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Staubbelastungen vermeiden

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Academic year: 2022

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(1)

FÖRDER- UND LAG ERTECHNIK

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Christian Fürll, Potsdam-Born i m , und Udo Kra nz, Rostock

Staubbelastungen vermeiden

Optimieren von Zyklonen für das Befüllen von Kraftfuttersilos

Das pneumatische Befü l len von Kraftlut­

tersilos über Zyklone vermi ndert die Entm ischung des Gutes im Silo. Der zulässige Grenzwert des Staubgehaltes in der Abluft ist jedoch ohne Zell radschleu­

se nur schwer einzuhalten. Die Untersu­

chungen haben gezeigt, daß d ies gelingt, wenn der Zyklon für den jeweiligen Ei nsatzfall optimiert wird und der Ab­

schlußkegel am Zyklonausgang i n der richtigen Lage angeordnet ist. Auf eine zusätzl iche Nachentstaubung mit Filtern kann dann verzichtet werden.

F

rühere U ntersuchungen haben ge­zeigt, daß bei m pneu matischen Füllen von Kraftfuttersilos das Tren nen von För­

derluft u nd Gut vor dem Ei ntritt in das Si­

lo die Entmischung i nfolge von Luftströ­

mungen vermindert [ 1 ] . U m jedoch die ü ber das Ta uchrohr des Zyklons entwei­

chende Abluft n icht noch zusätzlich durch nachgeschaltete Filter entstauben zu müssen, ist eine optimale Dimensio­

n ierung erforderlich . Der Grenzwert für den Staubgehalt in der Abluft beträgt nach der TA - Luft 50 mg/Nm3. Aber schon jetzt werden in einigen Kom m u nen geringere Staubgehalte vorgeschrieben .

Nachfolgend werden zunächst d ie Ein­

flußgrößen analysiert und Möglichkeiten für eine Optim ierung aufgezeigt. Danach wird für Kraftfuttersilos, d ie i n den ost­

deutschen Bundeslä ndern in großer Stückzah l vorhanden sind, ein Zyklon d i­

mensioniert und ü ber Einsatzuntersu­

chungen berichtet.

Ana lyse der Einflußgrößen

Zur Berechnung von Zyklonen wurden von M uschelkna utz [2] für die kom pli­

zierten Strömu ngsverhältnisse verein­

fachte Modellvorstellungen entwickelt.

Weitere Optimierungen durch U ntersu­

chu ngen über den Einfluß versch iedener

Priv. Doz. Dr. -lng. habil. Christian Für// leitet die Abt. Technik der Aufbereitung, Lagerung und Konservierung im ATB Potsdam-Bornim (Wiss. Direktor: Prof. Dr. -/ng. J. Zaske), Max­

Eyth-A/Iee 100, 14469 Potsdam-Bornim, e­

mail: cfuerll@atb. uni-potsdam. de Dip/. lng. Udo Kranz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Umwelttechnik, FB Maschinenbau/Schiffstechnik der Universität Rostock (Leiter: Prof Dr.-lng. habil. Dieter Steinbrecht).

Referierter Beitrag der Landtechnik 132

Zyklon parameter auf die Abscheid ung wurden u nter Leitung von Löffler [3]

durchgeführt.

Wäh rend der Bewegung im Wirbel mit dem Radius r; wirken a uf ein Staubteil­

chen bei der U mfangsgeschwindigkeit u;

und der Radialgeschwind igkeit w; d ie Zentrifugalkraft Fz, d ie Widerstandskraft Fw und d ie Druckkraft Fp, die a ber bei Ga­

sen vernachlässigt werden kan n . Für Par­

tikel mit der G röße Xp, dem Volumen Vp, der Dichte pp, der Anströmfläche AP, dem Widersta ndsbeiwert cw sowie für d ie Gas­

dichte PG und die dynamische Zähigkeit des Gases 11 sind: u?

Zentrifuga lkraft: Fz = PP · Vp · - ( 1 ) r;

Widerstandskraft:

- allgemein: Fw = Cw AP · PG w? (2)

2 - bei laminarer Umströmung:

Fw = 3 · 1r · YJ W; · Xp (3) Aus dem Kräftegleichgewicht Fz = Fw er­

hält man nach weiteren Schritten und u n­

ter Einfügen des Gasvolumenstromes VG, des Radius r, des Ta uchrohres, der Höhe h; des Abscheideraumes, der Tauchrühr­

geschwindigkeit V; und der Querschn itts­

fläche des Tauchrohres A; für den G renz­

korndurchmesser

x�

d ie G leichung (4):

X� = 3A; · U; ·

j

1T • h; . (pp -pG) . VG

.

(4) Durch verschiedene Einflußfaktoren erfolgt praktisch d ie Abscheidung der Sta ubpa rtikel n icht exakt beim Grenz­

korn . ln Versuchen wurden für be­

stim mte Zyklontypen Fra ktionsa b­

scheidegradverläufe ermittelt, d ie a us­

sagen, welcher Anteil

T(xp)

i n

Abhängigkeit vom bezogenen Partikel­

d u rchmesser Xp/Xp a bgeschieden wird [2]. Die Verläufe für den Fraktionsab­

scheidegrad sind una bhängig von der Baugröße.

Nach G leich ung (4) wird der G renz­

korndurchmesser kleiner, wen n :

d ie U mfangsgeschwindigkeit u;

größer,

Bild 1 : Konstruktionsparameter des Zyklons

Fig. 1 : Design parameter of the cyclone

die Zyklon höhe h; größer und

die Querschnittsfläche A; kleiner wer- den.

Ü berschreitet d ie Sta u bbelad u ng eine bestimmte G renzkonzentration !l-Gr, wird ein Anteil T1 sofort bei Eintritt des staub­

beladenen Rohgases m it der Gesamtbe­

ladung I-lA a bgeschiede n :

(5) Für die Grenzbeladung !lGr gibt es in der Literatur mehrere Gleichungen [3, 4, 5].

Der Sta u ba nteil , der i n d ie Wirbelströ­

mung gelangt, wird nach den Fraktions­

a bscheidekurven

T(xp)

a bgeschieden.

M it dem Massea nteil qA (Xp) einer Teil­

chengrößenfraktion

�x

berechnet sich d ieser Anteil T2 nach der G leichung:

n

T2

= I T(Xp)

. GA(Xp) . LlXp (6)

i=l

Aus beiden Anteilen e rhält man den Ge­

samta bscheidegrad Tges zu:

Tges = T1 + T2 · (1 - T1J (7) Dimensionierung und Konstruktion Die Berechnung eines Zyklons ist in der Regel n icht in einem einzigen Schritt möglich, m a n m u ß sich a lso iterativ mit mehreren Rechnungen einer optimalen Konstruktion nähern. U nterstützu ng ge­

ben hierbei Auslegungsdiagramme [2]

und Richtwerte für bewährte Geometrie-

• 1�0

\

__ Zyklonelnlaul cyciOne in#&l

______ Abschlußkegel e.'ld>o�

53. Jahrgang LANDTEC H N I K 3/98

(2)

· · · � · · ·

verhältnisse. Die Berechnung des Zy­

klons erfolgte für Kraftfutter mit den Para­

metern: Gutdichte PG: 1450 kg/m3, mitt­

lere Partikelgröße Xso,3: 2.46 mm, G ut­

Massestrom mp: 20000 kg/h , G ut-Volumenstrom Vp: 40 m3/h und e i­

nem Luftvolumenstrom VG = 660 m3/h . Der notwendige Gesamtabscheidegrad Tges ergibt sich aus den Forderungen der TA - Luft mit Tges = 0,999998.

M it d ieser Aufgabenstellung wurde ein Zyklon berechnet und dimensioniert [6]

( Bild 1).

Der rechnerische Gesamtabscheide­

grad ergibt sich für diesen Zyklon zu Tges

= 1 ,0. Unter praktischen Einsatzuntersu­

chungen muß insbesondere der Einfluß der Anord n u ng des Abschlußkegels a uf die Abscheid ung festgestellt werden. Die­

ser wurde vorgesehen, um auf d ie a n sich wirkungsvollere Zellradschleuse mit ei­

nem zusätzlichen Antrieb verzichten zu können.

Versuche

Für derartige Versuche steht im I nstitut für Agrartechnik Bornim eine Fullscale­

Anlage zur Verfügung. Um d ie Meßergeb­

nisse auf die praktische Anwendung in landwirtschaftlichen Betrieben beziehen zu können, wurden d ie Versuche mit ei­

nem G utmassestrom von 20 t/h d u rchge­

führt.

Die Bestimmung des Stau bgehaltes im Reingas erfolgte nach dem Prinzi p der Teilstromentnahme mit der Sta ubmeßein­

richtung STE4 der Firma Ströhlein . Für die Messungen wurde ein vertika les Meß­

roh r auf das Tauchrohr (Abluftrohr) a uf­

gesetzt. Die Teilstromentnahme erfolgte in der Meßrohrmitte im Rohrmittelpunkt, da d ie Sta ubbeladung in einer vertikalen Rohrleitung mit ausgeprägter turbulenter Strömung ü ber dem gesamten Quer­

sch nitt gleich ist. Die Versuche wurden mit d rei verschiedenen Ringspaltflächen zwischen Abschl u ßkegel und Zyklon in­

nenwand sowie zwei unterschiedlichen Tauchrohrdurchmessern durchgeführt.

Neben dem Stau bgehalt in der Abluft sind auch d ie Luftvolumenströme nach dem Luftstromerzeuger und nach dem Zyklon gemessen worden [7].

Ergebnisse

in den U ntersuch u ngen wurde deutlich, daß das Abscheideverha lten von Zyklo­

nen nur näherungsweise berechnet wer­

den kann . Vor allem wenn a uf Zell rad­

sch leusen am Zyklonaustrag verzichtet wird , sind Experimente unumgänglich.

Das Hauptproblem besteht darin, den R i ngspalt zwischen Abschlußkegel und Zykloninnenwand möglichst klein zu hal­

ten , damit d ie Luftströmung nicht in den Silo entweicht. Andererseits muß jedoch

53. Jahrgang LAN DTECHN I K 3/98

000 .---�

c, E .�

c: '<( 500 1---1

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Q.. 400 -1---

Bild 2: Staubgehalt in der Abluft des Zyklons in Abhängigkeit von der Ringspaltfläche zwischen Abschlußke­

gel und Zykloninnen­

wand

� �

Qj .!:; 300

'0 - .!: 5 g

j

200

'il!

.E � 100 _8 0

:l

Grenzwert Border V alue

Fig. 2: Dust content in the waste air of the cyclone, depending an the ring gap between the cone end and the

o +--J----L--+--�--�--�--

243 312 386

Ringspaltfläche zwischen Abschlußkegel und Zykloninnenwand in cm•

Circle Area be/Y.een End Gone and Cyclone Inside Wall

cyc/one inner wa/1 "---...J

durch den R ingspalt das gesamte a bge­

sch iedene G ut a usgetragen werden kön­

nen. Durch die Experimente an der groß­

technischen Siloversuchsanlage des ATB konnten d iese Probleme gelöst werden . Der G utaustrag erfolgt bei den erm ittel­

ten, optimalen Geometriepara metern störungsfrei ; es gi bt nur einen geringen Leckluftstrom , der in den Silo gelangt. Der zulässige Stau bemissionsgrenzwert von 50 mg/Nm3 wird nach den Erprobungser­

gebn issen und unter den praxisrelevan­

ten Betriebsbedingungen unterschritten . E i n e Nachentsta u bung ist im Gegensatz zu vielen ähn lichen Einsatzfällen n icht er­

forderlich ( Bild 2).

Bei einem zu kleinen Ringspalt von 243 cm2 wird das Abfließen des Gutes verzö­

gert, so daß bereits a bgeschiedenes Gut wieder in die Tauchrohrströmu ng gelangt und den Staubgehalt im Reingas erhöht.

Diese Gefa h r besteht bei der größeren Ringspaltfläche von 386 cm2 nicht. J e­

doch ist hier das Optimum von 3 1 2 cm2 ü berschritten, wodurch sich der Leckluft­

strom erhöht. und bereits a bgeschiedenes G ut wieder a ufgewirbelt wird (Bild 2). Eine Verringerung des Tauchrohrdurchmes­

sers von 100 mm auf 80 mm brachte kei­

ne Verbesserungen. Es wurde erkennbar, daß es für jede Kombination Tauchrohr ­ Abschlußkegel ein Optimum gibt.

Schl ußfolgerungen

Die U ntersuchungen haben gezeigt, daß man Zyklonabscheider für das Befüllen von Kraftfuttersilos so optimieren kan n , daß d ie geltenden Stau bemissionsgrenz­

werte nicht ü berschritten werden. Zusätz­

liche filternde Abscheider zur Nachent­

staubung sind deshal b nicht wie sonst ü blich erforderlich. Bei Verwendung von Abschlußkegeln am Zyklonausgang an­

stelle von Zellradschleusen müssen je­

doch experimentelle U ntersuch ungen zum Bestimmen der optimalen Anord­

nung des Abschlußkegels durchgeführt werden.

Literatur

Bücher sind mit gezeichnet

[ 1 ) Für//, Ch.: Entmischung in Schüttgutsilos. Auf­

bereitungs-Technik 33 ( 1992), H . 7, S. 394- 401

[2) Musche/knautz, E. : Die Berechn u ng von Zy­

klonabscheidern für Gase. Chemie-l ng.-Te­

chn. 44 ( 1972), H . 1+2, S. 63-71

[3) Löffler, F.: Staubabscheiden. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1988

[ 4) Fritz, W und H. Kern: Reinigung von Abga­

sen. 3. Aufl., Vogei-Buchverlag, Würzburg, 1992

[5) Birr, R. : U meltschutztechnik. 5. Aufl . , Dt.

Verlag für Grundstoffindustrie, 1992 [6) Kranz, U. : Berechnung u n d Konstruktion ei­

nes Zyklonabscheiders für das Befüllen von Futtermittelsilos. Studienarbeit am l nst. für Agrartechn . Bornim, Univ. Rostock, 1 996 [7) Kranz, U.: Untersuchung und Optimierung ei­

ner Entstaubungsanlage für Trockenmisch­

futtersilos. Projektarbeit am l nst. für Agrarte­

chn. Bornim, Univ. Rostock, 1996

Sch l üsselwörter

Zyklon, Entsta u bung, Stau b

Keywords

Cyclone, d ust removal, d ust

Vorschau

ln der August-Ausga be Ihrer LAND­

TEC H N I K berichten wir u nter anderem ü ber:

Bildverarbeitung bei der Getrei­

deernte

Zur Auslegung von Reinigungsein­

richtungen beim Mähdrescher

Erfahrungen mit der Ortung bei m Mähdrusch

Verbesserter Schwingungssch utz von Fahrersitzen

Düngereinspeisung bei der Direkt­

saat

Erste Einsatzerfahrungen mit auto­

matischen Melksystemen

133

Referenzen

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