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12. Sächsisches Seniorentreffen

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Verschiedenes

Ärzteblatt Sachsen 3 / 2008 115

12. Sächsisches Seniorentreffen

Im September und Oktober fanden die Seniorenausfahrten der Säch- sischen Landesärztekammer statt.

2007 konn te bereits auf eine 12-jäh- rige Tradition zurückgeblickt werden.

Ziel des diesjährigen Treffens waren die Stadt Gör litz und das Kloster St.

Marienthal. Ca. 800 Senioren nah- men die Gelegenheit wahr, die Stadt an der Neiße zu besuchen. Leider konnte nur der letzte Durchgang die liebliche Lausitzer Landschaft und die schöne Laubfärbung bei Sonnen- schein sehen. Vor mittags- und Nach- mittagsprogramm sowie die Bekösti- gung in Görlitzer „Szenerestaurants“

waren von Görlitz-Tourist minutiös geplant und vorbereitet. Die Stadt- führer begrüßten die angereisten Gäste bereits in ihren Bussen und begleiteten sie während des ganzen Tages.

Die Stadtführungen begannen am Denkmal des ersten Görlitzer Ober- bür germeisters Gottlob Ludwig De - mi ani, der mit seinem Wirken das

„neue Görlitz“ im 19. Jahrhundert ent schei dend geprägt hat, um sich dann am „Dicken Turm“ und dem Schwibbogen neben der Dreifaltig- keitskirche dem historisch interessan- ten alten Görlitz zuzuwenden. Die Entstehung der Stadt vor ca. 900 Jahren an der Via Regia fand ebenso Erwähnung wie Eckpunkte der wech- selvollen Ge schichte der vergange- nen Jahrhunderte. Mit Fleiß und Geschick entfalteten die Görlitzer Bürger eine rege Handelstätigkeit und pflegten selbst die Handwerks- künste, zum Beispiel die Tuchmache- rei oder die Bierbraue rei. Fast in jedem Haus sei diese da mals betrie- ben worden. Auf dem Weg zum Untermarkt kann der Besucher in die engen Zunftgassen mit liebevoll res- taurierten Häusern blicken. Görlitz brachte es zu Wohlstand. Der wiede- rum weckte Begehrlichkeiten. Die Stadt musste sich mit Wehranlagen schützen. Der Kaisertrutz und einige der Türme sind bis heute er haltene Zeichen dieser Notwendigkeit. Auch musste man sich der Raub ritter

erwehren. Deshalb schlossen sich 1346 die Städte Görlitz, Bautzen,

Löbau, Lauban, Kamenz und Zit tau zum Sechsstädtebund zusammen.

Den Wappen der Städte begegnet der Be sucher an verschiedenen Orten. Gör litz blieb nicht von Krie- gen verschont. Hart traf es die Gör- litzer im 30-jährigen Krieg. Aber auch die Feld züge von Friedrich dem II. und Napoleon hinterließen ihre Spuren. Der ge führte Besucher er - fährt, in welchen Häusern zum Bei- spiel der russische Zar, der „Alte Fritz“

oder Napoleon genächtigt haben.

Kämpfe zwischen den Stadtrat beherrschenden Patrizierfamilien und den Handwerkszünften gehören im Mittelalter ebenfalls zur Stadtge- schichte. Zeugnis davon legen bis heute die um sieben Minuten vorge- stellte Turmuhr der Dreifaltigkeitskir- che ab, die zur Aufdeckung einer Verschwörung verhalf oder die Verrä- tergasse, in der an einem Hausein- gang die Aufschrift „D.V.R.T.“ – der

verräterischen Rotte Tür – zu finden St. Peter und Paul, Görlitz

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ist. Besonders beeindruckt waren die Besucher von den restaurierten Patri- zierhäusern mit ihren prächtigen Fas- saden und Eingangsportalen. Der Betrachter stellt be wun dernd fest, wie gut sich die Renaissance mit dem Barock des frühen 18. Jahrhunderts verträgt. Rund 500 Baudenkmäler gibt es in der Gör litzer Altstadt. Aus dem Ensemble des Altstadtkernes treten die vom böhmischen Baumeis- ter Wendel Roskopf geschaffenen Bauwerke – der Schönhof und die Verkündigungskanzel der Rathaus- treppe – hervor. Es gibt liebenswür- dige Hinweise zu den Le bens ge- wohnheiten in früheren Jahrhunder- ten. So ermöglichten „Tratschecken“

an den Hauseingängen den Bewoh- nern sitzend einen Schwatz mit Stra- ßenpassanten zu machen. Auch ein Flüsterbogen verleitet zum Auspro- bie ren. Hinter den Häusern laden be - grünte Innenhöfe mit kleinen Gast- stätten zum Verweilen ein.

Die Stadtführung am Vormittag en de- te mit einem Orgelspiel in der Kirche St. Peter und Paul. Der Organist der Kirche gab Erläuterungen zur Ge - schich te der Kirche und natürlich zur Sonnenorgel. Sie war 1703 vom be - reits greisen berühmten Orgelbauer Eugenio Casparini geschaffen wor- den und seit 1991 in mehreren Etap- pen restau riert worden. Die ausge- wählten sechs Orgelmusikstücke demonstrierten die Klangvielfalt der Görlitzer Sonnenorgel in wundervol- ler Weise und rundeten den Vormit- tag ab.

Nach einer Stärkung (es gab „Schle- sisches Himmelreich“) verlief das Nach mittagsprogramm in zwei ge - trenn ten Teilen.

Die Dresdener Senioren, die das Klos- ter St. Marienthal bereits kannten, er kun deten das Nikolaiviertel in Gör- litz, den alten Friedhof mit dem Grab von Jacob Boehme und das vom Görlitzer Bürgermeister Georg Emmerich in Auf trag gegebene und ca. 1489 vollendeten Heilige Grab, das eine Nachbil dung der histori- schen Stätten von Je rusalem darstellt.

Das Kaffeetrinken im „Dreibeinigen Hund“ be schloss das Programm.

Die Chemnitzer und Leipziger Senio- ren setzten die Führung in ihren Bus- sen fort. Die Stadtführer gaben Er - läu terungen zu besonderen Sehens- würdigkeiten im „neuen Görlitz“, zum Bei spiel der „Muschelminna“

am Postplatz (einem 1887 errichte- ten Zierbrunnen). Vorbei am in Flu- tung be findlichen Berzdorfer See, einem ehemaligen Braunkohletage- bau, ging die Fahrt zum Kloster St.

Marienthal. In einem lebendigen und anrührenden Vortag hörten die Gäste die Geschichte des Klosters, Ausführungen zum strengen, von der Außenwelt abgeschlossenen durch Gebet und Arbeit geprägten Leben der Nonnen und über die Öffnung des Klosters in der Neuzeit als Ort der Stille und Besinnung für Men - schen, die Erholung an Leib und Seele suchen unterstützt durch das 1992 errichtete Internationale Bege- gnungs zentrum. Gegründet wurde das Kloster 1234 durch Kunigundis von Böhmen als Sühnestiftung für einen Mord in der Familie. Der Grundbesitz wur de den Nonnen des Zisterzienserordens geschenkt. Im Mittelalter wurde das Kloster zwei- mal zerstört. 1945 verhin derte eine mutige Äbtissin die Sprengung des Klosters, indem sie sich dem Räu- mungsbefehl der SS widersetzte. Auf den Vortrag folgte eine Besichtigung der öffentlich zugängigen Klos ter- teile. Ein Kaffeetrinken in der histori- schen Klosterschänke beendete das Programm.

Auch diesmal gab es die schönen kollegialen Kontakte und Gespräche über die gemeinsame Vergangenheit, das Leben im Ruhestand und Pläne für die nächste Zeit. Leider waren die Begegnungen zwischen den Dresde- ner, Chemnitzer und Leipziger Kolle- gen nach Aufteilung in die Stadtfüh- rungen nur kurz möglich. Das wird im nächsten Jahr wieder besser mög- lich sein.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle- gen, nachfolgend möchte sich der Se niorenausschuss in eigener Sache zu Wort melden. Der Ausschuss hat sich nach der Wahl neu konstituiert.

Lang jährige Mitglieder haben den Ausschuss verlassen. Wir danken Verschiedenes

116 Ärzteblatt Sachsen 3 / 2008

Herrn Kol le gen Knoblauch für sein großes Engagement und die tatkräf- tige Unterstützung der Ausschussar- beit. Zugleich wünschen wir ihm eine kreative Zeit für seine schriftstelleri- sche Tätigkeit. Jüngere Kollegen sind dazugestoßen und stärken den Aus- schuss mit neuen Ideen. Ein zentrales Anliegen der bisherigen Ausschuss- arbeit war die Or ga nisation der jähr- lichen Seniorenausfahrten. Oben haben wir von der 12. berichtet.

Vielleicht haben Sie im „Ärzteblatt Sachsen“, Heft 6/2007, den Bericht über die Altersstruktur der Kam mer- mitglieder zur Kenntnis genommen.

Danach wird sich die Zahl der ärztli- chen Senioren in der laufenden Legislaturperiode noch einmal deut- lich erhöhen. Der Ausschuss hat in der Vergangenheit immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, um diese Kreis kammer-übergreifenden Treffen so vielen Kollegen wie mög- lich zugängig zu halten und zugleich den Kontakt zur Landeskammer zu pflegen. Gegenwärtig werden die Ausfahrten in vier Durchgängen zu je 200 Personen durchgeführt. Der Einladungsmo dus wurde alternierend auf einen Zwei jahresrhythmus ge - streckt. Trotzdem stößt die bisherige Verfahrensweise mit den avisierten weiteren Zu gängen an Ihre Grenzen.

Besonders problematisch ist dabei, dass die or ganisatorische Arbeit auf den Schultern der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der drei Bezirksstel- len liegt und Kollegen in mehr länd- lichen Ge bieten des Freistaates teil- weise keinen Zugang zu den Veran- staltungen haben. Auf der Suche nach Lösungswegen wurde nun in Erwägung ge zogen, einen Reisever- anstalter mit der Ausführung zu beauftragen (die inhaltliche Ausge- staltung wird beim Ausschuss Senio- ren verbleiben). Konsequenz dieses Weges könnten Erhöhungen der Teil- nahmegebühren sein. Mögliche Vari- anten werden sorgfältig erwogen.

Sobald tragfähige Vorschläge vorlie- gen, wird Sie der Ausschuss in geeig- neter Weise informieren oder das Gespräch mit Ihnen su chen.

Dr. med. Ute Göbel Rosentalgasse 19 04105 Leipzig

Referenzen

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