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Klimawandel wird sichtbar - Der Schwund des Morteratschgletschers

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Der Schwund des Morteratschgletschers

Ein ungewöhnliches Gletscherporträt

Vadret da Morteratsch Wir begeben uns auf eine Reise im Gletschervorfeld des Morteratsch- gletschers, einem Gletscher in den Ostalpen, im Kanton Graubünden in der Schweiz. Von der Bahnstation Morteratsch führt uns der Weg hinauf zur heutigen Gletscherzunge, begleitet von einigen Stopps an Säulen mit Jahreszahlen. Diese mar- kieren den ehemaligen Stand der Gletscherzunge. Wir halten an den Säulen an, lesen die Hinweistafeln und be- trachten die Landschaft, die der Gletscher geschaff en hat.

Noch vor kurzer Zeit war hier Gletschereis.

Beginnen wir nun unsere Reise und erleben die kraftvolle Veränderung einer Landschaft…

1860 Diesen ehemaligen Hochstand hat der Gletscher nie wieder erreicht. Es ist die größte Ausdehnung des Morteratschgletschers. Und die Menschen hatten Angst. Angst vor den wachsenden Eismassen, die ihre Häuser bedrohten. Waren ihre Gebete erhört wurden, die sie um das Jahr 1860 aus Angst vor dem bedrohlich in Richtung Dorf wachsenden Gletscher Morteratsch zum Himmel geschickt hatten? Seit dieser Zeit zieht sich der Gletscher nämlich zurück, jährlich um ca. 18 Meter.

Überhaupt scheint 1860 die größte Ausdehnung des Morteratschgletschers seit dem Abschmel- zen der Eismassen nach der letzten Eiszeit vor rund 11.500 Jahren gewesen zu sein.

Wir stehen inmitten von großen Bäumen am Rand des Morteratschbaches, dem Schmelzwas- serstrom des Morteratschgletschers. Würden wir im Jahre 1860 leben (wie lebte man in den Bergen eigentlich zu dieser Zeit?), müssten wir die gut zwei Kilometer lange Wegstrecke nicht antreten. Der Gletscher endete damals hier. Heute ist weit und breit nichts vom Gletscher zu sehen.

1900 Einst vom Eis bedeckt – heute neuer Lebensraum. Über zehn Meter hohe Lärchen, Ar- ven, bunte Blumen und vieles mehr begegnen uns heute in diesem Bereich. Wo das Eis zu schmelzen begann, gab es neuen Lebensraum frei: die ersten Gewächse siedelten sich an. Die Pfl anzen wurden zahlreicher, üppiger, höher und bunter. Im Gletschervorfeld entwickelte sich neues Leben.

1920 Am Wegesrand entdecken wir Felsen mit Schliff spuren und stromlinienförmige Felsbu- ckel. Zahlreiche Akteure haben hier das Gletschervorfeld bearbeitet. Hauptbaumeister war der Gletscher selbst. Er formte beständig, wo sein Eis einst gewesen ist. Material wurde abgetra- gen (erodiert) und Felsen geformt. Auff ällig sind die Rundhöcker. Felsbuckel, aus denen der vorfl ießende Gletscher eine auf der Stoßseite stromlinienförmig fl ache und auf der gletscher- abgewandten Seite eine steil abfallende Felskante geformt hat. Uns begegnen Schrammen und

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1860

1860 lag dieser Bereich noch unter einer dicken Eisschicht.

Heute ist weit und breit nichts vom Gletscher zu sehen.

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1860

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1920

Fließrichtung des Gletschers

Text ausblenden Der Gletscher formte beständig, wo sein Eis einst gewesen ist. Schlifspuren an

den Felsen und stromlinienförmige Rundhöcker sind das Ergebnis seiner Arbeit.

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Wie weit müssen wir wohl das nächste Mal gehen, um das Gletschertor zu erreichen?

2015

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