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Archiv "E-Learning: Hilfreich in der Pflege" (26.09.2014)

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A 1656 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 39

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26. September 2014

E-LEARNING

Hilfreich in der Pflege

Eine Studie belegt die Effizienz von E-Learning-Kursen in der Pflege.

F

ür die ambulante und vor allem die stationäre Pflege werden die Weiter- und Fortbildung künftig noch eine größere Bedeutung erhal- ten. Der Hintergrund: In einigen Bundesländern konstituieren sich derzeit Pflegekammern – die erste wird vor aussichtlich Anfang 2015 in Rheinland-Pfalz ihre Arbeit aufneh- men. Weiter- und Fortbildung gehö- ren zu den ureigenen Aufgaben der Pflegekammern. Eine Herausforde- rung dabei ist es, die große Anzahl der Pflegekräfte kontinuierlich zu schulen, um einen gleichbleibend hohen Pflegestandard zu erreichen und zu halten. Hier werden reine Präsensveranstaltungen bei weitem nicht ausreichen, um diese Anforde- rung zeitgerecht zu erfüllen.

Didaktisch gut aufbereitete E-Learning-Kurse können dafür ei- ne zukunftssichere Alternative oder auch kontextbezogene Ergänzung zu den notwendigen Lehr- und Lernangeboten darstellen. In einer jüngst veröffentlichten Studie* wur- de an 18 niederländischen Kranken- häusern (zwei Unikliniken, fünf Lehr- und elf Allgemeinkranken- häusern) über einen Zeitraum von elf Monaten untersucht, ob und wie mittels E-Learning der Umgang mit älteren Patienten mit Verwirrtheits- symptomen im Krankenhaus, ins- besondere auch nach einer Operati- on, verbessert werden kann.

Erkennen von akuten Verwirrtheitszuständen

Das frühzeitige Erkennen von aku- ten Verwirrtheitszuständen (Deliri- um) vor allem bei älteren Patienten im stationären Bereich ist für das Pflegepersonal besonders wichtig, weil sie mit vielen negativen Be- gleiterscheinungen einhergehen. In vielen Fällen werden die Sympto-

me, die zu diesem verwirrten Ver- halten führen, von Pflegekräften nicht rechtzeitig oder oft überhaupt nicht als solche erkannt. Es gibt zwar geeignete Verfahren des Risi- koscreenings, um die gefährdeten Patienten zu identifizieren, aber es fehlt häufig an Wissen über diese Screeningmethoden. Die Folge ist eine nicht immer patientengerechte Pflege. Längere Krankenhausauf- enthalte, schnellerer körperlicher Abbau und eine längere Intensiv- pflege sind die möglichen Konse- quenzen.

Für die Studie wurden Monat für Monat schrittweise an je einem weiteren der beteiligten Kranken- häuser die E-Learning-Kurse einge- führt, jeweils für das Pflegeperso- nal auf einer normalen und einer chirurgischen Station. Dabei wur-

den die Kurse den Pflegekräften im Rahmen einer Veranstaltung näher- gebracht, um sie für die Studienteil- nahme optimal zu motivieren. Die Pflegekräfte, die die Kurse nicht in- nerhalb eines Monats durchgearbei- tet hatten, erhielten per E-Mail Er- innerungen, die nach zwei Monaten nochmals wiederholt wurden. Den Kursabschluss bildete eine Wissens- überprüfung der Teilnehmer: Wer 80 Prozent der Prüfungsfragen kor- rekt beantwortet hatte, bekam dafür ein Zertifikat. Wer diesen Prozent- satz nicht erreicht hatte, konnte den Test wiederholen.

Besseres Verständnis bei den Pflegekräften

Insgesamt wurden in der Studie mehr als 3 200 Patientenakten mit und oh- ne den vorgeschalteten E-Learning- Kurs auf ein Erkennen eines mögli- chen Deliriums bei den Patienten un- tersucht. Dabei stellte sich heraus, dass in mehr als 65 Prozent der Fälle die Pflegekräfte nach erfolgreichem Bestehen des Kurses ein Delirium zweifelsfrei feststellen konnten, im Vergleich zu circa 50 Prozent bei der Kontrollgruppe ohne den vorge- schalteten E-Learning-Kurs. Darüber hinaus haben die Kurse bei den Pfle- gekräften auch zu einem wesentlich besseren Verständnis und Wissen im Hinblick auf das Thema Delirium beigetragen und somit auch zu einer besseren Behandlung und Versor- gung der Betroffenen geführt.

Die Studie wurde vom Nether- lands Institute for Health Services Research durchgeführt und vom Niederländischen Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport gefördert. Den E-Lear ning-Kurs ha- ben der niederländische Verlag Noordhoff Uitgevers bv, der inzwi- schen als Noordhoff Health auch in Berlin eine Niederlassung hat, ge- meinsam mit einem niederländi- schem Krankenhaus konzipiert.

Dr. rer. nat. Lutz Reum, Obertshausen Die Symptome für

ein Delirium wer- den von Pflegekräf- ten häufig nicht rechtzeitig erkannt.

Foto: Your Photo Today

*van de Steeg et al.: Can an e-learning course im- prove nursing care for older people at risk of deli- rium: a stepped wedge cluster randomised trial.

BMC Geriatrics 2014, 14:69, www.biomedcen tral.com/1471–2318/14/69.

M E D I E N

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