Fitness für das Immunsystem
Dr. Ilse Zündorf
Institut für Pharmazeutische Biologie JWG-Universität Frankfurt
Zuendorf@em.uni-frankfurt.de
Apothekerkammer Nordrhein
Wuppertal, 16.3.2010
Dienstag, 16. März 2010
Lehrbuch zur Immunologie:
1. Lehrbuch, das die Immunologie gezielt unter
pharmazeutischen Aspekten behandelt.
Dienstag, 16. März 2010
Die „Bedrohung“
Dienstag, 16. März 2010
Die „Bedrohung“
Dienstag, 16. März 2010
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
•
mechanischo enger Zell-Zell-Kontakt
o Flimmerepithel der Bronchien o Tränenflüssigkeit
•
chemischo Lysozym, Phospholipase A o antibakterielle Peptide
o saueres Milieu
•
mikrobiologischo kommensale Bakterien
Das „Schutz“-System
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Erkennung Reaktion
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
• Komplementsystem
• Makrophagen
Das „Schutz“-System
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
• Immer zur Verfügung
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
• Immer zur Verfügung
• Erste Abwehr von Erregern
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
• Immer zur Verfügung
• Erste Abwehr von Erregern
• Keine spezifische Erkennung der Erreger
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
• Immer zur Verfügung
• Erste Abwehr von Erregern
• Keine spezifische Erkennung der Erreger
• Kein Schutz gegen erneute Infektion
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
1. Schutz: Haut/Schleimhaut (Lunge, Gastrointestinal-/Urogenitaltrakt, Augen, Nase)
2. Schutz: angeborenes/unspezifisches Immunsystem
• Immer zur Verfügung
• Erste Abwehr von Erregern
• Keine spezifische Erkennung der Erreger
• Kein Schutz gegen erneute Infektion
• Essentiell für die Entwicklung einer spezifischen Antwort
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
3. Schutz:
erworbenes/
spezifisches System
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
3. Schutz:
erworbenes/
spezifisches System
• T-Zellen
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
3. Schutz:
erworbenes/
spezifisches System
• T-Zellen
• B-Zellen
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
3. Schutz:
erworbenes/
spezifisches System
• T-Zellen
• B-Zellen
• Antikörper
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
T-Effektor-Zellen
Dienstag, 16. März 2010
T-Effektor-Zellen
CD8 T-Zelle Zytotox. T-Zelle
Apoptotische Zelle Virus-infizierte
Zelle tötet
Dienstag, 16. März 2010
T-Effektor-Zellen
CD8 T-Zelle Zytotox. T-Zelle
Apoptotische Zelle Virus-infizierte
Zelle tötet
CD4 T-Zellen
TH1-Zellen
TH1- und TH2-Zellen
akti- viert
Makrophage
intrazell.
Bakterien
tote intrazell.
Bakterien
akti- viert
Antigen-spezif.
B-Zelle
Plasmazelle
TH17-Zellen
akti- viert
Fibroblasten, Epithelzellen
Neutrophile
Treg-Zellen
hemmt
unreife, dendri- tische Zelle
Dienstag, 16. März 2010
B-Zelle
Dienstag, 16. März 2010
B-Zelle
Dienstag, 16. März 2010
Die
Antikörper- Antwort
Dienstag, 16. März 2010
Antikörper führen über verschiedene
Mechanismen zur Beseitigung des
erkannten Pathogens
Die
Antikörper- Antwort
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
3. Schutz: erworbenes/spezifisches System
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
3. Schutz: erworbenes/spezifisches System
• Spezifische Antwort auf den Erreger
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
3. Schutz: erworbenes/spezifisches System
• Spezifische Antwort auf den Erreger
• Antwort von der Präsenz des Erregers abhängig – dauert
Dienstag, 16. März 2010
Das Immunsystem
3. Schutz: erworbenes/spezifisches System
• Spezifische Antwort auf den Erreger
• Antwort von der Präsenz des Erregers abhängig – dauert
• Induziert Schutz gegen erneute Infektion – Immunologisches Gedächtnis
Dienstag, 16. März 2010
Fitness für das Immunsystem?
Dienstag, 16. März 2010
Fitness für das Immunsystem?
Immunstimulanzien?
Dienstag, 16. März 2010
chemisch-synthetische Immunstimulanzien
Imiquimod (Aldara
®)
Dienstag, 16. März 2010
chemisch-synthetische Immunstimulanzien
Imiquimod (Aldara
®)
moduliert die Immunantwort,
induziert Interferon-alpha und andere Zytokine
Dienstag, 16. März 2010
chemisch-synthetische Immunstimulanzien
Imiquimod (Aldara
®)
Zur topische Behandlung äußerlicher Feigwarzen im Genital- und Perianalbereich (Condyloma acuminata) bei Erwachsenen. Dreimal wöchentlich vor dem Zubettgehen auftragen und 6 bis 10 Stunden lang auf der Haut belassen (maximal 16 Wochen pro Behandlungszeitraum).
moduliert die Immunantwort,
induziert Interferon-alpha und andere Zytokine
Dienstag, 16. März 2010
chemisch-synthetische Immunstimulanzien
Dimepranol-4-acetamidobenzoat:
Inosin (delimmun
®, Isoprinosine
®)
Dienstag, 16. März 2010
Stimulierung der Makrophagenaktivität;
Potenzierung der Lymphozytenproliferation;
Stimulierung der T-Lymphozyten (v.a.
T-Helfer- und T-Suppressorzellen);
Stimulierung der Lymphokine
chemisch-synthetische Immunstimulanzien
Dimepranol-4-acetamidobenzoat:
Inosin (delimmun
®, Isoprinosine
®)
Dienstag, 16. März 2010
Stimulierung der Makrophagenaktivität;
Potenzierung der Lymphozytenproliferation;
Stimulierung der T-Lymphozyten (v.a.
T-Helfer- und T-Suppressorzellen);
Stimulierung der Lymphokine
chemisch-synthetische Immunstimulanzien
Dimepranol-4-acetamidobenzoat:
Inosin (delimmun
®, Isoprinosine
®)
Zur Immunstimulation bei Herpes-simplex-Infektionen, bei subakut sklerosierender Panenzephalitis (SSPE) und bei Virus-Infektionen bei immunsupprimierten Patienten (Varicella-zoster-, Masern-, Zytomeglie-, Epstein-Barr-Viren).
Im Allgemeinen werden 50 mg arzneilich wirksame Bestandteile/kg KG pro Tag verteilt in sechs Teildosen (alle 2 – 3 Stunden eine Teildosis) gegeben.
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Sonnenhutkraut (Echinacea purpurea, E.
pallida), Echinacin
®, Lymphozil
®u.a.;
Esberitox
®N
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Sonnenhutkraut (Echinacea purpurea, E.
pallida), Echinacin
®, Lymphozil
®u.a.;
Esberitox
®N
Steigerung der unspezifischen Abwehr durch Mobilisation und Phagozytoseaktivität von Granulozyten, Aktivierung von Makrophagen, Stimulation zytotoxischer T-Zellen und T-
Helferzellen
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Sonnenhutkraut (Echinacea purpurea, E.
pallida), Echinacin
®, Lymphozil
®u.a.;
Esberitox
®N
Steigerung der unspezifischen Abwehr durch Mobilisation und Phagozytoseaktivität von Granulozyten, Aktivierung von Makrophagen, Stimulation zytotoxischer T-Zellen und T-
Helferzellen
Anwendung bereits bei beginnenden Erkältungssymptomen und nicht länger als 8 Wochen (Komm. E) tägl. 6-9 ml Presssaft oder Zubereitung aus 900 mg getrocknete Echinacea-pallida-Wurzel
z.T. Anwendungsbeschränkung auf 2 Wochen
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Taigawurzel (Eleuterococcus senticosus), Eleu-Kokk
®, u.a.
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Taigawurzel (Eleuterococcus senticosus), Eleu-Kokk
®, u.a.
eigentlich: bei Erschöpfungszuständen und zur Rekonvaleszenz
aber: auch Stimulus für T-Zellproliferation
=> immunstimulierende Wirkung
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Taigawurzel (Eleuterococcus senticosus), Eleu-Kokk
®, u.a.
eigentlich: bei Erschöpfungszuständen und zur Rekonvaleszenz
aber: auch Stimulus für T-Zellproliferation
=> immunstimulierende Wirkung
Zubereitungen von 2-3 g getrockneter Wurzel,
Anwendung sollte zunächst auf 3 Monate beschränkt werden
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Mistel (Viscum album), Cefalektin
®, Eurixor
®, Lektinol
®Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Mistel (Viscum album), Cefalektin
®, Eurixor
®, Lektinol
®tierexperimentell gezeigt:
• blutdrucksenkende
• zytostatische
• immunmodulatorische Wirkung
entsprechende Einträge in der Roten Liste
Zur Palliativtherapie im Sinne einer unspezifischen Reiztherapie bei malignen Tumoren
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Mistel (Viscum album), Cefalektin
®, Eurixor
®, Lektinol
®tierexperimentell gezeigt:
• blutdrucksenkende
• zytostatische
• immunmodulatorische Wirkung
entsprechende Einträge in der Roten Liste
Zur Palliativtherapie im Sinne einer unspezifischen Reiztherapie bei malignen Tumoren
Zubereitungen von 10 g getrocknetem Kraut
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Kapland-Pelargonie (Pelargonium reniforme/sidoides), Umckaloabo
®Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Kapland-Pelargonie (Pelargonium reniforme/sidoides), Umckaloabo
®laut Produktbeschreibung:
• hemmt die Bakterienvermehrung, aber: eigentlich 1000x unterdosiert!
• verstärkt die Virenabwehr
• löst zähen Schleim
bei akuten und chronischen Infektionen, insbesondere der Atemwege Vorsicht bei gleichzeitiger Gabe von Cumarinderivaten!
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Kapland-Pelargonie (Pelargonium reniforme/sidoides), Umckaloabo
®laut Produktbeschreibung:
• hemmt die Bakterienvermehrung, aber: eigentlich 1000x unterdosiert!
• verstärkt die Virenabwehr
• löst zähen Schleim
bei akuten und chronischen Infektionen, insbesondere der Atemwege Vorsicht bei gleichzeitiger Gabe von Cumarinderivaten!
ethanol. Auszug aus Wurzel (1+10); Kinder unter 6 Jahre: 3x tgl. 5-10 Tr., 6-12 Jahre 10-20 Tr., Erw. 20-30 Tr.
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis), Esberitox
®N
Wilder Indigo (Baptisia tinctoria), Esberitox
®N
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis), Esberitox
®N
Wilder Indigo (Baptisia tinctoria), Esberitox
®N
Steigerung der unspezifischen und Modulation der spezifischen Abwehr
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis), Esberitox
®N
Wilder Indigo (Baptisia tinctoria), Esberitox
®N
Steigerung der unspezifischen und Modulation der spezifischen Abwehr
Anwendung bereits bei beginnenden Erkältungssymptomen und nicht länger als 8 Wochen
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – pflanzliche Wirkstoffe
außerdem:
Extrakte/Preßsäfte von
•Arnica montana (Asteraceae),
•Bryonia dioica (Curcubitaceae),
•Calendula officinalis (Asteraceae),
•Chamomilla recutita (Asteraceae),
•Eupatorium perfoliatum (Asteraceae),
•Phytolacca dioica (Phytolaccaceae), u.a.
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – bakterielle Wirkstoffe
Bacillus Calmette-Gúerin (BCG);
BCG-medac, BCG Connaught ImmuCyst
®, OncoTICE
®Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – bakterielle Wirkstoffe
Bacillus Calmette-Gúerin (BCG);
BCG-medac, BCG Connaught ImmuCyst
®, OncoTICE
®Instillationstherapie zur Behandlung nicht-invasiver urothelialer Harnblasenkarzinome
⇒ lokale, nicht-spezifische Immunstimulation
besteht aus lebensfähigen Keimen! nicht bei immunsupprimierten Patienten oder Patienten mit angeborener oder erworbener Immun- schwäche anwenden!
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – bakterielle Wirkstoffe
Bacillus Calmette-Gúerin (BCG);
BCG-medac, BCG Connaught ImmuCyst
®, OncoTICE
®Instillationstherapie zur Behandlung nicht-invasiver urothelialer Harnblasenkarzinome
⇒ lokale, nicht-spezifische Immunstimulation
besteht aus lebensfähigen Keimen! nicht bei immunsupprimierten Patienten oder Patienten mit angeborener oder erworbener Immun- schwäche anwenden!
2 x 108 lebensfähige Keime, wöchentl. für 6 Wochen, 4 Woche Pause,
anschließend Erhaltungstherapie (z.B. 12 Instillationen im monatl. Abstand
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – bakterielle Wirkstoffe
Bakterien-Lysate, Toxoidpräparate, Ribosomenfraktion
Arthrokehlan
®, Broncho-Vaxom
®, Uro- Vaxom
®, Symbioflor
®, u.a.
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – bakterielle Wirkstoffe
Bakterien-Lysate, Toxoidpräparate, Ribosomenfraktion
Arthrokehlan
®, Broncho-Vaxom
®, Uro- Vaxom
®, Symbioflor
®, u.a.
Bakterien-Lysate, immunaktive Fraktion von Escherichia coli,
Enterococcus faecalis; Ribosomenfraktionen, Toxoidpräparationen zur unspezifischen Immunstimulation und zur Regeneration der Darmflora
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien – bakterielle Wirkstoffe
Bakterien-Lysate, Toxoidpräparate, Ribosomenfraktion
Arthrokehlan
®, Broncho-Vaxom
®, Uro- Vaxom
®, Symbioflor
®, u.a.
Bakterien-Lysate, immunaktive Fraktion von Escherichia coli,
Enterococcus faecalis; Ribosomenfraktionen, Toxoidpräparationen zur unspezifischen Immunstimulation und zur Regeneration der Darmflora
Anwendung und Dosierung Präparate-spezifisch, Unterschiede bei Zulassungsstatus und Verschreibungspflicht!
Dienstag, 16. März 2010
Aber:
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien
sind
unspezifisch und pleiotrop „wirksam“
Aber:
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien
sind
unspezifisch und pleiotrop „wirksam“
Aber:
Es tritt nicht immer der gewünschte
Effekt ein
Dienstag, 16. März 2010
Immunstimulanzien
sind
unspezifisch und pleiotrop „wirksam“
Aber:
Es tritt nicht immer der gewünschte
Effekt ein
Der gewünschte Effekt tritt nur dann
ein, wenn eine spezifische Kompo-
nente mitstimuliert wird
Dienstag, 16. März 2010
Fitness für das Immunsystem?
Dienstag, 16. März 2010
Fitness für das Immunsystem?
spezifische Immunstimulation:
Dienstag, 16. März 2010
Fitness für das Immunsystem?
spezifische Immunstimulation:
Impfungen
Dienstag, 16. März 2010
STIKO-Impfkalender 2009
Erläuterungen siehe Epidemiologisches Bulletin 30/2009
Dienstag, 16. März 2010
Infektion
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl Erreger
im Körper
Infektion
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl Erreger
im Körper
Infektion
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl Erreger
im Körper
keine/geringe Krankheitssymptome
Infektion
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl Erreger
im Körper
keine/geringe Krankheitssymptome Krankheitssymptome durch
• Toxine des Erregers
• Zellzerstörung
• Reaktionen des Immunsystems
Infektion
Dienstag, 16. März 2010
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Impf-Antigen
+ ggf. Adjuvans
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Impf-Antigen
+ ggf. Adjuvans
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl harmloser
Erreger im Körper
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl harmloser
Erreger im Körper
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Zeit Anzahl harmloser
Erreger im Körper
keine/geringe Krankheitssymptome
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Impfstoffe = eines der wichtigsten Immuntherapeutika
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Impfstoffe = eines der wichtigsten Immuntherapeutika
• => Konditionierung des Immunsystems für den Ernstfall.
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Impfstoffe = eines der wichtigsten Immuntherapeutika
• => Konditionierung des Immunsystems für den Ernstfall.
• Zeitpunkt der Konditionierung: Das Individuum ist gesund!
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Impfstoffe = eines der wichtigsten Immuntherapeutika
• => Konditionierung des Immunsystems für den Ernstfall.
• Zeitpunkt der Konditionierung: Das Individuum ist gesund!
• "Gesundheit" z.T. unabdingbare Voraussetzung für bestimmte Art der Immunisierung.
Z.B.: KEINE Lebendvakzine bei Immunsupprimierten.
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Immunisierung = prophylaktische Maßnahme.
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Immunisierung = prophylaktische Maßnahme.
• Nur mit Disziplin und Einsicht möglich
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Immunisierung = prophylaktische Maßnahme.
• Nur mit Disziplin und Einsicht möglich
• Immunstatus der Bevölkerung z.T. unzureichend
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
• Immunisierung = prophylaktische Maßnahme.
• Nur mit Disziplin und Einsicht möglich
• Immunstatus der Bevölkerung z.T. unzureichend
• Nicht nur Individualschutz, sondern auch
Kollektivschutz durch Abbruch von Infektionsketten:
d.h. bei Durchimmunisierungsgrad (etwa 80 %) werden auch nicht geimpfte Personen geschützt.
Impfung
Dienstag, 16. März 2010
Einteilung der Impfstoffe
Zielstruktur:
• Bakterien
• Viren
(• Parasiten)
Dienstag, 16. März 2010
Zielstruktur:
• Bakterien
• Viren
(• Parasiten)
Herstellung/Aufreinigung
• vermehrungsfähig/attenuiert
• abgetötet/inaktiviert
• Einzelantigene/Spaltvakzine
• Toxoide
Einteilung der Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Virus-Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Einteilung der Viren nach:
• Vorkommen einer Lipidhülle
• Vorkommen und Form des Kapsids
• Art des Genoms
Virus-Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Virusimpfstoffe Bakterielle Impfstoffe Vermehrungsfähig
(attenuiert)
Masern Röteln Mumps Gelbfieber Varizellen
Typhus (oral)
Einteilung der Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Attenuierung von Virus- Impfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Attenuierung von Virus- Impfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Attenuierung von Virus- Impfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Attenuierung von Virus- Impfstoffen
Vorteil: Impfstoff verweilt länger im Körper und Immunsystem wird nachhaltiger stimuliert
Nachteil: evtl. stärkere Impfreaktion, ungeeignet für Immunsupprimierte
Dienstag, 16. März 2010
Virusimpfstoffe Bakterielle Impfstoffe Vermehrungsfähig
(attenuiert)
Masern Röteln Mumps Gelbfieber Varizellen
Typhus (oral)
Abgetötet (inaktiviert)
Poliomyelitis (Salk) Hepatitis A
Tollwut
Japan-Encephalitis FSME
Cholera
Einteilung der Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Inaktivierung von Virus- Impfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Inaktivierung von Virus- Impfstoffen
Vorteil: recht sicherer Impfstoff Nachteil: Auffrischimpfung nötig
Dienstag, 16. März 2010
Virusimpfstoffe Bakterielle Impfstoffe Vermehrungsfähig
(attenuiert)
Masern Röteln Mumps Gelbfieber Varizellen
Typhus (oral)
Abgetötet (inaktiviert)
Poliomyelitis (Salk) Hepatitis A
Tollwut
Japan-Encephalitis FSME
Cholera
Einzelantigene (Spaltvakzine, Polysaccharid- Vakzine u.ä.)
Influenza Hepatitis B
Meningokokken Pneumokokken
Haemophilus influenzae b Typhus-Vi-Antigen
Pertussis (azellulär)
Einteilung der Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Herstellung von Virus- Spaltimpfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Herstellung von Virus- Spaltimpfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Herstellung von Virus- Spaltimpfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Alternativ:
Gentechnische Herstellung der Oberflächenantigene
(z.B. Hepatitis B, HPV)
Herstellung von Virus- Spaltimpfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Vorteil: sehr sicherer Impfstoff
Nachteil: Auffrischimpfung/Adjuvantierung nötig
Alternativ:
Gentechnische Herstellung der Oberflächenantigene
(z.B. Hepatitis B, HPV)
Herstellung von Virus- Spaltimpfstoffen
Dienstag, 16. März 2010
Virusimpfstoffe Bakterielle Impfstoffe Vermehrungsfähig
(attenuiert)
Masern Röteln Mumps Gelbfieber Varizellen
Typhus (oral)
Abgetötet (inaktiviert)
Poliomyelitis (Salk) Hepatitis A
Tollwut
Japan-Encephalitis FSME
Cholera
Einzelantigene (Spaltvakzine, Polysaccharid- Vakzine u.ä.)
Influenza Hepatitis B
Meningokokken Pneumokokken
Haemophilus influenzae b Typhus-Vi-Antigen
Pertussis (azellulär)
Toxoide Diphtherie
Tetanus
Pertussis (azellulär)
Einteilung der Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Virusimpfstoffe Bakterielle Impfstoffe Vermehrungsfähig
(attenuiert)
Masern Röteln Mumps Gelbfieber Varizellen
Typhus (oral)
Abgetötet (inaktiviert)
Poliomyelitis (Salk) Hepatitis A
Tollwut
Japan-Encephalitis FSME
Cholera
Einzelantigene (Spaltvakzine, Polysaccharid- Vakzine u.ä.)
Influenza Hepatitis B
Meningokokken Pneumokokken
Haemophilus influenzae b Typhus-Vi-Antigen
Pertussis (azellulär)
Toxoide Diphtherie
Tetanus
Pertussis (azellulär)
Einteilung der Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Polysaccharid kapsel
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Aus: A. Vollmar, T. Dingermann
„Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Bakterielle Impfstoffe
Dienstag, 16. März 2010
Nur EIN Baustein eines
Mikroorganismus
KEIN sicherer Impfstoff
Dienstag, 16. März 2010
Nur EIN Baustein eines
Mikroorganismus
Immunantwort
KEIN sicherer Impfstoff
Dienstag, 16. März 2010
Nur EIN Baustein eines
Mikroorganismus
Immunantwort
KEIN sicherer Impfstoff
Aktivierung von B- und
T-Zellen
T-Zellen B-Zellen
Dienstag, 16. März 2010
Nur EIN Baustein eines
Mikroorganismus
Immunantwort
KEIN sicherer Impfstoff
Aktivierung von B- und
T-Zellen
T-Zellen B-Zellen
Konjugat-Impfstoff
Dienstag, 16. März 2010
Konjugat-Impfstoff
Haemophilus influenzae b Neisseria meningitidis
Streptococcus pneumoniae Clostridium tetani
Corynebacterium diphtheriae Bordetella pertussis
Dienstag, 16. März 2010
Impfstoff
Konjugat-Impfstoff
+ Adjuvans z.B. Hib
Dienstag, 16. März 2010
Impfstoff
Konjugat-Impfstoff
+ Adjuvans z.B. Hib
+ Adjuvans
z.B. Diphtherie, Tetanus
Dienstag, 16. März 2010
Impfstoff
Konjugat-Impfstoff
+ Adjuvans z.B. Hib
+ Adjuvans
z.B. Diphtherie, Tetanus
Aber:
Bordetella-pertussis-Toxin wirkt als Adjuvans
Dienstag, 16. März 2010
Impfstoff
Konjugat-Impfstoff
+ Adjuvans z.B. Hib
+ Adjuvans
z.B. Diphtherie, Tetanus
Aber:
Bordetella-pertussis-Toxin wirkt als Adjuvans
Kombinationsimpfstoffe:
DPT, DPTHib
Dienstag, 16. März 2010
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
• weltweite Polio-Inzidenz ist um > 99% gefallen
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
• weltweite Polio-Inzidenz ist um > 99% gefallen
• Masern ist in Amerika ausgerottet;
Masernmortalität ist 2000-2006 insgesamt um ca. 68% gefallen
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
• weltweite Polio-Inzidenz ist um > 99% gefallen
• Masern ist in Amerika ausgerottet;
Masernmortalität ist 2000-2006 insgesamt um ca. 68% gefallen
• neonatale Tetanus-Mortalität ist von 800.000 in den 1980ern auf unter 200.000 gefallen
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
• weltweite Polio-Inzidenz ist um > 99% gefallen
• Masern ist in Amerika ausgerottet;
Masernmortalität ist 2000-2006 insgesamt um ca. 68% gefallen
• neonatale Tetanus-Mortalität ist von 800.000 in den 1980ern auf unter 200.000 gefallen
• geschätzte 79% der Kinder < 1 Jahr weltweit erhielten 2006 3 DTP-Impfungen
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
• weltweite Polio-Inzidenz ist um > 99% gefallen
• Masern ist in Amerika ausgerottet;
Masernmortalität ist 2000-2006 insgesamt um ca. 68% gefallen
• neonatale Tetanus-Mortalität ist von 800.000 in den 1980ern auf unter 200.000 gefallen
• geschätzte 79% der Kinder < 1 Jahr weltweit erhielten 2006 3 DTP-Impfungen
• jährlich werden 2-3 Millionen Todesfälle direkt vermieden (DTP- Impfung), zuzüglich weitere 600.000 jährlich an Leberzirrhose/
Leberkrebs (Hepatitis-B-Impfung)
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
• seit 1980 sind die Pocken sicher ausgerottet
• weltweite Polio-Inzidenz ist um > 99% gefallen
• Masern ist in Amerika ausgerottet;
Masernmortalität ist 2000-2006 insgesamt um ca. 68% gefallen
• neonatale Tetanus-Mortalität ist von 800.000 in den 1980ern auf unter 200.000 gefallen
• geschätzte 79% der Kinder < 1 Jahr weltweit erhielten 2006 3 DTP-Impfungen
• jährlich werden 2-3 Millionen Todesfälle direkt vermieden (DTP- Impfung), zuzüglich weitere 600.000 jährlich an Leberzirrhose/
Leberkrebs (Hepatitis-B-Impfung)
• trotzdem: im Jahr 2002 starben 1,4 Millionen Kinder < 5 Jahre (14%
der jährlichen Todesfälle) an impfpräventablen Krankheiten
Letzter Pockenpatient
(Somalia, 1977)
Impferfolge
(WHO-Angaben)
Dienstag, 16. März 2010
Fitness für das Immunsystem
Dr. Ilse Zündorf
Institut für Pharmazeutische Biologie JWG-Universität Frankfurt
Zuendorf@em.uni-frankfurt.de
Apothekerkammer Nordrhein
Wuppertal, 16.3.2010
Dienstag, 16. März 2010