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Willkommen bei den Möglichkeiten

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Academic year: 2022

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ARS MEDICI 1 2010

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Willkommen im Neuen Jahr, willkommen im neuen Jahrzehnt. Ein solcher Wechsel signalisiert so etwas wie einen Neubeginn – warum eigent- lich? Wohl eher aus Konvention denn wegen einer neuen, guten Wirklichkeit, die mit der alten, schlechten nichts mehr gemein hat. Hundelieb - haber wissen es besonders gut: bei jeder – fast jeder – Veränderung wedelt das Tier mit dem Schwanz, es scheint sich zu freuen. Ähnliches war festzustellen beim Wechsel vom alten Gesund- heitsminister zum neuen – warum eigentlich?

Auch da schien im Kreise der Ärzteschaft und auch bei anderen Kreisen, die im Gesundheits - wesen ein Auskommen finden, beinahe reflexhaft der Schwanz mit dem Hund zu wedeln.

Aber wird die Hausarztmedizin unter ihm besser gedeihen oder wenigstens besser überleben? Wer- den dumme, rasch dahin entschiedene Beschlüsse der letzten Dekade rückgängig gemacht werden?

Werden eben solche neue Ideen, etwa ein durch den Entschädigungstarif aufgezwungener Ver- zicht auf Hausbesuche oder ein Bestrafungsbei- trag fürs Übergewicht ausbleiben?

Die Zeit des Wechsels ist nicht nur ein Sprung- brett für mehr oder weniger gelungene gute Vor- sätze, sondern ebenso eine gute Gelegenheit für zweifelnde Fragen. Beidem ist die Eigenschaft gemein, dem Möglichen Raum zu geben. Rück - blickend wäre sicher ein anderer Umgang mit der Schweinegrippe möglich gewesen. Nicht nur Transparency International hat wohl den Ein- druck gehabt, dass da vieles entsetzlich auf - gebauscht wurde, dass nicht wissenschaftliche Erkenntnisse den Weg wiesen, sondern dass wirtschaftliche Interessen den Medien und den

Vertretern der Gesundheitsbehörden derjenigen Länder, die sich das leisten können, ganz unge- niert Richtung und Marschtakt vorgaben.

Sicher war ARS MEDICI gut beraten, mit dem Thema der «neuen Grippe» eher zurückhaltend umzugehen. Diese Haltung ist nicht ganz einfach

durchzuziehen, da sich in Zeiten grosser Unsi- cherheit und Aufregung niemand gern vorwerfen lassen will, das Problem nicht erkannt zu haben.

Die Wahrnehmung verpasster Gelegenheiten und akuter Bedrohungen schafft grosse Unzufrieden- heit und diese sucht sich, offenbar ebenfalls re- flexhaft, einen Sündenbock. In der Regel ist das eine einzelne Person. Ist das sinnvoll, produktiv, zukunftsweisend? Nein, es ist naiv, vereinfachend und verwedelt den Blick auf den Kern der Pro- bleme und verhindert, Wünsche für die Zukunft an die richtige Adresse zu richten. Wäre es nicht ein guter Vorsatz, eine gute Möglichkeit, in nächs- ter Zeit auf Personalisierungen zu verzichten, nicht nur in der Geschichtsschreibung oder der weltweiten Klimapolitik, sondern auch in unserer kleinen nationalen Gesundheitspolitik?

Halid Bas

E d i t o r i a l

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