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Archiv "„Kunst und Psychoanalyse“" (03.10.1991)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT KONGRESSBERICHT

„Kunst und

Psychoanalyse"

10. Symposion

der Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie München

I

m September 1990 fand in Mün- chen das 10. Symposion der Poli- klinik für Kinder- und Jugend- psychotherapie statt. Ausgefallen und im deutschsprachigen Raum sel- ten behandelt war das Thema dieser Jubiläumsveranstaltung: Kunst und Psychoanalyse, zumal für eine Insti- tution, die sich die ambulante analy- tische Behandlung schwer gestörter Kinder und Jugendlicher und die Er- forschung früher psychischer Patho- logien zur Aufgabe gemacht hat und gewöhnlich mit greifbareren The- men aus dieser Forschung aufwartet.

Daß es dennoch Zusammenhänge gibt, sollte noch deutlich werden.

Das Motto — ein Zitat des engli- schen Pädiaters und Psychoanalyti- kers Donald W. Winnicott — gab dem Ganzen eine Richtung: „Durch den künstlerischen Ausdruck können wir hoffen, in Berührung mit unseren primitiven Selbstanteilen zu bleiben, von denen sich die heftigsten Ge- fühlsregungen und schrecklich aku- ten Empfindungen herleiten, und wir sind in der Tat arm, wenn wir nur ge- sund sind." International bekannte Psychoanalytiker, eine Literaturdo- zentin und ein Philosoph waren gela- den und kamen, einziger Wermuts- tropfen die erkrankungsbedingte Absage des mit Spannung erwarte- ten Tomi Ungerer.

„Arm, wenn nur gesund .. 1

Jochen Stork, Leiter der Polikli- nik, bedauerte in seiner Einführung die mangelnde Beschäftigung der Psychoanalytiker mit der Kunst — an-

dernorts eine Selbstverständlichkeit

— und kritisierte den einseitigen Ge- brauch der Psychoanalyse zur Erklä- rung der Pathologie des Künstlers.

Wo es nur darum gehe, einem Tho- mas Mann Homosexualität und Nar- zißmus nachzuweisen und Faust —wie in einem Artikel der Zeitschrift Psy- che mit dem Titel „Faust ein Frühge- störter?" geschehen — als Mädchen- schänder zu diagnostizieren, verkom- me die Psychoanalyse zu einer Klein- gärtnerkultur, die Gefahr laufe, sich im Kreise zu drehen, wie das Heisen- bergsche Eisenschiff, dessen Kom- paßnadeln infolge der großen Masse alle auf das Schiff zurückweisen.

Wir wären — so auch das Thema der Einleitung — „arm, wenn nur ge- sund" und würden, meint Stork,

„schwerlich das aufrechterhalten können, was wir heute Kultur nen- nen", wenn wir unserer Verrückt- heit, wie sie in einem Witz aus Woo- dy Allens Stadtneurotiker zum Vor- schein kommt, die Berechtigung ab- sprächen: Kommt ein Mann zum Psychiater und klagt: „Mein Bruder hält sich für ein Huhn." Der Psychia- ter will den Bruder einweisen, wor- auf der Mann in Panik gerät und fragt: „Woher soll ich dann meine Eier nehmen?"

Der amerikanische Philosoph Richard Kuhns setzte mit seiner Kri- tik an der ahistorischen Perspektive an, die dazu geführt habe, daß die Psychoanalyse von der universitären Kunstgeschichte ausgeschlossen sei, und betonte die Notwendigkeit einer kulturellen Erkenntnistheorie, die unserer Zeit angemessen sei. Er sieht die postmoderne Pathologie in Form eines Entfremdungsgefühls, dessen Symptom es sei, Kunstwerke zu sammeln nach dem Motto: „Ich besitze, also bin ich." Sein Vor- schlag: zu untersuchen, woher diese Entfremdung rührt, um eine Wieder- belebung des Sinns und ein Gefühl für unseren Platz in der Geschichte zu erlangen. Winnicotts Konzept des

Übergangsobjekts solle auf Kunst- werke („kulturell verpflichtende Darstellungen") angewendet wer- den, da sie im Bereich zwischen in- nerer psychischer Realität des Künstlers und äußerer natürlicher Welt liegen, so „daß wir die Art und Weise analysieren und interpretie- ren müssen, in der kulturelle Objek- te, aus welcher Zeit und welcher Kultur auch immer, für uns in unse- rer Gegenwart funktionieren, wäh- rend wir gleichzeitig rekonstruieren, wie sie in der Vergangenheit funktio- nierten." Die historische Anwen- dung der Psychoanalyse könne so

„die unbewußten Annahmen einer entfernten Zeit offenlegen, doch im- mer nur vom Standpunkt unserer ei- genen Perspektive."

„Gesunde"

und „kranke" Kunst?

Um gesund und krank ging es dem in Holland lebenden Psycho- analytiker und Schriftsteller Hans Keilson. „Was meint krank?" — fragt er und bemerkt, Krankheit sei im Körperlichen leichter feststellbar als im Psychischen; Wahn und Phanta- sie, Norm und Reife seien soziokul- turelle Phänomene und Beurteilun- gen. Solche Reglementierungen hält er — vor allem in der Kunst — für fehl am Platz, „als wenn das Gesetz der Reife, das für Kürbisse, Kartoffeln und Eiterbeulen gilt, irgendeine Verbindlichkeit hätte für die menschliche Existenz, die sich zum Kampfe stellt", und es sei „Kannen- gießerei", von der Charakterstruktur des Künstlers ausgehend dessen Werk nach gesund und krank zu be- urteilen.

Den Beitrag der Psychoanalyse sieht Keilson vorwiegend in der Ver- änderung des sozio-kulturellen Kli- mas, das für neue und andere Erfah- rungen und Prozesse rezeptiver ma- che; Kunst — insbesondere die Lite- ratur — und Psychoanalyse beeinflus- sen sich gegenseitig. Freud habe dies wohl erkannt. Trotzdem lasse sich ei- ne bemerkenswerte Asynchronizität zwischen seinen wissenschaftlichen Errungenschaften und seinem Kunstverständnis feststellen. Sein Dt. Ärztebl. 88, Heft 40, 3. Oktober 1991 (67) A-3337

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Beharren auf dem Ästhetischen, dem Schönen, sei eine Hypothek für die Psychoanalyse, schließt doch solch eine Betrachtungsweise das Häßliche, das Schreckliche, das Ent- setzenerregende aus. Die Kunst der Moderne könne aus dieser klassisch- ästhetischen Position heraus nicht verstanden werden. Als Abwehr kön- ne man Freuds Feststellung deuten, daß die Kunst fast immer harmlos und wohltätig sei und nur die Illusion wol- le. Einen solchen Satz könne nur schreiben, wer allein das Ästhetische empfinden wolle und „vielleicht nicht gestört sein will durch den Gedanken und die Erfahrung, daß auch das Schmerzliche wahr sein kann und auch das Schöne vergänglich."

Keilson hält es für zweifelhaft, ob Neurosentheorien künstlerisches Schaffen und dessen Resultate er- klären können, und meint, daß mit Hilfe der Psychoanalyse letztlich nicht zu ergründen sei, woher die Fä- higkeit zur Kreativität kommt Win- nicotts Satz von der Berührung mit den primitiven Selbstanteilen und heftigsten Gefühlsregungen sei inso- fern problematisch, als es nicht ein- fach um das tief Empfundene gehe, sondern um dessen Ausdruck, um die Losgelöstheit des Werkes vom Künstler, das dessen Lebenserfah- rung überschreitet. Zum Schaffens- prozeß gehöre auch Arbeit.

So lasse sich der Anfang von Ril- kes erster Duineser Elegie' zwar psy- choanalytisch auf der Grundlage ver- bürgter biographischer Daten lesen:

das kleine Kind, dessen zum Ausge- hen bereite, „rauschende" Mutter sich zum Abschied über sein Beff- chen neigt, bevor sie es unwiderruf- lich verläßt — aber, daß es Rilke ge- lungen sei, „diese frühe Erfahrung ins Allgemeine zu heben und einen jeden, der diese Elegie liest, sein ei- genes Schreckliches erleben zu las- sen in einer Sprache, die Nähe und Abstand zugleich enthält", wiese ihn nicht nur als großen Künstler, son-

1 „Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich vergin- ge von seinem stärkeren Dasein. Denn das Schö- ne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstö- ren. Ein jeder Engel ist schrecklich."

dem als „besten modernen Analyti- ker" aus.

Fragen an das Kunstwerk

In seiner Replik zu Keilsons Vortrag bemerkte der französische Psychoanalytiker und Homme de Thatre Jean Gillibert, man könne durchaus am Kunstwerk ansetzen und es psychoanalytisch befragen. Er wies darauf hin, daß es ohne das Un- bewußte keine Poesie gebe. Der Mensch vergäße, daß er von etwas bewegt werde, das man als Unbe- wußtes bezeichnet. Am Anfang habe der Urmensch dem Unbelebten, dem Pflanzlichen und Tierischen, dann auch dem anderen Menschen eine Seele gegeben, sie belebt — daher das Heimliche und das Unheimliche, das Freud beschreibt —, diese Belebung jedoch später zurückgenommen Ziel von Dichtung und Kunst sei es, diese Belebung wiederzufinden. Da das Unbewußte keine Wortvorstellung kenne, sondern nur Sachvorstellun- gen, verlange Dichtung einen Ar- beitsprozeß. Es gehe um Trauerar- beit über verlorene Objekte, um das Erlernen und Anerkennen von Ab- wesenheit; Poesie drücke die Span- nung zwischen Subjekt und Objekt aus, schlage eine Brücke zum verlo- renen Objekt. sie drücke in einem Analogieprozeß die psychische Rea- lität durch eine Wortrealität aus. Er- lebtes und Erzähltes hätten so mögli- cherweise eine gemeinsame Struk- tur, obwohl sie nicht identisch seien.

Was unterscheidet aber nun Poesie von Schizophrenie, die eben- falls Worte produziert, halluzinieren läßt, Unbelebtes belebt? Die Schi- zoprenie, meint Gillibert, sei der Versuch einer Restitution durch Worte. Der Prozeß der Analogie, der Ausdruck psychischen Gesche- hens sei nicht mehr möglich, die Worte würden wie Dinge besetzt, die entstehenden Wortspiele und Neolo- gismen hätten zwar eine Bedeutung (signification), ihr tieferer Sinn (sens) sei dem Patienten jedoch nicht zugänglich. Im Gegensatz zur Dichtung, die vielleicht die Finalität des Menschen betone, spräche die Schizoprenie noch die Sprache des

Begehrens, als könne sich die Wunscherfüllung noch durch Worte realisieren, die Objekte jedoch seien vergessen oder zerstört.

Die Tatsache, daß man bei der Produktion von Schizophrenen nicht von Dichtung sprechen könne, lasse allerdings nicht den umgekehrten Schluß zu, es gebe keine schizophre- nen Dichter. Kunst und Dichtung heilten nicht, meint Gillibert, ja, schöben einen manchmal noch tiefer in Neurose oder Psychose.

Die wechselseitige Durchdrin- gung von Psychoanalyse und Kunst, der Einfluß der Künste auf die För- derung des analytischen Denkens, den Keilson in seinem Vortrag an- deutete, aber nicht weiterverfolgte, war Thema des englischen Psycho- analytikers Donald Meltzer und der Künstlerin und Literaturdozentin Meg Harris Williams. Sie sehen die Psychoanalyse als Mitglied der Fami- lie der Künste. Beide — Dichtung und Psychoanalyse — konzentrierten sich auf die Muster der inneren Kommu- nikation zwischen dem Selbst und seinen Objekten. Dichtung, gesehen als Symbolisierung der Räume und Spannungen des Seelenlebens, zeige den Dichter beim Prozeß, die Welt seiner eigenen Seele zu entdecken.

Ziel der Dichtung sei symbolischer Ausdruck, nicht Kommunikation.

Der Leser stünde vor der Aufga- be, seine eigenen, die inneren Objek- te betreffenden Identifikationspro- zesse durchzuarbeiten, und mit Hilfe der Dichtung könne die Seele noch unbekannte, bislang nicht symboli- sierte „katastrophale Veränderun- gen" ertragen. Die ästhetische Wech- selwirkung von Selbst und Objekt und die Fähigkeit der Seele, komplexe in- ternalisierende Identifizierungen zu bewahren, bestimme die Verarbei- tung neuer Gedanken. Mit Hilfe der Kunst würden folglich innere Kom- munikation und symbolische Emp- fänglichkeit wiederhergestellt.

An einem kurzen Abriß der psy- chischen Entwicklung, wie sie der eng- lische Psychoanalytiker W. R. Bion sieht — das heißt der Welt der inneren Objekte und Abwehrmechanismen, ihrer Modellierungen und Symboli- sierungen, die zu einer „inneren Brautkammer" führen, um die herum die Persönlichkeit gebildet werde und A-3338 (68) Dt. Ärztebl. 88, Heft 40, 3. Oktober 1991

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aus der heraus immer aufs Neue das Schöpferische sich selbst schöpft (Keats) —, zeigen Meltzer und Wil- liams dessen ideelle Vorläufer bei Dichtern und Denkern der englischen Literautr — Coleridge, Shakespeare, Milton, Keats, Wordsworth.

Die Darstellungen der in- nerseelischen Entwicklungsdramen führten immer wieder zu philosophi- schen Aufarbeitungsversuchen. Der erkenntnistheoretische Einfluß der Dichtung, Coleridges „Prinzip der Selbstentwicklung", das bei Keats in der Feststellung gipfelt, Schmerz und Krankheit seien als Entwick- lungsantrieb zu verstehen, denn „bis wir krank sind, verstehen wir nicht", läßt die Vermutung aufkommen, manche Kunst sei von der Bildfläche verschwunden, weil es zur Zeit ihrer Entstehung keine Möglichkeit gab, das Beunruhigende, Angsterregen- de, das in ihr zur Darstellung kam, theoretisch aufzuarbeiten.

Ideale und Realität

Von dieser Vermutung handelte auch der abschließende Vortrag von Jochen Stork: „Der Verlust der Mit- te oder der überlebte Untergang".

Der erste Teil des Titels bezieht sich auf das gleichnamige, 1948 erschie- nene Buch des Kunsthistorikers Hans Sedlmayr, der von einer unge- heuren Katastrophe spricht, der die Menschheit entgegengehe und die an Erscheinungen in der Kunst ab- lesbar sei. Sedlmayr hält die moder- ne Kunst für entgleist und mißlun- gen, er spricht von der Herrschaft des Chaos und der niederen Triebe, einer Hypertrophie der niederen Geistesformen des Menschen auf Kosten der höheren.

Stork zeigt, daß sich in dieser Stimmung von Bedrohung und Un- tergang die Sehnsucht auf eine ver- gangene Utopie des Heilen, Schönen als verführerisches Ideal verbirgt, ein Harmoniestreben, das in seiner Ori- entierung an idealen Werten die in- nere und äußere Realität ausblendet und mit Haß und Rachsucht auf die Erschütterung dieses Weltbildes rea- giert. Er sieht eine elementare Dia- lektik zwischen dem Harmoniestre-

ben und seiner Gegenbesetzung, wie sie sich Kunst und Psychoanalyse zur Aufgabe gemacht hätten.

Die Suche nach Wahrheit, die den Menschen bewege, schließe die menschliche Tragik ein und garan- tiere seine Freiheit. Diese Suche führe zum Phänomen der Irrationali- tät des Menschen; während einer- seits die Akzeptanz der Irrationalität zu einer Vertiefung der Menschlich- keit führe, bestünde andererseits ei- ne tiefe Furcht davor, im Chaos zu enden, was immer wieder zur Flucht in die Harmonie treibe. Der Kunst wie der Psychoanalyse sei daran ge- legen, den Menschen mit den dunk- len Seiten seines Daseins zu kon- frontieren, zu zeigen, daß von einem menschenwürdigen Dasein nur die Rede sein kann, wenn Phänomenen von Tod, Leid, Schuld, Konflikt, Angst, Haß und Aggression ins Auge gesehen werden könne. Der „Verlust der Mitte" führe gerade nicht ins Chaos, sondern zur Vermeidung von Selbsttäuschung, indem er das Un- denkbare denkbar, das Unsagbare sagbar mache.

Wie in der Psychoanalyse die Gefahr von Deckerinnerungen be- stehe, die das Darunterliegende ver- bergen und zu ersticken drohen, so lege in der Kunst jedes Kunstwerk demjenigen, das im Entstehen be- griffen ist, Fesseln auf. Geronnene Strukturen immer wieder aufzubre- chen, der Urverdrängung entgegen- zuarbeiten sei somit beider Anlie- gen. Die Tiefen der Innerlichkeit auszuloten bedeute Konfrontation mit heftigen Gefühlen, unbeherrsch- baren Vorstellungen und den gren- zenlosen Phantasien einer Welt, die sich aus der empirischen Erfahrung und der irrationalen, halluzinatori- schen, unbewußten Realität zusam- mensetze. Es bedeute aber auch mehr Lebensqualität, Fähigkeit zu tieferem Erleben und mehr Gelas- senheit im Ertragen des Unvermeid- lichen, der Endlichkeit der eigenen Existenz und der Unauflösbarkeit der Antinomien, die unser Leben be- stimmen.

Dipl.-Psych. Reinhold Hocke Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie Biedersteinerstraße 29 W-8000 München 40

FÜR SIE REFERIERT

Obstipationsbehandlung alter Menschen

Bei älteren Patienten erfreut sich Lactulose zur Stuhlregulierung großer Beliebtheit, auch wenn es ein relativ teures Laxans ist.

Die Autoren untersuchten bei 30 Patienten im Alter zwischen 65 und 86 Jahren in einer randomisier- ten Doppelblind-Cross-Over-Studie Lactulose und 70 Prozent Sorbit (0 bis 60 ml pro Tag) während eines Zeitraums von vier Wochen. Zu- nächst wurde bei den Patienten mit chronischer Obstipation eine zwei- wöchige Auswaschphase durchge- führt. Unter Sorbit kam es zu 6,7 Stuhlentleerungen pro Woche, unter Lactulose zu 7,02. Durchschnittlich hatten die Patienten an 5,23 Tagen pro Woche unter Sorbit und an 5,31 Tagen unter Lactulose Stuhlgang.

Elf Patienten präferierten Sorbit, zwölf Lactulose, sieben gaben keine Präferenzen an. Die Patienten beur- teilten auch den Schweregrad der Obstipation anhand einer visuellen Analogskala (0 bis 100 mm); auch hier ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Sub- stanzen.

Da sich auch bezüglich der Sym- ptome Völlegefühl, krampfartige Bauchschmerzen und exzessive Fla- tulenz keine Unterschiede zwischen beiden Substanzen fanden, geben die Autoren dem billigeren Sorbit den Vorzug vor der relativ teuren Lactulose, wenn es um die Behand- lung der chronischen Obstipation des alten Patienten geht.

Lederle, F. A., D. L. Busch, K. M. Mattox, M. J. West, D. M. Aske: Cost-Effective Treatment of Constipation in the Elderly:

A Randomized Double-Blind-Comparison

of Sorbitol and Lactulose. Am. J. Med, 89:

597-601, 1990.

Dep. of Medicine, Pharmacy Service De- partment of Nursing, Minneapolis Vete- rans Affairs Medical Center, University of Minnesota, Minnesota 55417, USA.

Dt. Ärztebl. 88, Heft 40, 3. Oktober 1991 (71) A-3341

Referenzen

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