RC-Glied als Integrator
Die obere Schaltung bezeichnet man auch als Tiefpass, da hochfre- quente Spannungen durch das C kurzgeschlossen werden. Der span- nungsabfall am Kondensator berechnet sich allgemein zu
∫
= I ( t ) dt C
U
C1
Falls R hinreichend groß ist, wird der Strom durch den Widerstand be- stimmt und es gilt:
R ) t ( ) U
t (
I ≅
E∫
∫ =
= U ( t ) dt
RC dt 1
R ) t ( U C
U
C1
E EEine beliebige zeitabhängige Eingangsspannung wird am Tiefpass in- tegriert, falls
1 .
C bzw
R 1 ωτ >>
>> ω
RC-Hochpass als Differenzierglied
Der Spannungsabfall am Ohm’schen Widerstand ergibt sich zu
RI U
R=
Wird R hinreichend klein im Vergleich zum kapazitiven Widerstand gewählt, so wird der Strom durch den Betrag von C bestimmt
dt C dU
I ≅
CIn diesem Fall erhält man wegen UC ≈UE:
dt ) t ( RC dU
U
R=
EEine beliebige zeitabhängige Eingangsspannung wird am Hochpass differenziert, falls die Bedingung
1 .
C bzw
R 1 ωτ <<
<< ω
Sinusförmige Wechselspannungen am RC-Glied
Für
t sin U
U
E=
0ω
erhält man allgemein am Ausgang des Tiefpass:
( ) ( )
( ) ( ω + ϕ )
ωτ
− +
= ϕ + ω ω
− +
= sin t
1 t U
RC sin 1
U U
2 0 2
0 C
Ist die Bedingung ωτ >> 1 erfüllt, so ist die Phasenverschiebung zwi- schen Gesamtspannung UE und UR = 0 und zwischen UE und UC gleich 90°. Man erhält dann:
( ) t
RC cos
U
CU
0ω
− ω
=
Dieses Ergebnis erhält man auch durch Anwendung der oben angege- benen Integrationsbeziehung.
Im Falle eines Hochpasses erhält man durch Differenzieren (im Falle der Gültigkeit von ωτ <<1 !!!) das Resultat
( ) t U cos ( ) t
cos RC U
U
R=
0ω ω =
0ωτ ω
Allgemein gilt :
( ) ( ω + ϕ )
ω +
= ω sin t
RC 1
U RC
U
R 0 2( RC )
arctan ω
=
ϕ
Integration einer Rechteckspannung
Gegeben sei eine periodische Rechteckspannung:
π
<
ω
<
π
−
=
π
<
ω
<
+
=
2 t für
U U
t 0
für U
U
0 E
0 E
Die Integration dieser Spannung liefert eine linear ansteigende Span- nung bis ωt = π und eine linear abnehmende Spannung im nachfol- genden Intervall bis ωt = 2π (Sägezahnspannung).
Eine Fourierzerlegung der Rechteckspannung in ein Spektrum von Si- nusspannungen sollte es ermöglichen, unter Anwendung der vorheri- gen Ergebnisse für harmonische Spannungen zu demselben Resultat zu gelangen. Die oben angegebene Eingangsspannung kann folgen- dermaßen in eine Reihe entwickelt werden:
( ) ( ) ( ) ( )
ω + ω + ω + ω +
= π sin 7 t ...
7 t 1 5 5sin t 1
3 3sin t 1
4 sin U
UE 0
Das Ausgangsspannungsspektrum erhält man dann zu
( )
∑
∑
∞=
∞
=
τ ω τ
− πω
=
=
1
n 2
1 1
0 1
n
Cn
C
n
n cos U
U 4 U
für ungerade n = 1, 3, 5, ....
In den folgenden beiden Abbildungen ist das Amplitudenspektrum der Eingangs- und Ausgangsspannung für n = 1 bis 11 sowie die berech- nete zeitabhängige Ausgangsspannung (in der Summation bis n=9 be- rücksichtigt) dargestellt.
Amplitudenspektrum der Rechteckeingangs- und Sägezahnausgangsspannung
U0 = 10V
0 2 4 6 8 10 12 14
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
n - Vielfaches der Grundfrequenz Un/V
0,0001 0,001 0,01 0,1 1
UCn/V
Amplitudenspektrum der Eingangsspannung Ausgangsamplitudenspektrum
Tiefpassintegration einer Rechteckspannung Umax = 10V ; τ = 1s ; fo = 50Hz
-0,06 -0,04 -0,02 0 0,02 0,04 0,06
0 0,005 0,01 0,015 0,02
t/s UC/V
-15 -10 -5 0 5 10 15
UE/V
berechnet für n=1 bis 9 Eingangsrechteckspannung