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Gendergerechte Sprache in der Praxis Sprache macht (un-)sichtbar. Impulsvortrag Saarbrücken,

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Gendergerechte Sprache in der Praxis

Sprache macht (un-)sichtbar

Impulsvortrag

Saarbrücken, 21.09.20

(2)

Tinka Beller

Gleichstellungsbeauftragte Stadt Kappeln & Amt Kappeln Land

Arbeits- und Wirtschaftsrecht (B.A.) und Human Resource Management (M.A), Schwerpunkt Gender Diversity.

Autorin

- “30 Minuten gendergerechte Sprache“

- „Im Tandem zum Erfolg“(zusammen mit G. Hoffmeister- - Schönfelder)

- „30 Minuten Mentoring“(zusammen mit G. Hoffmeister- Schönfelder)

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Der Stand der Dinge:

Das generische Maskulinum

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 3

Der Stand der Dinge:

Das generische Maskulinum

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 3

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Das generische Maskulinum

Das generische Maskulinum SOLL bedeuten, dass:

ALLE Personen sich angesprochen fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht

Klar ist, dass z.B. ein Lehrer eine Person ist, die lehrt – egal ob Mann, Frau oder nicht binär

Bezeichnungen von Berufsgruppen nicht

geschlechtsspezifisch zu verstehen sind, also es nicht nur Männer gibt, die Piloten, Polizisten oder Ärzte sind

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Gute Gründe nicht zu gendern!

Es gibt viele Menschen, die so denken wie Sie:

20.100.000 Einträge zum Thema:

„Gegen Gender!“

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 5

Argumente sind u.a.:

Es besteht kein Zusammenhang zwischen Genus & Sexus

Konsequent gendern ist nahezu unmöglich

Es sind doch alle mitgemeint

Sprache ändert nichts

Emanzipierte Frauen lehnen gendern ab

Texte werden lang und unleserlich

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„Es sind doch alle mitgemeint“

Der Praxistest

Sitzen zwei Homosexuelle im Flugzeug.

„Bestimmt haben jetzt alle an zwei Männer gedacht!“ sagt die Eine.

„Und, an zwei Passagiere!“ ergänzt die Co-Pilotin

(7)

„Sprache ändert nichts“

Stellenanzeigen, die im generischen Maskulinum verfasst sind, dazu führen, dass Männer für geeigneter gehalten werden...

„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ oder „Die Polizei. Dein Freund und Helfer.“ zu männlichen Bildern führen

Kinder durch Stereotype beeinflusst werden

Wahlberechtigt sind alle Schweizer, die das 20. Lebensjahr vollendet haben“ bedeutet, dass bis 1971 nur Schweizer wählen durften...

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 7

(8)

Emanzipierte Frauen lehnen

gendern ab!

(9)

Texte werden lang und unleserlich

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis Quelle: Torte der Wahrheit

(10)

Sprache und Geschlecht: It´s a mans world...

Sprache & Gesellschaft stehen in einem engen, reziproken Verhältnis zueinander

„Male first prinzip“ – auch bei Tieren („Männchen“ vor „Weibchen“)

Tradierte Rollenbilder („Mutter & Kind“)

Wörterbücher sind genderblind (z.B. „abbrausen“)

Suchmaschinen benachteiligen Frauen

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Das generische Maskulinum

Das generische Maskulinum bedeutet also tatsächlich, dass:

Frauen (und Menschen, die sich nicht als Mann oder Frau identifizieren) “mitgemeint” sein sollen

nicht zielgruppenspezifisch kommuniziert wird (es sei denn, Sie möchten nur Männer ansprechen…)

99 Sänger und 1 Sängerin umgangsprachlich “100 Sänger” sind, genauso wie

99 Sängerinnen und 1 Sänger…

Und, dass Frauen (und Personen der dritten Option) ”unsichtbar” sind

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 11

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Die Alternativen:

Das generische Femininum

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21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 13

Neutrale Formulierungen

(14)

...oder „Innen“:

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Sprache und Geschlecht: It´s a mans world...

2018 gab es in den 160 deutschen börsendotierten Unternehmen insgesamt 46 Frauen.

Es gab 49 Männer, die “Michael“ oder „Thomas“ heißen

D.h. mehr „Michaels & Thomas“ als Frauen insgesamt

93% der Vorstände sind männlich, weiß & westdeutsch

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 15

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Sprache und Geschlecht: It´s a mans world...

2018 Klage durch Marlies Krämer

Statt „Kunde“ oder “Kontoinhaber“ = „Kundin“ bzw. „Kontoinhaberin“

Ablehnung der Revision: Keine Benachteiligung wg. ihres Geschlechts

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Sprache und Geschlecht: It´s a mans world...

2018 gab es 24.000 Hebammen in Deutschland

Je nach Quelle waren 6 bzw. 9 davon männlich

Für sie wurde der Begriff „Entbindungspfleger“ eingeführt

2019 Erneute Umbenennung, aktueller Stand:

„Hebamme m/w“

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 17

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Sprache und Geschlecht: It´s a mans world... noch!

Neue Konzepte (z.B. Frauen in Vorständen)

Neue Benennungsbedarfe

Neue Worte (“Vorständin“)

Herausforderungen inklusive: Zimmerfrau,

Bürger*innenmeister*in Baufrau, Baudame oder Bauherrin?

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Sprache und Geschlecht:

Selbst bei Namen dominieren Männer...

21.09.20 Gendersensible Sprache in der Praxis 19

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Und bei Autos sowieso...

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Veränderung von Sprache:

Sprache ist nicht statisch!

Die Gründe für die Veränderung können unterschiedlich sein

-

“Fräulein”, “Wilde Ehe” oder “N*kuss”

-

”Muttersprache” wird zunehmend durch “Erstsprache” ersetzt

-

“Ausländer” = Personen mit Migrationshintergrund

-

“Googlen”, “Tindern”, ”Coffe to go”

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Geschlecht & Stereotype:

Klare Rollenverteilung

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Es kann schwierig werden...

21.09.20 Gendersensible Sprache in der Praxis 23

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Und manchmal auch seltsam...

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So funktioniert gendergerechte Sprache!

Durch die Vermeidung des generischen Maskulinums

Durch Sternchen, neutrale Formulierungen oder Ansprachen

Durch neue Begrifflichkeiten – Sprache ist lebendig

Durch Sensibilität, Freude und viel Übung!

Durch zielgruppenspezifische Ansprachen

Durch immer wieder ausprobieren...

21.09.20 Gendersensible Sprache in der Praxis 25

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Der kleine Unterschied...

(27)

Die Welt gendert sich!

»Gendern Sie mit! Und haben Spaß dabei!

Tinka Beller

21.09.20 Gendergerechte Sprache in der Praxis 27

Referenzen

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