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Archiv "UMWELTSCHUTZ: Aus Zeitgründen" (13.03.1985)

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Gründliche itnaly jedenshysterie

,

seile DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Schwarzweiß-Wiedergabe des Titelbildes von Heft 51/52, 1984

UMWELTSCHUTZ

Zu dem Artikel von Dr. rer. nat.

Jürgen Vogt: „Wer dem Wald hilft, der schützt auch den Menschen", in Heft 51/52 1984, Seite 3803 ff. und zu dem Kommentar von Prof. Dr.

Wolfgang Forth „Politik und Wissenschaft: nur Mißver- ständnisse, oder mehr?", Sei- te 3806:

Sofort

Abhilfe fordern

Der naturwissenschaft- liche Autor und der ärzt- liche Kommentator sind im Grundsatz der Meinung:

Die Schadstoffbelastung der Luft hat zugenommen, Gefahren für Gesundheit von Menschen, Pflanzen und Tieren sind belegt.

Warum dann im Titel und im ersten Satz die Wort- wahl „Hysterie"? ... Es besteht die Gefahr, daß, wer so beginnt, nicht wis- senschaftliche und nüch- terne Diskussionen will, trotz wörtlich gegenteiliger Versicherung.

Die vom Umweltbundes- amt übernommenen Zah- len ... belegen doch deut- lich, daß die Luftqualität sich geändert hat. Der Au- tor kommt allerdings, ob- wohl er breit die erkennba- re Schädigung der Wälder darstellt, zuerst zur Mei- nung, daß eine Zunahme von Atemwegserkrankun- gen — unter anderem Pseu- do croup — nicht belegbar sei. Einige Sätze später al- lerdings zitiert er „erste Er- gebnisse der Duisburger Studie", nach denen die Häufigkeit der Erkrankun- gen besonders dort an- steigt, wo die Luft gleich- zeitig mit Staub und SO 2

belastet ist.

Eine genauere Analyse ist hier sicher noch notwen- dig. Wir Ärzte sollten aber zuerst und sofort Abhilfe fordern. Der Zusammen- hang zwischen den Schad- stoffen Sog , NO, und ande- ren, und der Verschlechte- rung von Kranken mit

Ateminsuffizienzen, eine Erhöhung der Disposition und schwerere Verläufe von Infektionen unter Smog-Verhältnissen, sind doch in der Vergangenheit hinreichend und sicher be- legt.

Der ärztliche Kommentator verwirrt dann gründlich.

Die Argumente der Fach- kenner des UBA und vieler anderer werden als Scheinargumente abge- tan. Dagegen steht „man darf schon jetzt die Fest- stellung wagen, daß das Waldsterben ... mit Si- cherheit nicht der S02-Be- lastung der Luft ... zuge- schrieben werden kann".

Belege für diese „gewag- te" Aussage und „sichere"

Erkenntnis fehlen. Auch die „sicherlich gefährli- chen" Dibenzofurane er- scheinen „unter dem Aspekt der wissenschaft- lichen Vernunft" so gefähr- lich nicht. Der Kommentar klingt aus mit der Frage, ob die Politiker „die falschen Berater" hätten.

Was ist ärztliche Aufgabe in der heutigen — zugege- ben manchmal hitzigen — Kontroverse? Seit über 10 Jahren verfolge ich die Problematik durch einen Lehrauftrag an einer Tech- nischen Universität und als Beobachter der Ärztekam- mer für die lokalen Pro- bleme.

1. Wir sollten immer wie- der und mit allem Nach- druck darauf hinweisen, daß unser wichtigstes Le- bensmittel: die Luft, von der wir täglich 1000 Liter verbrauchen, durch die Zi- vilisationsfolgen der Ver- brennung, der Industrie, Kraftfahrzeuge, in den letz- ten hundert Jahren, und explosionsartig anstei- gend in den letzten 20 Jah- ren, belastet und ver- schmutzt wird. Diese Ent- wicklung, dies leuchtet ein und kann wissenschaftlich belegt werden, kann nicht ohne Folgen in der Zukunft

verlängert werden. Eine Reduzierung der Schad- stoffe muß erfolgen.

2. Primär ärztliche Aufga- be ist immer die Vorsorge.

Gleichzeitig war dies auch in der Medizingeschichte immer der wirksamste Bei- trag zur Gesundheit, zur

Lebenszeitverlängeru ng gewesen. Also: Reduzie- rung derjenigen Ballast- stoffe, und zwar sofort und dringlichst, deren Schädi- gung erwiesen ist, auf Wer- te, die 10fach, besser 100fach unterhalb der be- weisbaren Schädigungs- grenze liegen. Auch dieser Abstand ist medizinische

Erfahrung.

3. Natürlich ist darüber hinaus unsere Aufgabe,

Aus Zeitgründen

. . . Nicht der sorglose Um- gang mit den Produkten und Abfällen unserer Indu- strie bzw. das „damals nicht hinreichend bekann- te toxische Potential" be- reiten Forth Unbehagen, sondern die Kritik daran.

Politiker und Parlamenta- rier sind in der Tat vielfach überfordert, wenn sie die vielen Informationen und

ebenso hartnäckig auf die privaten Risikofaktoren — hier Rauchen — hinzuwei- sen und weiter die Kausal- kette: Disposition, Infek- tion, Verlaufsbeeinflus- sung von Krankheiten zu untersuchen und den Mit- bürgern zu verdeutli- chen ...

Prof. Dr. med.

R. Ringelmann Direktor d. Instituts für Med. Mikrobiologie und Immunologie des Städt. Klinikums Karlsruhe

Lehrbeauftragter am Institut für Siedlungs- Wasserwirtschaft der Technischen Universität Karlsruhe

Moltkestraße 14 75 Karlsruhe 1

das zunehmende Wissen über Umweltschäden und ihre Ursachen kritisch ver- arbeiten sollen... Es ent- spricht deutscher Gelehr- tentradition: Erst müssen der Schaden und das ver- ursachende Agens mit den Kriterien wissenschaftlich exakter Beweisführung er- kannt sein, dann kann man Abhilfe schaffen. Wenn aber etwa erst ein „multi- faktorieller Einfluß" festge- stellt ist, wird die Sache ex- 700 (12) Heft 11 vom 13. März 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

(2)

Eine Hypertonie sollte in jedem Fall behandelt werden, um das Risiko von Folgeerkrankungen wie Durchblutungsstörungen, koronare Herzkrankheit, Hirninfarkt und Herzinsuffizienz zu ver- mindern. Auch wenn die therapeutisch notwendigen Verände- rungen der Lebensweise — zum Beispiel Reduktion des Oberge- wichtes, salzarme Kost und Rauchverbot — für viele Patienten einen gewissen Druck bedeuten. Auch wenn die medikamen- töse Therapie durch subjektiv unangenehme Nebenwirkungen

bestimmter Antihypertonika eine zusätzliche Belastung mit sich bringen kann.

Dank des hochspezifischen Wirkmechanismus — Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE) — ist PRES weitgehend frei von subjektiven Nebenwirkungen. Vielen Hypertonikern kann daher trotz Therapie das Wohlbefinden erhalten bleiben.*

Eine Tatsache, die der Einnahmezuverlässigkeit und damit der Patientenführung dient.

Der ACE-Hemmer PRES:

Zusammensetzung:1 Tabl. PRES ' 5 mg ernfl. 5 mg, 1 Tabl. PRES 10 mg enth. 10 mg, 1 Tabl. PRES 20 mg enth. 20 mg Enalamilhydrogenmaleat. Anwendungsgebiete: Bluthochdruck, entweder allein oder in Kom- bination mit einem Diuretikum ; als Zusatzmedikation bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die nicht ausreichend auf Herzglykoside und/oder Ehrenke ansprechen. Gegenanzeigen: überempfindlichkeit gegen Enalaprilhydrogenrnaleat, beidseitige Nierenarterienstenose oder Nierenarterienstenose einer Einzel- niere, Nierenarterienstenose nach Nierentransplantation_ Schwangerschaft. Stillzeit, Kinder : primärer Hyperaldosteronismus. Bei Aortenstenose mit Vorsicht. Nutzen-Risiko-Abwägung bei Patienten mit gestor- ter Immunreaktion oder mit Kollagenkrankheiten. besonders bei eingeschränkter Nierenfunktion oder immunsuppressiver Therapie. Nebenwirkungen: Schwindel, Kopfschinerz, seltener Müdigkeit, Schwä- chegefühl. 0 rthostatische Hypotonie bei reninabhängigem schweren Hochdruck und Herzinsuffizienz. Selten Übelkeit. Diarrhoe. Exantheme, angioneurotisches Odem. Muskelkrampfe und Husten, in Einzelfallen vor- übergehende Geschmacksveränderungen. Veränderungen der Laborwerte von klinischem Belang traten sel- ten unter PRES auf. Geringfügige Senkungen von Hämoglobin, Hamatokrit sowie Erhöhungen der Leberen- zyme wurden beobachtet, ebenso in sehr seltenen Fallen eine Verminderung der Zahl der weißen Blutkörper- chen, Proteinurie und Hyperkaliane, besonders bei Nierenerkrankungen. Ein ursachlicher Zusammenhang mir der PRES-Therapie wurde nicht festgestellt

Dieckmann Arzneimittel GmbH, 4800 Bielefeld 1

Wechselwirkungen: Kombination mit anderen Antihypertonika kann blutdrucksenkende Wirkung von PRES verstärken, insbesondere Kombination mit Diuretika. Bei Gabe von Kehumsalzen oder kaliumsparen- den Diuretika sorgfältige Kontrolle des Patienten und der Kaliumspiegel, insbesondere hei gleichzeitig einge- schränkter Nierenfunktion. Bei Lithiumtherapie Kontrolle der Lithiumkonzentration. Eine gleichzeitige Ver- abreichung von Immunsuppressiva, Zytostatika oder systemeschen Konikoiden kann zu einer Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen führen. Kombinationsbehandlung mit Kalziumantagonisten wird der- zeit nicht empfohlen. Eine gleichzeitige Verabreichung von Schmerzmitteln oder nicht•steroidalen Antirheu- rnatika kann den blutdrucksenkenden Effekt von PRES vermindern. Bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe sind die Leukozytenzahlen im Blut zu kontrollieren_ Die Wirkung von Alkohol kann verstärkt werden. Dosierung:

PRES kann vor. mit und nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Leichte Hypertonie, renovaskulare Hypertonie, Patienten mit Diuretika-Vorbehandlung: initial 10 mg einmal taglich. Mittelschwere bis schwere Hypertonie: inmal 20 mg einmal täglich. Herzinsuffizienz: initial 10 mg 12o5 mg), Übliche Dosis liegt für alle Indikationen zwischen 10 bis 40 mg einmal taglich. Erhaltungsdosis richtet sich nach dem Ansprechen des Blutdrucks bzw. der Besserung der Herztätigkeit. Dosierung bei eingeschränkter Nieren- funktion reduzieren. s. ausführliche Gebrauchsinformation. Handelsformen und Preise: PRES 5 mg, 30 lN1)/50 lN2)/100 11\131 Tabletten DM 55,10/B6,20/161,45, Anstaltspackungen. PRES 10 eng: 30 (NL/50 1112)/100 IN31 Tabletten DM 63,10/99,00/186,15 ; Anstaltspackungen. PRES 20 mg, 30 (N11/5e 0121/

100 (N31 Tabletten DM 72,15/113,30/213,40, Anstaltspackungen. Stand 11/84

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

trem schwierig, da man ja keinem der möglichen Ver- ursacher auf die Füße tre- ten will. Der falsche Ansatz beider Autoren liegt darin, daß sie ihre herkömm- lichen Labormodelle auf den Großraum unserer Umwelt mit einer Vielzahl von bekannten und unbe- kannten Schadstoffen übertragen wollen. Häufig ist die Wirkungsweise von chemischen Stoffen und ihren Abbauprodukten und ihr Einfluß auf biologische Systeme nicht genug be- kannt. Die Herren Theore- tiker sollten von der Klinik lernen, aus einer Mehrzahl von ursächlichen Faktoren der Entstehung einer Krankheit den am wichtig- sten erscheinenden zu be- achten und zu beseitigen.

Die Herren mögen lernen, statistische und epidemio- logische Gegebenheiten besser zu erforschen und zu beachten. Bewegen wir uns in der Dimension un- serer bedrohten Umwelt (des Waldes, des Wassers, des Bodens), müssen wir schon aus Zeitgründen

Bezeichnend

Es ist doch bezeichnend, wie schnell das psychopa- thologische Etikett Hyste- rie auf diejenigen fällt, die unnachgiebig eine Reduk- tion des Schadstoffaussto- ßes bei den ja mittlerweile wohlbekannten Noxen, in Blick auf das Waldsterben, fordern. Denken und han- deln sie irrational? Aus Angst? ... Wenn bereits 1978 beim Hearing zur neuen TA-Luft Forstwis- senschaftler Art und Um- fang des Waldsterbens voraussagten, bis jetzt aber nichts geschehen ist, um selbst die Zunahme des Ausstoßes wesent- licher Schadstoffe zu ver- hindern, ist es dann Hyste- rie, dies hartnäckig zu for- dern? Was wissen die, die sich gerne nüchtern ab- wartend verhalten, von den

handeln; nicht blind und hektisch, sondern nach zwingenden Wahrschein- lichkeiten. Die Erfahrun- gen Japans, das durch sei- ne Industrie noch stärker geprüft ist als wir, sollten uns den Weg weisen.

Vogt stellt fest, daß Ökono- mie und Ökologie sich nicht gegenseitig auszu- schließen brauchen. Eine Binsenweisheit. Leider aber hat die freie Markt- wirtschaft bisher fast aus- nahmslos das Gegenteil davon praktiziert. Vogt wünscht sich wirtschaftlich arbeitende, die Umwelt weniger (wieviel denn ei- gentlich?) belastende Lö- sungen, wobei „sicherlich einige Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze verlieren".

Über ein Modell weniger belastender Lösungen wird sich der ein Bild ma- chen können, der die quä- lende Prozedur der TA Luft bzw. deren Änderung er- lebt hat....

Dr. med. Klaus Ciba Wakenitzstraße 6a 2400 Lübeck

Vorgängen im Wald? Die Ärzte müßten doch eigent- lich aus ihrem ureigensten Bereich wissen, was recht- zeitige Therapie und ihr Versäumnis bedeuten. Nur

— beim Menschen sind Ver- änderungen rascher mög- lich, im Ökosystem Wald muß weiter vorausblickend gedacht werden. Die Wald- schäden werden selbst oh- ne jeglichen Schadstoff- eintrag drastisch zuneh- men, muß man da nicht das an Schadstoffbegren- zung leisten, was möglich ist? ... Da wettert (Forth) schließlich gegen hub- raumkleine Wagen, über- sieht aber, daß Benzinver- brauch auch ein wesent- liches Kriterium des Schadstoffausstoßes dar- stellt.

Dr. med. Helmut Rießbeck Plückmannstraße 1 B 4570 Quakenbrück

702 (14) Heft 11 vom 13. März 1985 82. Jahrgang Ausgabe A Dieckmann Arzneimittel Bielefeld

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