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Durch nachhaltige Ernährung das Klima retten?

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Durch nachhaltige Ernährung das Klima retten?

Der DGE-Präsident Prof. Dr. Helmut Heseker resümiert auf der Arbeitstagung der DGE im September 2011, dass in der Ernährungswissenschaft lange Zeit fast ausschließlich gesundheitliche Aspekte der Ernährung betrachtet wurden, eine nachhaltige Ernährungsweise aber mehr beinhaltete als den gesundheitsförderlichen Aspekt. Damit sich alle Menschen weltweit bedarfsgerecht ernähren und in einer intakten Umwelt leben können, müsse diese auch ökologisch, sozial und ökonomisch verträglich sein.

Der hohe Ressourcenverbrauch, erforderlich für die Erzeugung von Lebensmitteln für die menschliche Ernährung, belastet die Umwelt und das Klima. Knapp die Hälfte der globalen Getreideernte und 90 Prozent der jährlichen Erträge von Sojabohnen werden an die 20 Milliarden Nutztiere verfüttert und das bei weltweit über 850 Milliarden hungernder Menschen.

Vor allem in den Entwicklungsländern wird das Futter für den hohen Fleischkonsum angebaut. Damit werden dort Flächen blockiert, die den hungernden Menschen zum Überleben helfen könnten. Die Erzeugung tierischer Lebensmittel z. B. die Viehhaltung weltweit benötigt mit etwa 80 % besonders viel landwirtschaftliche Nutzfläche.

Die Produktion tierischer Lebensmittel hat mit 18 % der globalen Treibhausgase ein sehr viel höheres Treibhauspotenzial als die pflanzlicher Lebensmittel.

Dagegen decken tierische Lebensmittel mit 17 % nur einen geringen Teil der weltweiten Lebensmittelversorgung ab. Im Durchschnitt ist der Energieverbrauch für die Erzeugung tierischer Produkte 2,5- bis 5-mal höher als für pflanzliche Lebensmittel.

Um 1 Kilo Fleisch zu erzeugen werden 7 bis 16 Kilo Getreide benötigt. Auf der dafür benötigten Fläche ließen sich im selben Zeitraum 200 Kilo Tomaten oder 160 Kilo Kartoffeln ernten.

Quelle: Foodwatch (2008): Klimaretter Bio?

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Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Getreide können mit relativ geringem Energieaufwand produziert werden. Z.B. werden für die Herstellung einer Fleischfrikadelle mit 796 g CO 2 12X mehr Treibhausgase freigesetzt als für den Getreidebratling mit 63.

Treibhausgase CO2-Äquivalente in g

CO 2 je Kilo Produkt , TK= Tieffühlkost

14.341 Rindfleisch TK

13.311 Rindfleisch (1 kg)

4538 Geflügel TK

3508 Geflügelfleisch (1kg)

3252 Schweinefleisch(1kg)

7631 Sahne

1931 Eier

1929 Quark

5728 Pommes Frites TK

939 Feinbackwaren

919 Teigwaren

768 Mischbrot

661 Weißbrot

511 Gemüse Konserve

415 Gemüse TK

339 Tomaten

199 Kartoffeln

153 Gemüse frisch

40 - 200 Äpfel(1kg)

Abhängig von Jahreszeit und Betriebsgröße durch Anbau, Ernte, Transport, Lagerung und Distribution

Quelle: Carbon Foodprints ausgewählte Lebensmittel in Deutschland, Frtische U, Eberle, W, 2007 in Ernährung im Focus, aid, 9-04/09

Die Einkaufswege der Verbraucher sind zum Teil erheblich. Wer für den Einkauf das Auto nutzt, verursacht den Ausstoß von zusätzlichen Treibhausgasen. Ist die Nutzung des Autos unentbehrlich sollte zumindest in ausreichender Menge eingekauft werden, um zusätzliche Fahrten und damit weiteren unnötigen CO 2 Ausstoß zu vermieden. Idealerweise lassen sich neben dem Einkauf auch andere Anliegen bei der Nutzung des Autos verbinden.

Der Kauf und Verzehr von regionalem und saisonalem Obst und Gemüse ist jedem Fall zu bevorzugen, weil Lagerung und Transport weitgehend entfallen.

Eine konsequente Umsetzung der Empfehlungen der DGE kann sowohl zu einem Ernährungsstil im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens als auch den gesundheitsförderlichen Aspekt unterstützen.

Ein Erwachsener sollte maximal 12 bis 24 kg Fleisch im Jahr essen, das entspricht 300 bis 600 Gramm Fleisch in der Woche. Der Fleischkonsum ist seit 1961 um mehr als 20 kg / Person / Jahr gestiegen Im Jahr 2008 sind in Deutschland pro Person durchschnittlich 62 kg Fleisch gegessen worden. Das entspricht einem fünffachen der Empfehlungen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 300-600 Gramm Fleisch, der Welt- Krebsforschungsfond maximal lediglich 300 Gramm rotes Fleisch in der Woche zu essen. Ein hoher Verzehr von Fleisch, vor allem an rotem Fleisch und Wurstwaren, erhöht das Risiko für Dickdarmkrebs, Diabetes mellitus Typ 2 sowie koronare Herzkrankheiten.

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Trinken

Wasser steht im Zentrum des Kreises, weil unser Körper hiervon mengenmäßig am meisten benötigt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für ein gutes Funktionieren des Stoffwechsels, der Verdauung und der Konzentrationsfähigkeit. Trinken Sie mind. 1,5 - 2 Liter pro Tag.

Bevorzugen Sie dabei ungesüßte, energiearme Getränke.

Trinkwasser kann als echtes regionales Produkt durchgängig empfohlen werden.

Pflanzliche Lebensmittel

Rund 3/ 4 der Lebensmittel sollten aus den Gruppen der pflanzlicher Lebensmittel verzehrt werden.

Getreide

(z. B. Weizen, Roggen, Hafer, Reis)

Getreideerzeugnisse

(z. B. Nudeln, Brot, Müsli) Kartoffeln

Obst, Gemüse und Salat

Eine hohe Zufuhr von Ballaststoffen insgesamt und vor allem aus Vollkornprodukten als ballaststoffreiche, weniger verarbeitete Lebensmittel senkt das Risiko für ernährungsmitbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf- Krankheiten, Bluthochdruck und einige Krebskrankheiten. Auch ein hoher Verzehr von Gemüse und Obst – wichtigen Lieferanten von Vitaminen, Mineralstoffen, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffen – kann zur Prävention chronischer ernährungsmitbedingter Krankheiten beitragen.

Pflanzliche Lebensmittel sollten neben den Getränken den Hauptteil unserer Ernährung ausmachen – etwa ¾ der verzehrten Lebensmittelmenge sollte aus dieser Gruppe stammen.

Diese Lebensmittel sind wichtig für die Versorgung des Körpers mit Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

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Generell

Weniger Fleisch und Wurstwaren.

(maximal 300 - 600 g/Woche) und 1- bis 2-mal pro Woche Fisch

Tierische Lebensmittel

Zur Gruppe „Tierische Lebensmittel“ gehören:

Milch- und Milchprodukte (z. B. Joghurt, Quark, Käse)

Fleisch und Wurst Fisch

Eier

Aus den Gruppen der tierische Lebensmittel sollten etwa ¼ in unsere Ernährung eingehen. Diese Gruppe ist wichtig für die Versorgung des Körpers mit Eiweiß, Jod, Calcium, Eisen und B- Vitaminen. Bevorzugen Sie die fettarmen Varianten.

Öle und Fette nur in Maßen

Öle und Fette und daraus hergestellte Lebensmittel (z. B.

Süßigkeiten) sollten nur in Maßen verzehrt werden. Pflanzenöle versorgen unseren Körper mit Vitamin E sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Gerade weil dieses Segment so klein ist, kommt es darauf an, Produkte auszuwählen, die besonders wertvolle Öle und Fette enthalten

Schonend garen

Wer seine Speisen schonend ohne lange Gar- und Warmhaltezeiten zubereitet und verzehrt, schont Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Gleichzeitig kann durch schonende Zubereitungsmethoden (z. B. Dünsten, Dämpfen), geringe Zubereitungsdauer und -aufwand oder die Nutzung von Restwärme bei Elektroherden Energie und Wasser gespart werden.

Eine Ernährung nach den Empfehlungen der DGE kann durchaus einen wertvollen Beitrag dazu leisten, das Klima weniger zu belasten und Ressourcen zu schonen. Die DGE-Empfehlungen beinhalten bereits Nachhaltigkeitsaspekte, insbesondere die ökologischen“, so das Resümee von DGE-Präsident Prof. Dr. Helmut Heseker

Das sollten Sie gesehen haben!

Die Rechnung

http://www.youtube.com/watch?v=EmirohM3hac

we feed the world

http://www.youtube.com/watch?v=41mi9igl5Kk

http://www.aid.de/ernaehrung/essen_klima.php

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Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung, http://www.dge.de/

Ernährung und Klimaschutz, in aid infodienst, Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V..

http://www.aid.de/ernaehrung/essen_klima.php

Fleischkonsum Deutschland, https://www.bllv.de/Fleischkounsum-Deutschland.5302.0.html

Heseker, Helmut, Prof. ,Dr. Arbeitstagung der DGE , 9- 2011 in Bonn, http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1154

Hufnagel, Rainer, Prof., Dr, Haushalten mit dem Klimawandel, in Ernährung im Focus, 9-04/09, www.aid.data./de

Klimawandel/ Lebenswandel,

http://www.klimawandel-lebenswandel.de/

Markt und Fleischwirtschaft, Zahlen zum Fleischkonsum, AMI Marktbilanz Vieh und Fleisch 2010 zu bestellen unter www.marktundpreis.de/fleischwirtschaft. (pd)

Weick, Sabine Redaktion: Carolin Callenius, Stefan Hochhut, ViSdP: Thomas Sandner, Stuttgart, März 2010, http://www.brot-fuer-die-welt.de/downloads/niemand-isst-fuer-sich-allein/kampagnenblatt_fleischkonsum.pdf

Sedlmayer, Thomas, Fleischkonsum und Gesundheit – wie viel Fleisch sollte man essen?

| Suite101.de http://thomas-sedlmeyr.suite101.de/f Impressum:

Stadt Mülheim an der Ruhr- Gesundheitsamt - 53 / 0 Gesundheitsberichterstattung/Gesundheitsförderung Heinrich-Melzer-Str.3, 45466 Mülheim an der Ruhr

Tel.: 0208 / 455 - 5362 Fax.: 0208 / 455 - 58 5362

E-Mail: Erdmuthe.Luhr-Antons@muelheim-ruhr.de Internet: www.muelheim-ruhr.de Stand: 19.03.2012

Referenzen

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