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Hadschi Murat [Lew N. Tolstoj]

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Academic year: 2022

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(1)Hadschi Murat [Lew N. Tolstoj]. Autor(en):. Ryser, Werner. Objekttyp:. BookReview. Zeitschrift:. Akzent. Band (Jahr): - (2017) Heft 2:. Basel isst. PDF erstellt am:. 31.01.2022. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) (Wieder-) gelesen für Sie:. LewN.Tolstoj: Hadschi Murat «Alle in den Bergen kennen Hadschi Murat und wissen, wie er die russischen Schweine geschlagen hat.» Diesen Satz schreibt der siebzigjährige Graf Lew Ni-. kolajewitsch Tolstoj ziemlich am Anfang seiner über den kaukasischen Kriegshelden, der sich reit seinem höchsten Führer, dem Imam Schamil, zerstritten hat. Der Hadschi (der Titel bezeichnet einen Muslim, der eine Pilgerfahrt [Hadsch] absolviert hat) 'äuft zu den Russen über. Nicht aus Überzeugung, vielmehr hofft er, dass sie ihm helfen, seine Familie aus der Geiselhaft Schamiis zu befreien. Letztlich spielt Murat ein doppeltes Spiel, denn er möchte anstelle des Imams für seine Heimat über die Russen siegen. Novelle. 1801. hatte Russland unter Zar Alexander I.Transkaukasien annektiert, vordergründig, um die christlichen Georgier und Armenier vor der Tyrannei der Muselttannen zu schützen, tatsächlich um den eigenen Herrschaftsbereich nach Süden auszudehnen. Aber auch nachdem der Zar die Perser undTürken geschlagen hatten, leisteten die Bergtataren, strenggläubige Mohammedaner, die im Grossen Kaukasus. während Jahrzehnten erbitterten Widerstand, der von den Russen erst 1859 endgültig niedergerungen von einem Überfall auf ein wehrlosesTschetschenenwerden konnte. Vor diesem Hintergrund spielt Dorf und macht sich lustig über eine Kriegsberichterstattung, Tolstojs epische Erzählung. Die Auseinandersetzung welche aus weitgehend gefahrlosen zwischen Hadschi Murat und Imam Schamli ist eine militärischen Strafaktionen der Russen Heldentaten macht. genau recherchierte, historisch belegte Episode aus Die ganze Schale seines Zorns giesst der alte Tolstoj diesem Krieg. aber über Zar Nikolaus I. aus, den er über mehrere Seiten hinweg als eitlen, selbstverliebten Hohlkopf Der dreiunddreissigjährige Tolstoj reiste 1851 nach porträtiert (kein Wunder, fielen diese und andere Ttanskaukasien, wo er während zweier Jahre als Stellen der Erzählung bis zur russischen Revolution adliger Freiwilliger in einem Artillerieregiment diente, der Zensur zum Opfer). 'n dieser Zeit entstanden seine «Kaukasus-Erzählungen» wie «Der Überfall», «Die Holzfäller», «Die Kosaken» Man kann «Hadschi Murat» als eine Meistererzählung lesen, als die Schilderung von Menschen und vierzig Jahre später «Hadschi Murat». Der junge Tolstoj nahm an Kriegshandlungen teil, die unterschiedlicher gesellschaftlicher Herkunft in ihrer 'hn später verstehen liessen, dass «diese russischen Vielschichtigkeit. Noch mehr aber ist die Novelle eine Hunde», die sie nicht als Menschen anerkannten, in Anklage gegen den Krieg und gegen die Führer von den Bergvölkern «einen derartigen Ekel und Widerwillen Nationen, die durch die sinnlose Zerstörung von auslösten, dass der Wunsch, sie zu vernichten Leben und Lebensgrundlagen unendliches Leid über Zehntausende von Menschen bringen. Sie macht wie Ratten, Giftspinnen und Wölfe zu einem instinktiven Gefühl [...] wurde.» Das sind verstörende auch bewusst, wie jene, die von diesem Leid nicht Sätze. Zumal von einem der ganz Grossen der betroffen sind, gegenüber diesem Elend Augen und Weltliteratur. Und in der Tat: Je verschliessen. Damals wie heute. In diesem Ohren in den sich man länger «Hadschi Murat» vertieft, umso deutlicher wird auch Sinne ist «Hadschi Murat» ein hochaktuelles Buch. das Unverständnis Tolstojs über den imperialistischen Werner Ryser Eroberungsdrang des Zarenreiches, der, lebten,. nebenbei bemerkt, dem westlichen Kolonialismus jener Zeit entsprach. Mit beissender Ironie schildert er das Kriegsgeschehen, mit Empörung erzählt er. akzent magazin Nr. 2/17. Lew N.Tolstoj, Hadschi Murat, neu herausgegeben durch den Insel Verlag, Frankfurt a. M. und Leipzig, 2000. 27.

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