHARMONIC

DIARIO POLACCO

LUIGI NONO

Quando stanno morendo. Diario polacco No. 2

für zwei Soprane, Mezzosopran, Kontraalt, Bassflöte, Violoncello und Live-Elektronik Erik Drescher, Flöte

Bartosz Koziak, Violoncello Les Métaboles

Dirigent: Léo Warynski SWR Experimentalstudio:

Joachim Haas · Michael Acker · Markus Radke., Klangregie

LÉO WARYNSKI

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42 43 MUSIKMESSEFESTIVAL FRANKFURT

DO 28. APRIL, 20 UHR

FRANKFURT, MATTHÄUSKIRCHE

SINTFLUT

DETLEF HEUSINGER Sintflut

Videotryptichon 2 Choräle

für Chor, Orgel und Elektronik Schlafes Bruder

für Chor und Orgel Kammerchor MainVokal Dirigentin: Katharina Blattmann SWR Experimentalstudio

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44 45 ACHT BRÜCKEN, MUSIK FÜR KÖLN

SO 1. MAI, 20 UHR KÖLN, PHILHARMONIE

ACHT BRÜCKEN

ROBERT HP PLATZ

Taormina Block: Container für Ensemble UA

Ensemble Musikfabrik Dirigent: Yorgos Ziavras SWR Experimentalstudio Thomas Hummel, Klangregie

ENSEMBLE MUSIKFABRIK

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46 47 BREGENZER FESTSPIELE

DO 12.05 10.00 UHR

BREGENZ, FESTSPIELHAUS, GROSSER SAAL

Y WEITERE VORSTELLUNGEN: DO 12.05. 18.00 UHR · FR 13.05 10.00 UHR · FR 13.05. 18.00 UHR

BREGENZER FESTSPIELE

DETLEF HEUSINGER Die Zeitreisemaschine Familienoper

Ensemble und Orchester des Landestheaters Detmold SUPERAR Chor

Dirigent: Lutz Rademacher Judith Selenko, Video

Detlef Heusinger, Regie, Bühnenbild Johannes Fried, Mitarbeit Bühnenbild Theresa Wilson, Kostüme

SWR Experimentalstudio:

Maurice Oeser · Michael Acker · Tim Abramczik, Klangregie

In Kooperation mit den Bregenzer Festspielen und dem Landestheater Detmold DETLEF HEUSINGER

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48 49 HANNOVER, KUNSTFESTSPIELE HERRENHAUSEN

SO 15. MAI, 11 UHR

HANNOVER, KUPPELSAAL DES HCC

METZMACHER

MARK ANDRE rwh 1-4

für Ensemble und Live-Elektronik Ensemble Modern

Dirigent: Ingo Metzmacher SWR Experimentalstudio:

Joachim Haas · Markus Radke, Klangregie

ENSEMBLE MODERN

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50 51 DIE ZUKUNFT DER ELEKTROAKUSTISCHEN MUSIK

«Technology, when it improves, gets smaller. And carrying that through logically, it would be at its highest point when it disappeared entirely.” JOHN CAGE

Die musikalische Innovation ist immer abhängig gewesen von der menschlichen Vorstellungs- kraft, von einem utopischen Optimismus und einer kreativen und zugleich kritischen Haltung gegenüber dem technologischen Fortschritt. Bei der Erschaffung des Neuen haben Kompo- nisten nicht nur Technologien eingesetzt, um die Natur des Klangs zu erforschen, neue Instru- mente zu bauen und neue Formen der Klangerzeugung zu schaffen, sondern haben zugleich auf einzigartige und oft subversive Art und Weise auf technologische Fortschritte reagiert.

Während die Erfindung der Tonaufzeichnung der Klanganalyse, Klangorganisation und Zeit- gestaltung neue Möglichkeiten eröffnet hat, werden – als Teil des musikalischen Ausdrucks – in diesem Jahrhundert nun die neuerlichen Fortschritte in der Computerprogrammierung, künstlichen Intelligenz, biologisches Computing, Robotik und grünen IKT zunehmend integriert.

Gleichzeitig wird die neue elektroakustische Musik auf die Krisen der Ökologie, Kultur, Bildung und Demokratie reagieren müssen.

Als Reaktion auf die ökologische Krise wird der Mensch zwangsläufig die Rahmenbedingungen für die Produktion der Musiktechnologiematerialien ändern müssen. Unsere gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die auf der Beherrschung der Natur durch rationalisierte Technologie gründen, werden sich in ein Modell ändern, in dem Technologie der Natur dient.

Ein derart gewandeltes Verhältnis zur Natur wird auch die Aufführungsräume der Kompo- nisten beeinflussen. Gleichzeitig werden, mittels der Computerethnomusikologie, wichtige Aspekte der musikalischen Traditionen und des kulturellen Erbes bewahrt. Die automatisierte musikalische Transkription mittels AI und maschinellem Lernen wird uns begleiteten wie einst der Phonograph den Pionier der Ethnomusikologie, Béla Bartók. Neue Lautsprechermodelle werden zunehmend in Gebäude, Konzertsäle und sogar Instrumente integriert, doch sie werden wahlweise kleiner oder größer sein als unsere heutigen Lautsprecher. Komponisten werden solche Lautsprecher in Echtzeit stimmen und justieren können und sogar im Raum bewegen.

In den neuen Konzertsälen wird die Resonanz durch computergenerierte akustische und elek- troakustische Echtzeit-Manipulation variabel werden und die Strukturierung von Raumpara- metern wird zu einem zentralen Bestandteil des Kompositionsprozesses, und dabei entstehen ganz neue Kompositionsformen. Derweil werden Konzerte mit Hilfe des Internets in Echtzeit über Kontinente hinweg stattfinden, wobei die Resonanz von Konzerträumen, berechnet über Faltungshallalgorithmen, von einem Raum in einen anderen transportiert werden. Hybride Internet- und Live-Konzerte mit spezialisierten Raumklang- und Videokonfigurationen werden sich als regelmäßige Konzertformat etablieren.

Komponisten werden weiterhin die Klangerzeugung traditioneller Instrumente durch Live-Elek- tronik erforschen und erweitern. Gleichzeitig werden eingebaute Lautsprecher, Roboterimplan- tate sowie die analoge und digitale Erweiterung in hybriden elektroakustischen Instrumenten üblich sein und werden entweder menschliche Interaktion erfordern oder autonom sich selbst

spielen können. In Verbindung mit diesen Instrumenten werden neue Klangfarben, neue Reso- nanzformen, neue musikalische Strukturen und neue Kompositionsmethoden entstehen. In solch hybrider Umgebung gerät die Grenze zwischen dem »Mensch« und der »Maschine« immer abstrakter, da sogar der menschliche Körper mehr in die Technologie integriert wird, um selbst – durch Gesang, Körperbewegung, die Neurobildgebung und Biomarker – zu einer neuen Art technologischem Klangkörper zu mutieren. In Verbindung mit virtueller (VR), erweiterter (AR) und gemischter Realität (MR) werden diese neuen technologischen Entwicklungen im Dialog mit traditionellen Aspekten der Musikkultur stehen, die über Jahrhunderte die Entwicklung musikalischer Autonomie ermöglichten.

In solch neuen, hybriden elektroakustischen Realitäten werden Komponisten neue Notati- onsformen entwickeln. Dabei werden Computerprogrammierung und Notation zunehmend integriert und als computergestützte Komposition mit maschinellen Lern- und künstlichen Intelligenztechnologien geschaffen werden. Dadurch bieten sich neue Möglichkeiten der Bezie- hungen zwischen musikalischem Material und Form. Solche computergenerierten Notations- formen werden Momente zur Folge haben, in denen Musiker auf in Echtzeit erstellte Partituren reagieren. Während die Grenze zwischen denkendem Komponisten und berechnendem Computer verschwimmt, ist weiterhin die Notation Mittel der kompositorischen Reflexion, der musikalische Form und Inhalt im Dialog mit menschlicher und künstlicher Intelligenz hält.

Der »Fortschritt« der elektroakustischen Musik wird nur dann stattfinden, wenn dies demokra- tisch geschieht und auch nur, wenn Komponisten kritisch und reflektiert agieren. So wie das SWR Experimentalstudio Komponisten die Chance eröffnet hat, neue musikalische Realitäten herzu- stellen, hat es auch einen wichtigen Rahmen für einen kritischen Umgang mit Technik entstehen lassen. Eine kritische Musik versucht, technologische Entwicklungen nicht zu integrieren, um sie zu bestätigen, sondern um mit ihr kritisch zu verfahren. Dabei werden Komponisten auf zukünftige Technologien kreativ reagieren und versuchen, diese zu unterwandern, um eine elektroakustische Musik zu schaffen, die im wahrsten Sinne menschlich ist. Denn nur in der Suche nach Wahrheit- sinhalten kann Musik an den Fortschritt der Menschheit anknüpfen. In diesem neuen Kontext wird der mächtigste aller Rechner – das menschliche Gehirn – sein irrationales Potenzial nutzen, um eine bewusste Musik zu erschaffen, die auf die Welt reagiert, nicht durch Mimesis, sondern durch ihr utopisches Potenzial, anders zu sein und dabei von der Kontrolle einer fortwährend rationalisierte technologische Welt zu verneinen.

Um eine solche elektroakustische Zukunftsmusik zum Leben zu erwecken, müssen wir die Vergan- genheit und Gegenwart der Musik, einschließlich unserer Traditionen, unser kulturelles Erbe, die kollektive Erinnerung und Ökologie mit einer Zukunft mit Technologie vereinbaren, damit sie, in ihrer verbesserten Verschmelzung mit dem Menschlichen und Natürlichen – im Sinne John Cages – verschwindet. Am Ende wird die Zukunft der elektroakustischen Musik zur Zukunft der Musik.

DÁNIEL PÉTER BIRÓ

(28)

52 53 INTERNATIONALES MUSIKFEST HAMBURG

FR 27. MAI, 20 UHR

HAMBURG, ELBPHILHARMONIE, GROSSER SAAL

ELBPHILHARMONIE

MARK ANDRE rwh 1-4

für Ensemble und Live-Elektronik Ensemble Modern

Dirigent: Ingo Metzmacher SWR Experimentalstudio:

Joachim Haas · Markus Radke, Klangregie

INGO METZMACHER

(29)

54 55 THE INTELLECT OF SOUND SYMPOSIUM FOR ELECTRONIC MUSIC

SA 25. JUNI, 19 UHR

BERGEN, GRIEG AKADEMIE, STUDIO A

THE INTELLECT OF SOUND

MARTA GENTILUCCI tutt'occhi

für Alt, Ensemble und Live-Elektronik DETLEF HEUSINGER

4 Crossroads

für Theremin, Viola/Violoncello, Gitarre, Klavier, Percussion und Live-Elektronik DÁNIEL PÉTER BIRÓ

Ascher Hotseti Etkhem (Who Brought you out of the Land) für fünf Stimmen und Live-Elektronik

LUIGI NONO

Post-prae-ludium No. 1 per Donau für Tuba und Live-Elektronik Bit20

Neue Vocalsolisten

Dirigenten: Detlef Heusinger und Trond Madsen SWR Experimentalstudio:

Maurice Oeser, Klangregie

BIT20

(30)

56 57 MÜNCHEN

DO 30. JUNI, 20 UHR MÜNCHEN, HERKULESSAAL

WIDMANN

MARK ANDRE

… selig sind …

für Klarinette und Elektronik Jörg Widmann, Klarinette SWR Experimentalstudio:

Michael Acker · Joachim Haas, Klangregie

(31)

58 59 MÜNCHEN, MUSICA VIVA

FR 1. JULI, 20 UHR

MÜNCHEN, HERKULESSAAL

MUSICA VIVA

MARK ANDRE

… über …

für Klarinette und Orchester Jörg Widmann, Klarinette

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Shiyeon Sung, Dirigent

SWR Experimentalstudio:

Michael Acker · Joachim Haas · Maurice Oeser, Klangregie

MARK ANDRE

(32)

61 60

MUSIKVERMITTLUNG

FÜHRUNG DURCH DAS SWR EXPERIMENTALSTUDIO

Was haben Karlheinz Stockhausen, Techno und das SWR Experimentalstudio gemeinsam? Sie alle bedienen sich bei der Erzeugung von Klängen elektronischer Verfremdungsmöglichkeiten.

Mit einem Blick auf die Geschichte des Studios werden an konkreten Beispielen die neuesten technischen Möglichkeiten der Live-Elektronik und Klangbearbeitung eingeführt. Auch gibt es interessante Parallelen zwischen den Arbeitsweisen der aktuellen Live-Elektronik, der Popmu- sikproduktion und dem DJ-Bereich. Je nach Termin kann auch ein »echter« Komponist kennen- gelernt werden. Wie kommt man dazu, ein Stück zu schreiben? Woher kommen die Ideen? Wie notiert man die technischen Veränderungen – Fragen, die beantwortet werden sollen.

Empfohlen für Schul- und Musikklassen jeden Alters. Die Führungen werden auf das jeweilige Alter und den vor- ausgehenden Lerninhalt bzw. das Niveau der Klassen abgestimmt. Termine nach Vereinbarung. Anmeldung unter stefanie.haupt@SWR.de

(33)

62 63 18.10.1970 KARLHEINZ STOCKHAUSEN Mantra Donaueschingen

10.02.1971 CRISTÓBAL HALFFTER Noche pasiva del sentido Baden-Baden

17.10.1971 CRISTÓBAL HALFFTER Planto por las victimas de la violencia Donaueschingen 22.04.1972 JOHN CAGE Song Books I + II Mannheim

05.01.1973 PIERRE BOULEZ … explosante/fixe … New York 19.10.1973 VINKO GLOBOKAR Laboratorium Donaueschingen

21.10.1973 PIERRE BOULEZ … explosante/fixe … Dreiteilige Fassung Donaueschingen 06.06.1974 WOLFGANG FORTNER Gladbacher Te Deum Mönchengladbach

17.05.1975 MILKO KELEMEN Mirabilia Zagreb 15.12.1975 JOHN STRAWN Made in Freiburg Freiburg 29.01.1976 ULRICH GASSER Passion I Freiburg

??.??.1976 HANS PETER HALLER Spectral Genf

04.09.1977 JOHANNES GOEBEL Ein Traum, der den Traum auffrisst Hannover 10.09.1977 THOMAS LAUCK Metamorphosen II Utrecht

16.09.1976 JUKKA TIENSUU Solo 1976 Freiburg

24.04.1977 WOLFGANG FORTNER That Time Baden-Baden

21.10.1977 BRIAN FERNEYHOUGH Time and Mortion Study II Donaueschingen

CRISTÓBAL HALFFTER Variaciones sobre la resonancia de un grito Donaueschingen 18.11.1978 KAZIMIERZ SEROCKI Pianophonie Metz

09.09.1979 DIETER MACK Paraphrase II Utrecht

09.11.1979 WLODZIMIERZ KOTONSKI Midsummer Stuttgart

01.12.1979 JENS PETER OSTENDORF Creuser pour bien sortir au soleil Stuttgart 10.05.1980 HANS OLA ERICSON J'écris ton nom ... Bremen

OLE LÜTZOW-HOLM L'ieu d'ad orgue Bremen JAMES FULKERSON Fields and Traces Bremen DIETER MACK SABA Bremen

01.06.1980 CRISTÓBAL HALFFTER MIZAR II Basel

18.10.1980 THEO BRANDMÜLLER La Nuit de Pâques Donaueschingen 29.04.1981 LOTHAR VOIGTLÄNDER Drei Portaits mit Schatten Ost-Berlin 30.05.1981 LUIGI NONO Das atmende Klarsein Florenz

24.09.1981 LUIGI NONO Io, frammento dal Prometeo Venedig 16.10.1981 PAUL-HEINZ DITTRICH Engführung Donaueschingen 18.10.1981 PIERRE BOULEZ Répons Donaueschingen

03.10.1982 LUIGI NONO Quando stanno morendo, Diario Polacco No. 2 Venedig 10.06.1983 LUIGI NONO Omaggio a György Kurtág (1. Fassung) Florenz 23.10.1983 LUIGI NONO Guai ai gelidi mostri Köln

14.10.1983 KLAUS HUBER Erniedrigt-geknechtet-verlassen-verachtet … Donaueschingen

C. HALFFTER/H. KIRCHGÄSSNER La soledad sonora. La musica callada Donaueschingen 25.09.1984 LUIGI NONO Prometeo. Tragedia dell’ascolto (Ur-Fassung) Venedig

31.03.1985 LUIGI NONO A Pierre. Dell’azzurro silenzio, inquietum Baden-Baden 25.09.1985 LUIGI NONO Prometeo. Tragedia dell’ascolto 2. Fassung Mailand 16.01.1987 ROBERT HP PLATZ Klavierstücke 2 Karlsruhe

15.03.1986 LUIGI NONO Risonanze erranti Köln

06.06.1986 LUIGI NONO Omaggio a György Kurtág, (2., endgültige Fassung) Turin 15.06.1986 HANS ZENDER Stephen Climax Frankfurt

09.07.1986 ANDRÉ RICHARD Echanges Genf

48 JAHRE URAUFFÜHRUNGEN

(34)

64 65 01.12.1994 GIUSEPPE GAVAZZA Natura morta con specchio Ravensburg

FRANZ JOCHEN HERFERT Kanaguri (Hommage à Ockeghem) Ravensburg 10.03.1995 DIETER SCHNEBEL Totentanz Berlin

20.05.1995 BERND ASMUS malang mujur Freiburg 08.09.1995 WOLFGANG RÖHRER Fauste Freiburg

22.10.1995 VINKO GLOBOKAR Masse, Macht und lndividuum Donaueschingen MICHAEL OBST Diaphonia Donaueschingen

27.10.1995 DETLEF HEUSINGER Abraum ll Freiburg UROŠ ROJKO Ritualities Freiburg

ORM FINNENDAHL Wheel of Fortune Freiburg

18.10.1996 NIKOLAUS A. HUBER To ›Marylin Sixpack‹ Donaueschingen PETER ABLINGER IEAOV Donaueschingen

ISABEL MUNDRY Gesichter Donaueschingen

DIEGO MINCIACCHI Klavierstück Nr. 4: Vae Victis Donaueschingen 19.10.1997 SILVIA FÓMINA Auguri Aquae Donaueschingen

07.11.1997 MARK ANDRE AB II Karlsruhe

DANIEL ROTHMAN Fool Wind Karlsruhe

12.12.1997 WOLFGANG VON SCHWEINITZ Helmholtz-Funk Freiburg 07.02.1998 CHAYA CZERNOWIN Shu Hai mitamen behatalat Kidon Stuttgart 08.03.1998 DIETER SCHNEBEL Majakowskis Tod – Totentanz Leipzig

02.05.1998 DANIEL ROTHMAN Yes, Philip, Androids Dream Electric Sheep Bremen 24.07.1998 GERHARD E. WINKLER entrop Darmstadt

25.07.1998 ERNSTALBRECHT STIEBLER Quart plus ... Darmstadt 16.10.1999 KARLHEINZ STOCKHAUSEN Lichter-Wasser Donaueschingen 21.01.2000 VINKO GLOBOKAR Kaktus unter Strom Karlsruhe

04.02.2000 ROLAND BREITENFELD Von Stimmen umwittert Freiburg 10.05.2000 CHAYA CZERNOWIN Pnima … ins Innere München 20.05.2000 BERND ASMUS Malang mujur rev. Fassung Freiburg

SIDNEY CORBETT Klavierkonzert Freiburg

22.10.2000 VINKO GLOBOKAR Der Engel der Geschichte (Teil 1) Donaueschingen 23.01.2001 MICHAEL IBER INTEGER – INTERnet Generated Radio Freiburg 06.04.2001 CASPAR JOHANNES WALTER Gesang der Töne (aus der Nähe) Paris 03.06.2001 PAUL HEINZ DITTRICH Zerbrochene Bilder Rheinsberg

23.06.2001 MARK ANDRE … das O … Frankfurt

19.10.2001 DETLEF HEUSINGER Sintflut Donaueschingen

WOLFGANG MITTERER Konzert f. Klavier, Orchester u. Live-Electronics Donaueschingen 20.10.2001 MARTIN SMOLKA Like those Nicéan Barks of Yore Donaueschingen

21.10.2001 CHAYA CZERNOWIN Shu Hai Mitamen Behatalat Kidon, in an orchestral setting Bern 16.11.2001 MARK ANDRE … ALS … II Basel

13.04.2002 UROŠ ROJKO RONDO-vous Rottenburg 26.04.2002 MICHAEL REUDENBACH Tvers Witten

12.07.2002 VINKO GLOBOKAR Mars (Teil 2 aus »Engel der Geschichte«) München 19.10.2002 ALAN HILARIO phonautograph Donaueschingen

GERARD PAPE The Ecstasy of St. Theresa (Hommage to Bernini) Donaueschingen JULIO ESTRADA HUM Donaueschingen

20.10.2002 BERNHARD LANG Differenz – Wiederholung 7 Donaueschingen CHAYA CZERNOWIN Maim zarim, maim gnuvim Donaueschingen 02.09.1986 PIERRE BOULEZ … explosante/fixe …, Fassung für Vibraphon und Live-Elektronik Basel

17.10.1986 BRIAN FERNEYHOUGH Mnemosyne Donaueschingen 18.10.1986 PATRICIA JÜNGER Sehr geehrter Herr Donaueschingen

EMMANUEL NUNES Wandlungen Donaueschingen 25.04.1987 LUIGI NONO Camminantes ... Ayacucho München 13.05.1987 GEORG KATZER Heiter ma non troppo Ost-Berlin

05.10.1987 LUIGI NONO Découvrir la subversion. Hommage à Edmond Jabès Paris 17.10.1987 LUIGI NONO Post-Prae-Ludium no. 1 per Donau Donaueschingen 15.11.1987 HANS ZENDER Hölderlin Lesen II Stuttgart

03.09.1988 L. NONO La lontananza nostalgica futura. Madrigale a piú ›Camminantes‹ con Gidon Kremer Berlin 22.03.1988 DIETER SCHNEBEL 2 Studien Madrid

21.10.1989 DIETER SCHNEBEL Monotonien I-V Donaueschingen 21.10.1989 THOMAS LAUCK Metallgitter Donaueschingen 24.01.1989 DETLEF HEUSINGER Der Turm Bremen 02.02.1989 ANDRÉ WERNER Canti Muti Berlin

ISABEL MUNDRY rue narcisse Berlin ORM FINNENDAHL Jericho Berlin

HANSPETER KYBURZ Ablution errantes au mois de Mai Berlin 06.04.1990 HELMUTH FLAMMER Interferenza mente sovraposizione Baden-Baden 28.04.1990 JAKOB ULLMANN Pianissimo Ost-Berlin

LUTZ GLANDIEN Raum für T. Ost-Berlin HELMUT ZAPF psaume Ost-Berlin 12.05.1990 DANIEL ROTHMAN Tilted Arc Bremen

06.10.1990 RICCARDO PIACENTINI G Plot per uno Casatenuovo GIANCARLO SCHIAFFINI Bluish Casatenuovo GUILIO CASTAGNOLI Action music Casatenuovo MARCO LASAGNA Respiro Casatenuovo

CLAUDIO GABBIANO The Endless Flow Casatenuovo 11.10.1990 ANDRÉ RICHARD Glidif (1. Fassung) Genf

11.05.1991 ANDRÉ RICHARD Glidif, (2. Fassung) Saarbrücken

31.05.1991 LEGE, GREMMEL, HERDY, FROLEYKS Franz-Müllers-Draht-Frühling-1991 Karlsruhe 20.10.1991 ROLF GELHAAR Chronik Donaueschingen

24.04.1992 GÜNTER STEINKE Arcade Witten

MANUEL HIDALGO Syntax (Extrakt) Witten 18.10.1992 DIETER SCHNEBEL Sinfonie X Donaueschingen 13.11.1992 WOLFGANG MOTZ Il segno sulla sabbia Freiburg

DON-OUNG LEE Sori Freiburg

11.03.1993 GERHARD E. WINKLER Heimwärts Wien 03.04.1993 DETLEF HEUSINGER Turmstücke Baden-Baden

??.07.1993 WOLFGANG RÖHRER Böcklinblau Freiburg 18.08.1993 GERHARD E. WINKLER Emergent Salzburg 03.10.1993 HANS ZENDER Don Quijote de la Mancha Stuttgart 16.10.1993 THOMAS HERTEL Cernunnos Donaueschingen

17.10.1993 JOAHNNES KALITZKE Hände im Spiegel Donaueschingen 09.02.1994 HELMUT ZAPF Canzone da gran cassa Berlin

22.04.1994 KLAUS HUBER Die Erde bewegt sich auf den Hörnern eines Ochsens Witten 02.08.1994 GIUSEPPE GIULIANO Prefazione alla raccolta padiglione delle orchidee Darmstadt

(35)

66 67 10.07.2008 ARTURO FUENTES Broken Mirrors Darmstadt

CHRISTOPHER TREBUE MOORE Scorched Earth Darmstadt FELIPE LARA Tran(slate). Second string quartet Darmstadt 20.09.2008 GEORG FRIEDRICH HAAS …und… Bern

11.10.2008 MARK ANDRE üg Frankfurt

07.02.2009 JOSÉ MARÍA SÁNCHEZ VERDÚ Engel-Studien Stuttgart 24.04.2009 FRANÇOIS SARHAN Home Work Witten

25.04.2009 HECTOR PARRA Fragments on Fragility, String Quartet No. 2 Witten 30.05.2009 JOSÉ MARÍA SÁNCHEZ VERDÚ AURA Madrid

08.07.2009 JOSÉ MARÍA SÁNCHEZ VERDÚ Libro de las estancias Granada 09.10.2009 JOHANNES MARIA STAUD One Movement and Five Miniatures Graz 17.10.2009 CHRISTOPHER TREBUE MOORE Strange Attractors Donaueschingen

DAI FUJIKURA Phantom Splinter Donaueschingen 19.11.2009 KLAUS OSPALD Cosi dell’uomo ignara Köln 26.01.2010 MALIKA KISHINO Lebensfunke II Berlin

05.02.2010 BRICE PAUSET Erstarrte Schatten, Symphonie No. V München 25.03.2010 KLAUS HUBER Erinnere Dich an Golgatha … Berlin

GEORG FRIEDRICH HAAS …und… (rev. Fassung) Berlin 13.05.2010 DÁNIEL PÉTER BIRÓ Mishpatim IV, Ko Amar Freiburg

DETLEF HEUSINGER Abraum II (Neufassung) Freiburg 25.06.2010 JENS JONELEIT matrix10 Freiburg

03.10.2010 JENS JONELEIT Metanoia Berlin

15.10.2010 VINKO GLOBOKAR Radiographie d’un roman Donaueschingen KLAUS OSPALD One shade the more, one ray the less Donaueschingen 13.01.2011 JOSÉ MARÍA SÁNCHEZ VERDÚ Elogio del Tránsito Madrid

12.02.2011 FLO MENEZES Retrato falado das Paixões Stuttgart 04.03.2011 VALERIO SANNICANDRO Forces Motrices München 22.05.2011 FARANGIS NURULLA-KHOJA Caravan of Despair Würzburg

MARTA GENTILUCCI ... tutt'occhi Würzburg VITO ZURAJ Zgübleni Würzburg

29.05.2011 JOÃO PEDRO OLIVEIRA Angel Rock Freiburg 10.09.2011 GEORG FRIEDRICH HAAS 7. Streichquartett Luzern

14.10.2011 FRANÇOIS SARHAN Enzyclopädie des Monsieur Glaçon Donaueschingen 15.10.2011 HANS THOMALLA The Brightest Form of Absence Donaueschingen 29.10.2011 JOSÉ MARÍA SÁNCHEZ VERDÚ Exitus Allensbach-Hegne 12.02.2012 MARK ANDRE hij 2 Stuttgart

IRIS TER SCHIPHORST Dead Wire Stuttgart

28.04.2012 KLAUS OSPALD Sopra un basso rilievo antico sepulcrale Witten 29.04.2012 EMMANUEL NUNES Peter Kien – eine akustische Maske Witten 18.05.2012 BEAT GYSIN Feigels Mosaik Basel

26.08.2012 KEE YONG CHONG Wu Wei Meng Die Amsterdam MARIANA UNGUREANU Ne veli vetry Amsterdam 01.09.2012 ANAHITA ABBASI Sketch Amsterdam

YING WANG Build Up Amsterdam LAI LAM Decant Silk Amsterdam

HEATHER FRASCH Sonic Sketch Amsterdam

FRANCISCO CASTILLO TRIGUEROS Sketch Amsterdam 06.07.2003 BEAT FURRER Invocation Zürich

20.03.2004 TRISTAN MURAIL Terre d’ombre Berlin 12.05.2004 JOHANNES MARIA STAUD Berenice München 20.05.2004 MARK ANDRE … 22,13 … München

12.08.2004 CLAUS-STEFFEN MAHNKOPF W.A.S.T.E. Darmstadt MICHAEL EDWARDS Tramontana Darmstadt LUCIA RONCHETTI l sonno di ATYS Darmstadt

18.09.2004 VINKO GLOBOKAR Hoffnung (Teil 3 aus »Engel der Geschichte«) Strasbourg 16.10.2004 SVEN LYDER KAHRS und fernhin, ehe es alles geschieht Donaueschingen

ALWYNNE PRITCHARD Decoy Donaueschingen GERHARD E. WINKLER Terra Incognita Donaueschingen 08.11.2004 DARIO MAGGI Bagliori Mailand

23.11.2004 NICOLA SANI Auf den Inseln des Widerstands Rom 28.11.2004 CHRIS MERCER Untiteled Bludenz

FRANK COX Doubles Bludenz

STEVEN TAKASUGI Strange Autumn Bludenz

CHRISTOPH OGIERMANN In der Gnade der Strafe sein Bludenz 07.12.2004 KENT OLOFSSON Epitome A Freiburg

06.03.2005 CLAUS-STEFFEN MAHNKOPF Hommage à Thomas Pynchon Berlin 13.03.2005 DIETER SCHNEBEL Sinfonie X (Teil 3) Berlin

05.04.2005 UROŠ ROJKO In jedem Sprung Freiburg

21.08.2005 CHAYA CZERNOWIN Maim Zarim, maim Gnuvim (Teil 3) Salzburg 14.10.2005 BERNHARD LANG DW17: Doubles, Schatten II Donaueschingen

JOHANNES CASPAR WALTER Dunkle Materie Donaueschingen WOLFGANG SUPPAN Phase (Idyll4) Donaueschingen 15.10.2005 DAI FUJIKUKA Vast Ocean Donaueschingen

LARS PETTER HAGEN Norske Arkiver Donaueschingen VALERIO SANNICANDRO fibrae Donaueschingen

16.10.2005 CLEMENS GADENSTÄTTER powered by emphasis Donaueschingen 23.02.2006 MARK ANDRE … hoc … Frankfurt

12.05.2006 JULIO ESTRADA Murmullos del páramo Madrid 17.08.2006 CHAYA CZERNOWIN Zaide/Adama Salzburg

30.08.2006 KARLHEINZ STOCKHAUSEN Mixtur 2003 (Neufassung) Salzburg 04.02.2007 CHAYA CZERNOWIN Shu Hai mitamen behatalat Kidon (Neufassung) Basel 04.05.2007 JOSÉ MARÍA SÁNCHEZ VERDÚ El viaje a Simorgh Madrid

31.05.2007 JOHANNES MARIA STAUD Bérénice. Suite 1 Hamburg 01.07.2007 ALVIN CURRAN Shofar« III Freiburg

ALWYNNE PRITCHARD Graffiti Freiburg JAMES SAUNDERS #010707 Freiburg

20.10.2007 SIMON STEEN ANDERSEN Nothing Integrated Donaueschingen

FRANÇOIS SARHAN The Name of the Song, Dear Me (Bobok) Donaueschingen FRANCESCO FILIDEI Sonata a Sette Donaueschingen

21.10.2007 MARK ANDRE … auf … III Donaueschingen

04.04.2008 ROLAND BREITENFELD … von Stimmen umwittert (Gesamtzyklus) Staufen HILDA PAREDES Tres poemas (óoxp'éel ik'il t'aan) Rottenburg

30.04.2008 JENS JONELEIT Piero – Ende der Nacht München

Referenzen

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