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MAMMAKARZINOM IN SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT PAUL-LÁSZLÓ BERNHARD

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Academic year: 2022

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(1)

MAMMAKARZINOM IN

SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT

11.09.2021

PAUL-LÁSZLÓ BERNHARD

(2)

E PIDEMIOLOGIE DES M AMMAKARZINOMS

Mit ca. 31.7%

häufigste maligne Erkrankung der Frau

• Ca. 6200

Neuerkrankungen pro Jahr

• Ca 1400 Todesfälle pro

Jahr

(3)

E PIDEMIOLOGIE DES M AMMAKARZINOMS

Die Inzidenz ist altersabhängig

• Das Medianalter beträgt 64.2 Jahre

• Das kumulative Risiko von Geburt ab bis zum 70. Lebensjahr beträgt 7.46%

Potentiell gebärfähige Altersgruppe

(4)

E PIDEMIOLOGIE DES M AMMAKARZINOMS

(5)

E PIDEMIOLOGIE DES M AMMAKARZINOMS

(6)

D AS SCHWANGERSCHAFTSASSOZIIERTE

M AMMAKARZINOM PABC

Definition des PABC:

• Erstdiagnose eines Mammkarzinoms ab

Gravidität bis 12 Monate nach Partus

1% aller Mammakarzinome sind schwangerschafts- assoziiert

Die Inzidenz beträgt

28/100.000 Lebendgeburten

(7)

T YPEN DES M AMMAKARZINOMS

Harbeck, N., Penault-Llorca, F., Cortes, J. et al.Breast cancer. Nat Rev Dis Primers 5, 66 (2019).

(8)

P RIMÄRTUMOR UND M ETASTASIERUNG

45% 15%

25%

10% 5%

(9)

TNM K LASSIFIKATION

TNM gibt das Stadium eines Karzinoms an.

Beispiel:

pT2 pN1 cM0 R0 G2

Tumorgrösse Metastase in keine Fern - Tumor in OP Differenzierungs- 2-5cm ipsilateralen LK metastasierung vollständig grad (G1-G3)

entfernt

(10)

D IAGNOSTIK EINES M AMMAKARZINOMS

Klinische Untersuchung Derber, nicht verschieblicher, persistierender Knoten

Veränderungen der Brustwarzen

•Blutige oder klare Sekretion

•Einziehung der Brustwarze

•Hautveränderungen Einseitige

Veränderung der Brustgrösse

Hautveränderungen

•Rötungen

•Vergröberung der Pooren «Peau d`orange»

•Schwellungen der Achselhöhle

Mammographie Screeningmammmo graphie im Kanton Solothurn vom 50. - 69. LJ

Problem: Hohe Brustdichte bei prämenopausalen Patientinnen vermindert Aussagekraft Problem: Lobuläre Karzinome oft schwer sichtbar

Sonographie Sehr hohe

Sensitivität für lobuläres und NST Mammakarzinom Mikrokalk und damit DCIS schlecht bis nicht sichtbar Hohe

Untersuchervarianz Biopsien simultan möglich

Minimalinvasive Biopsie In lokaler Betäubung mittels

Hochgeschwindigkeit sbiopsienadel

Meist unter sonographischer Kontrolle

Inklusive Biopsie verdächtiger Lymphknoten

MRI Ausserhalb der Gravidität mit

Kontrastmittelapplika tion, in Gravidität ohne

Ideal zur Dedektion von Multifokalität oder Multizentrizität

(11)

K LINISCHE U NTERSUCHUNG

Klinische Untersuchung

Derber, nicht verschieblicher, persistierender Knoten

Veränderungen der Brustwarzen

•Blutige oder klare Sekretion

•Einziehung der Brustwarze

•Hautveränderungen Einseitige

Veränderung der Brustgrösse

Hautveränderungen

•Rötungen

•Vergröberung der Pooren «Peau d`orange»

•Schwellungen der Achselhöhle

Paget der Mamille

D. Geffroy, I. Doutriaux-Dumoulins

Anomalies cliniques de la plaque aréolo-mamelonnaireJournal de Radiologie Diagnostique et Interventionnelle, Volume 96, Issue 5, October 2015, Pages 451-463

(12)

K LINISCHE U NTERSUCHUNG

Klinische Untersuchung

Derber, nicht verschieblicher, persistierender Knoten

Veränderungen der Brustwarzen

•Blutige oder klare Sekretion

•Einziehung der Brustwarze

•Hautveränderungen Einseitige

Veränderung der Brustgrösse

Hautveränderungen

•Rötungen

•Vergröberung der Pooren «Peau d`orange»

•Schwellungen der Achselhöhle

Physiologische Mamillenretraktion

Mamillenretraktion bei retraoreolärem Karzinom

D. Geffroy, I. Doutriaux-Dumoulins

Anomalies cliniques de la plaque aréolo-mamelonnaireJournal de Radiologie Diagnostique et Interventionnelle, Volume 96, Issue 5, October 2015, Pages 451-463

(13)

K LINISCHE U NTERSUCHUNG

Klinische Untersuchung

Derber, nicht verschieblicher, persistierender Knoten

Veränderungen der Brustwarzen

•Blutige oder klare Sekretion

•Einziehung der Brustwarze

•Hautveränderungen Einseitige

Veränderung der Brustgrösse

Hautveränderungen

•Rötungen

•Vergröberung der Pooren «Peau d`orange»

•Schwellungen der Achselhöhle

Inflammatorisches Mammakarzinom

(14)

M AMMOGRAPHIE

Cranio-Caudaler ( CC ) Strahlengang

Schräger ( Obliquer ) Strahlengang

Mammographie Screeningmammmo

graphie im Kanton Solothurn vom 50. - 69. LJ

Problem: Hohe Brustdichte bei prämenopausalen Patientinnen vermindert Aussagekraft Problem: Lobuläre Karzinome oft schwer sichtbar

Ablauf: Die Brust wird in den Mammografie-

apparat eingespannt und komprimiert.

Danach wird die Brust in zwei Ebenen

geröngt

(15)

M AMMOGRAPHIE

Mammographie Screeningmammmo

graphie im Kanton Solothurn vom 50. - 69. LJ

Problem: Hohe Brustdichte bei prämenopausalen Patientinnen vermindert Aussagekraft Problem: Lobuläre Karzinome oft schwer sichtbar

(16)

S ONOGRAPHIE

Sonographie Sehr hohe

Sensitivität für lobuläres und NST Mammakarzinom Mikrokalk und damit DCIS schlecht bis nicht sichtbar Hohe

Untersuchervarianz Biopsien simultan möglich

Zyste

(17)

S ONOGRAPHIE

Sonographie Sehr hohe

Sensitivität für lobuläres und NST Mammakarzinom Mikrokalk und damit DCIS schlecht bis nicht sichtbar Hohe

Untersuchervarianz Biopsien simultan möglich

Fibroadenom

(18)

S ONOGRAPHIE

Sonographie Sehr hohe

Sensitivität für lobuläres und NST Mammakarzinom Mikrokalk und damit DCIS schlecht bis nicht sichtbar Hohe

Untersuchervarianz Biopsien simultan möglich

Mammakarzinom

(19)

M INIMALINVASIVE B IOPSIE

Minimalinvasive Biopsie In lokaler Betäubung mittels

Hochgeschwindigkeits biopsienadel

Meist unter sonographischer Kontrolle

Inklusive Biopsie verdächtiger Lymphknoten

(20)

MRI

MRI Ausserhalb der Gravidität mit

Kontrastmittelapplika tion, in Gravidität ohne

Ideal zur Dedektion von Multifokalität oder Multizentrizität

(21)

T HERAPIE EINES M AMMAKARZINOMS

Grundsätzlich erfolgt die Therapie eines Mammakarzinoms individuell angepasst an den spezifischen histologischen und

molekularbiologischen Tumortyp und die Patientin.

Sie kann folgende Punkte umfassen:

1. Eine neoadjuvante Chemotherapie vor Operation

2. Die eigentliche Operation mit (Sentinel)-Lymphonodektomie 3. Eine adjuvante Chemotherapie nach Operation

4. Eine Radiotherapie (Percutan oder Brachytherapie)

5. Eine endokrine (antihormonelle) Therapie für 5 -10 Jahre

(22)

O PERATION : M ASTEKTOMIE VERSUS

T UMOREKTOMIE

(23)

O PERATIVE T HERAPIE : L YMPHKNOTEN

Lymphknotenbefall im präoperativen Staging Kein Lymphknotenbefall im präoperativen Staging

Sentinellymphonod- ektomie

Sentinellymphknoten im Schnellschnitt

negativ

Keine Lymphonodektomie

Sentinellymphknoten im Schnellschnitt

positiv Lymphonodektomie

(24)

B RUSTKREBS IN DER S CHWANGERSCHAFT

D IAGNOSTIK UND OP

(25)

(N EO ) ADJUVANTE C HEMOTHERAPIE

• Eine Chemotherapie kann entweder bereits vor der Primäroperation begonnen werden = Neoadjuvante - Chemotherapie, oder im Anschluss an die

Operation=Adjuvante Chemotherapie.

• Ob eine Chemotherapie erforderlich ist, hängt von der Tumorgrösse, dem Lymphknotenstatus, dem

Differenzierungsgrad und der Immunhistochemie, sowie dem Risiko für ein Rezidiv und eine Metastasierung ab.

• Die Chemotherapie wird als sogenannte

Polychemotherapie unter Kombination verschiedener Chemotherapeutika und Dosisschemata durchgeführt.

• Da viele Chemotherapeutika stark venenreizend wirken, wird häufig ein sogenannter Port implantiert.

(26)

N EOADJUVANTE C HEMOTHERAPIE

Verschiedene

Chemotherapien(Antracycline, Taxane) sind auch in der

Schwangerschaft möglich Eine Verzögerung des

Therapiebeginns ist mit einer erhöhten Mortalität verbunden Ein rascher Therapiebeginn ist dringend nötig

ABER: Systemische Chemotherapie erst ab dem 2.Trimenon (14.SSW) zulässig

(27)

R ADIOTHERAPIE

Die postoperative Radiotherapie der Brustwand nach Mastektomie senkt das Risiko eines lokoregionären Rezidivs und verbessert das Gesamtüberleben bei lokal fortgeschrittenen und nodal- positiven Mammakarzinomen.

Bei brusterhaltender operativer Therapie erfolgt immer eine Radiotherapie

Die Radiotherapie der Brust sollte in Hypofraktionierung (Gesamtdosis ca. 40 Gy in ca. 15-16 Fraktionen in ca. 3 bis 5 Wochen) oder kann in konventioneller Fraktionierung (Gesamtdosis ca. 50 Gy in ca. 25-28 Fraktionen in ca. 5-6

Wochen) erfolgen.

Zusätzlich wird ein Boost von 10 -16 Gy auf das ehemalige Tumorbett gegeben

Keine Radiotherapie während Gravidität empfohlen

(28)

E NDOKRINE T HERAPIE DES M AMMAKRZINOMS

Prämenopausale Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem

Mammakarzinom erhalten eine

adjuvante endokrine Therapie für 5-10 Jahre.

Diese kann erst nach Entbindung begonnen werden

Endokrine Therapieverfahren:

• Tamoxifen, ein selektiver

Östrogenrezeptormodulator (SERM)

• Aromataseinhibitoren (AI) Letrozol, Anastrozol und Exemestan plus ovarielle funktionelle Suppression (OFS) mit einem GnRH-Agonisten

(29)

Z USAMMENFASSUNG : T HERAPIE VON

B RUSTKREBS IN DER S CHWANGERSCHAFT

(30)

B RUSTKREBS IN DER S CHWANGERSCHAFT

E NTBINDUNG UND S TILLEN

(31)

F ERTILITÄT WÄHREND UND NACH T HERAPIE

EINES M AMMAKARZINOMS : C HEMOTHERAPEUTIKA

Problem: Die zur Therapie des Mammakarzinoms verwendeten Chemotherapeutika induzieren eine z.T. permanente

Amenorrhoe.

Die gonadale Toxizität der einzelnen Chemotherapeutika hängt ab von:

Deren Wirkmechanismus

Der Dosierung und Kombination der Substanzen

Der Therapiedauer

Der Applikationsform

Dem Alter der Patientin und der individuellen Disposition ab.

Sumvanich et al. 2010 fanden für das Mammakarzinom je nach Chemotherapie eine Amenorrhö-Rate bei Frauen im Alter von 20 -34 Jahre von ca. 10 %, bei Frauen im Alter von 35-39 Jahre von ca. 30 % und für Frauen ≥ 40 Jahre von ca. 50 %.

(32)

F ERTILITÄT WÄHREND UND NACH T HERAPIE

EINES M AMMAKARZINOMS : E NDOKRINE T HERAPIE

• Unter einer endokrinen Therapie kann oder sollte keine Gravidität eintreten

• Eine antihormonelle Therapie ersetzt bei Frauen vor den Wechseljahren nicht die Verhütung. Es sollte eine nicht hormonbasierte sichere verhütungsmethrode (z.B. Kupfer IUD) verwendet werden.

• Die Dauer der endokrinen Therapie beim Mammakarzinom über 5 bis 10 Jahre bedeutet für die Patientinnen eine erhebliche Verschiebung der gewünschten Schwangerschaft in eine Lebensphase mit eingeschränkter oder erloschener ovarieller Reserve.

• Je nach Risikokonstellation kann die antihormonelle Therapie für die Erfüllung des Kinderwunsches unterbrochen werden (Postive trial)

(33)

B RUSTKREBS UND S CHWANGERSCHAFT

M ETHODEN ZUM F ERTILITÄTSERHALT VOR

T HERAPIEBEGINN

Es bestehen verschiedene Methoden des Fertilitätserhaltes vor einer Therapie:

1. Einfrieren von befruchteten Eizellen: Ausgelöst durch eine hormonelle Stimulation reift in dieser Zeit eine größere Menge Eizellen heran. 10 bis 20 reife Eizellen werden entnommen. Nach In-Vitro Fertilisation werden die befruchteten Eizellen eingefroren (Kryokonservierung). Alternativ lassen sich Unbefruchtete Eizellen einfrieren.

2. Einfrieren von entnommenem Eierstockgewebe , welches nach abgeschlossener Krebstherapie wieder rückimplantiert wird.

3. Gabe von GnRH Analoga, um während einer Chemotherapie die Ovarien zu supprimieren

(34)

B RUSTKREBS UND S CHWANGERSCHAFT

F AMILIENPLANUNG

(35)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Erste Schwangerschaftskontrolle: 27.04.18 Anamnese

• 36-jährige Patientin, G2 P0

• Persönliche Anamnese: bland

• Familienanamnese: negativ für gynäkologische Karzinome

• St. n. Missed Abortion in der 8+1 SSW (05/2017)

• Spontane Konzeption

• Knoten Mamma links seit ca. 2 Wochen verspürt Befunde

• US: intakte Einlingsgravidität in der 8+3 SSW

• Tastbefund: derber schmerzloser Knoten Mamma links

(36)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Diagnostik

02.05.18: Mammaultraschall

04.05.18: MRI-Mamma

(37)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Stanzbiopsie Mamma links: 03.05.18 Histologie

- Mittelgradig differenziertes Mammakarzinom/NST - Östrogenrezeptor: positiv 90%

- Progesteronrezeptor: positiv 90%

- Ki-67: 10-15%

- HER2: negativ Diagnose

Mittelgradig differenziertes Hormonrezeptor positives

Mammakarzinom

(38)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Problem:

1. Karzinom ist

hormonrezeptorpositiv

2. Patientin befindet sich erst in der 9. SSW

(39)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Operative Therapie: 09.05.18

- Tumorektomie und SLNE links

- Chirurgischer Schwangerschaftsabbruch in der 10. SSW Definitive Histologie

- Invasives Mammakarzinom/NST links

- TNM: pT2 (2,3 cm) pN0 (0/1) (sn) M0 L0 V0 Pn0 G2 R0 - ER 90%, PR 90%, Ki-67 10-15%, HER2 negativ

PAM 50

- Subtyp: Luminal B

- Risiko zur Entwicklung von Spätmetastasen 11%

- ROR 51 (intermediäre Risikosituation)

(40)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Genetische Beratung und Testung - Mutation BRCA-1 Gen: negativ - Mutation BRCA-2 Gen: negativ Fertilitätserhaltende Massnahmen

- Lutealphasen-Stimulation mit Menopur unter Letrozolschutz

- 6 Eizellen gewonnen, 4 fertilisiert, 4 Zygoten kryokonserviert

am 27.06.18

(41)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Strahlentherapie

09.07.18 – 10.08.18: adjuvante

perkutane Radiotherapie, GD 50 Gy 14.08.18 – 17.08.18: HDR-

Brachytherapie, GD 15 Gy

Adjuvante Systemtherapie

28.05.18 – 30.06.20: antihormonelle

Therapie mit Tamoxifen 20mg/d

(42)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

(43)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Schwangerschaftsverlauf - 39-jährig, G3 P0

- Senologische Kontrollen alle 6 Wochen: Asymmetrisches Brustwachstum

- 1. und 2. Trimester: unauffälliger Schwangerschaftsverlauf - Fetale Wachstumsabflachung ab der 31. SSW (19. auf 5.

Perzentile)

(44)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Primäre Sectio caesarea am 10.05.21 in der 36 2/7 SSW - Nabelschnurumschlingung 2x straff um den Hals

- Knabe: Leon, 2210gr. (4. Perzentile)

- Verzögerte Primäradaptation: APGAR 2/5/9 - NSA pH art.: 7.32, ven.: 7.39

- Fersen pH: 30min: 7.16 / 60min: 7.27

Plazenta Histologie:

Leicht untergewichtige, leicht vorzeitig gereifte Plazenta von 358g (Mean in 36.SSW 457g, 10. Perzentile 375g), mit ansonsten altersentsprechender Entwicklung. Keine Metastasen bei bekanntem Mammakarzinom.

(45)

F ALLBEISPIEL 1: F RAU A.T.

Nach Entbindung:

• 3 Monate stillen

• Abstillen

• Komplettierung Therapie Tamoxifen für 3 Jahre

• Reguläre Tumornachsorge

(46)

ZUSAMMENFASSUNG

• Mammakarzinome in der Gravidität und Stillzeit sind selten, die Inzidenz steigt jedoch höherem maternalem Alter deutlich an.

• Zur Identifikation von Risikopatientinnen sollte besonderer Wert auf die Familienanamnese gelegt werden

• Jeder suspekte Befund muss auch in der Schwangerschaft und Stillzeit zeitnah und qualifiziert abgeklärt werden

• Die Diagnostik und Therapie orientiert sich an den Standards für junge Brustkrebspatientinnen

• Therapeutisch steht auch während der Gravidität eine (neo)-adjuvante Chemotherapie und auch operative Therapie zu Verfügung

• Meist ist eine Fortsetzung der Gravidität auch bei Karzinomdiagnose möglich

• Stillen ist nach abgeschlossener Therapie möglich, allerdings nicht unter endokriner Therapie

(47)

S TILLMANAGEGEMENT BEI F RAUEN

NACH B RUSTKREBSERKRANKUNG

• Stillen nach einer Brustkrebserkrankung senkt das Risiko eines Rezidivs

• Nach einseitiger totaler oder subcutaner Mastektomie kann ein einseitiges Stillen geplant werden.

• Nach brusterhaltender Tumorchirurgie muss mit einer reduzierten Milchmenge und einem erhöhten Risiko für einen Milchstau

gerechnet werden.

• Auch Jahre nach stattgehabter Chemotherapie und Radiotherapie kann die Milchmenge durch fibrotische Veränderung der

Brustdrüsengewebes vermindert und das Stillen durch die verminderte Elastizität erschwert sein.

• Unter einer laufenden antihormonellen Therapie, einer Anti -

Her2neu-Therapie oder einer laufenden Chemotherapie darf nicht gestillt werden.

(48)

DANKE

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