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Statement | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Dossier

50 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 4-2008

Statement

Handel und Umwelt: Gegensätzlich oder komplementär?

Sowohl Handel als auch Umwelt stehen heute weit oben auf der politischen Agenda. Diese beiden Themenkomplexe werden aber immer noch regelmässig so verstanden, als seien sie unabhängig voneinander, oder als würden sie sich gar gegenseitig ausschliessen. So lassen sich aber keine Lösungen für zukünftige Heraus- forderungen finden. In Tat und Wahrheit sind Handel- und Umweltaspekte eng miteinander verknüpft. Einerseits haben Handelsströme grosse Auswirkungen auf unsere Umwelt; andererseits orientiert sich die Umweltpolitik vermehrt an Handels- mechanismen, wie etwa der im Kyoto-Protokoll geregelte CO2-Emissionshandel. Da schliesslich Umweltprobleme an der Landesgrenze nicht Halt machen, müssen grenzüberschreitende Lösungen im internationalen Dialog gefunden werden.

In Anbetracht der grossen Herausforderungen im Umweltbereich ist es höchste Zeit, die veraltete Vorstellung zu überwinden, dass Handel und Umwelt unvereinbar sein sollen. Es ist durchaus möglich, Mittel und Wege zu finden, wie sie sich gegen- seitig unterstützen können. Die Herausforderung besteht in der Verbesserung der Kohärenz zwischen dem Welthandelssystem und den zahlreichen Umweltabkommen.

Beide Systeme sollen sich nicht unabhängig voneinander entwickeln, sondern aufeinander Rücksicht nehmen und sich gegenseitig unterstützen.

Das multilaterale Handelssystem der WTO anerkennt diese Wechselwirkung.

So gelang es, anlässlich der Lancierung der Doha-Runde im November 2001 das Thema Handel/Umwelt in die Verhandlungen aufzunehmen. In diesem Zusammen- hang wird heute über mehrere Facetten der Wechselwirkun-

gen zwischen Handel und Umwelt verhandelt. Einerseits diskutiert man über die systemische Frage einer Verbesse- rung des Verhältnisses zwischen Handelsrecht und Umweltrecht, was unter anderem mit dem Beizug von Umweltexperten in WTO-Streitfällen erreicht werden könnte. Andererseits verhandelt man konkret über eine Liberalisierung des Handels von Umweltgütern und -dienstleistungen. Hier beginnt auch eine zaghafte Diskussion darüber, ob und wie nachhaltige Produk- tionskriterien im Rahmen der WTO berücksichtigt werden sollen bzw. dürfen. Ein aktuelles Beispiel dafür liefert das namentlich von Brasilien aufge- brachte Thema Bioethanol: Unter welchen Be- dingungen können Biotreibstoffe als Umweltgüter gelten? Der Beitrag über Biotreibstoffe liefert hierzu Informationen aus naturwissenschaftlicher Sicht. Die Beiträge über Cleaner Production und klimafreundliche Spargeln ergänzen das Dossier.

Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch Leiterin Welthandel,

Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern

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