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Archiv "Bankenhaftung: Zocker leben gefährlich" (23.02.2001)

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S C H L U S S P U N K T

[84] Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 8½½½½23. Februar 2001

M

it gefallenen Kursen müssen sich derzeit vie- le Aktionäre herum- plagen. Wer die Zeit hat, die Vermögensdellen auszusitzen, bei dem mögen die Nerven nicht gar so blank liegen, das Prinzip Hoffnung hilft einem ja ganz gut über die Runden.

Nun gibt es ja nicht wenige Anleger, die in massiven An- flügen investiver Schlauheit Aktien auf Kredit gekauft ha- ben, in der Hoffnung, die ganz schnelle Mark zu ma- chen. Die Geduld der Ban- ken währte in diesen Fällen allerdings auch nur kurz und endete oft genug in der so ge- nannten Zwangsliquidation, also dem Verkauf des Depots zu jedwedem Kurs. Pech ge- habt, Schulden bleiben.

Diese rüde Haltung seines Kreditinstituts mochte ein Koblenzer nun gar nicht hin- nehmen. Der Börsenfan kauf- te auf Kredit 5 000 Klöckner-

Aktien, und als das kursmä- ßig nicht gut ging, verlängerte die Bank einfach den Kredit nicht. Die Aktien wurden mit einem Verlust von 200 000 Mark verkauft. Der Kunde wurde daraufhin richtig böse und verklagte die Bank mit der kuriösen Begründung, sie hätte ihn, den ahnungslosen Aktiennichtkenner, auf das Kursrisiko hinweisen müssen, und zwar schon direkt bei der Kreditverhandlung. Da die Bank das aber unterlassen ha- be, müsse sie selbst für den Schaden aufkommen.

Dieser durchaus interes- santen Einlassung mochte das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz doch so nicht folgen und wies die Klage in Gänze

ab. Auch der Bundesgerichts- hof stellte klar, dass die Bank (jede Bank) zwar über die Ko- sten eines Kredits aufklären muss, keineswegs jedoch über das Risiko des Geschäfts, das der Kunde mit eben diesem Kredit finanzieren will.

In eine ähnliche Kerbe haut ein weiteres Urteil zur Ban- kenhaftung. Das Risiko massi- ver Verluste bei spekulativen Geschäften trägt grundsätzlich der Käufer, nicht jedoch die beauftragte Bank. Diese präzi- se Feststellung traf das OLG Oldenburg (Az.: 13 U 101/00), weil die Kundin einer Olden- burger Bank Philip Holz- mann-Aktien gekauft hatte.

Die Norddeutsche kaufte die Aktien unmittelbar an

den bekannten Kanzlerauf- tritt in den Medien, der Holz- mann-Konzern sei gerettet.

Die Anlegerin stieg darauf- hin zu Höchstkursen ein. Die Hausse hielt nur wenige Tage und bescherte der Oldenbur- gerin einen herben Verlust.

Den mochte sie nicht alleine tragen, die Bank habe sie schließlich nicht über das ho- he Risiko aufgeklärt.

Gutes Fazit in beiden Fäl- len: Frechheit siegt doch

nicht immer. ✮

Bankenhaftung

Zocker leben gefährlich

W

arum soll es bei ei- nem deutschen Ärzte- turnier grundlegend anders als im Deutschen Schachbund sein, wo nur vier Prozent der Mitglieder

weiblichen Geschlechts sind?

Selbst beim Rugby und Bo- xen ist der prozentuale Anteil der Frauen größer, nur auf Billard und Sportangeln ha- ben sie aus unerfindlichen

Gründen noch weniger Bock.

Warum ist Schach, bei dem es nicht auf rohe Kraft an- kommt, so wenig anziehend für Frauen?

Hören wir uns um!

„Frauen können nicht fünf Stunden still dasitzen“ oder, in poetischer Verkleidung,

„Nie wird flüchtiger Geist das Schachspiel dauernd ge- winnen. / Tieferen Denkens bedarf’s, um sich daran zu er- freuen: / Darum ist auch der Mann dem edlen Spiele ge- wogen. / Aber das tändelnde Weib schilt es Vergeudung der Zeit.“

Machohafte Sprüche voller Vorurteile? Mag sein, aber beide gehen auf Frauen zurück; Ersterer auf die fran- zösische Meisterin Chantal Chaude de Silans, der Zweite auf die österreichische Mei- sterin Paula Kalmar.

Sind Frauen auch im Schach dem Mann schlicht- weg biologisch unterlegen, wie es Garry Kasparow po- stuliert? Er meint, sogar beim Simultanspiel gegen die be- sten Frauen gewinnen zu können, versteigt sich aber nicht zum Ausspruch des ehe- maligen Weltmeisters Bobby Fischer: „Ich kann jeder Frau einen Springer vorgeben!“

Was Mihail Tal trocken kom- mentierte: „Fischer ist Fi- scher, aber ein Springer ist ein Springer!“

Und eine Frau ist eine Frau, kann man hinzufügen. Gerade das explizit so bezeichnete

„Experiment“ der drei Polgar- Schwestern aus Budapest zeigt, dass Mädchen bezie- hungsweise Frauen bei ent- sprechender Förderung von früh auf im Schach zu gleichen Leistungen wie Männer fähig

sind. Doch dann scheitern die allermeisten doch an der „Bio- logie“, wenn ihr Dasein nicht ausschließlich um Königsindi- sche Verteidigung und isolier- te Bauern kreist, sondern ins Familienleben einmünden will (so wie mittlerweile bei den Polgar-Schwestern).

Jetzt aber genug der Theo- rie, hinein ins pralle (Frauen-) Schachleben.

Sehen Sie, wie die junge Kollegin Dr. med. Tena Frank (mit „Weiß“ am Zug), die so- gar schon den (männlichen!) Skalp des lettischen Großmei- sters Gipslis am Gürtel hän- gen hat, bei der deutschen Da- men-Ländermannschaftsmei- sterschaft gegen A. Schweb- bach mit einem kräftigen Schlag gewann?

Lösung:

Haben Frauen kein Sitzfleisch?

DR. MED. HELMUT PFLEGER

Post Scriptum

Börsebius

Leserservice:

Börsebius-Telefonberatung

„rund ums Geld“

Wie an jedem 1. Samstag des Monats können Sie auch am 3.

März 2001 in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Reinhold Rombach) anrufen. Wäh- len Sie bitte die 02 21/35 15 87.

Die kostenlose Telefonberatung ist ein spezieller Service des Deut- schen Ärzteblattes für seine Leser.

Nach dem Springeropfer

1.

Scxd5! war Schwarz schon

verlo-

re n.

Na ch 1 ..

..

exd5 2.Sxd5 Df7

(noch schlimmer käme es

nach

2..

..

Dd8 3.Dxg7 mit den

ent-

setzlichen Drohungen Sf6+ und

Dxh8) und jetzt der

Springer-

gabel 3 .Sxc7+

war e s bald aus.

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