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Iseli, M., & Schweingruber, F. H. (1990). Baumalter als Ausdruck der Bestandesdynamik in Brachlandflächen. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen, 141(7), 581-593.

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Academic year: 2022

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Baumalter als Ausdruck der Bestandesdynamik in Brachlandflächen

Von Marco Iseli (Botanisches Institut der Unıversıtät Basel) mr- ısz 2.1-ssı.24; (4945) und Fritz I1. .Sch wemgruber Liiidg. Forschungsanstalt tür Wald, Schnee

und Landschaft, CH-8903 Birmensdorf)

Einleitung

Seit der Mensch sesshaft wurde, besteht eine Wechselwirkung zwischen

landwirtschaftlich genutzten Flächen und deren Wiederbewaldung. In aller Welt und bei allen Kulturen sind soziologische und ökonoınische Gründe für

Veränderungen massgebend. Im Lichte eines grösseren Zeitmassstabes, zum Beispiel vom Neolithikum bis heute, war Waldflächenwandel häufig und er- scheint im Rückblick abrupt. Gemessen an Menschenleben jedoch verlaufen vor allem die Wiederbewaldungsprozesse schleichend.

Die vorliegende Studie hat zwei Komponenten:

- diesen Prozess anhand einiger Flächen innerhalb eines in jüngerer Zeit von Brachland zu Wald gewordenen Gebietes nachzuvollziehen und

- zu zeigen, welchen Beitrag die Jahrringforschung zu dieser Frage leisten

kann.

Das Untersuchungsgebiet

Das enge Gebirgstal des Val di Peccia befindet sich auf der Alpensüdseite.

Es ist ein Seitental des Val Lavizzara (Maggiatal) im nördlichen Teil des Kan- tons Tessin in der Schweiz (Abbildung 1). Das engere Untersuchungsgebiet, die nahe Umgebung des von der bäuerlichen Bevölkerung verlassenen Weilers Veia, liegt auf 850 bis 1020 m ü. M. (Abbildung 2). Obwohl es nahe des Alpen- hauptkammes liegt, ist es jedoch klimatisch vom milden, insubrischen Klima beeinflusst. Charakteristisch sind die fast übers ganze Jahr verteilten hohen

Niederschläge, die hohe Sonnenscheindauer und die relativ milden Winter (Abbildung I). Das untersuchte Gebiet liegt im Laubholzgürtel. Dorninierend waren vor 50 Jahren Kastanien (Castanea sativa), Nussbäume (Juglans regia)

Schweiz. Z. Forstwes., 141 (1990) 7: 581-593 581

(2)

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Abbildung I. Topographische und klimatische Lage des Untersuchungsgebietes. Klimadiagramme nach Walther und Lieth 1963.

und Kirschbäume (Prunus avium). Heute sind es jedoch je nach Standort und Entwicklungsstufe vor allem Haseln (Coıylus avellana), Birken (ßetula perıdula) , Erlen (Alnus incana), Ulmen (Ulmus glabra), Ahorn (Acer pseudoplatanus),

Eschen (Fraxinus excelsior) und Linden (Tilia cordata). Überall im heutigen Wald sind Siedlungsspuren erkennbar. Terrassen, Steinwälle und Ruinen sind Zeugen einer ehemals dicht besiedelten und landwirtschaftlich genutzten Ge-

gend. Nach Signorelli 1972, zählte die Gemeinde Peccia 1683 889 Personen,

1920 dagegen waren es nur 209. Der Weiler Veia wurde zu Beginn des 20. Jahr- hunderts als Siedlungsplatz aufgegeben. In der Umgebung des Dorfes war der

Getreidebau verbreitet, und die Edelkastanie spielte wirtschaftlich eine zentrale Rolle (Käser 1932). Viehzucht und Graswirtschaft waren ebenfalls wichtige Er-

werbszweige. Die nachhaltigste ökonomische Umstrukturierung erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich bessere Erwerbsmöglichkeiten ausserhalb des Tales eröffneten und zugleich Transportmöglichkeiten geschaffen wurden. Die

traditionelle landwirtschaftliche Tätigkeit wurde sukzessive aufgegeben und damit begann die eigentlich neuzeitliche Wiederbewaldung des Gebietes.

582

(3)

Alle Untersuchungsflächen liegen in ehemals besiedelten oder landwirt- schaftlich genutzten Flächen (Abbildung 2):

- Terrasse: Steiler, südexponierter Hang mit Trockenmauern und einer perio-

disch wasserführenden Wasserrinne und einem Wirtschaftsgebäude (datiert

1756) mit einem eingestürzten Dach.

- Mulina: Umgebung einer zerfallenen Mühle nahe des Flusses.

- Sotto Veia A: Terrasse mit Trockenmauern und drei Ruinen von Heuställen

in der Talsohle.

- Sotto Veia B: Zerfallener Stall auf der ersten Flussterrasse.

- Sotto Veia C 2 Zerfallenes Gebäude über der ersten Flussterrasse.

- Morus: eine mit einer Trockenmauer eingefriedete Wiese mit Maulbeerbäu-

men, die früher beackert worden ist. Darauf steht eine Ruine.

- Potsoi: Eine Gruppe zerfallener Ställe am Nordhang nahe der Talsohle.

- Tecion: Drei Parzellen auf einer Geländerippe auf einer ehemals beweide- ten, heute bewaldeten Fläche.

- Monte dell'Orvi: Bewaldeter Weg nahe einer Siedlung.

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1:25 000, Blatt 1272, doppelte Vergrösserung. Die Flächen liegen beidseits der Peccia auf 840 bis 1020 m ü. M. (Reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes fir Landestopographie vom 27. März 1990.)

583

(4)

Methode

Von Bäumen in ehemals bewirtschafteten Flächen oder in Ruinen werden Bohrkerne mit dem Zuwachsbohrer entnormnen. Nachdem die Technik der Sichtbarmachung der Jahrringe erarbeitet worden ist (Iseli und Schweingruber 1989) ist es möglich, die Jahrringe auszuzählen, beziehungsweise das Alter der Bäume zu bestimmen. Rund 50 Proben bilden die Grundlage der Untersuchung.

Aufgrund der Baumarten- und Altersverteilung in den Untersuchungsflächen lässt sich die Dynamik der Wiederbewaldung rekonstruieren. Die Ergebnisse

werden mit Luftbildern aus den Jahren 1945 und 1986 verglichen.

Ergebnisse

Anhand von drei Beispielen sei die Dynamik der Wiederbewaldung einzel-

ner Parzellen dargestellt.

Potsoi: Verwaldung einer Siedlung innerhalb von 30 Jahren (Abbildungen 3 und 4). Auf der Schattenseite nahe des Bachübergangs liegt die Siedlung Potsoi,

von welcher wir die Stallgruppe untersucht haben. Die Dächer zweier Ställe sind heute eingestürzt, zwei im Zerfall begriffen und eines ist noch dicht. 1945, das zeigt das Luftbild (Abbildung 3) war das Dach eines Gebäudes bereits einge- stürzt. Damals wuchsen auf dem Siedlungsareal nur wenige Bäume, heute ist das Gebiet vollständig bewaldet. Wie Abbildung 4 zeigt, ist das Gebiet zu einem

Ahorn-Eschenwald mit Haseln, Nussbäumen und Kastanien geworden. Von den 1945 auf dem Luftbild erkennbaren Bäumen existiert nur noch derjenige beim grossen Stall. Bis 1955 keimten wenige Bäume auf Mauern und auf dem Weg zwischen den zwei heute verfallenen Häusern. Vermutlich kurz vor 1955 wurden die grösseren Bäume gefällt, denn danach kamen in ihrem Kronenbe-

reich Jungpflanzen hoch (Abbildung 4b, unten rechts). Auf der übrigen Fläche begann die Bewaldung erst ab 1960. Zu dieser Zeit wurde der grösste Stall ver-

mutlich noch benutzt, denn die beiden älteren, grossen Eschen zeigen eine ab- rupte Zuwachsreduktion, die auf ein Zurückschneiden der Krone hindeutet.

1965 brach die grosse Esche beim grossen Stall ab. Ab Beginn der 60er Jahre

kamen im Gebäudeareal vermehrt Baurnkeimlinge auf - die Ställe wurden folg-

lich nicht oder nur noch sporadisch gebraucht. Erst gegen Ende der 60er Jahre begann die Verwaldung auf den umliegenden Kulturllächen.

Sotto Veia A: Verwaldung einer alten Ruine (Abbildung 5, Abbildung 6). In

der Talsohle, am leicht geneigten Sonnenhang, befindet sich eine Hausruine, in

welcher, aufgrund der Informationen auf dem Luftbild von 1945, bereits Bäume wuchsen. Die Ruine steht in einer heute zuwachsenden Waldlichtung.

Das Haus, vermutlich ein Heustall, ist schon vor 1900 nicht mehr genutzt

worden, denn die ältesten Eschen im Ruinengrundriss keimten vor der Jahr-

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Fraxinus exce/sior Alnus íncana Juglans regia

Castanea sativa Acer pseudoplatanus Betula pendula Prunus avium

Ti/ia cordata Corylus ave//ana Sorbus aria Morus alba U/mus glabra Salix sp.

Rhamnus frangula

Keimungsjahr

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60-64

55-59

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Nussbaum Edel kastanie Bergahorn Hängebirke Süsskirsche Wirıterlinde

Hasel

Mehlbeerbaum

Weisser Maulbeerbaum Bergulme

Weide Faulbaum

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hundertwende und die drei grossen Kastanien, deren Strünke noch heute beste- hen, wurden bereits vor 1945 gefällt. Die alten Eschen und der Nussbaum in

der Ruine sind um 1912 geschneitelt worden; das belegen die abrupten Zu- wachsreduktionen. Weitere Bäume kamen sukzessive bis etwa 1965 auf.

Ausserhalb der Ruine kamen auf einem Schutthaufen ab 1945 Eschen hoch.

Erst ab 1955 haben sich Bäume ausserhalb der Mauersteine auf die Wiese aus- gebreitet. Zu diesem Zeitpunkt hörte die direkte Nutzung in unmittelbarer Um- gebung der Ruine auf. Die nahegelegene Wiese östlich der Ruine kommt erst heute ins Brachlandstadium.

Tecion Alto: Verwaldung einer ehemaligen Mähwiese (Abbildung 7 und Ab- bildung 8). Aufgrund des Luftbildes wurde die Wiese 1945 noch intensiv ge-

nutzt. Entlang des unteren Weges und mitten in der Fläche stehen grössere

Bäume. 1986 ist die Fläche schon so stark verwaldet, dass keine Geländestruktu- 587

(8)

Abbildung 5. Ruine eines Stalles (Sotto Veia A), dessen Dach bereits vor mehr als 100 Jahren ein- stürzte. Die ältesten Bäume keimten vor 1890.

ren mehr erkennbar sind. Die Parzelle ist vor allem von Erlen bestockt (Abbil-

dung 8a). Die im Luftbild von 1945 vorhandenen Bäume sind heute teilweise abgestorben. In den 40er Jahren kamen einige Erlen und Haseln entlang der Mauem am Rande der Nutzungsfläche hoch. Die obere Teilfläche der Terrasse

wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben: die ältesten Erlen kamen

zu Beginn der 50er Jahre auf. Der Bewaldungsvorgang setzte sich danach inten-

siv fort und war zu Beginn der 60er Jahre praktisch abgeschlossen. Der untere Teil der Terrasse blieb bis heute fast waldfrei. Sie dürfte jedoch ab 1961 auch nicht mehr gemäht worden sein, denn eine Erle stockt seit dieser Zeit mitten in

der Fläche. Der dichte Adlerfarn- und Grasbewuchs scheint hier das Keimen von Bäumen zu behindern.

Folgerungen

Aus der Analyse von elf ausgewählten Beispielen verbrachter und anschlies-

send verwaldeter Flächen geht deutlich hervor, dass Wiederbewaldungsvor-

gänge von Kulturlandschaften mit dendrochronologischen Methoden ınit gros-

ser Genauigkeit nachgezeichnet werden können. Die Methode ist vor allem für

Gebiete mit fehlenden weiteren Quellen (alte Fotos, Luftbilder, Karten, schrift- 588

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Abbildung 9. Häufigkeitsdiagramme der Baumalter in den verschiedenen Untersuchungsflächen.

Jeder Komplex hat seine eigene Wieclerbewaldungsgeschichte; kurzzeitig und rasch, zum Beispiel bei Potsoi, kontinuierlich, zum Beispiel bei Sotto Veia C. Häufungen zeigen sich praktisch in allen

Komplexen nach dem Zweiten Weltkrieg.

592

(13)

liche Quellen) von Bedeutung. Entsprechenden vegetationskundlichen Studien

wird mit der Altersbestimmung der Bäume eine historische Dimension gegeben.

Die Studie zeigt jedoch deutlich, dass sichere historische Abläufe nur dann re-

konstruiert werden können, wenn ein umfangreiches Material in Beziehung zu noch erkennbaren Siedlungsstrukturen gesetzt wird. Die Wiederbewaldung be- legt den mosaikartigen Vorgang; in unserem Falle dauerte er über 100 Jahre. Im

einzelnen sind die Gründe der Brachlegung wohl kaum nachzuvollziehen, ge-

samthaft gesehen hat jedoch der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg die intensive Wiederbewaldung ausgelöst (Abbildung 9). Die Wieder- bewaldung setzt meistens im Schutze von Ruinen, Mäuerchen und Schutt- haufen ein und breitet sich von dort auf Kulturflächen aus. Der Totalaufgabe geht meistens eine Phase der Extensivíerung und der Vernachlässigung voraus.

Wenn beispielsweise von Getreidebau auf Weidland umgestellt wird, zeigt sich dies durch das Auflwmmen von Bäumen in Gebäuden, die nicht mehr ge-

braucht werden (Ökonomiegebäude). Diese Vorgänge können sich über viele Jahre hinziehen (siehe Beispiel Sotto Veia A). Wenn einmal die Bewaldung ein-

gesetzt hat, vollzieht sich der Wechsel sehr rasch: Sobald sich Laub auf Dächern

zersetzt und Wasser ins tragende Gebälk dringt, beginnt der Zerfallsprozess; die schweren Steindächer stürzen ein. Es dauert danach nur wenige Jahre bis in

dem feucht-warmen Klima ein ganzer Siedlungskomplex eingewachsen ist (ver- gleiche Beispiel Potsoi). Noch rascher erfolgt die Wiederbewaldung von Acker- und Weideflächen. Innerhalb von weniger als 10 Jahren ist der Bewaldungspro- zess vollzogen.

Résumé

Uâge de l'arbre, une expression de la tlynamique du peuplement dans les terres en friches

Tout an cours du 20e siècle, un processus de reboisement d”espaces agricoles s'est dé- roulé dans des peuplements de feuillus situés dans l'arrière-vallée de la Maggia, au sud des Alpes.

Plusieurs centaines de carottes, prélevées sur les arbres de cette région, nous permet- tent d`observer ce phénomène. Après avoir déterrniné les âges et la composition des es- sences du peupleınent, et interprété des photos aériennes, nous avons pu reconstituer la transformation du paysage due à la dynamique de Péconomie.

Literatur

Iseli, M., Schweingruber, F. H., 1989: Sichtbarmachen von Jahrringen für dendrochronologische Untersuchungen. Dendrochronologia 7, im Druck.

Käser, H., 1932: Die Kastanienkultur und ihre Terminologie in Oberitalien und der Südschweiz.

Sauerländer, Aarau, 176 Seiten.

Signorelli, M., 1972: Storia della Valle Maggia. Tipographia Stazione, Locarno, 496 Seiten.

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