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Eisiges Gefühl

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80 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2012 | www.pta-aktuell.de

Unangenehme Begleiterscheinungen des Winters – bei klirrender Kälte frieren viele Personen schnell an den Zehen. Gerade

Frauen

sind davon betroffen. Doch woran liegt das eigentlich?

N

ässe, enge Schuhe, zu dünne Strümpfe und frostige Temperaturen lassen unsere Füße aus- kühlen. Das weibliche Geschlecht leidet häufiger unter Eiszehen als Männer und das nicht nur in der kal- ten Jahreszeit. Oft tragen sie sogar im Sommer dicke Socken im Bett, weil

sonst das Einschlafen unmöglich er- scheint. Denkbar für das vermehrte Schlottern sind unter anderem ana- tomische Gründe: Sie besitzen weni- ger Muskulatur und Körpermasse.

Folglich ist ihre Wärmeproduktion geringer. Sinken im Winter die Tem- peraturen, wird das Frösteln zum Leid- wesen der Frauen noch schlimmer.

Zusätzlich zum starken Bibbern krib- beln und schmerzen die Füße häufig.

Nicht berücksichtigt Kälte macht sich zunächst an den äußeren Glied- maßen bemerkbar. Um die Organe und das Gehirn zu schützen, redu- ziert der Organismus die Wärme zu- nächst in den Extremitäten. Dieser Vorgang wird über die Durchblutung gesteuert: Das Transportmedium Blut bringt die Wärme in die ver- schiedenen Körperteile. Durch die Gefäßverengung wird die Versorgung der Zehen und Finger eingeschränkt.

Bei extrem langen Aufenthalten in bitterer Kälte sind sie es, die zuerst absterben, denn das Ziel des Körpers ist es, stets seine Mitte warm zu hal- ten. Bei Frauen ist dieser Aspekt besonders ausgeprägt, denn eventuell muss ja ein Baby geschützt werden.

Steuerung durch das Gehirn Käl- terezeptoren registrieren die Wärme- verminderung und melden sie ans Gehirn. Der Hypothalamus dirigiert von dort aus die Temperatur und ver- anlasst das Zusammenziehen der Blutgefäße. Die Wärmeverluste wer- den dadurch reduziert. Auch das Hor- monsystem und das vegetative Ner- vensystem mit seinem sympathischen und parasympathischen Teil spielen eine Rolle bei der Regulierung.

Ursachen Ein niedriger Blutdruck fördert das extreme Kälteempfinden (nicht nur bei niedrigen Temperatu- ren). Die Blutversorgung von Beinen und Füßen ist dann beeinträchtigt.

Auch Gefäßerkrankungen behindern die Blutzirkulation. Daher treten die Symptome ganz besonders bei Be- troffenen mit Raynaud-Syndrom auf.

Gegebenenfalls kommt es bei ihnen

zusätzlich zu charakteristischen Hautverfärbungen, Krämpfen und Schmerzen. Junge Frauen mit blau verfärbten Körperanhängen leiden oft an einer Akrozyanose. Die Unter- versorgung mit sauerstoffreichem Blut ruft eine Blaufärbung von Fin- gern und Zehen hervor. In der Regel legt sich dieses Phänomen spontan wieder. Ein erhöhtes Risiko für eine verminderte Durchblutung der äu- ßersten Gliedmaßen haben Diabeti- ker, Raucher und Personen, die starkem Stress und seelischen Pro- blemen ausgesetzt sind. Nicht um- sonst existiert im Zusammenhang mit Angst der Ausdruck „kalte Füße bekommen”. Hilfreich: Nasse Füße vermeiden. Feuchtigkeit kann dem Körper Wärme entziehen. Die entste- hende Verdunstungskälte führt zu einer Gefäßverengung. Daher kön- nen auch Schweißfüße zu kalten Füßen werden.

Arztbesuch nötig? Sind die Füße nicht nur in den Wintermonaten, sondern auch bei warmen Tempera- turen ständig eisig, sollten Betroffene einen Mediziner konsultieren. Be- sonders wenn zusätzliche Symptome wie Schmerzen, Hautveränderungen oder Krämpfe auftreten, ist eine Un- tersuchung empfehlenswert. Werden die Extremitäten plötzlich kalt, bläu- lich und schmerzempfindlich, muss schnellstens ein Arzt aufgesucht wer- den, da es sich hierbei auch um Symptome einer Embolie handeln kann.

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Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

Eisiges Gefühl

PRAXIS KALTE FÜSSE

© Peter Gudella / 123rf.com

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