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128 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2013 | www.pta-aktuell.de

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iele mögliche Ursa- chen können zu ei- ner akuten Innenohr- schwerhörigkeit füh- ren; definitionsgemäß handelt es sich um einen Hörsturz, wenn dieses auch Schallempfindungsstörung genannte Phänomen plötzlich und ohne erkennbare Ursache auftritt.

Werden beispielsweise die Sinnes- zellen durch ein extremes Lärmer- eignis, wie einen Knall, geschädigt (akustisches Trauma), ist dies kein Hörsturz. Die Hörverschlechterung

kann auf bestimmte Schallfrequen- zen beschränkt sein – oder aber alle Tonhöhen gleichzeitig betreffen;

außerdem kommen verschiedene Schweregrade vor.

Lokale Durchblutungsstörungen im Innenohr sowie Entzündungs- prozesse sind vermutete Ursachen.

Auch eine Autoimmungenese wird als möglicher Mechanismus disku- tiert. Als Risikofaktor gilt Stress; ge- legentlich werden auch Diabetes und Fettstoffwechselstörungen genannt.

In der Regel ist nur ein Ohr betrof-

fen. Begleitet wird der Hörverlust oft von Ohrgeräuschen (Tinnitus) und/

oder Schwindel. Auch ein Druck- gefühl im Ohr oder eine gesteigerte Lärmwahrnehmung (Hyperakusis) erleben manche Betroffene. Mög- liche Folgen sind Ängste und eine reduzierte Lebensqualität.

HNO-ärztliche Untersuchung wichtig Hinter einer plötzlichen Hörbeeinträchtigung können sich unzählige verschiedene Krankhei- ten verbergen – vom Fremdkörper

Ursache unbekannt

© sophie porté / fotolia.com

PRAXIS HÖRSTURZ

Von leichtem Hörverlust bis zu fast völliger Taubheit – der Behinderungsgrad

beim Ohrinfarkt kann individuell stark variieren. Bei dem nach neueren

Daten gar nicht so seltenen Problem besteht noch großer Forschungsbedarf.

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im Gehörgang oder einem Ohren- schmalzpfropf bis zum Mittelohr- erguss oder Entzündung des äußeren Gehörgangs. Möglich ist auch eine Entzündung im Nasen-Rachen-Be- reich, die eine Tubenbelüftungs- störung (Tubenkatarrh) auslöst. Und verschiedenste Infektionserkran- kungen von Masern und Mumps bis zur Borreliose können auch das Innenohr in Mitleidenschaft ziehen.

Der Hörsturz zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht mit Schmerzen ver- bunden ist.

Um Hirntumore (z. B. ein Akusti- kusneurinom) auszuschließen, die ebenfalls mit einer akuten Hörmin- derung einhergehen können, kann der Arzt eine Magnetresonanztomo- grafie (MRT) veranlassen.

Nach heutiger Auffassung ist der Hörsturz kein Notfall; dennoch sollte zeitnah ein Arztbesuch stattfinden.

Therapie: wenig belegt, man- ches hilfreich Da es in bis zu 70 Pro- zent der Fälle zu einer Spontanre- mission kommt, wird empfohlen, ein bis zwei Tage abzuwarten. Bei starker Schwerhörigkeit und zusätzlichen Missempfindungen wie Störungen des Gleichgewichtssinns sowie gro- ßem subjektivem Leidensdruck be- handelt man aber lieber gleich.

Das Problem: Für keines der ver- schiedenen Verfahren, die tradi- tionell angewandt werden, wurde bisher eine eindeutige Wirksamkeit nachgewiesen. Da die Hörstörung aber zu einer erheblichen Einschrän- kung der Lebensqualität führen kann, sollte zumindest ein Behand- lungsversuch unternommen wer- den – schließlich gibt es Hinweise, wonach sich das Gehör unter be- stimmten Maßnahmen erholt. Wie groß der Effekt der üblicherweise eingesetzten Methoden allerdings tatsächlich ist, lässt sich auch wegen der hohen Selbstheilungstendenz kaum feststellen.

Rheologika, Kortikoide, Sau- erstoff … Meist versuchen Ärzte, mit Hilfe von Infusionen kolloi- daler Lösungen (Plasmaersatzmit-

tel) wie Hydroxyethylstärke (HES) oder niedermolekularen Dextranen beziehungsweise des vasodilato- risch wirkenden Pentoxifyllin die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Damit kann das Hörvermögen bei einem Teil der Patienten zu einem gewissen Grad zurückgewonnen werden.

Im Fall von HES ist es wichtig, dass eine Gesamtdosis von 300 Gramm nicht überschritten wird sonst be- steht die Gefahr, dass ein quälender, nicht behandelbarer Juckreiz ausge- löst wird.

Unter der Annahme, dass dem Krankheitsgeschehen Entzündungs- vorgänge zugrunde liegen, sollten Glukokortikoide hilfreich sein;

damit würden auch vorhandene Schwellungen im Hörorgan zum Abklingen gebracht. Auch hierzu ist die Datenlage widersprüchlich, die Erfolgsaussicht unklar. Um hö- here Konzentrationen im Innenohr zu erreichen, spritzen inzwischen viele Ärzte das Steroid auch direkt in die Paukenhöhle (intratym- panale Injektion).

Bei der hyperbaren Sauerstoff- therapie (HBO) verbringen die Patienten mehrere Sitzungen unter erhöhtem Umgebungsdruck in einer speziellen Druckkammer, in der sie reinen Sauerstoff atmen. Das Verfah- ren gilt als „Reservetherapie“, wenn andere Versuche fehlgeschlagen haben. Es ist teuer und wird von den gesetzlichen Kassen nicht erstattet.

Nach einer Übersicht der unab- hängigen Cochrane Collaboration wurde damit in kleineren und nicht dem wissenschaftlichen Standard genügenden Studien das Gehör der Patienten verbessert, sofern die Maßnahme innerhalb von zwei Wo- chen nach Beginn der Störung einge- setzt wurde.

Als unterstützende Maßnahme wird meist empfohlen, dass die Patienten sich in einer ruhigen Umgebung er- holen; eine Krankschreibung wird für dringend nötig erachtet. ■

Waltraud Paukstadt, Dipl. Biologin

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