K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 0 1
D i e Völ ker des kl ei n es M@ n n es − An a rch i e, Kol l ekti v u n d
kol l ekti ve I den ti tä t
Ko m m en w ir zu m näch sten Th em a − u nd j etzt w ird e s deutlich verfah - rener. D enn im U m gang m it Ko llektivität u nd Identität sind anarch isti - sch e Strö m u ngen selb st deutlich in h errsch aftsfö rm igem G e dankengu t gefangen o der rep ro du zieren m angels eigener Analyse m u nter so lch e H errsch aftsfo rm en . U m das zu b egreifen , ist zu näch st einm al zu klären , was Ko llektivität ist u nd wo du rch e s sich z .B . vo n Ko o p eratio n o der Ko m m u nikatio n u ntersch eidet. D as ist w ichtig, u m M issverständnisse zu verm eiden − schließ lich so ll hier Ko llektivität als G efah r u nd ko llek - tive Identität als B eh errschu ngsfo rm b eh an delt w erden .
Ko llektiv ist ein Zu sam m enh ang vo n M ensch en , der m ehr ist als die Su m m e der Einzeln en u n d au ch m ehr als die Ko o p eratio n der Einzel - nen , die j a dank b e sserer H an dlu ngsm ö glichkeiten , gegenseitiger H ilfe u n d Ergänzu ng vo n Fäh igkeiten au ch b ereits üb er die reine Su m m e der B eteiligten hinau sgeht. Ko llektivität m acht au s der Su m m e eine Art ei - gener Perso n . D as Ko llektiv h andelt nicht m eh r nu r in Fo rm der Einzel - nen , so ndern selb st. D ab ei ko m m t e s nicht darau f an , ob das b ei näh e - rem H in seh en tatsächlich stim m t o der e s do ch w eiterhin Einzelne sin d , die h andeln . Entsch eidend ist, dass e s so w irkt, dass das Ko llektiv h an - delt u nd die se s au ch b ei den M itglie dern de s Ko llektivs so em p fu nden w ird . D as „W ir “ entw ickelt sich im Ko llektiv vo n der reinen B e schrei - bu ng („W ir sp ielen Fu ßb all“) zu r eigenen Persö nlichkeit („W ir sind der FC X “) . D ie se kann h andeln u nd als Re chtsp erso n Verträge u nterschrei - b en , Eigentu m b ilden u sw. − j e denfalls im zu r Z eit existierenden kap ita - listisch en Re chtsstaat.
Ein e w eitere Stu fe erlangt das Ko llektiv m it einer Identität, die dem Ko l - lektiv zu ge dacht w ird . Sie b e sch reibt We sen sm erkm ale de s Ko llektivs u n d trennt dam it zw isch en Innen u nd Au ß en . Sie ist − w ie das Kollektiv selb st − im m er dam it verbu nden , au ch ge dacht zu w erden vo n den M it - glie dern de s Ko llektivs (allen , den m eisten o der den p rägen den) . D ie grö ß te ko llektive Einh eit ist zu r Z eit das Vo lk als o riginäre B evö lkeru ng einer N atio n o der nach äh nlich en Kriterien , z .B . Regio nen , ab gegrenzt.
„D ie S chw eizer “ sind m ehr als das N eb en einander vo n M illio nen M en - sch en , m it u nterschie dlich er Sp rach e u nd n o ch vielen w eiteren U nter - schie den . D ie S chw eiz als G anze ist h an dlu ngsfäh ig, tritt als Akteu r im glob alen M aß stab au f u nd schu f sich eine Identität, die m ehr darstellt als die G renzko ntro lle an einer eh er zu fälligen Linie du rch die Land - sch aft. Im m erh in ist die se Identität nicht m it einem derart üb ersteiger - ten G efü hl der Rassenüb erlegenh eit verbu n den , w ie das „ die “ D eut - sch en sch o n einige M ale drau f h atten u nd darau s einen − blu tig u m ge - setzten − An sp ru ch au f Vernichtu ng verm eintlich M inderw ertiger ab - leiteten . „D ie “ S chw eiz diskutiert „ nu r “ üb er B egrenzu ng u n d „Wegw ei - su ng“ (=Ab schiebu ng) vo n N icht - S chw eizerInn en .
2 0 2 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s E s fällt nicht schw er, derart ab su rde Ko llektivitäten u nd Identitäten ab - zu lehnen . D as ist in anarchistisch en Kreisen au ch du rchgeh en d der Fall. N atio nen u n d Staaten w erden do rt regelm äß ig ab geleh nt, w enn m ensch vo n sku rrilen Randersch einu ngen re chtsextrem er Szen en w ie den N atio nalan arch istInnen ab sieht, die ab er o ffensichtlich eh er m it dem revo lu tio nären P ath o s der Anarch ie kokettieren als irgendwas b e - griffen zu h ab en , was H errsch aftsfreih eit b e deuten kö nnte .
S chw ieriger w ird e s m it anderen Ko llektiven u nd ko llektiven Iden - titäten . H ier tu n sich vielerlei Ü b erraschu ngen au f, w ie ange seh en Kollektivität ist, w enn sie nicht m it den b ö sen K atego rien w ie N atio n o der Religio n verbu n den w ird . O ft w irkt e s so : individu ell = schle cht, kollektiv = gut.
Stowa sser, H orst (2 007): „An arch ie! “, N a u til u s in H am bu rg (S. 489 ff. )
E gal was, H au ptsach e E i n h ei t u n d/oder Kol l ekti v
Kollektivität w ird in vielen anarchistisch en Kreisen p er se als w ertvoll ange seh en . D ie se kann so gar m it sehr deutlich en Kennzeich en ge - m einsam er Identität verseh en sein u nd gilt im m er no ch als anarch is - tisch . D ie FAU m it ih rer Ten denz zu einh eitlich en M arsch fo rm atio nen u nd Fah nenm e eren au f D em o nstratio nen ist ein b e eindru cken de s B ei - sp iel so lch er O rientieru ng. S elb st b ei intern en Treffen w ird im Ver - sam m lu ngso rt m itu nter eine Fah ne gehisst.
An dere Grup p en verzichten zwar au f derart aggre ssive Inszenieru ng vo n Ko llektivität, b enutzen ab er ihren Grup p ennam en au ch zu r D ar - stellu ng einer gem einsam en Sp rach e n ach au ß en . D ie Grup p e erh ält dam it eigene Persö nlichkeit u nd erh ebt sich üb er die Individu en in ihr.
Im Sp ektru m der gewaltfreien Gru p p en fin det sich zwar eb enfalls eine o ffensive Au ß en darstellu ng, die se b egrü ndet sich ab er w eniger au f Ko l - lektivität als au f bü rgerlich - w irtsch aftlich e Ü b erlegu ngen . D o rt w ird
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 0 3 M arkenim age erzeu gt, u m Sp endengelder u nd Au fm erksam keitsanteile in den M e dien zu akqu irieren . D ie O rganisieru ng vo n G ru p p en - u nd
„W ir “ - G efü hl dient do rt eh er der internen D iszip linieru ng. S o sind S elb stverp flichu ngserkläru ngen , gegenseitige Verh alten sversp re ch en u n d Ko nsense ein w eit verb reitete s M ittel, u m In dividu alität zu gu n sten einer Einh eitlichkeit der G e sam tgru p p e zu re du zieren . E s ist geradezu das Kennzeich en der gro ß en M assen aktio n en , ab er au ch klein erer Ak - tivitäten vo n X - tau sendm alqu er, .au sge strahlt, C am p act o der G en - dre ck - w eg, die b eteiligten M en sch en au f ein e einzige , du rch - u nd vo r - gep lante Vo rgeh ensw eise einzu schwö ren . Abw eichu ngen o der eigen - ständige s D enken in der Aktio n sind nicht gern ge seh en u n d w erden nicht nu r üb er die S elb stverp flichtu ngen , so ndern au ch sch nell üb er m assiven , du rch die Füh ru ngskreise erzeu gten G rup p endru ck erzeu gt („ das gefäh rdet u n s alle “ u sw.) .
Ein deu tig der Identitätsb ildu ng dient au ch die do gm atisch e Fe stlegu ng au f ab so lu te G ewaltfreih eit. Sie fo lgt nicht au s einem Au seinan derset - zu ngsp ro ze ss der B eteiligten üb er u ntersch ie dlich e Aktio nsko nzep te . N ach fragen zu ko nkreten B eisp ielen kre ativer M ilitanz w erden regel - m äß ig m it N ichtw issen b e antwo rtet. D em B ekenntnis gegen G ewalt geht o ffenb ar keine Au seinandersetzu ng m it qu alitativ h o chw ertigen , m ilitanten Aktio nen u nd m it Situ atio nen , in denen gewaltfreie M eth o - den an ih re G renzen geraten , vo ran . Stattde ssen do m iniert eine − du rch au s dem religiö sen G eb rau ch die se s B egriff äh nlich e − Verkü n - du ng, der die B eteiligten sich u nterzu o rdnen h ab en . Sie tu n das m eist au ch , w eil sie die p ro p agandistisch gut au fb ereiteten S ch einargu m ente (z .B . „ der Weg m u ss dem Ziel entsp re ch en “ o der „ du rch G ewalt lässt sich keine G ewaltfreih eit erreich en “) üb erzeu gend finden u nd nicht hinterfragen . D em Verlangen nach garantierter G ewaltfreih eit fo lgt dann der W ille zu klaren Ab grenzu ng gegenüb er anderen , was die B il - du ng de s identitätsstiftenden Innen u n d Au ß en stärkt.
Fast identisch , nu r m it u m gekehrten Vo rzeich en , verläu ft die B ildu ng identitärer Ko llektive in vielen der − zu m inde st verb alradikal − au f K am p f u nd M ilitanz steh enden G rup p en . Sie erzeu gen Innen u nd Au - ß en du rch Ab grenzu ng vo n den „Weich eiern “, die angeblich nu r die B egleitfo lklo re zu r H errsch aft o der schlicht zu feige sin d , m al o rdent - lich drau fzuh au en . Slo gan s, Kleidu ng, Plakate , Au fkleb er u nd S o ng - texte z .B . pu nkauto n o m er M u sikgrup p en triefen vo n einem M ilitanz - fetisch , der eh er O h nm achtsgefühle ko m p en siert als p raktisch e H and - lu ngsanleitu ngen gibt. D enn tatsächlich sind m ilitante Aktio nen im deu tsch sp rach igen Rau m extrem selten u nd dazu no ch m eh rh eitlich sp o ntane Wutau sb rü ch e au fgru n d u nb efrie digender Aktio nsverläu fe o der P artys, deren Verm ittlu ngsqu alität sch o n m angels Vo rb ereitu ng u n d strategisch er Ü b erlegu ng sehr zu wü nsch en üb rig lässt. Fü r ein starke s „W ir “ - G efü hl in Ab grenzu ng zu den verm eintlich en Lu sch en an derer Grup p en reicht e s ab er − u nd so entsteht die ab su rde Situ atio n , dass sich M ilitante u nd G ewaltfreie geradezu b rau ch en , u m ih ren inne - ren Zu sam m enh alt üb er den sinnstiften den G egenp art zu stärken . S chließ lich gibt e s so gar in den Kreisen Kollektivität, die o hn e Lab el u n d irgen deine Art vo n Ü b erb au agieren . Weit verb reitet sin d C liqu en ,
2 0 4 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s deren Zu sam m enh alt stark üb er Zu neigu ng, ero tisch e Ab enteu er u nd die sehr äh nlich en B io grap h ien vo n B ildu ngsbü rgerInnen - Kindern in einer Ph ase der Zw eifel an der G ere chtigkeit der Welt fu nktio niert. Nu r in w enigen Fällen füh ren p o litisch e N eigu ngen zu r Ab grenzu ng vo m U m feld u nd dam it zu r B ildu ng eine s verstärkten inneren Zu sam m en - h alte s. M eist äh neln die C liqu en Fam ilien : Zu sam m enh alt als S elb st - zw e ck . S o lch e M ischu ngen au s m angelnder Individu alität, sich au f - einander b ezieh en u nd p o litisch er Aktio n als so ziale s Erleb nis sind vo r allem b ei jü ngeren Perso nen h äu fig. P rägen d sind sie fü r den (verb al - ) radikalen Veganism u s, de ssen Fixieru ng au f ein , dann do gm atisch au s - gelegte s H aup tth em a b e sten s ge eignet ist, in Abw ehrkäm p fen gegen - üb er den „ Fleisch fre sserInn en “ o der Ko nsu m entInnen de s „w eiß en B lu te s“ eine Innen u nd Au ß en definierende Grenze u m die eigen e G ru p p e o der S zene zu zieh en .
U nabh ängig davo n , au f w elch e Weise ko llektive Identität entsteht − sie ist eine Fo rm der B eh errschu ng. D enn sie m acht gleich er als nö tig u nd als tatsächlich Gleichh eit b e steht. D as ge sch ieht du rch Ü b erh ö hu ng de s identitätsstiftenden M erkm als, wo du rch gleich zeitig an dere U nter - schie de zw isch en den b eteiligten Persö nlichkeiten in den H intergru nd ge drängt w erden . In identitären Kollektiven , also so lch en G rup p en m it G ru p p enp ersö nlichkeit, die au f (eingeb ildeten) M erkm alen b eruht, b e - steht w eniger o der gar keine N eigu ng, die innere Vielfalt zu fö rdern u nd au f freie Ko o p eratio n zu setzen . Typ isch ist, dass die G rup p e − zu m in - de st no m inell − im m er o der sehr o ft als G anze s h andelt statt fü r j e den Einzelfall neu zu sch au en , w elch e Ru nde vo n Intere ssierten sich ein em Th em a o der einer Aktivität w idm et.
Fü r die Ide e der An arch ie ist das B egreifen de ssen , was G ru ndlage eine s Ko llektivs ist, w ie Identität entsteht u n d was davo n in den eigen en Zu sam m enh ängen akzep tab el u nd was gefäh rlich sein kö nnte , vo n au ß ero rdentlich er B e deutu ng. D ie skep tisch e Analyse aller Ko llektivität fällt zu sam m en m it der Kritik der D em o kratie . D enn der „D em o s“ als Kernb e standteil der D em o kratie ist ein so lch e s identitäre s Ko llektiv, ein
„W ir “ m it no tw en digerw eise klarer Ab grenzu ng de s Innen u nd Au ß en . D as gilt in j e der Sp ielart der D em o kratie , also au ch der in anarch isti - sch en Kreisen üb errasch end o ft b efü rwo rteten direkten o der B asis - dem o kratie . D em okratie ist die H errsch aft de s „ dem o s“, also de s Ko l - lektiv, üb er die Einzeln en − u nd dam it eine klar anti - anarchistisch e G e sellsch aftsfo rm .
D er „ dem o s“ findet sich au f u nterschie dlich en Eb enen , in gro ß en ge - sellsch aftlich en Sp h ären als Vö lker, Klassen u nd N atio nen , ab er eb enso in den vielen Sub räu m en als WG s u n d P arteien , B elegsch aften u nd Fu ßb allm annsch aften . Ü b erall do rt b ilden sich die se nicht klar defi - nierb aren , ab er denn o ch in den Kö p fen der B eteiligten existenten ko l - lektiven Einh eiten . Irgendwo u m sie h eru m b efindet sich die G renze zu denen , die nicht dazu geh ö ren .
D ie ser „D em o s“ ist im m er ein H errsch aftsgeb ilde − ob er nu n b asis - dem o kratisch o der als Fü hrerstaat o rganisiert ist. N icht dass die U nter - schie de zw isch en die sen h ier n egiert w erden so llen , ab er ein Kern bleibt im m er: D ie se seltsam e D efinitio n de ssen , w er zu r S chicksals -
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 0 5 o der Ab stim m u ngsgem einsch aft dazu geh ö rt u nd w er nicht. Zw ei Klas - sen − innen u nd au ß en − tu n sich zwangsläu fig au f. N o ch versch ärft:
W ie üb erh au p t die G renze gezo gen w ird , ist fast im m er u nklar. S ie ist einfach da b zw. setzt sich disku rsiv du rch . D as ist in D eutschland so : Wer ist deutsch ? Wer geh ö rt zu die sen , die da in ein er B u n de skanzlerin ihre Vertretu ng h ab en ? Wo ist die S chicksalsgem einsch aft zw isch en einem ju gendlich en N azischläger u nd einem der letzten leb enden Ex - KZ - G efangenen ? Ab er e s ist au ch so in j e der WG . S ch einb ar lo gisch ge - h ö rt zu ih r, w er do rt ein Zim m er h at. D rau ß en ist, w er keine s h at. Ab er waru m ist die Perso n p rivilegiert, die fü r ein Zim m er G eld b ezahlt, ab er seltener da ist w ie Freu nd/Freu ndin eine s/r An deren ? Was ist m it der N achb arin , die vo n der zu diskutierenden Fete m eh r b etro ffen sein w ird als WG - M itglie d G erd , der an dem Tag in der U kraine u nterw egs ist?
N ein − e s geht nicht, ein klare s Kriteriu m zu definieren , was eigentlich der „D em o s“ ist, der da „kratein “ au süb en soll. Je de s Ko llektiv b asiert au f der D efinitio n vo n Innen u nd Au ß en . H inter so lch er G renzziehu ng ste ckt im m er ein M achtakt. Irgendj em an d , eine Einzelp erso n o der ein e G ru p p e , m u ss üb er die D efinitio nsm acht de s Zu geh ö ren s zu ein em Ko l - lektiv verfü gen . S o n st gäb e e s keine s.
Form e n d e s „ d e m o s “:
Ist das Ko llektiv ko nstru iert, erlangt e s H andlu ngsm acht, d .h . e s agiert als eigene Persö nlichkeit neb en o der m eist so gar üb er den Individu en . D ie se treten in ih rer B e deutu ng stark o der ko m p lett zu rü ck . D as Subj ekt w e ch selt, e s ab strahiert sich vo n den Einzelnen hin zu m Ko llektiv.
Au s B ergstedt, Jörg (2006), „D em okra tie. D ie H errsch a ft des Vol kes.
E in e Abrech n u n g“, Seiten H ieb-Verl ag Reiskirch en (S. 40)
2 0 6 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s 2 0 6 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s D arin liegt au ch ein entsch eidender U nterschie d zw isch en Ko llektiv u nd Ko o p eratio n . In einer Ko o p eratio n bleib en die Einzelnen die Sub - j ekte de s H andeln . Sie treten als Perso n en au f, agieren u nd entsch eiden als Perso n en . Erkläru ngen , M einu ngen u nd p o litisch e Po sitio nen erfo l - gen im N am en der Perso n − u n d , w enn m ehrere eine gem ein sam e M ei - nu ng fo rm u lieren , als Ru nde die ser Perso nen . E s gibt kein Subj ekt au - ß er den M ensch en selb st. Ein „W ir “ existiert nu r als b e sch reib en de s Wo rt, dass tatsächlich e , gem einsam e H andlu ngen o der Po sitio n en im ko nkreten Fall darstellt. Ko llektiv sch afft eine M etaeb ene . Wer zu m Kollektiv geh ö rt, geht als Einzelp erso n ganz o der teilw eise u nter. D as
„W ir “ b eko m m t eine Eigen ständigkeit. Wenn das Ko llektiv h andelt o der n ach au ß en tritt, m u ss die/der E inzelne nicht m ehr dab ei sein . Ja − er/sie m u ss nicht einm al davo n w issen .
D ie M erkm ale de s „D em o s“ im Ü b erblick : • Innen u nd au ß en sind definiert, in
Ab stim m u ngs - u nd Eigentu m sgem ein - sch aften so gar au f die Perso n gen au . • D er „D em o s“ h andelt w ie eine eigene Persö nlichkeit, d .h . er kann Entsch ei - du ngen treffen , fü r das G anze sp re ch en u n d h andeln .
• Er steht üb er den In dividu en u nd b e sitzt Ansp ru ch au f D u rch - setzu ng gegenüb er den Einzelnen .
• Fü r D efinitio n u nd S anktio n der Regelverletzu ngen b e darf e s ko nkreter Perso nen o der Grem ien m it P rivilegien .
• D ie gem ein sam en identitätsstiftenden Werte o der M erkm ale so - w ie die üb er den Intere ssen der Einzelnen steh enden G em ein - intere ssen fö rdern ein e N o rm ieru ng.
D u rch b e stim m te Ritu alisieru ngen der Entsch eidu ngsfindu ng o der Verkü ndu ng der identitätsstiftenden G em einsam keiten kann die anti - em anzip ato risch e W irku ng de s „D em o s“ verstärkt w erden . H ierzu zäh - len sp iritu elle B e schwö ru ngen gem ein sam er Eigensch aften (ko sm isch e Q u ellen , G ö tter, K arm a . . .) , S elb stverp flichtu ngserkläru ngen u nd Ko n - sen sfindu ngen .
E rsch ei n u n gsform en u n d Stei geru n g Kon sen s al s verm ein tl ich e Au sprägu n gsform
des Gem ein sa m en
Ko nsen sab stim m u ngen sind nicht nu r eine Fo rm der Entsch eidu ngs - findu ng, so ndern im m er au ch ein Ritu al der Erzeu gu ng vo n „W ir “ - G efü hl. D as b eginnt b ereits m it der B eto nu ng der W ichtigkeit vo n Ein - stim m igkeit, b ei der sich allerdings etlich e W idersp rü chlichkeiten zei - gen . S o w ird das Veto re cht, das Einzelnen erlaubt, eine Entsch eidu ng zu blo ckieren , zwar einerseits als zentraler B au stein ge eh rt, w eil so − an - ders als in M eh rh eitsab stim m u ngen − nicht einfach Einzeln e üb ergan -
Sp eziel l e Kritik der Vor- l iebe dem okra- tisch er Verfah - ren im An ar- ch ism u s im E xtra- Kap itel u n d u n ter www.
projektwerkstatt.de/
a n a rch ie/
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gen w erden kö nnen . Gleich zeitig ist der G eb rau ch de s Veto re chts ab er der 'wo rst case ' fü r die so h eilige Einm ütigkeit. Folglich w e ch seln sich B ew erbu ng de s Veto re chts u nd m assiver D ru ck gegen Perso nen , die e s tatsächlich anw enden , ab . Au ß erdem stim m t die Th e o rie nicht. D as Veto re cht stärkt nicht die Einzelnen , so ndern nu r diej enigen , die N eu e s o der Änderu ngen verhindern wollen . Wer als EinzelneR m it neu en Vo r - schlägen ko m m t, ist du rch das Veto re cht erh eblich b ehin dert, w eil e s no tw endig w ird , alle vo n einem Vo rschlag zu üb erzeu gen o der zu m in - de st vo m Veto ab zuh alten , u m selb st agieren zu kö nnen . Inso fern ist das Veto re cht ein struktu rko nservative s M ittel, das h ilft, ein e b e steh ende O rdnu ng au fre chtzu erh alten u nd gegenüb er Veränderu ngen zu vertei - digen . D as h ilft m eist den fo rm al o der info rm ell M ächtigen in ein em Zu sam m enh ang, w eil die b e steh en de O rdnu ng u nd Au srichtu ng die vo n ihnen gep rägte ist.
Wegen die ser Stärku ng de s B e steh en den kö nn en Ko nsensritu ale Iden - tität sch affen , denn in ih nen m anife stiert sich die b e steh ende O rdnu ng, d .h . Ko nsensverfahren fö rdern die Wahrnehm u ng de s „W ir “ u nd ver - m eintlich er gem einsam er Werte u n d D eu tu ngen .
Kol l ektive der N a tü rl ich keit:
Stä m m e, Gl eich gewich te . . .
Je de s identitäre Ko llektiv b rau cht M erkm ale , die ein e U ntersch eidb ar - keit zu m Au ß en zu m inde st su ggerieren , dam it sich u nter den B eteilig - ten ein Zu geh ö rigkeitsgefühl einstellt. D ie se s kann in der P raxis du rch Ritu ale , M itglie dsau sw eise u .ä. verm ittelt o der au s Traditio n , extern en Q u ellen o der h ö h erer G ewalt vo rgegeb en sein . M an ch e AnarchistInn en neh m en b io lo gistisch e , natü rlich e o der sp iritu elle U rsp rü nge ko llekti - ver Identität an , z .B . b io regio nale S o nderh eiten o der Ab stam m u ngs - identitäten in Stäm m en u nd Vö lkern . Statt der B efreiu ng der Individu en au s den vielfältigen U m klam m eru ngen u .a. au ch genau du rch so lch e schicksalh aften Vereinnah m u ngen w erden dann p lö tzlich Stäm m e o der Vö lker zu m O rt o der so gar Ziel der B efreiu ng.
Au s B ookch in , Mu rra y (1 981 ): „H iera rch ie u n d H errsch aft“, Ka rin Kram er Verl ag in B erl in (S. 31 )
2 0 8 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s Gleich e s gilt fü r b e stim m te ge sellsch aftlich e Zu stände , die nicht m eh r du rch die freie Vereinb aru ng, so ndern au s n atü rlich en o der anderen externen , z .B . sp iritu ellen Vo rgab en ab geleitet w erden . Ö ko lo gisch e Gleichgew ichte w erden dann als Vo rb ild fü r die m enschlich e G e sell - sch aft b e schwo ren , obwohl sie nicht einm al in der seh r dyn am isch en , wandlu ngs - u nd entw icklu ngsfäh igen N atu r so vo rko m m en . D am it soll nicht einer Skep sis gegenüb er N atu rw issen sch aft das Wo rt gere det, allerdings de ssen so ziale Fu nktio n b egrenzt w erden . S ie dient als Au f - u nd Erkläru ng, ab er nicht als Q u elle vo n Vo rgab en .
D ie b izarren Streitereien u m die Fragen , ob der M ensch ein H erden - , Ru del - , H o rdentier o der eh er Einzelgänger ist, ob er als Fleisch - , P flan - zen - o der Alle sfre sser zu gelten h at o der w elch em Zw e ck wo hl die S exu alität dient, m ö gen anregende Info rm atio n en liefern , tau gen ab er nicht als vo rw eggeno m m ene Entsch eidu ng, w ie M ensch en zu leb en h ab en . D as bleibt ih re Entsch eidu ng − au to no m o der, zu sam m en , in freier Vereinb aru ng.
B ezu gspu n kt Vol k?
D as am h äu figsten angeru fene u nd au ch als existent angeno m m ene Kollektiv ist das Vo lk . O b in D iktatu ren , in der D em o kratie o der b ei An arch istInnen : D as Vo lk sch eint üb erall als re ale s Subj ekt akzep tiert.
D o ch sch o n was „Vo lk “ üb erh aup t sein so ll, w ird nirgends geklärt. U m - so inten siver dient e s als legitim ato risch e Grö ß e im H intergru nd , als gro ß er Ide en - u nd Au ftraggeb er irdisch er O rdnu ngen u n d ge sell - sch aftlich er H andlu ngen . B ei näh erer B etrachtu ng entpu p p en sich die - se ab er eh er als p ro fan e Wü nsch e einzelner M ensch en , m eist der Eliten b zw. M achth ab erInn en im Ko llektiv. D er B ezu g au f das Vo lk sch afft, ähnlich dem früh er b eh aup teten , göttlich en U rsp ru ng geb ieterisch er Vo rgab en , einen legitim ato risch en H intergru nd vo n H err - sch aftsau sübu ng − u nd e s sch afft gleichzeitig das Ko llektiv, dem viele der Ano rdnu ngen dienen . Ko nkrete kö nnen so h inter sch einb ar allge - m einen Intere ssen verste ckt w erden .
D as sich au ch anarchistisch e Ide en u n d Au fträge au f die se s m it M acht au fgeladene Ko n stru kt „Vo lk “ b ezieh en , m ag ersch re cken , zeigt ab er die fehlende H errsch aftsan alyse vo n Ko llektivität seh r deu tlich . D as m ag b ei alten Th e o retikerInn en no ch als Stand der dam aligen D eb atte akzep tab el sein , ist ab er enttäu sch end , w enn e s au ch h eute no ch kri - tiklo s üb ern o m m en o der so gar neu fo rm uliert w ird .
Von Mich ail B aku n in ü ber ein e a n arch istisch e Ava n tgarde0
Au s Mü h sam , E rich (1 933): „D ie B efreiu n g der Gesel l sch aft vom Sta at“, N ach dru ck bei Syn dika t A1
0 Zitiert auf www.anarch ism us.at/txt2/anarch ie2. htm 1 www.anarch ism us.at/txt4/m ueh sam1 6. htm
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 0 9 Weiteres Zitat, a u ch in : Grosch e, Mon ika (2003), a .a .O.
B ei Mü h sa m :
Au s B aku n in , Mich ail : „Sozial ism u s u n d F reih eit“2
B a ku n in , zitiert in : Grosch e, Mon ika (2 003): „An arch ism u s u n d Revol u tion“, Syn dika t A in Moers (S. 42 ff. )
Au s: Arsch in off, Peter A. (1 923): „Gesch ich te der Ma ch n o- B ewegu n g“, N a ch dru ck bei U n rast, Mü n ster (S. 247)
Im m erh in : Verglich en m it an deren p o litisch en Strö m u ngen b ezieh en sich AnarchistInnen selte - ner o der distanzierter au f ko llektive Subj ekte b zw.
das Volk als ge sellsch aftlich e B asis. D em o krati - sch e o der m arxistisch e Vo rdenkerInn en sin d da in der Regel skru p ello ser o der u nreflektierter.
Anarchistisch e Kritik gab e s früh er u n d gibt e s h eu te , w enn au ch erschre cken d selten .
2 www. m arxists.org/deutsch /referenz/bakunin/1 871 /xx/freih eit. htm Ju bel - dem o- kra tI n - n en : www.
p rojektwerksta tt.
de/dem okra tie/
fan bl ock. h tm l
2 1 0 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s Au s B ookch in , Mu rray (1 992): „D ie N eu gesta l tu n g der Gesel l sch a ft“,
Trotzdem -Verl a g in Gra fen au (S. 1 73)
Au s Ca n tzen , Rol f (1 995): „Wen iger Sta at − m eh r Gesel l sch a ft“, Trotzdem -Verl a g in Gra fen au
Au s Le Gu in , U rsu l a K. (1 974), „P l a n et der H aben ich tse“, Wil h el m H eyn e Verl a g in Mü n ch en (S. 9f. )
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 1 1 Andererseits finden sich au ch An arch istInnen , die dem Ko nstrukt
„Vo lk “ n o ch eine gefäh rlich e Weiteru ng m itgeb en . D as Vo lk w ird b ei ih - nen zu m so zialen O rganism u s. D ie se s au f den ersten B lick vo r allem der B e schreibu ng einer verm eintlich en H arm o nie u nd Ko o p eratio n zw i - sch en den B eteiligten dienende B ild ist tatsächlich eine b ö se Legitim a - tio n nicht nu r der Ko n struktio n vo n Vo lk als zu sam m enh ängen de , ab er nach au ß en klar ab gegrenzte S ch icksalsgem ein sch aft, so n dern zu dem eine m it fe ster intern er Ro llenverteilu ng. D enn die B e standteile in ei - nem O rganism u s su ch en sich ihre Fu nktio n u nd ihren O rt j a nicht selb stb e stim m t, so ndern entw ickeln sich zu O rgan en , Z ellen o der B lut - kö rp erch en n ach einem fe sten Plan , der zu dem au ch vo rsieht, dass ei - nige Teile die an deren in ihren H andlu ngen steu ern .
Au s Grosch e, Mon ika (2003): „An a rch ism u s u n d Revol u tion“, Syn dikat A in Moers (S. 1 8)
Au s Mü h sa m , E rich (1 933): „D ie B efreiu n g der Gesel l sch a ft vom Staa t“, a.a.O.
Au s Rocker, R u dol f (1 979, N a ch dru ck von 1 923): „Ü ber das Wesen des F ödera l ism u s im Gegen satz zu m Zen tral ism u s“, Verl ag F reie Gesel l sch a ft in F ran kfu rt (S. 1 3)
2 1 2 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s
Au s Mü h sam , E rich (1 933): „D ie B efreiu n g der Gesel l sch aft vom Sta at“, a .a .O.
Region a l s Kol l ektivsu bjekt
Ein eb enfalls o ft b enannte s Kriteriu m ko llektiver Identität ist regio nale Sp ezifität. Klim atisch e u nd landsch aftlich e Eigenarten , Traditio nen , Sp rach e u nd Ernähru ngsgewo h nh eiten , m itu nter au ch o rtssp ezifisch e
„ Energiefelder “ so llen M ensch en in einer j ew eils typ isch en Fo rm p rä - gen .
Nu n ist u nb e stritten , dass die so ziale Zu richtu ng M ensch en stark fo rm t u nd die se in u ntersch ie dlich en Regio nen au ch u ntersch ie dlich au sfal - len kann . D arau s ab er eine natu rge setzäh nlich e Vo rgab e zu ko nstru ie - ren u n d die se dann au ch no ch zu b efü rwo rten als B asis einer b e sseren G e sellsch aft, ist m inde stens dreifach ab su rd . D enn freie M ensch en in freien Vereinb aru ngen gibt e s nu r do rt, wo die B eteiligten sich frei ent - sch eiden kö nn en , w elch en O rientieru ngen sie sich anschließ en u nd w elch e sie lieb er verlassen o der verändern wo llen . D as sp richt nicht gegen regio nale S o n derh eiten , ab er gegen j e de Ableitu ng, dass wäre fü r die M ensch en dann au ch das fü r sie P assende . Zu dem ist die M ob ilität u nd M igratio n vo n M ensch en so h o ch , dass zu m inde st h eu te die B eto - nu ng regio n aler Identität die Anp assu ng vieler Zu gezo gener einfo rdert, u nd nicht den Erh alt vo n etwas. S chließlich lässt sich sch nell fe ststellen , dass in allen Regio nen die U nterschie de zw isch en Arm u nd Reich , P ri - vilegierten u n d Anderen sow ie zw isch en M etro p o le u nd Perip h erie grö ß er sind als zw isch en den Regio nen . Tro tzdem genieß en Ide en w ie die de s B io regio n alism u s in anarchistisch en Kreisen erh eblich e Sym - p athien , w enn au ch w eniger im deu tsch sp rach igen Rau m . D ie w ich - tigsten Q u ellentexte de s B io regio n alism u s stam m en au s dem anglo - am erikanisch en Rau m .
Au s Gordon , U ri (201 0): „H ier u n d jetzt“, N au til u s in H a m bu rg (S. 227 ff. )
Kritik der Kon stru ktion von Vol k: www.
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vol k. h tm l
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 1 3
Ku rze Tran sp o rtw ege , direkte u n d dam it vo r allem lo kale b is regio n ale W irtsch aftskreisläu fe , m ehr gem einsam e Ö ko no m ien , freie Ko o p era - tio n u n d gegenseitige H ilfe sind au s vielerlei Grü nden sinnvo ll. D arau s erwach sen ab er nu r direktere B eziehu ngen üb er tendenziell kü rzere Entfernu ngen , nicht j e do ch ab grenzb are B io regio nen . D enn die Perso n , die an der N o rdgrenze einer verm eintlich en B io regio n lebt o der w irkt, h at e s zu M ensch en an der Sü dgrenze der b enachb arten Regio n dichter als zu m Sü drand der „ eigen en “ B io regio n . E in
G efle cht freier M ensch en in freien Vereinb a - ru ngen kennt keine Grenzen u nd dam it au ch keine B io regio nen .
Kl asse
Ko m p lizierter w ird e s m it der Klasse . D ie se K atego rie , die b ei M arxistInnen eine gro ß e
Ro lle sp ielt, w ird au ch vo n vielen AnarchistInn en genu tzt als Er - kläru ngsgru ndlage ge sellsch aftlich er Verh ältnisse , Ab grenzu ng vo n Perso n engrup p en u nd Zuw eisu ng revo lu tio nären Subj ektstatu s. E s trifft dah er au f erh eblich e G egenw eh r, Klassen als blo ß e Ko n strukte o der gar legitim ato risch en H intergru nd eigen er Führu ngsansp rü ch e ab zulehnen . D as Fe sth alten an der K atego rie Klasse b eru ht darau f, dass sie als „ obj ektive “ Struktu r der G e sellsch aft angeno m m en w erden u nd dah er nicht in Frage ge stellt w erden kö nnen . D ie se „ obj ektive “ Stru ktu r b e steh e u n abh ängig davo n , ob sich die Arb eiterInnen au ch selb st als Klasse definieren o der nicht.
P raktisch ab er stellt das eine Äh nlichkeit zu r K atego rie vo n Vo lk dar, die j a au ch üb er sch einb are O bj ektivitäten (Ab stam m u ng, Sp rach e , Kultu r
E xtra seite zu B ioregion a- l ism u s:
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aes/rech ts_
biol ogism u s. h tm l
2 14 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s u .ä.) definiert u nd h erb eigere det w ird − u nd e s fü r die Existenz der
„D eutsch en “ schlicht egal sei, ob sich die D eutsch en au ch als D eu tsch e fühlen o der fühlen wollen .
Fü r die Klasse w ird als „ obj ektiver “ Sach zu sam m enh ang der u nter - sch ie dlich e Zu gang zu P ro duktio nsm itteln b enannt. D ie einen h ätten den (Kap italistInnen) , die anderen nicht. Letztere m ü ssten de sh alb ihre Arb eitskraft verkau fen − wob ei in m o derneren Th e o rien im m erhin z .B . im H au sh alt tätige Perso nen (also h aup tsächlich Frau en) h inein - ge dacht w erden , die j a eb enfalls o h ne B e sitz eigenen K ap itals m it ih rer Arb eitskraft das Ü b erleb en sich ern , w enn au ch no ch m al ein e Stu fe stärker in Abh ängigkeit, näm lich (im Ide alb ild de s P atriarch ats) als Zu - arb eit fü r die m ännlich e Arb eitskraft.
D o ch all die se B ilder hinken gewaltig. Zu m einen sind − zu m inde st h eute − gerade die gro ß en Ko nzerne längst keine Perso nenge sellsch af - ten m ehr, so ndern verre chtlichte s K ap ital. D ie D rahtzieh erInn en sind Ange stellte der Ko nzern e − ih re h o rrenden G eh älter (w eit ob erh alb de ssen , was fü r die m eisten früh eren K ap italb e sitzerInnen typ isch war) ändern nichts an ih rer „ obj ektiven “ Stellu ng zu m Kap ital. Sie sind nicht de ssen B e sitzerInnen . D as Kap ital h at sich verselb ständigt, fo rm al ist e s o ft Streub e sitz, m itu nter so gar u nter den Arb eiterInnen − was eine Klasseneinteilu ng nach die sem Kriteriu m sp äte stens vö llig ad ab su r - du m führt. D o ch das h at w enig B e deu tu ng. Alle , au ch die Top m an age - rInn en , sind G etrieb ene de s ew igen Zwangs zu r Verw ertu ng aller Wer - te , der Akku m u latio n vo n K ap ital u nd der Erzeu gu ng im m er neu er P ro fite . Sie sind nicht D ienerInnen einer Klasse vo n K ap italistInnen , so n dern der G e setze de s K ap italism u s, die keiner H errsch erInn en m eh r b e dü rfen , so ndern nu r no ch w illiger Vo llstre ckerInnen .
Au s dem Mem ora n du m zu r l in ken P rogram m debatte, in : Ju n ge Wel t, 1 9.1 0. 201 0 (S. 1 0)
M it der Ab sage an Klassen so ll nicht b eh aup tet w erden , dass die M en - sch en im ö ko no m isch en S inne gleich o der au ch nu r gleichb ere chtigt wären . Wer in der Ro lle als w illigeR Vo llstre ckerIn der w irtsch aftlich en Zwänge w ieviel M acht üb er andere au sübt, sich w ieviel de s entsteh en - den M eh rw erts u n d Eigentu m s einstreich en kann u nd w ieviel Einflu ss au f die Abläu fe h at, ist nicht zu fällig o der nu r dem Fleiß e der B eteiligten folgend . Perso nale Verh ältnisse sp ielen w eiterhin ein e Ro lle , z .B . die Vererbu ng vo n B etrieb en u nd Reichtü m ern . Allerdings h at das b e - trächtlich an B e deutu ng verlo ren − u nd tu t die se s w eiterhin , zu m inde st
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 1 5 im Vergleich zu r neu en h errsch en den „ Klasse “, den Fu nktio nseliten , die m ittels ihrer Po sitio nen , N etzw erke u nd H an dlu ngsm ö glichkeiten das G e sch eh en steu ern .
An arch i stI n n en pro Kol l ekti v
Tro tz der o ffen sichtlich en H errsch aftsfö rm igkeit ko llektiver O rganisie - ru ng h ängen viele Anarch istInnen die ser Ide e an o der verklären sie so - gar zu m integralen B e stan dteil de s An arch ism u s. D ab ei treten , au ch in den anarchistisch en Texten selb st, die W idersp rü chlichkeiten zutage , w enn ein erseits Au to no m ie der Einzelnen u nd an dererseits der Vo rrang de s Ko llektivs gep re digt w ird .
Au s Joh an n B a u er, „D irekte gewa l tfreie Aktion . . .“, in : F rieden sforu m 2/2008 (S. 39ff. )
Forderu n gen fü r ein e a n arch istisch e P ra xis bei An a rch istI n n en3 Au s B aku n in , Mich ail : „Sozial ism u s u n d F reih eit“, a.a.O.
3 Quel l e: www.anarch ism us.at/txt2/anarch ie2. htm
2 1 6 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s
An arch i stI n n en al s Kol l ekti v:
Wi r u n d di e an deren
N eb en der Akzep tanz o der B efü rwo rtu ng ko llektiver Identitäten er - sch affen anarchistisch e G ru p p en die se au ch selb st. AnarchistInn en tre - ten üb erw iegend seh r stark als einh eitlich e Gru p p en au f, erkennb ar du rch ähnlich e Kleidu ng, Sym b o le , Sp rach e , P aro len , Lab el u nd so gar Fah nen . O ffenb ar b e steht ein erh eblich e s Intere sse an der Gleich fö r - m igkeit, die eine Fo rm der D istanzieru ng vo n anderen Teilen der G e - sellsch aft ist − vergleichb ar m it der Pu nkkultu r, die in ih rem W illen nach Ab grenzu ng eine b e so nders identitäre , gleich fö rm ige u n d m it vielen Verh alten sco de s du rch zo gene Ku ltu r schu f. Au f D em o n stratio - nen fo rm ieren sich AnarchistInn en in ab gegrenzten B lö cken o der b e - teiligen an so lch en , z .B . im du rch M e dienb erichterstattu ng legendär gewo rden en „black blo c“. Statt ein em Au sdru ck vo n Vielfalt u n d em an - zip ato risch en Ide en w ird eine strenge , einh eitlich e u n d eigene Identität geb ildet, u m sich vo m Re st der Welt o der dem Re st der D em o zu u nter - sch eiden . Innen u nd Au ß en h ab en h ier b izarr eindeutige Zü ge .
Au s Gordon , U ri (201 0): „H ier u n d jetzt“, N au til u s in H a m bu rg (S. 26)
Au s an a rch istisch en Texten4
4 Quel l e: www. bastardserver.cz/de/Anarch ism us
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 1 7
Sp rach e u n d ku l tu rel l e Au sdru cksform en
Fü r viele deutsch sp rachige Anarch istInnen sind Sp rach e u nd kultu relle Au sdru cksfo rm en so gar h au p tsächlich identitätsstiftend , also nach in - nen u nd kau m als tatsächlich e ge sellsch aftlich e Interventio n ge dacht.
S elb st b ei den w enigen ö ffentlich en H andlu ngen stellt sich ange sichts der Au sführu ng die Frage , ob h ier m ehr B innen - als Au ß enw irku ng er - zeu gt w erden so ll. D as gilt sowo hl fü r die sch arf ab gegrenzten D em o n - stratio nsblö cke w ie au ch fü r das clande stine Anb ringen vo n G raffitie s, Au fkleb ern o der Plakaten . D as Ritu al der anarchisch gep rägten Tätig - keit steigert das Zu geh ö rigkeitsgefü hl u n d , w enn gem einsam au sge - führt, au ch den Zu sam m enh alt.
Au s B ookch in , Mu rra y (1 992): „D ie N eu gesta l tu n g der Gesel l sch a ft“, Trotzdem -Verl ag in Grafen a u
Allerdings kö nnen Sp rach e u n d kultu relle Au sdru cksfo rm en au ch p raktizierte so ziale G e staltu ng sein u nd nicht nu r Ab grenzu ngsritu al, w ie e s im deu tsch sp rach igen vo rrangig sch eint. Au s anderen Teilen der Welt lassen sich au s G e sellsch aften , b ei denen w eniger H ierarchien an - geno m m en w erden , au ch in B ezu g au f Sp rach e u nd Sym b o lik D etails b e sch reib en , die zeigen , dass die P raxis so zialer Zu richtu ng du rch au s sehr anders au sseh en kann . S elb st in der Graswu rzelrevo lu tio n , ein au f Eigenlab el u nd Ab grenzu ng o rientierte s M agazin im gewaltfreien Sp ektru m , fand sich eine Kritik an der O rientieru ng au f C o de s u nd Sym b ole der Ab grenzu ng.
Au s Webin , Teodor: „D ie m il itan te I den titä t“, in : Graswu rzel revol u - tion 1 0/2007 (S. 1 8)
2 1 8 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s
Ü beral l : Kon sen s- u n d B asisdem okratie al s an a rch istisch e E n tsch eidu n gsm odel l e
E s ist also sch nell erkennb ar: AnarchistInn en n eigen im m er w ie der zu r B ildu ng identitärer B lö cke , Sym b o liken u nd Struktu ren . S ie üb ertreffen m itu nter m arxistisch e u n d dem o kratisch e G rup p en in die sem G eh ab e , obwo hl die se das Ko llektive (Arb eiterklasse/P ro letariat b zw. Vo lk) so - gar in ihrer Ide o lo gie verankert h ab en . D ie Faszinatio n de s „black blo ck “ au f D em o nstratio nen , die ständige N eigu ng zu r B ildu ng einh eit - lich er M arschfo rm atio n en , die Ü b erb eto nu ng de s M ilitärisch en in der G e sch ichte der Anarchie (M achno , Ko lo nne Du rruti) u n d das sto lze H e - ru m tragen einh eitlich er Fah nen zeigen ein e Lu st au f G em einsch aft, in der die Einzeln en u ntergeh en w ie in der Ko nzep tio n vo n Klasse o der Vo lk . S o zeigen sich AnarchistInnen als system ko m p atib el zu r D em o - kratie u n d anderen ko llektivistisch en G e sellsch aftsm o dellen . N icht b e s - ser ergeht e s den M en sch en in der B innenstru ktu r: Plena u nd Ko nsens do m inieren üb er Vielfalt u n d h o rizo ntale Ko o p eratio n .
E s sp richt einige s dafü r, dass der H ang zu identitären Ko llektiven u nd die dafü r erfo rderlich en M e ch anism en au s einer S chwäch e fo lgt, die gerade M ensch en m it em anzip ato risch en Ide en , also au ch anarchisti - sch e M ensch en trifft. Ih nen ist n äm lich üb erw iegend klar, dass die gro ß en kü n st - lich en Ko llektive nichts andere s sind als Er - findu ngen u nd Ersatzo rientieru ngen . S ie raub en dem M ensch en seine Wü rde u nd seine Eigenartigkeit. Er ist zu r Freih eit b efä - higt u nd hin eingeb o ren in ein e Welt, in der er den so zialen Zwangsb ezü gen entwach - sen kann . D o ch die „ Fu rcht vo r der Freih eit“
(Erich Fro m m ) m ü n det im m er w ie der in die S ehnsu cht nach G eb o rgenh eit, die au ch in klaren Rahm enb e din - gu ngen u nd G ru p p engefü gen b e steh en kann .
Ko nsen se sind solch e Regeln . Sie b ieten H alt u nd O rientieru ng. Was Ko nsen s ist, ist u nh interfragb ar, w eil j e der Zw eifel den Ko nsens b e en - det. Anders als b ei anderen Regeln ist j e der Ko n sens ein P aradox, w eil er b ereits die Sichtw eise integriert, dass m ensch selb st den Ko nsens
Zu r N atu r des Men sch en in
„F reie Men - sch en in F reien Verein ba ru n gen“:
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de/h opp etosse/
em a n zipa t/m en sch . h tm l
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 1 9 akzep tiert. D enn wäre e s nicht so , wäre e s j a kein Ko nsen s. Ko nsen s sagt au s, dass die m it dem Ko nsens ko nfro ntierte Perso n selb st in die sen b ereits integriert ist. G erade de sh alb b ieten Ko nsen se ein b e so ndere s G efühl vo n G eb o rgenh eit.
D as Plenu m dient als P ro j ektio nsfläch e fü r u ngeklärte Fragen . Statt sich selb st als h inau sgewo rfene s We sen u n d Subj ekt de s G e sch eh en s zu b e - greifen , kö nnen U nklarh eiten versch ob en u n d verdrängt w erden . M it
„w ird im näch sten Plenu m b e sp ro ch en “ ist der M ensch rau s au s der Ro lle , e s selb st zu klären . Zwar tu t sich dann erstm al nichts, ab er die Au ssicht au f das gefühlt h ö h ere N ive au de s Plenu m s sch afft das G efühl, dass das eigen e N ichth andeln in O rdnu ng ist. Au ch das su ggeriert G e - b o rgenh eit − in der G em einsch aft der Alltagsgleich gültigen .
Zu r Z eit neigen AnarchistInn en zu Fo rm en der Entsch eidu ngsfindu ng im Ko llektiv. D ie m eisten n eigen zu Plena u nd Ko nsens. KritikerInn en de s Ko nsens sind selten u n d dann w ie deru m m eist Anh ängerInn en vo n M eh rh eitsab stim m u ng in direkt - dem o kratisch en Entsch eidu ngsabläu - fen o der in Fo rm ge stu fter Räte . Kau m j em an d stellt die Frage : Waru m üb erh aup t Entsch eidu ngen aller fü r alle ? Ist Anarchie nicht die Welt, in der viele Welten Platz h ab en ? D as wü r -
de au ch in den ge sellsch aftlich en Sub räu m en gelten : im m er o ffen , viel - fältig, bu nt u nd als Ko o p eratio n b is N e - b eneinan der u ntersch ie dlich er Au s - richtu ngen o hne Zwang zu r B ildu ng vo n Einh eit.
Au s Steh n , Ja n : „An a rch ism u s u n d Rech t“, in : GWR , N r. 21 6, Febru a r 1 9975
An arch i sti sch e Kri ti k des Kol l ekti ven
D o ch einh eitlich ist die M einu ng nicht. E s gibt Anarch istInnen , die ko l - lektive Identitäten kritisieren . Intere ssanterw eise stam m t das so gar au s der Felder vo n S o zialan arch istInnen . D as sp richt dafü r, dass S o zial - u n d Individu alanarchism u s kein gru ndsätzlich er G egen satz sin d , so n - dern e s au f die Art der so zialen Interaktio n anko m m t. Stellt die se die Vielfalt der B eteiligten in den M ittelpu nkt, b elässt Auto no m ie u nd b e - greift nichts als ab ge schlo ssene s Kollektiv, so ndern im m er als o ffen e Ko op eratio n − ein e Welt, in der viele Welten Platz h ab en − , dann ist in - dividu elle Eigenart u nd intensive so ziale Vernetzu ng kein W idersp ru ch .
Ch an cen u n d Gefah ren bei Räten : www.
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de/h op petosse/
em a n zip at/
raetesystem . h tm l Au ton om ie u n d Koop era - tion − gegen I n dividu a l is- m u s u n d Kol l ektivism u s:
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h op petosse/em a n zipa t/
a u tokoop. h tm l
5 www.anarch ism us.at/txt2/recht. htm
2 2 0 Jö rg B ergste dt: D em o kratie . D ie H errsch aft de s Vo lke s E s gibt ab er au ch Kritik, Ko llektive als Eigenzw e ck, Subj ekt o der Ziel vo n B efreiu ng zu seh en . D enn E m anzip atio n ist der B lick du rch die Au - gen de s einzeln en M ensch en u nd ein e Po litik zu gu n sten der M ensch en u nd ihrer freien Zu sam m enschlü sse . D as ist eine ganz andere Sicht - w eise u nd Po litik als eine fü r die M enschh eit in sge sam t o der fü r deren Sub räu m e als ganze Ko llektive .
Au s B ookch in , Mu rray (1 992): „D ie N eu gesta l tu n g der Gesel l sch a ft“, a .a .O. (S. 1 0)
Wil k, Mich a el (1 999): „Ma ch t, H errsch aft, E m a n zipa tion“, Trotzdem Verl a g in Grafen a u (S. 66)
Au s D iefen ba ch er, H an s (H rsg. , 1 996): „An a rch ism u s“, P rim u s Verl a g in D arm stadt (S. 25)
K ap . 4 Strategien u n d Streitfragen 2 2 1
Verycken , La u ren t (1 994): Form en der Wirkl ich keit. Au f den Sp u ren der Abstraktion . Pen zberg: Gru n dR iss-Verl a g
D i e P roj ektwerksta tt n u tzen
Tagu n gsh au s
Gut erreich bar ( per Bah n un d per Tram pen ) , ökol ogisch ausgestattet, al l e Werkstätten , viel e Kl ein gruppen räum e usw. n utzbar: I m Sem in arh aus der Pro- jektwerkstatt ist das N ötige vorh an den un d doch viel es an ders. Vorh an den , was für ein Sem in ar n ützl ich ist: Große Gruppen räum e, ein e tech n isch gute Aus- stattun g, Gruppen küch e un d -san itäran l agen sowie Sch l afräum e. Al l es ist h an d- gem acht, in al l em spiegel n sich gestal terisch e I deen un d das h an dwerkl ich e Gesch ick der beteil igten Gruppen un d E in zel h el ferI n n en wieder. E s gibt San itär- ein richtun gen , die an ein em Ort zu-
sam m en gefaßt sin d. U n d zwei Sch l afräum e m it 1 0 bzw. 8 Betten pl us weitere Sch l afm ögl ich keiten per I som atte. Das Beson dere aber sin d die Werkstätten , Arch ive, Bi- bl ioth eken , viel e Kl ein gruppen - räum e un d das System m it I nfobret- tern , Pinnwän den un d m eh r ( optim al für Open Space! ) . Al l das kan n m itgen utzt werden ! Die Gruppen koch en un d putzen in der
Regel sel bst. Dafür brauch en sie wen iger Gel d zu bezah l en al s an derswo − kom pl ett n ach Sel bstein sch ätzun g, d. h . al l e Gruppen oder die Men sch en , die h ier sin d, zah l en soviel , wie sie kön n en .
Meh r: www. projektwerkstatt.de/sem in arh aus