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Für angenehme Luftfeuchte am Arbeitsplatz sorgen

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Academic year: 2022

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baua: Praxis kompakt

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Damit es nicht zu Beschwerden durch trockene Luft kommt, sollte am Arbeitsplatz für angeneh- me Luftfeuchte gesorgt werden. Stellgrößen sind dabei die Lüftung, Befeuchtung und Messung im Arbeitsraum. Außerdem können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch eigenes Verhalten die Feuchteregulation ihres Körpers unterstützen.

Trockene Luft kann zu Beschwerden führen

Der Körper gibt über Augen, Haut und Schleimhaut bestän- dig Flüssigkeit an die Luft ab. Ist die Luftfeuchte besonders niedrig, kommt es dabei oft zu Austrocknungserscheinungen.

Diese gehen mit körperlichen Reaktionen einher. Bei einer Veranlagung oder Vorerkrankung können sie zu gesundheitli- chen Beschwerden führen.

Die relative Luftfeuchte ist das Verhältnis der tatsächlichen zur möglichen Menge an Wasserdampf in der Luft. Der Mensch kann sie nicht direkt wahrnehmen. Er kann aber ein Gefühl von trockener Luft haben. Das wird durch andere Be- dingungen ausgelöst, wie hohe Temperatur, Luftverschmut- zung oder Staubbelastung.

Beschwerden über zu trockene Luft treten vor allem in der Heizphase auf, wenn man sich lange in Räumen aufhält.

Dann können sich die Augen, die Haut oder der Hals trocken anfühlen. Die oben genannten Bedingungen verstärken diese Beschwerden.

Neuere Studien zeigen, dass niedrige Luftfeuchte mit trocke- ner Haut einhergeht. Bei den Augen und der Schleimhaut der Atemwege spielen zudem vor allem individuelle Einflüsse hinein. Die nachteilige Wirkung einer niedrigen Luftfeuchte setzt bei unterschiedlichen Werten ein. Daher lässt sich für Arbeitsstätten in der kalten Jahreszeit noch kein Mindestwert der Luftfeuchte in Räumen ableiten.

Lüftung, Befeuchtung und Messung

Die Forschung der BAuA hat gezeigt: Durch eine gute Lüf- tung werden ungünstige körperliche Auswirkungen trocke- ner Luft vermieden. Stellgrößen sind dabei:

Stoßlüften statt Dauerlüften

Auch in der Heizphase gilt: Stoßlüften statt Dau- erlüften. Dies sichert eine geringe Luftbewegung im Arbeitsraum bei gleichzeitig guter Luftqualität.

Quelllüftung vor Mischlüftung

Planen Sie eine raumlufttechnische Anlage für das Gebäude? Dann ist Quelllüftung mit langsamer Strömung besser als Mischlüftung mit schnellerer, turbulenter Strömung.

Lüftungsanlagen intelligent betreiben

Der Außenluftwechsel sollte auf ein hygienisch notwendiges Mindestmaß beschränkt werden.

Nutzen Sie Leerzeiten in Arbeitsräumen für einen erhöhten Luftwechsel.

Lokale Luftbefeuchter

Für Personen, die mit Haut- oder Augenproblemen auf trockene Luft reagieren, können lokale Luftbe- feuchter bereitgestellt werden.

Wartung der Luftbefeuchter

Bei Luftbefeuchtern sind unbedingt die Wartungs- intervalle einzuhalten, um Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Es ist auf das DGUV-Test-Zeichen

„Optimierte Luftbefeuchtung“ zu achten.

Messen gibt Orientierung

Im Arbeitsraum oder am Arbeitsplatz kann ein kombinierter Temperatur- und Feuchtesensor an- gebracht werden. Damit lässt sich das Raumklima objektiv bestimmen.

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Für angenehme Luftfeuchte am

Arbeitsplatz sorgen

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Impressum | Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Friedrich-Henkel-Weg 1–25, 44149 Dortmund, Telefon: 0231 9071-2071, E-Mail: info-zentrum@baua.bund.de, Internet: www.baua.de |

Fachliche Beratung: Dr. K. Bux, Redaktion: T. Frindte, Gestaltung: S. Graul, Fotos: S. Graul, Evgen_Prozhykro/iStock.com | ISBN 978-3-88261-291-2 (Print), doi:10.21934/baua:praxiskompakt20200707 (online) | 1. Auflage, Oktober 2020

baua: Praxis kompakt Für angenehme Luftfeuchte am Arbeitsplatz sorgen

Eigenes Verhalten

Folgende Verhaltensregeln kann jeder selbst während der Heizphase berücksichtigen:

Ausreichend trinken

Eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit hält gesund und führt zu Wohlbefinden. Auch die Schleimhäute werden dadurch feucht gehalten. Als Richtschnur gelten ein bis zwei Liter Flüssigkeit pro Arbeitsschicht oder zwei bis drei Liter pro Tag.

Auszeit vom Bildschirm

Gelegentlich sollte man sich vom Bildschirm ab- wenden. Dabei können die Augenlider mehrfach ge- öffnet und geschlossen werden. Das unterstützt den Erhalt der Feuchtigkeit der Augen.

Kontrolliert lüften

Nicht ständig lüften, jedoch gezielt drei bis fünf Mi- nuten stoßlüften. Damit wird während der Heizpha- se die Luftbewegung gering gehalten. Gleichzeitig verbessert sich die Luftqualität.

Türen schließen

Die Türen sollten möglichst geschlossen bleiben.

Damit werden ein Durchzug und eine verstärkte Luftbewegung vermieden.

Die Haut pflegen

Pflegemittel, die auf den Hauttyp abgestimmt sind, sollten regelmäßig aufgetragen werden. Damit wird die Feuchteregulation der Haut unterstützt.

Aufenthalt im Freien

Bewegung im Freien regt die Durchblutung an und stärkt das Immunsystem. Das kommt dem gesam- ten Körper zugute. Es dient der Gesundheit und dem Wohlbefinden.

Rechtslage, Erkenntnisse, Informationen

Nach § 4 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ist der Arbeitgeber ver- pflichtet, die Arbeit so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit vermieden wird und verbleibende Ge- fährdungen geringgehalten werden. Dementsprechend for- dert die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) im Anhang 3.5 für Arbeitsräume während der Nutzungsdauer eine „gesund- heitlich zuträgliche Raumtemperatur“. Im Anhang  3.6 wird weiter gefordert, dass während der Nutzungsdauer von Ar- beitsräumen „ausreichend gesundheitlich zuträgliche Atem- luft“ vorhanden sein muss. Diese Forderungen werden in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten, ASR A3.5 Raumtempera- tur und ASR A3.6 Lüftung genauer gefasst, ohne Angaben zu einer Mindestluftfeuchte in Arbeitsräumen zu machen.

Untersuchungen haben ergeben, dass sich die Haut unter- schiedlich vor Feuchteverlust schützen lässt. Die Luftfeuchte kann erhöht werden. Vergleichbare Wirkungen haben eine ge- ringere Lufttemperatur und Luftbewegung. Bewegt sich die Luft in Innenräumen weniger und turbulenzarm, kann das zur Minderung von Hautreizungen beitragen. Das wird z. B.

mit sogenannter Quelllüftung in raumlufttechnischen Anla- gen erreicht.

Hinweis zum Infektionsschutz

Bei einer Epidemie von nationaler Tragweite, wie z. B.

durch das Coronavirus SARS-CoV-2, können zum Infek- tionsschutz abweichende Empfehlungen für die Lüftung gelten.

Weiterführende Informationen

BAuA, Hrsg., 2020. Intelligente Regelung von Klima anlagen – Modell- und Laboruntersuchungen zur Wirkung des Raumklimas auf die Haut (F 2299-2). Dortmund.

BAuA, Hrsg., 2020. „Trockene Luft“ – Literaturstudie zu den Auswirkungen auf die Gesundheit. Dortmund.

BAuA, Hrsg., 2019. Arbeitsstätten: Arbeitsstättenverord- nung, Technische Regeln für Arbeitsstätten. Stand:

Februar 2019. 5. Auflage. Dortmund.

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