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JUGEND und verantwortungsvolle Mediennutzung Medien und Persönlichkeitsentwicklung

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Dokumentation des Fachtags, 4. Dezember 2003, Gospel Forum Stuttgart

JUGEND und verantwortungsvolle Mediennutzung

Medien und Persönlichkeitsentwicklung

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Impressum

Fachtag Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung – Medien und

Persönlichkeitsentwicklung Herausgeber:

Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH Richard-Wagner-Straße 51

70184 Stuttgart

www.landesstiftung-bw.de Verantwortlich:

Annette van Echelpoel Maik Nossek Projektträger:

Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg Haußmannstraße 6

70188 Stuttgart www.paritaet-bw.de Redaktion:

Marlene Seckler Roland Kaiser

Konzeption & Gestaltung:

Kreativ plus Gesellschaft für Werbung und Kommunikation mbH Stuttgart www.kreativplus.com

Abbildungen:

Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH Druck:

Merkur-Druck Mayer GmbH Ostfildern

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Fachtag Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung [ Inhalt ]

Vorwort

Programm des Fachtags

Begrüßung

Pastor Martin Seiler, Biblische Glaubens Gemeinde Stuttgart

Ansprachen

Prof. Dr. Claus Eiselstein,

Geschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg

Dr. Christoph-E. Palmer MdL, Minister des Staatsministeriums

und für europäische Angelegenheiten

Hansjörg Böhringer, Landesgeschäftsführer des Paritätischen

Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg

Fachforen

Forum I: Klick und Stromausfall Zielsetzung Präsentationen Protokoll

Forum II: Klick und Job

Zielsetzung Präsentationen Protokoll

Forum III: Klick und Guck

Zielsetzung Präsentationen Protokoll

Forum IV: Klick und Hör

Zielsetzung Präsentationen Protokoll

Forum V: Klick und Denk

Zielsetzung Präsentationen Protokoll

Zusammenfassung

Anhang

Auswertung der Fragebogenerhebung

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Seite 4

Seite 5

Seite 6

Seite 7

Seite 9

Seite 13

Seite 15

Seite 19

Seite 23

Seite 27

Seite 31

Seite 35

Seite 40 Seite 43

[ Inhalt ]

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So selbstverständlich es scheinen mag und so souverän wir mit neu- deutschen Begrifflichkeiten wie „Digicam“, „downloaden“, „rüberscannen“ u. a. umge- hen, die neuen Medien haben noch lange nicht in allen Haushalten unserer Gesell- schaft Einzug gehalten. Zwar haben heutzutage etwa zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen Zugang zum Computer, bei den übrigen 30% trifft dies allerdings nicht zu. Oftmals handelt es sich bei diesen Kindern und Jugendlichen um Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen. Diese jungen Menschen sind benachteiligt und im Vergleich mit der Bevölkerungsmehrheit chancengemindert.

Um chancengeminderten jungen Menschen im Medienbereich Möglichkeiten zu bie- ten, hat die Landesstiftung Baden-Württemberg am 1. Oktober 2002 das Programm

„Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung – Medien und Persönlichkeitsent- wicklung“ aufgelegt und den Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband Baden- Württemberg mit der Abwicklung dieses Programms beauftragt. Wesentliche Schwer- punkte des Programms sind die Verknüpfung von Medienkompetenz mit sozialer Kompetenz in Form von Gruppenarbeit, Kommunikation und kreativer Gestaltung.

Attraktive Mediennutzung, begleitete aktive Medienarbeit und die Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse zwischen Jungen und Mädchen soll eine erfolgrei- che Vermittlung von Medienkompetenz an Kinder und Jugendliche gewährleisten. Vie- le Einrichtungen der Jugendsozialarbeit, der Hilfen zur Erziehung und der Jugendarbeit haben das Förderprogramm genutzt. Seit Mai 2003 konnten so 129 Projekte mit ihren Vorhaben starten.

Damit die Projekte in den jeweiligen Einrichtungen nicht losgelöst voneinander ablau- fen, hat die Landesstiftung gemeinsam mit dem Paritätischen Landesverband einen Fachtag organisiert. Ein informelles Kennenlernen, ein gegenseitiger Erfahrungsaus- tausch und viele neue Anregungen für die Projektarbeit waren Ziele der Veranstal- tung. Der Fachtag bot eine Plattform, um Netzwerke zu bilden und Ideen zur Optimie- rung der Medienarbeit in den einzelnen Einrichtungen zu sammeln. Insgesamt zählte der Fachtag 250 BesucherInnen. Von den 129 Projekten waren 105 Einrichtungen mit einer oder mehreren Personen am Fachtag beteiligt.

Für die Entwicklung der einzelnen Projekte stellte der Fachtag eine Zäsur dar, welche den Fortlauf der Medienarbeit in den einzelnen Einrichtungen sicherlich positiv beein- flussen wird. Für das Förderprogramm diente der Fachtag als erste Einschätzung der Ergebnisse und der Ziele von „Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung“. Die Gesamtbewertung der 129 Projekte hat das „Tübinger Institut für frauenpolitische So- zialforschung e.V.“ (tifs) übernommen. Die Aspekte der Nachhaltigkeit, der Innova- tionsfähigkeit, der Verantwortung im Umgang mit Medien und der Berücksichtigung des Gender-Mainstreaming in Medienprojekten mit bildungsfernen Kindern und Ju- gendlichen stehen im Mittelpunkt der Evaluation. Die unterschiedlichen Zugangs- möglichkeiten der Zielgruppe werden hinsichtlich der Kategorien Geschlecht, soziale Schicht, ethnische Herkunft, Stadt oder Gemeinde berücksichtigt. Voraussichtlich wird die Evaluation Ende 2004 abgeschlossen sein.

Wir danken allen TeilnehmerInnen der Fachtagung, die durch ihre Präsentationen und Diskurse in den Foren maßgeblich zum Gelingen dieses Fachtags beigetragen haben.

Ebenfalls bedanken wir uns bei allen HelferInnen welche die Organisation und die Durchführung dieses Fachtags ermöglicht haben.

Vorwort

Prof. Dr. Claus Eiselstein Geschäftsführer Landesstiftung

Hansjörg Böhringer

Geschäftsführer Paritätischer Wohlfahrtsverband

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Einlass mit kleinem Frühstück

Begrüßung Martin Seiler

Pastor der Biblischen Glaubens Gemeinde in Stuttgart-Feuerbach Die Landesstiftung und ihre Jugendprojekte

Prof. Dr. Claus Eiselstein

Geschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg

Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung in Baden-Württemberg Dr. Christoph-E. Palmer MdL

Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten Inhalt der Fachforen

Hansjörg Böhringer

Landesgeschäftsführer Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg

Impressionen

Vorstellung der ModeratorInnen

Fachforen

Präsentation von jeweils 2 Projekten mit anschließender Diskussion in jedem Forum Forum I: „Klick und Stromausfall“ - Einführung in die Mediennutzung Forum II: „Klick und Job“ - Berufsorientierte Mediennutzung

Forum III: „Klick und Guck“ - Bild und Mediennutzung Forum IV: „Klick und Hör“ - Musik und Sprache

Forum V: „Klick und Denk“ - Internet und Wertevermittlung

Mittagessen

Fachforen

Präsentation von jeweils 2 Projekten mit anschließender Diskussion in jedem Forum Forum I: „Klick und Stromausfall“ - Einführung in die Mediennutzung Forum II: „Klick und Job“ - Berufsorientierte Mediennutzung

Forum III: „Klick und Guck“ - Bild und Mediennutzung Forum IV: „Klick und Hör“ - Musik und Sprache

Forum V: „Klick und Denk“ - Internet und Wertevermittlung

Zusammenfassung der Ergebnisse der fünf Fachforen

Kaffee und Kuchen

Ende der Veranstaltung 09:00 Uhr

Foyer, Gr. Saal

10:00 Uhr Großer Saal

10:35 Uhr Großer Saal

10:45 Uhr Großer Saal

11:00 Uhr Foren

12:15 Uhr Großer Saal

14:00 Uhr Foren

15:15 Uhr Großer Saal

15:45 Uhr Foyer, Gr. Saal 16:15 Uhr

Fachtag Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung

04. Dezember 2003

[ Programm ]

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Martin Seiler, Pastor der Biblischen Glaubens Gemeinde in Stuttgart-Feuerbach Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte sie als Hausherr des Gospel Forums und als Pastor der Biblischen Glaubens Gemeinde ganz herzlich in unseren Räumen willkommen heißen. Für uns als Gemeinde geht mit einer solchen Veranstaltung auch immer der Teil einer Vision in Erfüllung. Als wir dieses Forum vor drei Jahren gebaut haben, war es immer schon unser Wunsch, dass sich Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppierungen hier versammeln können. Dies drückt sich darin aus, dass innerhalb einer Woche sich tausende von Menschen hier versammeln. In der Halle, in der wir uns gerade befinden, finden an einem Wochenende drei Gottesdienste statt. Wir laden sie ganz herzlich zu diesen etwas anderen „Gospelgottesdiensten“ ein. Innerhalb der Woche und am Wochenende ver- sammeln sich im Gospelforum mehr als 15 verschiedene Nationalitäten um einen Gottesdienst in ihrer Muttersprache und in den ihrer Nationalität eigenen Gewohn- heiten zu feiern. Dies ist ein entscheidender Faktor zur Integration von ausländischen Menschen in unsere Gesellschaft.

Als Gospelkirche in Stuttgart verstehen wir unseren Auftrag vor allem auch darin, Kin- dern und Jugendlichen verbindliche christliche Werte mit auf den Lebensweg zu ge- ben. Erst vor einigen Monaten haben wir in Zusammenarbeit mit der Stadt eine Kin- dertagesstätte im Kinderhaus eröffnet. Während der Woche und vor allem am Wo- chenende betreuen wir als Gemeinde ca. 2000 Kinder und Jugendliche in den ver- schiedensten Gruppen der Jugend- und Pfadfinderarbeit.

Im Zusammenleben und der Zusammenarbeit mit diesen Jugendlichen erkennen wir oft das Spannungsfeld zwischen verantwortlicher Mediennutzung und der harten Realität von Schule und Ausbildung. In einer Gesellschaft, in der gerade die richtige Mediennutzung zum Schlüssel für die meisten Bereiche geworden ist, fallen viele Kinder und Jugendliche durch ein Raster. Die eine Gruppe hat durch die familiäre Situation nur unzureichend die Möglichkeit an den erfolgreichen Schlüssel dieser Mediennutzung heranzukommen, die andere Gruppe versteht die Medien in erster Linie als Zeitvertreib im besten Sinne durch Computerspiele oder Internetnutzung

„just for fun“. In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stellen wir als Gemeinde ver- mehrt fest, dass Kinder und Jugendliche durch unverantwortliche Mediennutzung immer weniger in der Lage sind, den gesellschaftlichen Gepflogenheiten und Anfor- derungen unserer heutigen Zeit gerecht zu werden. Die Wertefindung für das persön- liche Leben wird gerade bei jungen Menschen immer mehr durch die Nutzung von Me- dien geprägt. Deshalb arbeiten wir als Gemeinde mit Jugendlichen überwiegend mit Programmen, welche die Jugendlichen weit über den medialen Tellerrand hinaus- blicken lässt.

Damit dieses Spannungsfeld erfolgreich bewältigt werden kann, sind neue Ideen, klare Köpfe und bereite Hände in unserer Gesellschaft dringend notwendig.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Verlauf des Fachtags.

Ich danke Ihnen.

Begrüßung

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Die Landesstiftung und ihre Jugendprojekte

Prof. Dr. Claus Eiselstein, Geschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Namen der Landesstif- tung Baden-Württemberg begrüße ich Sie heute hier im Gospel Forum Stuttgart und freue mich, dass Sie unserer Einladung in so überaus großer Zahl gefolgt sind. Wir möchten Ihnen mit der heutigen Veranstaltung ein Angebot machen: Das Angebot sich kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, zu diskutieren und vielleicht auch neue Ideen zu gewinnen. Ihr Erscheinen zeigt, dass es für ein solches Angebot Bedarf gibt.

Veranstaltungen wie die heutige sind für die Landesstiftung sehr wichtig. Denn auf- grund unserer Satzung aber auch wegen der Begrenztheit unserer finanziellen Mittel sind wir nicht in der Lage, Projekte auf Dauer zu fördern oder gar Institutionen zu unterstützen. Worauf wir uns beschränken müssen und auch wollen ist, Anstoß zu geben, Anschübe zu leisten und verschiedensten Projektträgern die Möglichkeit zu eröffnen, neue und sinnvolle Aktivitäten zu erproben. Irgendwann müssen wir diese Projekte dann in die Selbstständigkeit und damit auch in andere Finanzierungen ent- lassen. Wir sind – um ein Beispiel zu gebrauchen – eine Entwicklungsabteilung und nicht die Serienfertigung. Um so mehr ist wichtig, dass aus den von uns geförderten Projekten dauerhafte Resultate festgehalten werden, etwa im Sinne von best practice Beispielen oder ihrem Gegenteil – der Erkenntnis, wie es nicht geht. Projektmateria- lien, Erfahrungen und ähnliches können auf solchen Veranstaltungen ausgetauscht werden mit dem Ziel, dass sich die Erkenntnisse immer weiter verbreiten und der bes- seren Erledigung der Aufgaben für alle dienen.

Auf das Projekt „Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung“ sind wir stolz. Es handelt sich hierbei um eine Erfolgsstory, die wir alle nicht für möglich gehalten hät- ten. Dass auf unsere Ausschreibung im letzten Herbst mehr als 200 Bewerbungen ein- gehen würden hatte niemand vorhergesehen. Unser Dienstleister, der Paritätische Wohlfahrtsverband, sowie das Gutachtergremium hatten eine Herkulesaufgabe zu be- wältigen. Statt einen Arbeitstag nahm die Begutachtung gleich drei Tage in Anspruch.

Alle Beteiligten haben hierbei Großes geleistet. Ich möchte insbesondere dem Paritä- tischen Wohlfahrtsverband und den Gutachtern ganz herzlich danken. Ohne sie wäre die Realisierung des Projektes nicht möglich gewesen.

Mit meinen Worten möchte ich Sie über die Landesstiftung und ihre Jugendprojekte informieren. Deshalb zunächst einige Sätze zur Landesstiftung allgemein, die als noch vergleichsweise junge Akteurin bestimmt nicht allen im Saal Anwesenden bekannt ist.

Die Landesstiftung Baden-Württemberg ist eine der größten deutschen Stiftungen.

Mit einem Bilanzvolumen von rd. 2,9 Mrd. ermöglicht sie – nach Abzug der Rücklagen – die Finanzierung von Projekten mit einem jährlichen Volumen von ca. 50 Mio. Zurzeit verwalten wir über 190 Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 210 Mio. Alle Projekte müssen nach unserer Satzung dem Ziel dienen, die Zukunftsfähigkeit Baden- Württembergs zu sichern.

Was ist nun mit dieser Zukunftssicherung konkret gemeint? Zum einen sehen wir inso- weit einen Schwerpunkt im Bereich der Forschung in Zukunftstechnologien, wofür wir knapp 40 Prozent unseres Budgets ausgeben. Noch zentraler aber sehen wir die Zukunft unseres Landes in seinen Menschen, insbesondere den jungen Menschen, begründet. Aus diesem Grunde fördern wir vorwiegend Bildungsprojekte, insbesonde- re mit Blick auf junge Menschen bzw. Jugendprojekte. Mehr als 40 Prozent fallen in diesen Bereich, so dass insgesamt über drei viertel der bereits erwähnten 210 Millionen Euro für Projekte aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Jugend verwendet wer- den.

Auf das Projekt „Jugend und verantwortungs- volle Mediennutzung" sind wir stolz.

Die Landesstiftung Baden-Württemberg ist eine der größten deutschen Stiftungen.

Alle Projekte dienen dem Ziel, die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern.

[ Ansprachen ]

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Es würde den zeitlichen Rahmen sprengen, alle Jugendprojekte der Landesstiftung aufzulisten. Exemplarisch möchte ich aber neben „Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung“ auf unser Projekt „Jugend engagiert sich“ (Jes) verweisen. Hier bie- ten wir jungen Menschen und ihren Mentoren mit größtmöglicher Flexibilität die Möglichkeit, sich in beliebigen gemeinnützigen Bereichen zu engagieren. Mit mini- malstem bürokratischen Aufwand und vergleichsweise geringen Kosten pro Fall er- möglichen wir verschiedenste Projekte vom Barfußpfad über eine Theatervorstellung bis hin zu einem Betreuungsprojekt für behinderte Menschen. Jungen Menschen wird damit die Chance gegeben, außerhalb von starren Strukturen und ohne eine Verpflich- tung, sich auf Dauer zu binden, in den Bereichen etwas fürs Gemeinwohl zu tun, die ihnen momentan als die richtigen erscheinen. Unsere Hoffnung geht dahin, dass junge Menschen, die sich einmal für gemeinnütziges Engagement begeistert haben, diese Begeisterung ihr ganzes Leben beibehalten werden.

Weitere Jugendprojekte sind z. B. ein Vorhaben zur Wertekommunikation in der außer- schulischen Jugendarbeit, das wir gerade mit dem Landesjugendring beginnen wollen sowie eine Aktion zu Gunsten des politischen Engagements und der Wahlbeteiligung von Jugendlichen – freiwillig in völliger parteipolitischer Neutralität.

Selbstverständlich sind auch unsere zahlreichen Bildungsprojekte stark jugendorien- tiert. Verweisen möchte ich insoweit auf unseren äußerst erfolgreichen Wettbewerb für berufliche Schulen oder auf das Baden-Württemberg-Stipendium, mit dem wir in diesem Jahr rd. 1.400 jungen Menschen internationalen Austausch ermöglichen wer- den.

Die Landesstiftung befasst sich aber auch mit der dunklen Seite des Jungseins. Weitere Projekte betreffen Gewalt in der Familie, speziell Gewalt gegen Kinder. Wir fördern Pro- jekte mit Straßenkindern und auch zur Kriminalprävention Jugendlicher. Wir sind der Auffassung, dass diese Maßnahmen die Grundvoraussetzungen zu schaffen haben, damit Lernen, Selbstentfaltung und damit auch Selbstverwirklichung und ein erfolg- reiches Leben überhaupt erst möglich werden.

Wie wird unsere Zukunft? Natürlich kann auch die Landesstiftung nicht in die Zukunft sehen, aber wir wollen doch durch unsere Projekte einen Beitrag dazu leisten, dass un- sere Zukunft ein Stück weit besser wird. Ohne Zweifel stehen wir vor schwerwiegen- den Umwälzungen, die jeden dazu zwingen, sich darauf einzustellen. Die nächsten Jahre werden eine fortschreitende Abkehr vom Steuerstaat hin zu privat finanzierten Aktivitäten, z. B. durch Stiftungen bringen. Von vielen staatlich bereit gestellten Leis- tungen werden wir uns verabschieden und stattdessen auf bürgerschaftliches Enga- gement und freiwillige Leistungen setzen müssen. Jeder einzelne von uns muss mehr Eigenverantwortung bringen und sein Leben aktiver und flexibler gestalten.

Lebenslanges Lernen ist für jeden, insbesondere aber für junge Menschen Pflicht, wes- halb gewisse Basisqualifikationen möglichst frühzeitig erworben werden müssen.

Hierzu zählt z. B. sprachliche Kommunikationsfähigkeit, die Fähigkeit zu lesen aber eben auch eine verantwortungsvolle Mediennutzung, ohne die der/die Einzelne quasi zum Analphabeten in einer digitalen Welt werden.

Das Projekt „Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung“ passt zu all diesen Aspekten. Es verbindet einerseits eine heute mehr denn je aktuelle Hochtechnologie mit dem Ausbildungsaspekt. Es verbindet Ausbildung mit speziellen Schlüsselquali- fikationen. Es erzieht zur Selbstständigkeit und bereitet auf lebenslanges Lernen vor.

Damit gehört es zu den ganz besonders wichtigen Vorhaben der Landesstiftung Ba- den-Württemberg.

Ich wünsche dem Projekt den Erfolg, den es verdient und Ihnen, dass Sie heute hier in Lebenslanges Lernen ist für jeden, ins-

besondere aber für junge Menschen Pflicht.

Entsprechende Basisqualifikationen müssen möglichst frühzeitig erworben werden.

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Dr. Christoph-E. Palmer MdL, Minister des Staatsministeriums und für europäische Angelegenheiten

Sehr geehrte Damen und Herren, Mitte der 60er Jahre, als die Computer- technologie noch in den Kinderschuhen steckte und sich bestenfalls einige Militärs und FachwissenschaftlerInnen für die Möglichkeiten einer weltweiten Vernetzung von Rech- nern und Informationssystemen interessierten, formulierte der kanadische Kommunika- tionstheoretiker Marshall McLuhan eine geradezu religiös anmutende Verheißung:

McLuhan prophezeite, dass der Einsatz elektronischer Medien zu einem „Pfingstwunder weltweiter Verständigung und Einheit“ führen werde.

Fast vier Jahrzehnte später haben sich die Verheißungen McLuhans in technischer Hin- sicht weitgehend erfüllt: Unsere Erde ist von einem dichten Netzwerk miteinander ver- knüpfter Rechner umgeben, und zumindest in den Industrienationen sind die Hürden für den Zugang zu diesem Netz vergleichsweise niedrig. Computer sind zur gängigen Han- delsware geworden – sie werden auch in diesem Jahr wieder zu den weihnachtlichen Verkaufsschlagern zählen – und die Anzahl der Haushalte in Deutschland, die keinen Internetanschluss haben, wird von Tag zu Tag kleiner.

Es ist sicher nicht übertrieben, von einem Siegeszug der Informations- und Kommunika- tionstechnik zu sprechen. In den Industrienationen sind Arbeitsprozesse in Unternehmen und staatlichen Einrichtungen ohne Computer und Netz nicht mehr denkbar, und die neuen Medien prägen den Alltag vieler privater Nutzer. Dabei sind die größten Wachstumsraten bei Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen.

Lassen sich mich zur Computer- und Internetnutzung Jugendlicher ein paar aktuelle Zah- len des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest nennen: Während 1998 nicht einmal jeder Zweite der 12 bis 19-jährigen mehrmals pro Woche einen PC nutz- te, stieg der Anteil in dieser Altersgruppe bis zum Jahr 2002 auf 70 Prozent. Eine ver- gleichbare Entwicklung ist bei den Kindern festzustellen. Im vergangenen Jahr waren es mehr als zwei von drei Kindern im Alter zwischen sechs und 13 Jahren, die über erste PC- Erfahrungen verfügen. Und wo sich ein PC befindet, lässt das Internet meist nicht lange auf sich warten. Von 1998 bis 2002 stieg der Kreis der 12 bis 19-jährigen, die schon einmal

„online“ waren, von 18 auf 83 Prozent. Bei Kindern mit Computererfahrung sind es bereits 60 Prozent, die im Internet surfen.

Man muss kein großer Prophet sein, um zu prognostizieren, dass diese Entwicklung noch nicht an ihrem Endpunkt angelangt ist. Der bereits jetzt große Teil der Kinder und Ju- gendlichen, der heute in einer Medienkultur aufwächst, wird sich weiter ausdehnen.

Lesen, surfen, chatten und spielen am Computer wird für immer mehr zur Selbstverständ- lichkeit.

So weit so gut – oder nicht? Bei genauer Betrachtung stehen wir im Wesentlichen vor fol- genden zwei Herausforderungen, um die Chancen, die uns die neuen Medien zweifellos bieten, zu nutzen: Es geht zum einen darum, die Gefahr der digitalen Spaltung abzu- wenden und zum anderen um die Aufgabe, dieses faszinierende Werkzeug (mehr ist es nüchtern betrachtet nicht) sinnvoll in unser Leben zu integrieren.

Digitale Spaltung

Wenn immer mehr Dinge der Berufs- und Lebenswelt auf den Cyberspace umgelagert werden, wird natürlich die digitale Spaltung auch für den Einzelnen brennend. Wer nicht auf das Internet und damit auf die Informationen, Angebote und Dienstleistungen von Behörden, Firmen, Geschäften, Ausbildungsorten etc. zugreifen kann, ist tatsächlich aus- geschlossen und benachteiligt.

Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung in Baden-Württemberg

Marshall Mc Luhan:

„Der Einsatz elektronischer Medien führt zu einem Pfingstwunder weltweiter Verständigung und Einheit“

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Zugespitzt formuliert: Einer „Info-Elite“, die sich ein Wissens- und Kommunkations- monopol schafft, stehen abgehängte „Offliner“ gegenüber. Wer die so genannte vier- te Kulturtechnik nicht beherrscht, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren und ins gesellschaftliche und berufliche Abseits zu geraten.

Sie, verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer kennen die Menschen, die dieser Gefahr in besonderer Weise ausgesetzt sind sehr gut: Es sind die Chancengeminderten und die Bildungsfernen. Die Ihnen anvertrauten jungen Menschen kommen ganz überwie- gend aus wirtschaftlich und sozial schwierigen Verhältnissen, darunter zahlreiche Kin- der und Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Statistiken belegen, was Sie tagtäglich erfahren: Kinder und Jugendliche, die der Dienste der Jugendsozialarbeit, der Hilfen zur Erziehung und Jugendarbeit bedürfen, haben in der Regel keinen oder einen sehr eingeschränkten Zugang zu neuen Medien.

Die digitale Spaltung ist in erster Linie ein Bildungsproblem: Noch nie war die Kluft bei der Internet-Nutzung zwischen HauptschülerInnen und GymnasiastInnen so groß wie heute. Digital mündige GymnasiastInnen vergrößern mit Hilfe der neuen Medien ih- ren Wissensvorsprung, womit sich die in der Pisa-Studie nachgewiesene soziale Dis- parität weiter verschärft. Chancengleichheit besteht auch nicht bei der Verfügbarkeit von Computertechnologie. Sozial und wirtschaftlich schwache Familien können in al- ler Regel die finanziellen Mittel für Anschaffung und laufenden Betrieb eines internet- fähigen PCs nicht aufbringen.

Im Bewusstsein der Problematik der digitalen Spaltung im Kindes- und Jugendalter hat die Landesstiftung Baden-Württemberg ein Förderprogramm aufgelegt, das sich vor allem durch seinen hohen Praxisbezug und die Nutzung vorhandener Strukturen auszeichnet: Träger von Einrichtungen und Diensten der sozialen Jugendhilfe und Träger der Jugendarbeit, also die Stellen, die sich um die chancengeminderten und bil- dungsfernen Kinder und Jugendlichen kümmern, können in eigener Regie pädago- gisch sinnvolle Medienprojekte entwickeln und anbieten. Die heutige Fachtagung ist eine eindrucksvolle Demonstration dafür, mit welchem großen Engagement und Höchstmaß an Kreativität Sie dieses Angebot der Landesstiftung genutzt und umge- setzt haben.

Und was wir heute präsentiert bekommen sind ja „nur“ die fertigen Produkte. Um wie viel wertvoller sind die Prozesse, die bei ihrer Erstellung abgelaufen sind. Es ist offen- kundig: Hier haben Kinder und Jugendliche neue Medien kennen und nutzen gelernt, und zwar in sehr verantwortungs- und sinnvoller Weise. Das liefert mir das nächste Stichwort:

Verantwortungsvolle Mediennutzung

Von Albert Einstein stammt der Satz:„Wir leben in einer Zeit der perfekten Mittel, aber der verworrenen Ziele.“ Heute sind die Möglichkeiten noch weitaus größer. Leider ist damit auch die Gefahr gestiegen, sich in dieser Vielfalt zu verlieren.

In der Auseinandersetzung mit Medieninhalten entwickeln Kinder und Jugendliche ihr Weltbild und Wertesystem. Eines der drängensten Probleme in dieser Hinsicht ist zweifellos die zunehmende Grenzverwischung zwischen virtueller und realer Welt. Die schrecklichen Erlebnisse am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt haben uns vor Augen geführt, wohin die Flucht in virtuelle Welten führen kann.

Auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen können sich neue Medien negativ auswirken, wenn ihr Konsum überhand nimmt, Medienklischees zum Vorbild werden und die Fähigkeit zur Kommunikation beeinträchtigt wird.

Nach Kierkegaard bedeutet kommunizieren, „in die Existenz des anderen eintreten“.

Eine Kommunikation in diesem Sinne kann das Netz nicht leisten. Was es uns bietet, ist eine Oberfläche, nicht jedoch einen Raum für eine wirklich existentielle Begegnung.

Ein Computer kann niemals eine Freundschaft ersetzen.

Wer die so genannte vierte Kulturtechnik nicht beherrscht, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren und ins gesellschaft- liche und berufliche Abseits zu geraten.

In der Auseinandersetzung mit Medieninhalten entwickeln Kinder und Jugendliche ihr Weltbild und Wertesystem.

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In der Informationsflut der globalen Netzwerke unterzugehen, steckt eine weitere Gefahr. Wer es nicht versteht, das jeweils Wichtige vom Unwichtigen zu unterschei- den, wird sich zwangsläufig im Informationsdschungel des Cyberspace verirren.

Informations-WissenschaftlerInnen sprechen heute bereits von der Fähigkeit zur

„Askese der Wahl“ (Franz Xaver Kaufmann) und meinen damit das Vergessen als Schlüsselkompetenz für die Bewältigung einer medial geprägten Zukunft.

Diese Beispiele verdeutlichen: Medienerfahrung muss sich zu Medienkompetenz ent- wickeln. Ich bin sehr dankbar, dass Sie diesen Aspekt in Ihren Medienprojekten nicht nur berücksichtigt, sondern zum zentralen Gegenstand gemacht haben. Projekte wie

„Einführung in Medienkunde, -kritik und -gestaltung“, „Mein virtuelles Ich in der Phantasiewelt des Internet“ oder „Medienkompetenz für Schule, Beruf und Freizeit“

zeigen, dass das Anliegen der Landesstiftung, die digitale Mündigkeit von Kindern und Jugendlichen zu fördern, mit Ihrer Hilfe umgesetzt werden konnte.

Das von der Landesstiftung aufgelegte und vom Paritätischen Wohlfahrtsverband vor- bildlich betreute Förderprogramm ist sehr ehrgeizig. Denn in den Projekten sollen zusätzlich zur Medienkompetenz auch soziale Kompetenzen und Kreativität gefördert werden. Hierfür stehen Projekte wie „Typische Geschlechterbilder und -rollen über Computer und Internet aufbrechen“, „Wir-Gefühl entwickeln“ oder „Heranführung an kreative Mediennutzung: Graffiti und Hip-Hop“.

Engagement des Landes

Wenngleich heute das Förderprogramm „Jugend und verantwortungsvolle Medien- nutzung“ und Ihre Projekte im Mittelpunkt des Interesses stehen, will ich Ihnen einige Beiträge des Landes nennen, die zum Ziel haben, die Medienkompetenz chancenge- minderter und bildungsferner Kinder und Jugendlicher zu fördern. Sonst könnte viel- leicht bei dem einen oder anderen von Ihnen der falsche Eindruck entstehen, dass die Landesregierung auf diesem wichtigen Gebiet untätig sei. Wenngleich es hierzu viel zu sagen gäbe, werde ich mich mit einer knappen und beispielhaften Aufzählung begnü- gen:

Die Medienoffensive II(2002 - 2006) des Landes zielt darauf ab, den sinnvollen und fächerintegrativen Einsatz neuer Medien und eine moderne Medienbildung schritt- weise in allen weiterführenden Schularten (also auch in Förder- und Hauptschulen) zu verankern. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist es, allen Schülerinnen und Schülern eine fundierte Medienkompetenz zu vermitteln.

Im Rahmen des „Jugendnetzes Baden-Württemberg" wurde an der Landesakademie für Jugendbildung ein Landesjugendmedienzentrum eingerichtet, in dem Multi- plikatorInnen, die in der Jugendmedienarbeit aktiv sind, geschult werden. Außerdem werden Computer-Anschaffungen vor Ort finanziell unterstützt, damit bestehende und neue Einrichtungen der Jugendarbeit zu Kompetenzzentren für Medien (Jugend- medienzentren) ausgebaut werden können und der Nutzungsgrad des Jugendnetzes erhöht werden kann.

Ziel des Landesprogramms Digital Divideist es, in Heimen lebenden Jugendlichen den Umgang mit Computern und Internet zu ermöglichen. Dafür hat das Land im vergan- genen Jahr die Computerausstattung an 60 stationären Einrichtungen der Erzieh- ungshilfe in Baden-Württemberg gefördert und eine medienpädagogische Qualifizie- rungsoffensive für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen gestar- tet.

2000 bis 2002 hat das Land das mit großem Erfolg durchgeführte Fortbildungsprojekt

„Gewalt in den Medien - ein Thema für die Elternarbeit" der Aktion Jugendschutz fi- nanziert.

Die Landesregierung hat im gesamten Schulbereich einen Jugendschutzfilter des Landesforschungsnetzes „BelWü“ im Angebot.

Wer es nicht versteht, das jeweils Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden,

wird sich zwangsläufig im Informationsdschungel des Cyberspace

verirren.

In den Projekten werden zusätzlich zur Medienkompetenz auch soziale Kompetenzen und Kreativität gefördert.

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Diese wenigen Beispiele zeigen, dass das Land auch die problematischen Seiten des Internet nicht ignoriert, sondern Schutzmaßnahmen ergriffen hat, um ihnen wirksam begegnen zu können. Dank der Programme der Landesregierung steht der jungen Generation in Baden- Württemberg ein flächendeckendes Angebot offen, um neue Medien kennen zu lernen, mit ihnen zu arbeiten und sie sinnvoll in ihr Leben zu integrieren.

Beispielgebende Initiative

Das Förderprogramm „Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung“ ist eine beispiel- gebende Initiative in Baden-Württemberg. Ich bin dankbar, dass mit Ihrer Hilfe bereits viele hundert Kinder und Jugendliche in unserem Land von diesem Programm profitieren konn- ten und weitere davon profitieren werden. Wenn diese jungen Menschen „online“ bleiben, sehe ich sie bestens gerüstet,um die Chancen der neuen Medien zur Verbesserung ihrer eige- nen Lebenschancen zu nutzen.

Der jungen Generation in Baden- Württemberg steht ein flächendeckendes Angebot offen, um neue Medien kennen zu lernen, mit ihnen zu arbeiten und sie sinnvoll in ihr Leben zu integrieren.

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Hansjörg Böhringer, Landesgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN

Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, dass Sie hierher zu unserem Fachtag in das Gospel Forum gekommen sind. Das Programm „Jugend und verantwortungsvolle Mediennutzung“ der Landesstiftung Baden-Württemberg hat für uns und für die Politik einen hohen Stellenwert.

Das Programm wird im Auftrag der Landesstiftung vom Paritätischen Wohlfahrtsver- band koordiniert. Unter dem Dach des PARITÄTISCHEN hat sich ein vielfältiges Netz- werk an Betreuungs- und Beratungsangeboten für benachteiligte Kinder und Jugend- liche in Diensten und Einrichtungen der Jugendsozialarbeit, der Hilfen zur Erziehung, der Jugendberufshilfe und der offenen Kinder- und Jugendarbeit organisiert.

Wir setzen mit diesem Programm auch eine erfolgreiche und bewährte Zusammen- arbeit mit der Landesstiftung fort. Projekte in der Altenhilfe, der Jugendberufshilfe und der Tagesbetreuung für Kinder liefen und laufen erfolgreich.

Die neuen Medien spielen heute im Alltag von Kindern und Jugendlichen eine immer größere Rolle. Allerdings können sozial chancengeminderte Kinder und Jugendliche nicht im selben Maße vom Zugang zu den neuen Medien wie Gleichaltrige aus stabi- len sozialen Verhältnissen profitieren.

Hier schafft das Programm Abhilfe. Mit dem Programm der Landesstiftung Baden- Württemberg bekommen viele Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Baden- Württemberg Zugang zu den neuen Medien – und damit bekommen bildungsferne Jugendliche eine Chance, die neuen Medien zu nutzen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, der heutige Fachtag ist den beteiligten Organisationen gewidmet. Der Landesstiftung Baden-Württemberg und dem PARITÄTISCHEN war es dabei natürlich besonders wichtig, dass den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine geeignete Plattform geboten wird, ihre Erfahrungen auszutau- schen und eine Optimierung der eigenen Projektarbeit zu erreichen.

Aus diesem Anlass wurden Fachforen eingerichtet. Die Foren entsprechen fünf Berei- chen der Mediennutzung. Sie zeigen, wie vielfältig Mediennutzung ist und wie wich- tig es ist, Medienkompetenz zu vermitteln. Dabei steht der aktive Umgang mit den neuen Medien mit den Schwerpunkten soziale Kommunikation, kreatives Gestalten und effektive Gruppenarbeit im Vordergrund. Freilich soll der Spaß am spielerischen Umgang mit den Medien dabei nicht in den Hintergrund treten.

Ob es dabei um ein niederschwelliges Angebot zur Vermittlung von Grundlagen- wissen geht, um das Erstellen einer eigenen Homepage oder eines gemeinsamen Videoclips: Neue Medien sollen Kompetenzen schaffen und Spaß machen.

Klick und Stromausfallist das Forum für Projekte zur Einführung in die Mediennut- zung. Spaß im Umgang mit dem Computer haben die Haupt- und Förderschülerinnen in ihrem Projekt „Fun and dreams from and for girls“. Praxisnah wird der Umgang mit dem Computer vermittelt. Mit Bildern und Texten erstellen die Mädchen zusammen eine Bildergeschichte, die von Liebe und Freundschaft, Träumen und Wünschen, Schule und Beruf erzählt.

Neue Medien helfen bei der Berufsorientierung:Klick und Jobist das Forum für Pro- jekte zur berufsorientierten Mediennutzung. Know-how im Umgang mit dem Com- puter und dem Internet hilft Jugendlichen bei der Berufsorientierung. Die Medien die- nen hier als Recherche- und Produktionsmittel zum Zweck der Erstellung von Bewer- bungsunterlagen und bei der Suche nach Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsplät- zen. Das Internet dient zur Präsentation eigener Produktionen.

Inhalt der Fachforen

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine geeignete Plattform geboten, ihre Erfahrungen auszutauschen und eine

Optimierung der eigenen Projektarbeit zu erreichen.

Neue Medien sollen Kompetenzen schaffen

und Spaß machen.

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Mit neuen Medien manipuliert es sich leichter:Klick und Guck ist das Forum für Pro- jekte zur kritischen Bild- und Mediennutzung. Kompetenz in der Beurteilung von Bil- dern ermöglicht Jugendlichen, Bildmanipulationen selbst zu erkennen und durchzu- führen. Mit der Digitalkamera, der Videokamera und dem Computer lernen die Ju- gendlichen gleichzeitig, selbst Bilder zu erzeugen. Mit Videos von gemeinsamen Er- lebnissen bestreiten junge FilmemacherInnen eines multikulturellen Jugendhauses einen hauseigenen Kinoabend.

Klick und Hörist als Forum für Projekte zur aktiven Mediennutzung mit Musik und Sprache angelegt. Do it yourself heißt die Devise beim Umgang mit Musik und Spra- che. Hier werden die Medien für die Entwicklung und Entfaltung eigenständiger und selbstbestimmter Kommunikation genutzt. Aus KonsumentInnen werden Produ- zentInnen. Das soziale Lernen spielt eine besondere Rolle.

Neue Medien brauchen ein kritisches Urteil.Klick und Denkist das Forum für Projekte im und ums Internet. Hier steht die Vermittlung von Werten über die neuen Medien und die Identifikation der Kinder und Jugendlichen mit diesen Werten im Vordergrund.

Dabei wird das Internet zum Diskussionsforum über das Medium selbst und zur akti- ven Medienarbeit genutzt. Aus diesem Lernprozess sollen neue medienpädagogische Konzepte hervorgehen.

Vielleicht konnte ich ein wenig verdeutlichen, wie wichtig die kulturelle Kinder- und Jugendmedienarbeit zur gesellschaftlichen Integration von Kindern und Jugendlichen aus sozial chancengeminderten Gruppen unterschiedlicher Herkunft oder mit Behin- derungen ist.

Das Programm erreicht insgesamt mehr als 10.300 Jugendliche. Es trägt zur Stärkung von Gruppenarbeit, Kreativität und sozialer Kommunikation bei. Unter den 129 Projek- ten sind 16 Frauen/Mädchen Projekte und 4 Männer/Jungen Projekte. Die Zahlen bele- gen das hohe Interesse – und die Nachfrage hält an. Vielleicht gelingt es dieser Nach- frage in der Zukunft gerecht zu werden - mit zusätzlichen neuen Projekten.

Zurück zur heutigen Veranstaltung: Der nachher folgende Trailer gibt einen Einblick in die Breite der Projekte. Nun sollen Medien ja auch Spaß machen, deshalb darf ich uns allen heute Spaß, viel gegenseitigen Austausch und natürlich auch neue Erkenntnisse wünschen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Das Programm erreicht insgesamt mehr als 10.300 Jugendliche. Es trägt zur

Stärkung von Gruppenarbeit, Kreativität und sozialer Kommunikation bei.

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„Klick und Stromausfall“

Moderation: Dr. Eckart Woischnik

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Protokoll: Petra Weininger

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Einführung in die Mediennutzung

Nicht nur Kinder und Jugendliche sind AnfängerInnen bei der Nutzung der neuen Medien. Auch das pädagogische Personal kommt oft zum ersten Mal mit der neuen Technik in Berührung.

Im Umgang mit neuen Medien können nicht viele auf eine solide Wissensbasis zurück- greifen. Viele Einrichtungen sind in ihrem „know how“ überfordert. Dies macht die Vermittlung von Kenntnissen an Kinder und Jugendliche nicht leichter.

Muss ich mich als pädagogische Kraft zuerst schulen lassen? Was mache ich, wenn das pädagogische und/oder technische System zusammenbrechen? Wie erreiche ich die Mädchen und Jungen adäquat und wie schütze ich sie gleichzeitig vor den neuen Medien?

[ Forum I ]

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[1] Lebensraumorientierung in der Medienpädagogik

[2] Mobiles Computernetzwerk

Einrichtung: Evangelische Jugend im Kirchenbezirk Villingen;

Präsentator: Sascha Nowara

Im Schwarzwald Baar Kreis bietet eine flexible Medienwerkstatt vor allem benachteiligten Jugendlichen Zugang zum Computer. Die Seminare finden im ländlichen Raum statt und stellen ein niederschwelliges Angebot dar. Der dezentrale Charakter des Trainings macht es möglich, dass viele Jugendliche erreicht werden.

Durch die neuerworbenen Kompetenzen steigern die Jugendlichen ihr Selbstwert- gefühl. Engagierte Jugendliche geben ihr Wissen an andere Jugendliche weiter. Mit Hilfe von ReferentInnen, die Zugang zu Jugendlichen haben und die Sprachbarrieren überwinden können, wurden viele TeilnehmerInnen gewonnen. Die Kontakte zu den Jugendlichen entstanden auf dem Schulhof, in Jugendhäusern, in Stadtteilen und im Übergangswohnheim für AussiedlerInnen.

Einrichtung: Stadt Ludwigsburg Kulturamt/Jugendförderung PräsentatorInnen: Jo Triller, André Lang, Larissa von Schwanenflügel

Das Mobile Computernetzwerk der Jugendförderung der Stadt Lud- wigsburg macht benachteiligte Jugendliche im Umgang mit Medien fit und motiviert sie. Drei Workshops zu den Themen „Nutzen neuer Medien – Grundkurs“, „Gefahren und Umgang mit Medien“ sowie „Der kleine Unterschied – die Chance vom anderen Geschlecht zu lernen“ werden in den Stadtteilen von Ludwigsburg angeboten. Dabei lernen die TeilnehmerInnen gezielt Informationen zu suchen, sie kritisch zu hinterfra- gen, sich in der Informationsflut zurecht zu finden und deren Gefahren zu erkennen.

Das Projekt bietet Alternativen gegen Vereinsamungstendenzen, gegen das Abtau- chen in Ersatzrealitäten und gegen gewaltbetonte Computerspiele in den neuen Me- dien an. Mit 40 KooperationspartnerInnen will das Computernetzwerk rund 300 Ju- gendliche erreichen. Dazu wurde das Netzwerk dezentralisiert. Nicht mehr die Ju- gendlichen kommen zu einem zentralen Angebot, sondern das Angebot geht zu den Jugendlichen in die Stadtteile.

Dezentraler Trainingscharakter

Von der „Komm-“ zur „Geh-Struktur“

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[3] Medien und Geschlechterzugang

[4] Jugendthemen und kritische Reflexion

Einrichtung: Haus der Jugend, Stadt Aalen Präsentatorin: Claudia Morcher

Seit Oktober 2003 gibt es im Haus der Jugend in Aalen das Projekt

„Medienwerkstatt“. Hier lernen die Kinder und Jugendlichen das Surfen, Chatten sowie E-Mails im Internet verschicken und können folgende Kurse besuchen:

Kindercomputerkurs, künstlerisches Gestalten am Computer, Computerführerschein, Computereinführung und Homepage erstellen. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf den Geschlechterzugang im Medienbereich gelegt wie z.B. beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen. Im Bereich Mädchen- und Frauenförderpolitik setzt das Haus der Jugend geschlechtsspezifische Kinder- und Jugendarbeit wie beispielsweise in der „Mädchen-Mut-mach-Gruppe“ mit 10 bis 14-jährigen ein. Grundsätzlich ist das Projekt für weibliche wie auch männliche TeilnehmerInnen offen. Das pädagogische Personal geht adäquat auf die unterschiedlichen Bedürfnis- und Lebenslagen zwi- schen den Geschlechtern ein.

Einrichtung: St. Josef, Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe mit Edith-Stein-Schule; Schloss Heudorf am Bussen

Präsentator: Peter Werner

Die stationäre Einrichtung mit 130 Jugendlichen war bisher auf die Computerräume der Edith-Stein-Schule angewiesen, die oftmals belegt waren. Über das Projekt werden jetzt Schulungen an den hauseigenen Computern angeboten. Mit den neuen Medien wird den Jugendlichen die Theorie praxisorientiert vermittelt, Medien werden als Mittel zum Zweck eingesetzt und dienen nicht als Selbstzweck.

Dabei ist die Einbettung der Medien in einen pädagogischen Kontext wichtig, um Inhalte spielerisch zu vermitteln. „Train the Trainer“ beispielsweise ist eine Schulung für Jugendliche zu MultiplikatorInnen, die von zwei MedienreferentInnen geleitet wird. Die Internetschulungen für Kinder sind voll ausgebucht. Großen Anklang finden auch Arbeitsprojekte mit „High-Tech“ Einsatz (z.B. Bemalen von Wänden „Jurassic Parc“ mit Hilfe eines Beamers). Die Erarbeitung von Jugendthemen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Jugendlichen stehen im Mittelpunkt des Projektes und garantieren das Interesse der TeilnehmerInnen.

Ausgewogene Beziehung zwischen Mädchen und Jungen

Medien – kein Selbstzweck

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Fragen und Antworten

Wie erfolgt die Ansprache der Kinder und Jugendlichen?

Zur erfolgreichen und nachhaltigen Durchführung brauchen Projekte Koopera- tionspartnerInnen und MultiplikatorInnen, die direkt mit dem Lebensraum der Teil- nehmerInnen zu tun haben. Zum Beispiel wird zur Sprachbarrierenüberwindung versucht, migrantische TeilnehmerInnen zu gewinnen, um mit anderen Migran- tInnen Kontakte zu knüpfen.

Gibt es Kinder und Jugendliche, die solcher Medienangebote bedürfen?

Ja, weil viele keine anderen Angebote wahrnehmen können. Sie haben zu Hause kei- nen Computer. Für Mädchen gelten Medienprojekte als Gelegenheit, Hemmschwel- len im Medienbereich zu überwinden.

Wie geht man auf Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ein?

Um sie für Medienarbeit zu gewinnen, müssen die TeilnehmerInnen Themen mitbe- stimmen können. Wichtig ist, praxisorientiert und mit Spaßfaktor zu arbeiten!

Wie kann man Jugendthemen anhand von Medien aufarbeiten?

Mit Hilfe des Computers werden Bewerbungsmappen erstellt. Per Videoaufnahmen findet ein Bewerbertraining statt. Man kann den PC-Führerschein erwerben. The- men werden in verdeckter Weise, z. B. anhand von Graffiti-Bildern, eingebracht. Die Medien dienen als Mittler.

Wie wird mit Ausstattung, bzw. mit Wartung der Geräte umgegangen?

Bei dezentralem Einsatz bieten sich Laptops an. Durch die intensive Nutzung braucht man nach zwei Jahren in der Regel allerdings neue Geräte.

Inwieweit erkennen Verantwortliche den Wert der Medienarbeit?

Die finanziellen Rahmenbedingungen sind z. Zt. eher schlecht. Auch in der verband- lichen Jugendarbeit wurde gekürzt. Appell: Jugendhilfe muss noch stärker unter dem Aspekt außerschulischer Jugendbildung betrachtet und gefördert werden.

Meinungen

Jugendhilfe – Schule:

Viele SchülerInnen können zu Hause nicht am Computer üben. Sie sind auf Com- puter in Einrichtungen der Jugendhilfe angewiesen. Die in der Schule vermittelten Computerkenntnisse können in der Regel nur im außerschulischen Bereich eingeübt werden. Dort können sie in ihrem eigenen Tempo lernen. Die Erfahrungen mit Kooperationen sind sehr unterschiedlich, da sie von der Zeit, der Planung und dem Vertrauen der Beteiligten abhängen.

Hinweis auf Grenzen, was die Regelfinanzierung anbelangt:

Der Wert der Jugendhilfe als außerschulische Jugendbildung muss im kommunalen Bereich wahrgenommen werden, so dass zum Beispiel die Regelfinanzierung von Personal erreicht wird.

Jugendschutz durch kompetente Auswahl bei der Informationsflut:

Durch Stärkung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen (Routinierter Umgang; Selbstwertgefühl). Über Kontrolle durch ReferentInnen. Der pädagogische Umgang mit Kindern und Jugendlichen wird jeder Filtersoftware vorgezogen.

Gender Mainstreaming:

In Jugendhäusern schließt die Dominanz des männlichen Publikums die Mädchen häufig aus. Für Mädchen, die von zu Hause aus nicht in gemischte Gruppen gehen dürfen, müssen gezielte Angebote erfolgen. Bei konsequentem Denken von Gender Mainstreaming muss auch für Jungen ein anspruchsvolles Programm zur Förderung und Unterstützung angeboten werden.

[ Forum I ] Protokoll

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Berufsorientierte Mediennutzung

Mit berufsorientierter Mediennutzung werden häufig Bewerbungs- mappen assoziiert. Allerdings existieren viel mehr Möglichkeiten, Jugendlichen bei der beruflichen Orientierung und der Integration in den Arbeitsmarkt über neue Medien weiterzuhelfen.

Die Jugendlichen erstellen ihren eigenen Web-Pool, bilden Netzwerke mit regional ver- tretenen Firmen oder kreieren eigene Websites, um sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt anzubieten. Teamarbeit untereinander und soziale Kommunikation mit potenziellen ArbeitgeberInnen sowie der geschlechtsspezifische Zugang spielen eine wichtige Rolle. Abschlusszertifikate wie der Internetführerschein bedeuten Erfolg und Zukunftschance zugleich.

Welcher Einsatz von Medien ist praktikabel, wie kann man Firmen finden und wie unterschiedlich sprechen Mädchen und Jungen darauf an? Wie verlieren die Jugendlichen ihre Angst vor dem Bewerbungsgespräch?

„Klick und Job“

Moderation: Gerald Engasser,

Sozialministerium Baden-Württemberg Protokoll: Angela Müller,

Sozialministerium Baden-Württemberg

[ Forum II ]

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[1] Planspiel zur Berufserkundung und Lebensplanung

[2] Internetseite und Online-Bewerbung für den Beruf

Einrichtung: Trägerverein Jugendhäuser Korntal Präsentator: Gerhard Koltes

In Korntal nehmen SchülerInnen der Förder-, Haupt- und Realschule, sowie Jugendliche, die das Berufsvorbereitungsjahr absolvieren an einem „Planspiel zur Berufserkundung und Lebensplanung“ teil. Das Medienprojekt des Trägervereins Jugendhäuser Korntal ist als multimedialer Baustein in das „konventionelle“ biogra- phische Planspiel „ready-steady-go“ integriert. Hier werden die Jugendlichen beim Übergang von Schule zu Beruf zielgerichtet unterstützt. Themen sind u. a. „Was kostet das Leben“, Internetrecherche, Ausbildungsplatzsuche und neue Berufe kennen ler- nen. Neben dem Erwerb der Medienkompetenz stellen die Stärkung des Selbstwert- gefühls und die Bereitschaft zur Partizipation der Jugendlichen einen zentralen Aspekt des Planspiels dar. Sowohl ein aktives kommunales Netzwerk, d. h. eine enge Zusam- menarbeit von Schulen, Ausbildungsbetrieben und dem Arbeitsamt, wie auch finanzi- elle Ressourcen sind notwendig, um beispielsweise Bewerbungsgespräche für die Videopräsentation fachgerecht und gezielt durchführen zu können.

Einrichtung: Esslinger-Beschäftigungs-Initiative gGmbH PräsentatorInnen: Beate Bardenheuer, Serap Atli

Unter dem Motto „Wir machen das für Sie“ sind im Esslinger Internet- café Frauen zwischen 17 und 20 Jahren angesprochen. 70 Prozent der Frauen, die einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz suchen, sind Migrantinnen. Ziele des Projektes sind die Nutzung neuer Technologien zur Berufsqualifizierung und Berufsplanung, die Förderung und Sicherung der Medienkenntnisse, die Knüpfung von Kontakten zu ArbeitgeberInnen und der Aufbau einer Website.

Im Rahmen der „Angebote für die Frauen“ erlernen die Frauen den Umgang mit dem PC und neuer Software, sowie den Aufbau einer Internetseite. Durch Anrufe bei Ar- beitgeberInnen, sowie die direkte Kontaktaufnahme werden Berührungsängste abge- baut und Teamfähigkeit und Selbstorganisation gefördert. Zukünftig sollen bereits Schülerinnen für das Projekt geworben werden. Unter den „Angeboten für Arbeit- geberInnen“ ist zu verstehen, dass die Frauen eine kostenlose Internetseite für die ArbeitgeberInnen erstellen, auf der z. B. für Praktikumsplätze geworben wird (mehr Information unter: www.wimada.de).

Selbstwertgefühl und Partizipation der Jugendlichen

Tausche Website gegen Praktikumsplatz

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[3] Planspiel zur Vermittlung lebenspraktischer Hilfen

[4] Medienkunde/Medienkritik/Medienhandeln/Mediengestalten

Einrichtung: Integra gGmbH Mögglingen

Präsentatoren: Dieter Brenner, Önder Baoglu, Peter Skalski

Ziel der Integra gGmbH ist es, Jugendliche für ihre Bewerbung fit zu machen. Vier Jugendliche haben am Fachtag exemplarisch an der Internetseite des Arbeitsamtes dargestellt, wie sie sich über Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeits- plätze informieren. Das Projekt umfasst neben der konkreten Arbeitsmarktrecherche im Internet auch das Bewerbungstraining sowie die Erstellung eines Lebenslaufs und den Umgang mit den gängigen PC-Programmen. Neben dem Erwerb des Grundlagen- wissens, werden den Jugendlichen auch praktische Lebenshilfen wie z.B. der Umgang mit Geld und ein Training des Sozialverhaltens angeboten. Auf diese Weise sollen die Jugendlichen unterstützt werden, einen Ausbildungsplatz zu finden. Viele der Jugendlichen, die von diesem Projekt profitieren, wurden während ihrer Arbeits- losigkeit straffällig, beziehen Sozialhilfe oder sind in einer stationären Einrichtung untergebracht.

Einrichtung: ABA Ausbildungs- und Berufsförderungsstätte e.V. Albstadt PräsentatorInnen: Svenja Bockorny, Jürgen Entreß

Jungen und Mädchen mit Lernbehinderung aus dem angegliederten Internat der ABA-Albstadt nehmen an diesem Projekt teil. Innerhalb eines bereits vor- gegebenen Rahmens erstellen die Jugendlichen eine Homepage. Seitenlayout und Inhalte werden nach und nach von den Jugendlichen selbst gestaltet. Darüber hinaus kann sich jede/r in Form einer persönlichen Vorstellung mit Namen und Foto in der website präsentieren. Entsprechend ihrer Interessen können die TeilnehmerInnen eige- ne Themenfelder auf die Seite bringen. Während die Seite wächst, geben die Betreuer- Innen den Jugendlichen kleine Hilfestellungen und korrigieren Fehler. Neben dem Erwerb der Fähigkeiten zum Aufbau einer Homepage, lernen die Jugendlichen sich im Netz zu recht zu finden und haben zusätzlich auch die Chance, die neuen Medien spie- lerisch zu nutzen. Das Projekt umfasst neben der Vermittlung von EDV-Kenntnissen auch vier Exkursionen wie zum Beispiel den Besuch einer Werbeagentur.

Bewerbungstraining und Sozialverhalten

Meine persönliche Vorstellung im Internet

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Antworten zu den Präsentationen am Vormittag Projekt 1: „Planspiel zur Berufserkundung und Lebensplanung“

Das Planspiel umfasst ein Zeitfenster von 3-5 Stunden mit einer Gruppe bis 20 Personen. Da das Planspiel außerhalb von Schulen und Jugendhäusern durchge- führt werden sollte, beansprucht die Vorbereitung der Räumlichkeiten deutlich mehr Zeit. Die Auswertung des Projektes erfolgt 2004. Festzustellen ist bereits, dass die Jugendlichen sich über die Sommerferien hinaus mit den Themen auseinander- gesetzt haben. Die Vermittlungsquote liegt bei 95 Prozent.

Projekt 2: „Internetseite und Online-Bewerbung für den Beruf“

Viele kleinere Betriebe haben nicht die Möglichkeit Ihre Ausbildungsangebote im Internet zu veröffentlichen. Die Frauen nehmen gezielt Kontakt zu Betrieben auf und bieten die Erstellung einer Internetseite an, auf der ein Praktikums-, Ausbil- dungs- oder Arbeitsplatz vor allem für Hauptschülerinnen angeboten wird. Durch Telefonate oder Betriebsbesuche entstehen erste Kontakt zu den ArbeitgeberInnen.

Die Angst vor Vorstellungsgesprächen ist bei einigen Teilnehmerinnen deutlich ge- sunken. Die reinen Vermittlungszahlen dienen nicht zur Erfolgsbemessung des Pro- jektes. Einige Teilnehmerinnen nehmen nicht mehr am Projekt teil, sobald eine Stelle gefunden wurde und die Vermittlung wird oft nicht rückgemeldet.

Antworten zu den Präsentationen am Nachmittag

Projekt 3: „Planspiel zur Vermittlung lebenspraktischer Hilfen“

Ein Jugendlicher stellt die Frage, warum solche Projekte nicht bereits in den Schulen beginnen und er erst jetzt was über Arbeit lernt?

Projekt 4: „Medienkunde/ Medienkritik/ Medienhandeln/ Mediengestalten“

Das Projekt ist auf vier Monate angelegt, in denen sich die Jugendlichen ein Mal in der Woche für ca. drei Stunden treffen. Sie absolvieren das Projekt neben der Ausbil- dung. Um den Umgang mit Gewalt- und Sexseiten zu begegnen, haben die BetreuerInnen einen direkten Zugriff auf alle Rechner und können jederzeit die Bild- schirmoberfläche eines Rechners für alle sichtbar projizieren. Darüber werden die Jugendlichen zu Beginn des Projektes informiert. Neben einem Jugendschutzpro- gramm, das keinen 100prozentigen Schutz bietet, sind verschiedene Seiten gesperrt.

In diesem Zusammenhang wird thematisiert, dass im Internet zunehmend schockie- rende Gewaltdarstellungen mit einem hohen Gefährdungspotential für Kinder und Jugendliche angeboten werden.

Ergebnisse

Die Projekte sind gut in die Tätigkeiten der TrägerInnen und in die konventionellen Maßnahmen der Jugendhilfe integriert.

Das Wissen der ProjektteilnehmerInnen über erweiterte Nutzungsmöglichkeiten der neuen Medien, neben chatten und surfen, ist bei Projektbeginn sehr begrenzt.

Die reine Verfügbarkeit der Hard- und Software reicht nicht aus. Entscheidend ist die medienpädagogische Begleitung, da die berufsorientierenden und kreativen Mög- lichkeiten der Medien sonst häufig nicht erkannt und genutzt werden.

Die Jugendlichen lernen ein breites Spektrum an neuen Berufen und die kreative Nutzung der neuen Medien kennen.

Es wird eine neue Dimension der Kontaktaufnahme mit ArbeitgeberInnen erreicht.

Aktuelle technische Neuerungen fließen in die Projekte mit ein.

[ Forum II ] Protokoll

(23)

Bild und Mediennutzung

Kinder und Jugendliche werden heute mit Informationen überflutet. Im Alltag nehmen sie passiv unzählige Bilder in höchster Geschwindigkeit auf, können diese allerdings nur schwer reflektiert einordnen.

Wie Bilder entstehen, wie man sie einsetzen kann und in welcher Form diese angereichert und beeinflusst werden, lernen Kinder und Jugendliche im Projektbereich „Bild und Mediennutzung“. Dabei werden Filme, Fotostories, Comics, Bilddokumentationen etc.

hergestellt. Eine der eindrücklichsten Erfahrungen ist für viele der stark manipulatori- sche Charakter von Bildproduktionen.

Wie kann auf den Umgang mit Bildern verantwortungsvoll hingewiesen werden?

Inwiefern können Bilder beeinflussen, stellen Filter einen ausreichenden Schutz dar?

Und mit welchen „eigenen Inhalten“ wollen Kinder und Jugendliche sich befassen?

„Klick und Guck“

Moderation: Evelyn Samara

Arbeiterwohlfahrt BV Württemberg e.V.

Protokoll: Annina Meissner

Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt BV Württemberg e.V.

[ Forum III ]

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[1] Videoarbeit als Mittel zur Entwicklung geschlechterspezifischer Jugendarbeit

[2] Zwischen realer und konstruierter Wirklichkeit

Einrichtung: Kreisjugendamt Rems-Murr-Kreis, Referat Jugendarbeit Präsentator: Gotthard Bühler

Hier haben wir es mit einem gemeinsamen Projekt von Kreisjugendring und Jugendamt zu tun. Die KooperationspartnerInnen sind verschiedene Jugend- häuser und die mobile Jugendarbeit. Die Medienarbeit mit Jugendlichen wird in die- sem Kooperationsprojekt direkt mit geschlechtsspezifischer Arbeit verbunden. Dabei steht die Mädchenarbeit im Mittelpunkt. Durch den Zugang zu vielfältigen Räumlich- keiten, eigenen Öffnungszeiten, speziellen Aktionstagen und Jobcafés wird den Mädchen ein weitreichendes Angebot ermöglicht. Die Arbeit mit Jungen ist weniger ausgeprägt. Allerdings gibt es eine Projektgruppe, die sich mit der Entwicklung von Medienarbeit mit Jungen beschäftigt.

Den inhaltlichen Vordergrund der Vorgehensweise stellen unterschiedliche Lebens- lagen und Geschlechtsspezifika. Zum Rahmenthema „friends“ wurde ein Film mit dem Titel „cool man“ erarbeitet. Weitere Aktionen innerhalb des Projektes sind u.a. „Mäd- chen in Kernen“, „Zwischen Anmache und Flirt“, oder ein von Mädchen und Jungen gemeinsam erstelltes Konzept, das beiden Geschlechtern Einstieg in thematische Selbstreflexion bietet.

Einrichtung: Stadtjugendring Ulm e.V., JugendMedienZentrum „Etage“

Präsentatorin: Dorothea Fumy

Dieses Projekt zeigt Kindern und Jugendlichen die Schnittstelle zwischen Realität und digitaler Konstruktion durch Medien auf. Im Sinne ganzheitlicher Medienbildung setzt der Stadtjugendring Ulm die Entwicklung der Medienkompetenz im technischen Bereich, der Sozialkompetenz, der Selbstwahrnehmung, des Verantwor- tungsbewusstseins, der Kommunikationsfähigkeit, sowie der Möglichkeit Freund- schaften zu knüpfen und zu pflegen in den Mittelpunkt. Themen die zur Diskussion ste- hen und hinterfragt werden sind „das Rollenverständnis von Mädchen und Jungen“, oder das kritische Beleuchten eines Starplakates unter den Titeln „Können Bilder lügen?“,„Das Bild als Spiegel der Wirklichkeit?“, „Ich traue meinen Augen nicht?“.

„Der Trick mit dem Film“ ist eine andere Möglichkeit für Kinder zwischen „Sein“ und

„Schein“ zu unterscheiden.„Sein“ ist in diesem Fall: was tut wer? Die Kinder lernen hand- werkliche Gestaltungsbläufe. Der „Schein“ wird ebenfalls von den Kindern hergestellt.

Vom Aufnehmen, über das Schneiden, bis hin zum Unterlegen mit selbst hergestelltem Ton. Die Produkte waren in örtlichen Kinos, im Internet und im Kinderkanal zu sehen.

Video und geschlechterspezifisches Rollenverhalten

Sein oder Schein

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[3] Medienkompetenz für Mädchen und Frauen: Fotogeschichte

[4] Biographisches Portrait – ein interkulturelles Medienprojekt

Einrichtung: IN VIA Diözesanverband Konstanz Präsentatorin: Konstanze Feger

Mädchen und Frauen migrantischer Herkunft haben zu Hause oftmals aus materiellen und/oder religiösen Gründen nicht die Möglichkeit einen Computer zu nutzen. Als internationaler Mädchen- und Frauentreff bietet IN VIA Mädchen unter- schiedlicher Herkunft Zugang zu Medien. In zwei Gruppen, 11 bis 13-jährige und 14 bis 16-jährige, die sich 1,5 h pro Woche treffen, wird Mädchen und Frauen das Ausleben ihrer eigenen Kreativität und das Ausprobieren von Neuem ermöglicht. Sie erlernen in den Bereichen Textverarbeitung und digitale Bildbearbeitung eigene Fähigkeiten zu entwickeln und erstellen gemeinsam eine Fotogeschichte, die anschließend als Ergebnis ins Netz gestellt wird. U. a. dient diese Übung der Stärkung der Persönlichkeit der Mädchen und jungen Frauen. Als thematischen Schwerpunkt strebt das Projekt eine Sensibilisierung der Mädchen hinsichtlich geschlechtsspezifischer Rollenzuschrei- bungen in der Gesellschaft an. Über die neuen Medien wird die eigene Rolle im Ver- gleich zur Rolle von Jungen reflektiert und bewusst gemacht.

Einrichtung: Kulturwerkstatt e.V. Reutlingen Präsentator: Wilfried Lever

Die Kulturwerkstatt e.V. Reutlingen bietet mit dem Projekt „That’s me“

Jugendlichen die Möglichkeit, sich kreativ mit den neuen Medien auseinander zu set- zen. „That’s me“ ist für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren mit teilweise einge- schränkten Deutschkenntnissen. Gemeinsam, also in Gruppen, erstellen sie Produkte mit dem Computer. Bisherige Erfahrungen der Jugendlichen sind meist die Lerninhalte der Schule, bzw. der Konsum von Computerspielen. Mit kreativer Computerarbeit – gemeint sind hier Grafik, Animation und Musik – verfolgt das Projekt einen weitaus höheren Anspruch der Mediennutzung.

In dem Projekt „That’s me“ lernen sie, wie man eine Homepage gestaltet und wie Fotos und Töne ins Internet gelangen. Jede und jeder präsentiert sich und das jeweilige Heimatland auf ganz individuelle Weise in der Homepage. Und so ganz nebenbei wird das Internet zum Ort der Begegnung verschiedener Kulturen, baut Vorurteile gegenü- ber Unbekanntem ab und erleichtert die Integration ausländischer Jugendlicher.

Meine Rolle als Frau und Migrantin

Internet als Ort der Begegnung verschiedener Kulturen

(26)

Fragen und Antworten Was ist der zentrale Stellenwert des Bildes

Ein Bild wird für realistisch gehalten. Es ist für Kinder und Jugendliche oft schwer zu verstehen, dass es sich um eine Manipulation handelt:„Ich kann meinen Augen trau- en, aber nicht meiner Wahrnehmung.“

Wie kann das kritische Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen geweckt werden?

Pädagogisch begleitete Medienarbeit stellt ein großes Potenzial dar, um das kriti- sche Bewusstsein zu wecken. Mit nachgespielten Werbeclips kann beispielsweise die Entstehung von Werbung erfahren werden. Infos sind unter www.tv.wannweil.de zu finden. Es wird das Buch „Medienkompetenz“ von Dieter Baacke empfohlen.

Was ist das zentrale Element der digitalen Bildbearbeitung?

Bei Kindern und Jugendlichen mit schlechten Deutschkenntnissen kann digitale Bildbearbeitung ein Einstieg sein, um spontanes Arbeiten zu ermöglichen. Bei der Textverarbeitung ist die Sprache Voraussetzung, aber oft eine hohe Hürde.

Welche Risiken/Gefahren bestehen hinsichtlich digitaler, visueller Mediennutzung?

Oft können die jungen NutzerInnen nicht abschätzen, welchen Gefahren sie sich aussetzen, zum Beispiel das Weiterleiten persönlicher Daten und Bilder im Netz. Es sollte möglichst wenig Persönliches eingestellt werden.

Sind die Eltern selbst im Medienbreich aktiv und informiert, was ihre Kinder tun?

Die Eltern haben oft wenig Ahnung von Medienarbeit. Eltern wissen um die Bedeu- tung digitaler Medien und drängen ihre Kinder, an den Projekten teilzunehmen.

Wie gestaltet sich der Erfolg bei langfristigen Projekten?

Die Durchführung langfristiger Projekte ist schwieriger als beispielsweise Angebote im Ferienprogramm. Bei langfristigen Projekten sollte weniger Orientierung am Er- gebnis, als vielmehr eine Orientierung am Prozess stattfinden. Die TeilnehmerInnen werden mit zunehmendem Alter ergebnisorientierter.

Erfahrungen

Projekterfahrungen mit älteren Jugendlichen

Ältere Jugendliche überschätzen sich häufig in ihren schauspielerischen Fähigkei- ten. Wenn sich Jugendliche ihre Produkte ansehen, sind sie häufig enttäuscht. Die Arbeit mit 18-22 jährigen Jugendlichen wurde am Beispiel von nachgestellten Film- szenen positiv bewertet. Zeitlich gut geeignet ist dieser Erfahrung nach das Arbei- ten im Block wie zum Beispiel an einem Wochenende oder das Drehen einer drei bis vier-minütigen Nachrichtensendung.

Erfahrung mit jungen Mädchen

Das „Mädchenbilderbuch“ wurde mit nicht in Deutschland geborenen Mädchen erarbeitet. Das Verabschieden vom schönem Schein war dabei nicht erwünscht. Vor allem junge Mädchen haben oftmals Probleme damit, wie sie in der Realität ausse- hen.

Meinungen

Verlässlichkeit und Ausdauer der Jugendlichen:

Um die Ausdauer nicht zu strapazieren kann man über zwei Tage einen Videoclip gestalten. Nach dem Erstellen von Bildern und einer Einführung in die Technik wird gedreht. Am zweiten Tag wird das Bild- und Musikmaterial geschnitten und die Videoclips werden präsentiert.

Persönlichkeitsrecht und Internet:

Bei Veröffentlichungen jeglicher Art im Netz muss von den Eltern eine Einverständ- niserklärung eingeholt werden. Der Verzicht auf die Veröffentlichung der Nach- namen, beispielsweise bei Portraits, ändert daran nichts. Die Gefahren im Internet sollen ausführlich behandelt werden.

[ Forum III ] Protokoll

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Musik und Sprache

Im musikalischen und sprachlichen Bereich erfahren Mädchen und Jun- gen einen vielgefächerten Zugang zu neuen Medien. Hier entstehen Beiträge im Inter- net und im öffentlichen Radio zu jungen Themen, Musikvideoclips, Hörspiele oder Do- kumentationen über Alltagsrelevantes von Kindern und Jugendlichen.

Die Arbeit miteinander und die Kommunikation untereinander spielen eine herausra- gende Rolle. Solche Projekte stehen und fallen mit der Bereitschaft zur Zusammen- arbeit und erzielen damit den Anspruch, soziale Kompetenzen zu erlernen.

Welche Rolle spielt soziales Lernen in diesen Projekten? Wie verantwortungsvoll kann mit dem Medium Sprache umgegangen werden? Welches Handwerkszeug ist für die Medienarbeit mit Musik und Sprache notwendig?

„Klick und Hör“

Moderation: Ingrid Scholz

Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Protokoll: Olaf Kierstein

Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

[ Forum IV ]

(28)

[1] Förderung der Sprachkompetenz in Radioprojekten

[2] Interkulturelles Online-Radio mit fünf Einrichtungen

Einrichtung: Stadtjugendring Ulm e.V.

Präsentatorin: Stephanie Hutterer

Radioprojekte werden hier als Methode genutzt, die Sprachkompetenz der Jugendlichen zu fördern. Dies beinhaltet die Vorbereitung und Durchführung von selbst gestalteten Rundfunkbeiträgen, welche im Rahmen des Senders „mikrowelle – Radio von Kids für Kids“ gesendet werden. Zielgruppe bilden Jugendliche aus Haupt- und Realschulen im Alter von 11 bis 14 Jahren. Die ProjektteilnehmerInnen erlernen den Umgang mit Technik und Sprache. Auf dieser Basis aufbauend entstehen dann Inter- viewsituationen in Form eines Rollenspiels, welche Sprechübungen bezüglich der Arti- kulation und Intonation voraussetzen. Die Moderation von Beiträgen und die digitale Tonbearbeitung sowie die Durchführung von Interviews in öffentlichen Räumen sind ein fortführender Schritt dieser Methode.

Die zentralen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Förderung der Sprachkompetenz bilden eine stabile technische und finanzielle Ausstattung, das Aufgreifen der Inte- ressen der Jugendlichen, die Umsetzung in getrennt-geschlechtlichen Gruppen sowie eine öffentliche Wirkung der Arbeit.

Einrichtung: Stadtjugendring Stuttgart e.V.

Präsentatoren: Rainer Mayerhoffer, Aytekin Celik

Mittels der Durchführung von Internet- und Online-Radioproduktionen wird es Jugendlichen ermöglicht, Erfahrungen mit sich selbst und in der Gruppe zu machen. Da es sich bei diesem Projekt größtenteils um Jugendliche nicht deutscher Herkunft im Alter von 12 bis 18 Jahren handelt, stehen die Reflexion der Migration und die Förderung von Integration im Mittelpunkt. Die Beiträge der Jugendlichen drehen sich oftmals um diese beiden Themen und finden im Rahmen von Berichten und Interviews statt.

Im Kooperationsprojekt des Stadtjugendrings Stuttgart arbeiten Jugendliche aus fünf verschiedenen Organisationen mit unterschiedlichen regionalen Hintergründen zum ersten Mal zusammen. Im bisherigen Projektverlauf wurden Jugendliche im Hinblick auf die gemeinsame Gestaltung und Erstellung einer Homepage unter fachlicher Anleitung geschult. Neben dem Erlernen von technischem Know-how bildet das Er- lernen von Interviewtechniken einen inhaltlichen Schwerpunkt. Das Netzwerk wurde geschaffen, da die Organisationen allein oft nicht in der Lage sind, Projektvorhaben zu tragen. Die Zusammenarbeit ermöglicht den gemeinsamen Austausch von Fachwissen Mit Interviews zum Sprechen

Interkulturelle Pilotkooperation

Referenzen

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