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Fragenkatalog
Ätherische Öle
Allgemeines
Flüchtige, stark riechende, lipophile Stoffgemische von ölartiger Konsistenz aus pflanzlichen Ausgangsstoffen
Komplexe Vielstoffgemische
Bei Raumtemperatur meist flüssig (außer Anis- und Rosenöl) und flüchtig
Intensiver Geschmack/ Geruch
Geringere Dichte als Wasser (außer Zimt- und Nelkenöl)
Farblos bis gelblich
o Kamille (Matricariae aetheroleum) blau (Chamazulen, entsteht bei der
Wasserdampfdestillation aus Matricin durch Abspaltung von Wasser, Essigsäure und CO2) o Nelken rotbraun
Optisch aktiv
Lichtbrechend
Oxidationsempfindlich
Monoterpene C10
o Aus 2 Isopreneinheiten
Sesquiterpene C15
o Aus 3 Isopreneinheiten
Siedepunktkurve
Wassergehalt ätherischer Öle
Hoher Wassergehalt bei Terpenalkoholen
Geringer Wassergehalt bei Terpenkohlenwasserstoffen 100°C Wasser/ Äther. Öl
Wasser
2 Prüfverfahren für ätherische Öle
Zielgrößen Methode
Prüfung auf fremde Bestandteile Visuelle Beurteilung auf fremde Pflanzenteile, fremde Verunreinigungen (z.B. Schimmel, Insekten...)
Wasser in ätherischen Ölen Zugabe von Schwefelkohlenstoff, Mischung muss klar bleiben fremde Ester in ätherischen Ölen alkalische Verseifung in Ethanol, Carbonsäure-Salze fallen aus fette Öle, Verharzungen in ätherischen
Ölen
vollständige Verflüchtigung des Öl auf einem Filterpapier innerhalb von 24 h (ohne einen Fettfleck zu hinterlassen)
Geruch und Geschmack Zugabe von Ethanol und Saccharose; Geruch und Geschmack müssen mit denen der Pflanze übereinstimmen
Verdampfungsrückstand Verdampfen des ätherischen Öles auf dem Wasserbad unter besonderen Bedingungen Löslichkeit in Ethanol Titration des ätherischen Öles mit Ethanol bis eine klare Lösung erhalten wird Gehaltsbestimmung von einzelnen
Komponenten
Gaschromatographie bzw. Kopplung mit der Massenspektrometrie
Pestizid-Rückstände geeignetes Analyse-Verfahren für das jeweilige Pestizid (z.B. Gaschromatographie)
Dünnschichtchromatographie
Rf-Werte:
Rf= 0,7-0,9 Limonen Rf= 0,7 Anethol
Rf=0,55-0,8 Terpenester (Bornylacetat, Linalylacetat) Rf= 0,5-0,55 Thymol, Eugenol, Carvacrol
Rf= 0,1-0,3 Linalool, Borneol, Geraniol
Laufmittel: Toluol: Ethylacetat (93:7)
Lösungsmittel: DCM
Ätherisch-Öl-Drogen Apiaceae
Asteraceae Lamiaceae Piperaceae Cupressaceae Pinaceae Lauraceae Myrtaceae Rutaceae Zingiberaceae
3 Kamille
Spasmolytische Wirkung:
Apigenin wirkt auf experimentell erzeugte Darmspasmen beim Meerschweinchen wesentlich stärker spasmolytisch als Papaverin. Auch die anderen Flavonoide, (-)-alpha-Bisabolol und die Spiroether zeigen, allerdings schwächer, diesen Effekt.
Antiphlogistische Wirkung:
Sie ist für Chamazulen, Spiroether, Matricin und (-)-alpha-Bisabolol in verschiedenen Testmodellen nachgewiesen. Die Wirkung kommt durch eine Hemmung der für die Entstehung von Entzündungen wesentlichen Enzyme Cyclooxygenase (COX) und Lipoxygenase (5-LOX) zustande. Eine Salbe mit 1 % Kamillenextrakt zeigte die gleiche Wirksamkeit wie eine 0,25 %ige Hydrocortisonsalbe.
Wundheilende Wirkung:
Chamazulen beschleunigt die Abheilung von Brandwunden im Tiermodell, die
Kamillenflavone unterstützen bei lokaler Applikation durch ihre entzündungshemmende Wirkung diese Effekte.
Anregung des Hautstoffwechsels:
Die Applikation eines standardisierten Kamillenauszugs führte zum Anstieg der Konzentrationen von Keratininphosphat und ATP im Gewebe.
Sedative Wirkung:
Kamillenauszüge führten dosisabhängig zur Verlängerung der Schlafzeit bei Mäusen.
Antibakterielle und fungizide Wirkung des ätherischen Öls.
Eine Kombination von Kamillenextrakt und Apfelpektin reduzierte die Dauer von unkomplizierten akuten Diarrhoen bei Kindern signifikant.
Indikation:
Innerlich: Als Spasmolytikum, Karminativum und Stomachikum, bei gastrointestinalen Spasmen und entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt.
Äußerlich: Haut- und Schleimhautentzündungen, bakterielle Hauterkrankungen, Erkrankungen der Mundhöhle und des Zahnfleisches; Entzündungen im Anal- und Genitalbereich, bei Hämorrhoiden.
Inhalation: Entzündungen und Reizzustände der oberen Luftwege.
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Fragenkatalog
Alkaloide
Dünnschichtchromatographie
Der Rf-Wert eines basischen Alkaloids (Rf = 0,98) soll vermindert werden o Erniedrigung des Methanol-Anteils
o Ansäuern
Sprühreagenzien
Mayers-Reagenz (Kaliumtetraiodomercurat(II))
Naturstoffreagenz nach NEU (Diphenylboryloxyethylamin) + Macrogol 4000 in EtOH 80%
Dragendorffs Reagenz (Kaliumtetraiodobismutat) + Natriumnitritlösung
Wasserfreie Ameisensäure
Wagners Reagenz (Iod-Kaliumiodid)
Sonnenscheins Reagenz (Phosphomolybdänsäure)
Atropin
DAS Parasympatholytikum o Wirkungen:
Mydriasis
Speichelsekretion
Darmmotilität
Schweißsekretion
Herzfrequenz
Körpertemperatur
Atropin in der Schulmedizin
o Diagnostische und therapeutische Akkomodationslähmung; Mydriatikum (Augenheilkunde)
o Kardio-pulmonale Reanimation bei Asystolie (Stillstand der elektrischen und mechanischen Herzaktion) und pulsloser elektrischer Aktivität (trotz normaler elektrischer Aktivität des Herzens keine Auswurfleistung in Form eines Pulses) o Bradykardie (zu niedrige Herzfrequenz)
o Antidot bei Vergiftungen mit bestimmten Insektiziden und Nervenkampfstoffen, deren Wirkung auf einer irreversiblen Hemmung der ACh-Esterase beruht o Prämedikation von Narkosepatienten zur Verminderung der Speichelsekretion o Blasenatonie (Blasenentleerungsstörung), Harninkontinenz, Reizblase
o Krämpfe der glatten Muskulatur im Bereich des Magen-Darm-Traktes o Off-Label-Use bei Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen)
5 Einteilung nach chemischer Struktur
Indolalkaloide
Indolgrundgerüst
Reserpin
o Unterscheidungsmerkmal von Rauwolfiawurzel (enthalten) und Yohimberinde/
Quebrachorinde (nicht enthalten) Chinaalkaloide
Chinolingrundgerüst
Chinin Typ : R= OCH3 Chinin R = OCH3 Chinidin
Chinchonin Typ: R= H Chinchonidin R= H Cinchonin
Tropanalkaloide
Tropangrundkörper
Hyoscyamin
Scopolamin
Hyoscyamin : Scopolamin
o 20:1 Belladonnae folium o 4:1 Stramonii folium o 2:1 Hyoscyami herba
Purinalkaloide (Xanthine)
Xanthingrundgerüst
Coffein
N R
N C H2
H O H
N R
N C H2
H O H
6 Pyrrolidinalkaloide
Steroidalkaloide
Solanin Pyridinalkaloide
Nicotin Piperidinalkaloide
Piperin Isochinolinalkaloide
Morphin
Codein
Papaverin
Berberin
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Fragenkatalog
Anthranoide
Allgemeines
Indikation
o Verstopfung – kurzfristige Behandlung (max. 2 Wochen)
Weniger als 3 Stuhlentleerungen pro Woche, häufig mit Schwierigkeiten der Stuhlentleerung verbunden (harter Stuhl) Ursachen:
Funktionell, idiopathisch ("slow transit")
Medikamente,
z.B. Opioide (Analgetika, Antitussiva), Laxantienabusus, Antazida, Anticholinergika, Antidepressiva
Schwangerschaft
Ernährung: faserarme Kost, mangelnde Flüssigkeitsaufnahme
Bewegungmangel
Unterdrückung des Defäkationsreizes
Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hypokalzämie)
Metabolisch-endokrin (z.B. Diabetes mit Polyneuropathie)
Schwermetallvergiftung
Entzündliche Darmerkrankungen
Reizdarmsyndrom
Reiseobstipation
o Darmentleerung zur Diagnostik
Unerwünschte Wirkungen
o Störungen im Elektrolythaushalt, Kaliumverlust o Obstipation
o Dehydratation
Gehaltsbestimmung
Zugabe von HCl vor dem ersten Ausschütteln
o Zur Abtrennung von Aglyka (in der unpolaren Phase) von den Glykosiden und 10- Glucosylantronen (polare Phase)
o Aglyka sind phenolische Verbindungen und liegen zum Teil deprotoniert vor, werden sie nun protoniert, gehen sie in die unpolare Phase über
Zugabe von HCl vor dem zweiten Mal Rückfluss-Erhitzen
o Verseifung erfolgt quantitativ erst bei längerem Erhitzen
Rosenthaler-Reaktion
Unterscheidung der Aloe-Arten o Zugabe von Bromwasser
Brauner Niederschlag (beide Arten)
Violettfärbung der überstehenden Flüssigkeit (Curacao-Aloe)
7-Hydroxyaloin bildet Farbstoffe
8 Laxierende Wirkung
Antiabsortive Wirkung: erhöhte Peristaltik geringere Flüssigkeitsresorption
Sekretagoge Wirkung: vermehrte Wasser- und Elektrolytausscheindung
Steigender Füllungsdruck Defäkationsreiz
Anthranoide liegen meist als Prodrugs vor und werden erst im Dickdarm zum wirksamen Substrat umgesetzt
Drogen
Frangula-Droge
o Hoher Anteil an Anthrachinonglykosiden
Frangulin A/B
Glucofrangulin A/B
o Frische Droge verursacht Brechreiz und Koliken
Vor Gebrauch Lagerung der Droge mindestens 1 Jahr oder 1-2 Std. bei 100°C
Aloe-Arten
o Aloin = 10-Glycosylanthron
o Unterschiede zwischen Kap- und Curacao-Aloe
5-Hydroxyaloin (Kap) 7-Hydroxyaloin (Curacao)
Aloinoside
Aloin-Menge: 1,8% (Kap) 28% (Curacao)
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Fragenkatalog
Cumarine
Allgemeines
Biosynthese über den Schikimisäureweg aromatische Verbindungen Cumarine o Ausgangsstoff Prephensäure
Dünnschichtchromatographie
Waldmeister (Asperulae herba) zeigt als einzige Droge eine stark blau fluoreszierende Startzone
Die auffallend rot fluoreszierenden Banden stammen von verschiedenen Chlorophyllderivaten
Herniarin nur in Bruchkraut (Herniariae herba) enthalten
Cumarin (Rf= 0,65) in Steinklee (Meliloti herba) und Waldmeister (Aperulae herba) enthalten
Unterscheidung von Cassia- und Ceylon-Zimt
o Unterscheidung der Cinnamomum-Arten durch Detektion des Cumarins o Ceylon-Zimt enthält im Gegensatz zu Cassia-Zimt nur in Spuren Cumarin
Einteilung nach chemischer Struktur Einfache Cumarine
Cumarin
Herniarin Furanocumarine
Psoralen
o Phototoxizität Wiesendermatitis
Bergapten Dimere
Dicumarol
o Nebenwirkungen der Hemmung der Blutgerinnung sind unerwünschte Blutungen und Hämatome
Pyranocumarine
Visnadin
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Fragenkatalog
Flavonoide
Allgemeines
Phytoalexine sind niedermolekulare, antimikrobielle chemische Verbindungen, die
unmittelbar nach einer Infektion durch Mikroorganismen (wie Bakterien oder Pilzen), von der Pflanze produziert werden, um deren Ausbreitung, Wachstum oder Vermehrung in der Pflanze zu hemmen
o Vielzahl von Verbindungen verschiederner Stoffklassen, unter anderem Flavonoide
Flavonoide wirken antioxidativ
Immunmodulatorische Wirkung der Flavonoide liegt in der Hemmung des
Arachidonsäuremetabolismus (Entzündungsstoffwechsel) und der Histaminfreisetzung o Chromoglycinsäure besitzt eine immunstimulierende Wirkung (Allergietherapie und
- vorbeugung)
Hemmung der Prostaglandinsynthese bedingt die antiphlogistische Wirkung
Strukturen
Flavan-3,4-diol: = Leucoanthocyanidin
o Procyanidinreaktion
Erhitzen und Säurezugabe
Produkt: Pelargonidin (Anthocyanidin)
Chalkone stehen mit Flavanonen in Isomerie
Flavone entstehen durch H-Abspaltung aus Flavanonen
Flavanole entstehen durch Reduktion aus Flavandiolen
Flavane und Flavanole haben die gleiche Anzahl an Doppelbindungen
Flavanonole entstehen durch Oxidation aus Chalkon
Färbemittel
Färbereiche
Färberdistel
Färbermaulbeerbaum
Proanthocyanidine
= farblose Pflanzenstoffe, die unter Erhitzen mit verdünnten Mineralsäuren gefärbte Anthocyanidine bilden
11 Dünnschichtchromatographie
DC von Birkenblättern (aufsteigende Reihenfolge) o Rutin
o Chlorogensäure o Hyperosid o Quercitrin
o Quercetin-O-arabinosid
Bei Weißdorn und Passionsblume erscheint Vitexin bei Rf= 0,7
Ringelblumenblüten und Birkenblätter enthalten kein Vitexin
Calendula zeigt eine gelb-grün fluoreszierende Bande unter (Isorhamnetin-rutinorhamnosid) und über (Narcissin) Rutin
NEU-Naturstoffreagenz
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Fragenkatalog
Gerbstoffe
Einteilung
Hydrolysierbare Gerbstoffe
Depsidische Bindung
o Kondensationsprodukte aromatischer Hydroxycarbonsäuren, bei denen
die Carboxygruppe der einen Säure mit einer phenolischen Hydroxylgruppe der anderen verestert ist
o Bsp. für ein Didepsid: meta-Digallussäure o Hydrolysierbar
Blaufärbung mit Eisen (III)-Ionen in alkoholischen Lösungen Kondensierte Gerbstoffe
Catechingerbstoffe
Procyanidine (= Proanthocyanidine)
o Kondensationsprodukt aus Catechin und Epicatechin im schwach sauren Milieu
Bilden beim Erhitzen mit Mineralsäuren farbige Komplexe
Farbige Produkte mit Vanillin und Salzsäure
Grünfärbung mit Eisen(III)-Ionen in alkoholischen Lösungen
Eigenschaften
Hydrolysierbare Gerbstoffe haben eine größere Gerbwirkung als kondensierte
Catechine sind farblos
Gehaltsbestimmung
Phosphorwolfram-Hautpulver-Methode o Gepulverte Droge in Wasser
Ein Teil ohne Hautpulver gesamte Phenolfraktion
Mit Hautpulver gerbstofffreie Phenolfraktion o Gesamte abzüglich gerbstofffreier Fraktion gibt den Gehalt an Gerbstoffen o Phosphorwolframsäure reduziert Phenole
o Spektrometrische Vermessung bei 691nm
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Fragenkatalog
Herzglykoside
Eigenschaften
Nicht in Wasser löslich
In Ethanol, Chlorophorm und Pyridin leicht löslich
Bitterer Geschmack
Farblos, kristallin
Hohe Toxizität
o Herzrhythmusstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Neurotoxizität (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Xanthopsie)
Kleines therapeutisches Fenster
Je hydrophiler die Struktur, desto schlechter erfolgt die Resorption, aber umso besser die Elimination
o Digitoxigenin wird besser resorbiert als Ouabain, dafür aber schlechter eliminiert o Digitoxigenin wird nicht als Pfeilgift verwendet, da sich der Jäger aufgrund der guten
Resorption und der schlechten Elimination leicht selbst vergiften könnte
Resorptions-Eliminations-Beziehung o Gute Resorption
Über Mukosaepithel o Schlechte Elimination
Enterohepatischer Kreislauf
Physiologie
Positiv inotrope Wirkung
o Hemmung der Na+/K+-ATPase Anstieg der intrazellulären Natriumkonzentration
für Na+/Ca2+-Austauscher nötiges Konzentrationsgefälle geht verloren Erhöhung der Calciumkonzentration der Zelle Kontraktilitätssteigerung o Erhöhung der Calciumkonzentration im SR
Negativ chronotrope Wirkung (Verringerung der Schlagfrequenz)
Negativ dromotrope Wirkung (Erschwerung der Erregungsleitung)
Positiv bathmotrope Wirkung (geringere Reizschwelle, erleichterte Erregungsbildung)
Kedde-Reaktion
Für Cardenolide
Nicht für Bufadienolide
14 Spektrometrische Vermessung
Keine Quarzküvetten nötig
o Quarz-/Glasküvetten nur bei Vermessung im UV-Bereich und bei DCM als Lösungsmittel
Lanantosid A
- Glucose: Purpureaglykosid A
- Acetyl: Digitoxin
- 3 mol Digitoxose: Digitoxigenin
Wirkung beeinflussende strukturelle Merkmale
β-ständiger ungesättigter Lactonring am C-17
Mindestens 2 β-ständige Hydroxylgruppen an C-3 und C-14
Cis-trans-cis-Verknüpfung
C23- oder C24-Steroid, Zucker an C-3 (O-glykosidisch verknüpft)
Gehaltsbestimmung
Zugabe von Blei(II)-acetat und Natriummonohydrogenphosphat
o Blei(II)-acetatlösung zur Fällung von Ballaststoffen (fällt phenolische Verbindungen, z.B. Gerbstoffe, Saponine)
o Filtrieren
o Überschüssiges Blei(II)-acetat im Filtrat wird mit Natriummonohydrogenphosphat gefällt und abfiltriert
Wird eine Absorption > 1,0 gemessen, so muss die Untersuchungslösung weiter runter verdünnt werden
Der spektrometrisch zu vermessende Komplex ist instabil, daher sollten mehrere Messungen erfolgen
Einfluss des Zuckerrestes
Resorption
Proteinbindung
Elimination
Verteilung im Körper
Kein Einfluss auf Wirkung
15 Digitonin
Einsatz zur Erhöhung der Membranpermeabilität
o Amphiphilie (Zuckerkette hydrophil, Steroidgerüst lipophil) o Tensidcharakter
kann sich gut in Membranen einlagern, bzw. lipophile Bestandteile aus ihnen herauslösen Membranlücken entstehen
Dünnschichtchromatographie
Zur besseren Detektion der DC-Platte verwendet man Heißluft
Rf-Werte:
Rf= 0,9 Oleandrin Rf= 0,7 Digitoxin Rf= 0,65 Gitoxin Rf= 0,6 Digoxin Rf= 0,6 Proscillaren
In der Meerzwiebel sind Scillaren und Proscillaren enthalten
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Fragenkatalog
Phytopharmaka
Allgemeines
Traditionelle Phytopharmaka sind Vielstoffgemische
o Pflanzliche Droge/ pflanzlicher Extrakt stellt in seiner Gesamtheit des Wirkstoff dar
Anwendung im Sinne der Schulmedizin
Adäquate Dosierung
Indikationsgerechte Verordnung
Phytopharmaka fallen als rationale Arzneimittel unter das AMG ( Teedrogen, Heilkräuter)
Verwendung zugelassener, bzw. registrierter Zubereitungen o Zugelassene (rationale) Phytopharmaka
Apothekenpflichtig
Sicherstellung der Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in klinischen Studien
Sicherstellung der Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit durch „well established use“ seit mindestens 10 Jahren
o Registrierte (traditionelle) Phytopharmaka
Frei verkäuflich
Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit beruhen auf langsauernder Anwendung und Erfahrung (mindestens 30 Jahre, davon mindestens 15 Jahre in der EU)
Keine Phytopharmaka sind isolierte Pflanzeninhaltsstoffe, Homöopathika, …
DEV = Droge-Extrakt-Verhältnis
Extrakte (Untermonographien)
Fluidextrakt Extracta fluida
Tinktur Tinctura
Dick-/ zähflüssiger Extrakt Extracta spissa
Ölharze Oleoresina oleosa
Trockenextrakt Extracta sicca
Spezialextrakt
o Ubiquitäre und unerwünschte Begleitstoffe werden entfernt, bzw. möglichst weitgehend reduziert
o Therapeutisch relevante Inhaltsstoffe werden konzentriert o Bsp.: Ginkgo biloba Extrakt EGb761
Anreicherung von Ginkgoliden und Bilobalid
Reduktion von Ginkgolsäuren o Auf Fluid- oder Trockenextrakt
17 Anwendungsgebiete in der Selbstmedikation
Erkältung und Husten
Cardiovaskuläre Beschwerden
Rheuma- und Muskelschmerzen
Beruhigungs- und Einschlafmittel
Magen-Darm-Beschwerden
Tonika (Stärkungsmittel)
Extraktionsverfahren
Perkolation
o Durch ständige Erneuerung des Fließmittels erfolgt quasi eine vielstufige Mazeration o Gute Wirkstoffausbeute, extraktreiche Auszüge
o Nahezu Totalextraktion (ca. 95%), da sich kein Konzentrationsausgleich einstellt o Für stark quellende und sehr voluminöse Drogen nicht geeignet
o Kontinuierliche Wartung und Beobachtung nötig
Mazeration
o Übergießen der Droge mit dem Extraktionsmittel und mehrtägiges Stehenlassen o Einstellen des Konzentrationsausgleiches durch regelmäßiges Schütteln beschleunigt o Auspressen des Rückstandes mit Tinkturenpressen oder hydraulischen Pressen
MC
Salviathymol und Hingfong enthalten Menthol
Cineol aus Rowatinex gibt einen blauen Fleck auf der DC bei Rf= 0,5
Thymol ist in Salviathymol enthalten
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Fragenkatalog
Saponine
Allgemeines
Saponine mit C27-Grundgerüst o Reagieren neutral o Steroide
o Spirostan, Furostan
Saponine mit C30-Grundgerüst
o Reagieren meist sauer oder neutral o Triterpen-Saponine
o Oleanan, Ursan, Dammaran
Wasserlöslich, beim Schütteln haltbarer Schaum (Schaumbildner)
Emulgierend bei Ölen
Suspensionsstabilisierend
Hohe Fischtoxizität (Erhöhung der Permeabilität des Kiemenepithels)
Bakterizide Wirkung
Bitterer, kratzender Geschmack
Strukturen
Aescin
o Triterpen-Saponin-Gemisch, das aus der Rosskastanie isoliert wird
o Indikation: chronische Veneninsuffizienz o Wirkung
Verminderung der Gefäßpermeabilität durch Hemmung lysosomaler Enzyme
Wirkungen
Expectorantien
o Efeublätter, Süßholzwurzel, Primelwurzel
Diuretikum
o Goldrutenkraut
Stimulantien
o Ginsengwurzel, Eleutherococcuswurzel
Ödemprotektiva
o Rosskastaniensamen, Mäusedornwurzelstock
Aescin Ia
19 Hämolyse
Membranhämolyse
o Herabsetzen der Oberflächenspannung durch Einlagerung der amphiphilen Saponine o Entstehen von Membranlücken
o Natriumeinstrom in die Erythrozyten, Wassereinstrom entlang des Konzentrationsgefälles
o Kaliumausstrom o Platzen der Zelle
Orale Gabe von Aescin
o Unproblematisch, da im GIT nur Aglyka resorbiert werden, die keine hämolytische Wirkung mehr besitzen, da ihnen die ambiphile Struktur fehlt
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Fragenkatalog
Scharfstoffe
Einteilung nach chemischer Struktur
O-Methoxy- bzw. O-Methylphenol-Verbindungen Zingiberaceae
Säureamidverbindungen Piperis und Capsici fructus
Senföle Sinapis semen
Sulfid- und Thioverbindungen Alliumarten
Eigenschaften
Zwei Zentren mit beweglichen -Elektronen
o 1. Zentrum: Amid-, Keton-, Aldehyd-, Allyl- oder Rhodaningruppe o 2. Zentrum: aromatisches oder vinylisches System
Scharfwirkung durch Entfernung beider Zentren
Wirkungen
Wirkung auf das vegetative Nervensystem
Anregung der Speichel- und Magensaftsekretion und der Darmperistaltik Antibiotische, bakterizide Wirkung
Antiphlogistische Wirkung
Primär entzündungsauslösend
Sekundär endogene Freisetzung von Mediatoren; humorale Abwehr Analgetische Wirkung
Wirkung am Vanilloidrezeptor (Nozizeptor) o Akut: Erregung, lokale Reizung o Chonisch: Desensibilisierung
Strukturen
Shogaol als Abbauprodukt von Ginerol
Capsaicin
Zingeron
Curcumin
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Fragenkatalog
Praktikumsspezifisches
Phasentrennung
Wasser, Dichlormethan, Ethylacetat o Ethylacetat löst sich in Wasser o DCM-Phase ist unten
Toluol, Wasser (pH 10), DCM – Herniarin als auszuschüttelnder Wirkstoff o Herniarin: Ringöffnung des Lactons im Basischen
Wirkstoff in der polaren Phase
o DCM-Phase unten, Toluol löst sich in DCM
Spektrometrische Vermessung
Gründe für negative Absorption
o Messung gegen falsche Kompensationsflüssigkeit o Auslassen des Nullabgleichs
o Während der Messung nicht geschlossener Deckel o Herstellungsfehler
Falsches Lösungsmittel o Defektes Gerät
Konzentrationsberechnung
UV-Bereich < 400nm
Vis-Bereich 400-800nm
Gemessen wird die Absorption der Strahlung durch Materie
o Messung der Intensität der durch das Medium transmittierten Strahlung in Abhängigkeit von der Frequenz, um ein Absorptionsspektrum zu erhalten o Für die Intensitätsabnahme gibt das Lambert-Beersche Gesetz
Gültigkeit des Lambert-Beerschen Gesetzes nur bei monochromatischem Lichts
Einheit des molaren Absorptionskoeffizienten [l·mol-1·cm-1]
Fluoreszenzlöschung
Stoffe, die bei 254nm absorbieren können, die also ein Chromophor besitzen, können eine Fluoreszenzlöschung hervorrufen
o Thymol (Äther. Öl) o Kämpferol (Flavonoid) o Cinchonin (Alkaloid) o Physcion (Anthranoid) o Vitexin (Flavoniod) o Hyperosid (Flavoniod)
22 Dünnschichtchromatographie
Bei Verwendung einer Kieselgelplatte und eines unpolarem Lösungsmittels erfolgt die Trennung vor allem durch Adsorption und Verteilung
Die Adsorption muss für die Trennung reversibel sein
Intermediäre β-Front entsteht, wenn eine Komponente des Fließmittelgemisches vollständig verdampft ist
Der Verteilungskoeffizient ist temperaturabhängig
Rf-Wert
o Der Retentionsfaktor (Rf-Wert) ist mit der Retentionszeit in der
Säulenchromatographie vergleichbar und ist für jede Verbindung charakteristisch, aber vom chromatographischen System abhängig. Er lässt also eine qualitative Auswertung des Chromatogramms zu (gilt aber nicht als Beweis für eine
Identifizierung). Der Rf-Wert ergibt sich als Quotient aus Laufstrecke der Substanz zur Laufstrecke des Fließmittels vom Startpunkt aus.
Rotationsverdampfer
Durch das angelegte Vakuum kommt es zu einer Siedepunktserniedrigung o Besonders vorteilhaft bei thermolabilen Stoffen
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Fragenkatalog
Arzneitees
Erkältungstee Tiliae flos Sambuci flos
Hals- und Rachentee Salviae folium
Husten- und Bronchialtee Thymi herba
Altheae radix Lichen islandicus
Plantaginis lanceolatae folium Foeniculi fructus
Liquiritiae radix Reizhustentee Malvae folium Farfarae folium Abführtee Sennae folium
Appetit anregender Tee Coriandri fructus
Magen-Darm-Anregungstee Gentianae radix
Taraxaci herba, Taraxacum officinale, Asteraceae Centaurii herba
Magen-Darm-Beruhigungstee Matricariae flos
Millefolii herba
Menthae piperitae folium Menthae piperitae aetheroleum
Magen-Heiltee (entzüdliche Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich) Liquiritiae radix
Beruhigungstee
Passiflorae herba, Passiflora incarnata, Passifloraceae
24 Schlaf- und Nerventee
Valerianae radix
Lupuli strobulus, Humulus lupulus, Cannabaceae Passiflorae herba, Passiflora incarnata, Passifloraceae Menthae piperitae folium
Herz-Kreislauf-Tee Crataegi folium cum flore
Durchfalltee
Myrtilli fructus, Vaccinimun myrtillus, Ericaceae Blasen- und Nierentee
Orthosiphonis folium Betulae folium
Solidaginis herba, Solidago virgaurea L., Asteraceae