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Räumliche Auswirkungen internationaler Migration Positionen des ARL-Arbeitskreises

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Academic year: 2022

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(1)

Räumliche Auswirkungen internationaler Migration

Positionen des ARL-Arbeitskreises

Prof. Dr. Paul Gans

Lehrstuhl für Wirtschaftgeographie

Abt. Volkswirtschaftslehre, Universität Mannheim 68131 Mannheim

paulgans@uni-mannheim.de ARL-Kongress 2015

Migration, Integration:

Herausforderungen für die räumliche Planung

(2)

Ende 2009: AK „Räumliche Auswirkungen internationaler Migration“

Ziel: Thema „Internationale Migration“ in seinen gesell- schaftlichen und räumlichen Zusammenhängen darstellen

seitdem ein zunehmend bedeutsames gesellschaftspoli- tisches Thema

bis Anfang der 1980er Jahre: Zuwanderung notwendig, Integration problematisch

Einführung

(3)

Teil 1

Wandel der Formen von Migration zunehmende Diversität

komplexer werdende räumliche Verteilung der Migranten

Teile 2

Herausforderungen:

Segregation und Integration

Gliederung

(4)

Internationale Migration ist in zunehmendem Maße durch Transnationalität geprägt.

Unidirektionale Ortswechsel verlieren, multidirektionale Ortswechsel gewinnen an Bedeutung.

Multilokalität wirkt sich jedoch auf die Einbindung des Einzelnen in die Optionen verschiedener gesellschaftli- cher Kontexte aus.

Wandel der Formen von Migration

(5)

Zunehmende Diversität der Migranten

Die Struktur der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist nach demographischen, sozioökonomischen und kultu- rellen Merkmalen vielfältiger geworden.

„Ausländerstatus“ wie „Migrationshintergrund“ sind nicht homogene Kategorien hinsichtlich Herkunft, sozialer

Lage, Religion, Aufenthaltsstatus oder Lebensführung der Migranten.

(6)

komplexer werdende räumliche Verteilung

Verteilung von Italienern und Türken (2010)

Quelle: Gans/Schlömer 2014

(7)

Quelle: Gans/Schlömer 2014

Verteilung von Japanern und

Kasachen (2010)

komplexer werdende räumliche Verteilung

(8)

Zur Erklärung der räumlichen Verteilung von Ausländern - spielen Lohnniveaus oder Arbeitsmarktsituationen seit

dem Anwerbestopp 1973 eine zunehmend untergeord- nete Rolle,

- festigen Migrantennetzwerke räumliche Muster der Wohnstandorte von Migrantengruppen und

- führen staatlich gelenkte Wohnortzuweisungen zu einer dispersen Verteilung.

komplexer werdende räumliche Verteilung

(9)

komplexer werdende räumliche Verteilung

Quelle: Fina/Schmitz-Veltin/Siedentop 2014

0,20 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 1,00

1975 1980Südeuropa 1985 1990 1995 Türkei2000 2005 2010

Ex-Jugoslawien Osteuropa / ehem. Sowjetunion

China und Indien Sonstige

Veränderung des Dissimilaritätsindex für Einwohner mit ausgewählter Staatsangehörigkeit in Stuttgart

(1975-2011)

(10)

komplexer werdende räumliche Verteilung

Quelle: Fina/Schmitz-Veltin/Siedentop 2014

Dynamik (1975-2011) und aktuelle Ausprägung (2011) des Lokationsquotienten für Einwohner aus der Türkei

(11)

komplexer werdende räumliche Verteilung

Quelle: Fina/Schmitz-Veltin/Siedentop 2014

Dynamik (1975-2011) und aktuelle Ausprägung (2011) des Lokationsquotienten für Einwohner aus Osteuropa

(12)

Ungleiche Verteilungen der Wohnstandorte oder Segrega- tion sozialer Gruppen wird auf vier Bündel von Ursachen zurückgeführt:

- die soziale Ungleichheit in der Wohnbevölkerung;

- die Ungleichheit der städtischen Teilgebiete;

- die Zuweisungsprozesse sozialer Gruppen zu Woh- nungsmarktsegmenten;

- das Interesse am Zusammenleben „Gleicher“.

Segregation

(13)

Ein hoher Wert des Segregationsindex weist nicht not- wendigerweise auf ein soziales Problem hin.

Analysen zur Segregation bzw. zur räumlichen Konzentra- tion sollten mit Hilfe multidimensional definierter Indika- toren oder Typologien erfolgen.

Kommunen benötigen ein sozialräumliches Monitoring auf Quartiersebene, um soziale Missstände aufzudecken und möglichst zielgenaue Interventionen einzuleiten.

Segregation

(14)

Städtische Teilräume haben in Abhängigkeit von ihrer

Lage im Stadtgebiet, vom sozialen Status, von der Größe oder Zusammensetzung der privaten Haushalte, von den Infrastrukturen und Erreichbarkeiten unterschiedliche

Funktionen inne.

Segregation

(15)

Integration

Integration ist eine Herausforderung auf lokaler Ebene:

- gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen;

- Befriedigung individueller Bedürfnisse wie die Einbin- dung in soziale Netze;

- unterschiedliche Herausforderung für die Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund.

(16)

Wohnquartier

Eine hohe Konzentration von Menschen mit Migrations- hintergrund in einem Quartier erschwere die Integration in die Aufnahmegesellschaft und sei daher zu verhindern.

Eine Wohnungspolitik, die zur Herstellung „sozial ausge- wogener Bewohnerstrukturen“ auf Quotierungen und Obergrenzen von Migrantenhaushalten setzt, verschließt die Augen vor strukturellen Gründen für Ungleichvertei- lungen im städtischen Raum.

(17)

Wohnquartier

Diese durch Migration geprägten Quartiere erbringen z.

B. als Durchgangsstation für Migrantinnen und Migranten

„Integrationsleistungen“.

Ein Instrument wäre die Förderung der Wohneigentums- bildung, da sie baulich-räumlich wie auch symbolisch ein stabilisierendes Element für Haushalte wie Quartiersent- wicklung darstellt.

Bauliche Aufwertungs- und soziale Stabilisierungsmaß-

nahmen sollten durch positiv wirkende Imagekampagnen begleitet werden.

(18)

Eine Vielzahl von Städten entwickelt Diversitätskonzepte zur Intensivierung interkultureller Beziehungen.

„Integrationskonzepte“ von Städten sind heute vor die Aufgabe gestellt, einerseits die Gemeinsamkeit von

sozialen Problemlagen der Bevölkerung zu betonen und andererseits die Normalität von Konflikten nicht auszu- blenden.

Integration

(19)

Die Begründung für Zuwanderung nach Deutschland hat sich geändert:

- quantitativer Zuwachs als Folge des Bevölkerungs- rückgangs;

- qualitativer Zuwachs als Folge fehlender Fachkräfte.

Schluss

(20)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Thank you for your attention!

¡Muchas gracias por su atención!

Je vous remerci de votre attention!

Tante grazie per vostra attenzione!

Prof. Dr. Paul Gans

Lehrstuhl für Wirtschaftgeographie

Abt. Volkswirtschaftslehre, Universität Mannheim 68131 Mannheim

Tel.: 0621/181-1958, -1963

E-mail: paulgans@uni-mannheim.de

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