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Tarif 2000 Weniger Steuern - mehr Arbeitsplätze

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Anträge des Bundesvorstandes

|_ an den 8. Parteitag in Hannover:

Tarif 2000

Weniger Steuern - mehr Arbeitsplätze

„Reform der Einkommensteuer"

(Seite 2 bis 4)

er —

Ausbildung für die Zukunft

der Jugend

(Seite 5 bis 12)

(2)

Antrag des Bundesvorstandes an den 8. Parteitag

Tarif 2000

Weniger Steuern - mehr Arbeitsplätze

„Reform der Einkommensteuer"

Deutschland wird seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zum Erhalt und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze nur bewahren, wenn unser Steuersystem bei den direkten Steuern im Vergleich zu anderen Industriestaaten keine unvertretbar hohen Steuersätze aufweist. Um die Wachstumskräfte zu stärken, streben wir ein ausgewogeneres Verhältnis von direkten und indirekten Steuern an. Unser Steu- ersystem muß leistungsfreundlich und überschaubar werden. Das deutsche Steu- errecht ist zu kompliziert und dadurch ungerecht geworden. Das Hauptproblem liegt in der Existenz einer Vielzahl von Sonderregelungen und Steuervergünsti- gungen, die die Bemessungsgrundlage der Lohn- und Einkommensteuer aus- höhlen und somit hohe leistungsfeindliche Steuersätze erzwingen. Diese Ausnah- metatbestände sind weitgehend zu streichen und gegebenenfalls durch direkte, d.h. offene und zeitlich befristete Zuwendungen zu ersetzen.

Da die neuen Länder noch viele Jahre pro Kopf eine wesentlich niedrigere Wirt- schaftskraft, Produktivität und Kapitalausstattung als Westdeutschland haben wer' den, sind gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in den neuen Ländern und zur Angleichung der Lebensverhältnisse notwendig. Die bisherige Förderung über Sonderabschreibungen wird durch eine Verbesserung der Investitionszulagen abgelöst.

Wir haben mit der Steuerfreistellung des Existenzminimums und der VerbeS' serung des Familienleistungsausgleichs 1996 vor allem die Bezieher niedriger Einkommen und Familien entlastet. Wir werden die steuerlichen Rahmenbedin- gungen für Unternehmen verbessern: Zum 1. Januar 1997 soll die Gewerbekapi- talsteuer abgeschafft, die Gewerbeertragsteuer mittelstandsfreundlich gesenkt und die betriebliche Vermögensteuer ersatzlos gestrichen werden.

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Die geplante Einkommensteuerreform, die am 1. Januar 1999 in Kraft treten soll, Paßt sich in unser steuerpolitisches Konzept zur Sicherung der Wettbewerbsfähig- keit und der sozialen Gerechtigkeit unseres Landes ein. Wir streben an, das deut- sche Steuerrecht grundlegend zu verbessern und dem Grundsatz „niedrige Steu-

efsätze und wenige Ausnahmen" zum Durchbruch zu verhelfen. Unsere Reform- wille sind eine deutliche Nettoentlastung der Steuerpflichtigen und eine drastische Vereinfachung des Steuerrechts, die den Aufwand für Bürger, Unternehmen und

Finanzverwaltung spürbar reduziert. Durch eine weitgehende Vereinheitlichung

des Einkommensbegriffs im Steuer- und Sozialrecht wollen wir weitere Verwal- 'Ungsvereinfachungen erreichen.

^5 Die Steuersätze müssen nachhaltig gesenkt werden, um Leistungs- und 'ivestitionsbereitschaft zu fördern und die Motivation zur Arbeitsaufnahme zu stär- ken. Schwarzarbeit soll sich nicht mehr lohnen.

^s ist unser Ziel, im Rahmen eines linear-progressiven Tarifs oder eines Stufenta-

r'fs den Eingangssatz der Lohn- und Einkommensteuer von derzeit 25,9 Prozent

a^f einen Wert unter 20 Prozent und den Spitzensatz von derzeit 53 Prozent auf

6|nen Wert um 35 Prozent zu senken. Bei so niedrigen Steuersätzen sind Sonder-

re9elungen und Steuervergünstigungen weitgehend entbehrlich.

^as Ehegattensplitting und der verbesserte Familienleistungsausgleich werden

"eibehalten. Damit werden eine Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit und der 9rundgesetzlich geforderte Schutz von Ehe und Familie gewährleistet.

**^ Der Spitzensatz der Einkommensteuer und derThesaurierungssatz der Kör-

Perschaftsteuer werden auf niedrigem Niveau vereinheitlicht. Die Anrechnung der

ausgeschütteten Körperschaftsteuer auf die Einkommensteuer des Anteilseigners

^""d beibehalten. Solange eine Harmonisierung der Körperschaftsbesteuerung auf

tlJ-Ebene nicht erfolgt ist, halten wir an einem unter dem Thesaurierungssatz lie- genden Körperschaftsteuersatz für ausgeschüttete Gewinne fest. Mit diesen Maß-

nahrnen wird der Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb wieder Inaktiv bei konsequenter Weiterverfolgung der bewährten Grundsätze der

"echtsformneutralität, der Gewinnverwendungsneutralität und der Finanzierungs-

neutralität im Unternehmenssektor.

,T^ Die notwendige Ergänzung zu niedrigen Steuern sind einfache und mög- est ausnahmslos geltende Besteuerungsgrundlagen. Einkunftsbezogene Frei-

eträge werden abgebaut. Alle Einkünfte sollen im Rahmen der Einkommensteuer l'eichmäßig erfaßt und behandelt werden. Dabei halten wir am Prinzip der

Steuerung nach der Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen fest. Das Existenz- /^imum bleibt steuerfrei. Nur die Nettoeinkünfte dürfen besteuert werden, und

nvermeidbare Privatausgaben müssen von der Bemessungsgrundlage der Lohn-

nd Einkommensteuer abziehbar bleiben.

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Zukünftig entstehende und bei der Veräußerung realisierte Wertveränderungen im Grundvermögen (außer bei selbstgenutztem Wohneigentum) und bei Wertpapie- ren sollen auch außerhalb des Betriebsvermögens steuerlich erfaßt werden.

Eine grundlegende Neuordnung des Einkommensteuerrechts legt nahe, bisher in den Progressionsvorbehalt (§ 32 b EStG) einbezogene Ersatzleistungen in die generelle Besteuerung einzubeziehen, während Sozialtransfers weiterhin steuer- frei bleiben sollen. Ebenso sind bisher steuerfreie Lohnbestandteile, z.B. Zuschlä- ge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit, grundsätzlich als steuerpflichtiges

Einkommen zu behandeln.

Die Abziehbarkeit privat mitveranlaßter Ausgaben wird im Unternehmensbe- reich und bei Arbeitnehmern eingeschränkt. Für die Unternehmen bedeutet dies, daß beispielsweise Spesen und Repräsentationsaufwendungen künftig in geringe' rem Umfang als Betriebsausgaben abzugsfähig sind. Aufwendungen für Fahrten zum Arbeitsplatz werden anstelle der bisherigen Kilometerpauschale zukünftig mit einer Entfernungspauschale in Höhe von 0,20 DM je Entfernungskilometer und Arbeitstag berücksichtigt.

Über die künftige steuerliche Behandlung von Vorsorgeaufwendungen und der entsprechenden im Alter bezogenen Einkünfte wird im Zuge der Weiterent- wicklung der sozialen Sicherungssysteme entschieden.

Für die Förderung von Investitionen und Arbeitsplätzen ist eine nachhaltige Kapitalbildung in unserer Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung. Wegen der großen Mobilität des Kapitals streben wir eine Harmonisierung der Besteue- rung der Zinseinkünfte in Europa an. Bis zur Erreichung dieses Ziels halten wir einstweilen am derzeitigen Zinsabschlag fest, der eine Besteuerung nach der Lei- stungsfähigkeit garantiert.

Es ist unser Ziel, auch im Unternehmensbereich die Bemessungsgrundlage zu verbreitern. Hierzu gehört, daß Abschreibungen nur noch insoweit zulässig sind, als sie den tatsächlichen Werteverzehr wiedergeben. Die Möglichkeiten der Unternehmen zur Bildung stiller Reserven, z.B. durch steuerfreie Rücklagen und Rückstellungen, werden eingeschränkt. Dies in Verbindung mit den niedrigen Steuersätzen macht eine Sonderbehandlung außerordentlicher Einkünfte entbehr- lich.

LU Dem Gemeinwohl verpflichtete Organisationen müssen weiterhin gefördert werden. Deswegen halten wir an der Abziehbarkeit von Kirchensteuer und Spen- den für gemeinnützige Zwecke von der Einkommensteuer fest. Dadurch verhin- dern wir, daß die soziale und kulturelle Infrastruktur unseres Landes Schaden nimmt oder die Staatsausgaben durch die Übernahme der von den gemeinnützi- gen Organisationen wahrgenommenen Aufgaben deutlich steigen.

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Antrag des Bundesvorstandes an den 8. Parteitag

Ausbildung für die Zukunft der Jugend

I. Ausbildung ist Zukunftsvorsorge

Ausbildung in Schule, Betrieb oder Hochschule ist die beste Vorbereitung Junger Menschen auf die Zukunft. Investitionen in Ausbildung sind nicht nur Aus- guck ökonomischer Weitsicht und Vernunft. Sie sind auch Ausdruck gesellschaft-

'cher Solidarität zwischen den Generationen. Ausbildung ist ein Wert, der über Qen Zusammenhalt einer Gesellschaft mit entscheidet. Die CDU Deutschlands 'lfft jetzt die notwendigen Entscheidungen für die Weiterentwicklung des dualen tystems der beruflichen Bildung. Das verlangt die besondere Lehrstellensituation

ln diesem und in den kommenden Jahren. Auch Schulen und Hochschulen müs-

?®n zukunftsfähig gestaltet werden. Entsprechende Reforminitiativen wird die

LDU Deutschlands im kommenden Jahr zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit dachen.

T** Zwei Drittel aller jungen Menschen in Deutschland — zwischen 600.000 und 00.000 jährlich — wollen ihre Zukunft auf einer beruflichen Ausbildung aufbauen.

^Ie setzen großes Vertrauen in unser duales System der Berufsausbildung. Die-

Ses Vertrauen darf nicht enttäuscht werden. Es ist ein Gebot sozialer Verantwor-

Un9, ausbildungswillige junge Leute optimal auf ihre berufliche Zukunft vorzube- 'eiten

ü

P** Die duale Berufsausbildung ist ein Standortvorteil Deutschlands. Sie bringt

achqualifikationen hervor, die weltweit ihresgleichen suchen. Weil Fähigkeiten J10" Qualifikationen der Menschen über die globale Wettbewerbsfähigkeit von

nternehmen und Produkten und damit über Wohlstand und Arbeitsplätze ent- gCneiden, ist es ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft, das System der dualen

erufsausbildung stetig neuen Anforderungen anzupassen.

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Als Partei der Ökologischen und Sozialen Marktwirtschaft verbindet die CDU die sozialen und die ökonomischen Gesichtspunkte der beruflichen Bildung zu einer wichtigen Aufgabe der politischen Arbeit. Es geht um die Sicherung der Aus- bildung für die Zukunft der Jugend.

In den vergangenen Jahren konnte jedem ausbildungswilligen und ausbil- dungsfähigen Jugendlichen ein Ausbildungsplatz angeboten werden. Das ist ein Erfolg. Dies wird auch im Ausbildungsjahr 1996/97 gelingen.

In den nächsten 10 Jahren wird die Nachfrage nach Lehrstellen in Deutsch- land jedoch kontinuierlich von 620.000 auf über 700.000 pro Ausbildungsjahrgang wachsen.

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre reicht es nicht, zuzuwarten:

• In Betrieben und Verwaltungen hat die Ausbildungsbereitschaft nachgelassen.

• Jeder zehnte Jugendliche bleibt dauerhaft ohne Ausbildung.

• Es wird zunehmend über mangelnde Grundkenntnisse und Fertigkeiten der Schulabsolventen geklagt.

• Zwischen den Lernorten Betrieb und Berufsschule gibt es zum Teil erhebliche Abstimmungsprobleme.

• Die Modernisierung und Schaffung neuer Berufsbilder für neue Wirtschaftsfel- der verläuft vielfach zu schleppend.

Zugleich steht die Berufsausbildung vor neuen Aufgaben:

Die jungen Menschen müssen auf die Informations-, Medien-, Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft vorbereitet werden. Sie müssen den Umgang mit neuen Medien und die Nutzung moderner Informationsdienste erlernen.

Es muß sich im Berufsbildungssystem niederschlagen, daß die Anforderungen

an Mobilität und Flexibilität weiter wachsen. Der europäische Binnenmarkt und der globale Wettbewerb sind Realitäten, die vom System der Berufsbildung aktiv aufgenommen werden müssen.

J

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• Wissen wächst und wandelt sich immer schneller. Deshalb müssen Aus- und Weiterbildung besser verzahnt werden für eine Zukunft des lebenslangen Ler- nens.

*M Aus Sicht der CDU kann das deutsche System der dualen Berufsbildung

^®n Herausforderungen sowohl in quantitativer wie auch in qualitativer Hinsicht entsprechen. Es gehört zu den besten Traditionen Deutschlands und ist - wie

lnternationale Vergleiche zeigen - das wirksamste Instrument gegen Jugendar- beitslosigkeit. Unter den veränderten Bedingungen eines wiedervereinten Vater- 'apides und einer Welt offener wirtschaftlicher Grenzen sind jedoch Veränderun- gen und Anpassungen notwendig. Die CDU wird diese wichtige Zukunftsaufgabe 9erneinsam mit den Sozialpartnern und im Dialog mit den jungen Menschen aktiv

*um Erfolg führen.

^*J Die notwendige Reform der Berufsausbildung ist nur mit den Betrieben und

nicht gegen sie zu schaffen. Die Reform kann nur in einem Klima wirtschaftspoliti- schen Vertrauens gelingen. Eine beschäftigungs- und wachstumsfreundliche Wirt-

Schafts- und Finanzpolitik erleichtert Betrieben und Verwaltungen die Berufsaus- bildung. Mut zur Selbständigkeit, Hilfen bei Betriebsübernahmen und Existenz- Mündungen erhöhen das Potential an Lehrstellen.

01

Sicherste Gewähr für eine am zukünftigen Bedarf orientierte Ausbildung bie- gen die Grundsätze der Ökologischen und Sozialen Marktwirtschaft. Eine Ausbil-

^ngsstellenumlage würde gegen diese Prinzipien verstoßen, denn eine Ausbil-

dungsabgabe ist

* ungerecht, weil sie auch die belastet, die mangels Berufsbilder oder geeigneter Bewerber nicht ausbilden können,

* zukunftsfeindlich, weil sie die Lohnnebenkosten erhöht und Ausbildung am Markt vorbei und damit fehlleitet,

* bürokratisch, weil sie vor allem ein Beschäftigungsprogramm für Funktionäre ist,

% systemwidrig, weil sie das duale System durch ein staatlich reguliertes System ersetzt.

03

Die CDU lehnt die Forderung nach einer Ausbildungsabgabe ab. Umlagen

sind Strafsteuern und ein Rückgriff in die Mottenkiste staatlicher Lenkungsinstru-

^ente. Die CDU strebt eine Weiterentwicklung des deutschen Berufsbildungssy-

sterns an, die sich an den Grundsätzen der Ökologischen und Sozialen Marktwirt-

Schaft orientiert.

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Betriebe, die ausbilden, zeigen Zukunftsprofil und Firmenoptimismus. Das beweisen Betriebe, die mit ihrer Ausbildung werben.

Ausbildung rechnet sich. Kostenrechnungen einer Lehre vernachlässigen zumeist den Nutzen der Mitarbeit des Lehrlings oder die Such- und Einarbeitungs- kosten neu eingestellter Fachkräfte.

Die CDU fordert Bundesregierung, Landesregierungen, Unternehmensver- bände und Gewerkschaften auf, in einer überzeugenden Kampagne mehr und neue Betriebe für die Ausbildung zu gewinnen. Wir brauchen ein stärkeres öffentli- ches Bewußtsein für Zukunftsvorsorge durch Ausbildung. Die öffentliche Hand muß bei der Ausbildung mit gutem Beispiel vorangehen.

Die CDU fordert Bund und Länder auf, durch Änderungen des öffentlichen Dienstrechts ungerechtfertigte Diskriminierungen zwischen beruflichen und allge- meinen Bildungswegen zu beseitigen. Berufliche Bildung muß gleichwertig neben allgemeiner und akademischer Bildung stehen. Wir appellieren auch an die Tarif- partner, der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung in Tarif- verträgen stärker Geltung zu verschaffen.

Die CDU erwartet von den Großbetrieben eine deutliche Erhöhung des Angebots an Lehrstellen. Großbetriebe haben ihre Ausbildungsleistung von 1990 bis 1994 um ein Viertel verringert. Hier muß es zur Trendumkehr und nachhaltig^

Aufstockung kommen.

_ Die CDU fordert die Kammern auf, auch in den alten Bundesländern ver- stärkt und gezielt Ausbildungsplatzentwickler einzusetzen. Dabei wird die Koordi- nierung mit den Berufsberatern der Arbeitsämter angestrebt. In den neuen Bun- desländern hat sich der Einsatz von Ausbildungsplatzentwicklern eindrucksvoll bewährt. Kleinbetriebe müssen wieder stärker als Ausbildungsbetriebe gewonnen werden. Ihre Ausbildungsbeteiligung hat sich von 1990 auf 1994 um fast ein Dritte reduziert.

Die CDU appelliert an die Kammern und die Arbeitsämter, die gegenseitige Information über bereits vergebene und offene Lehrstellen zu verbessern. Viele Jugendliche entscheiden sich bei der Lehrstellensuche aus Sicherheit gleich für

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Mehrere Lehrstellen. Andere entscheiden sich zunächst für ein Lehrstellenange- k°t, treten die Lehrstelle jedoch nicht an, weil sie eine weiterführende Schule

^suchen. Das blockiert Lehrstellen für ausbildungswillige Jugendliche.

sa

Ul Die CDU appelliert an die Kammern, die mit einer Ausbildung verknüpften Gebühren verstärkt in die allgemeinen Gebühren einzubeziehen. Noch wichtiger j|'s die damit verbundene Entlastung ausbildender Betriebe ist das hiervon ausge- bende psychologische Signal für alle Betriebe.

SB

Die CDU strebt an, daß Ausbildungsbetriebe gegenüber nicht ausbildenden

^trieben wo immer möglich begünstigt werden. Deshalb sollen Subventionen

°der Zuwendungen der öffentlichen Hand bei vergleichbarer Qualität von Angebo- ten verstärkt ausbildenden Betrieben zugute kommen. Alle Möglichkeiten einer

^-konformen Ausgestaltung des öffentlichen Vergaberechts müssen genutzt Werden, um Aufträge bevorzugt an Ausbildungsbetriebe zu vergeben.

IV. Leistungsbereitschaft

SS

- Durch die Berufsausbildung bereiten sich junge Menschen auf ihre eigene

^kunft und die Mitgestaltung unserer Gesellschaft vor. Das verpflichtet zu Lei-

*Ur>gsbereitschaft und solidarischem Verhalten.

fe Lehrlinge sind Lernende. Daran müssen sich das Verhalten in Betrieb und

chule sowie Vergütungserwartungen messen.

T**" Von jungen Menschen kann und muß Flexibilität und Mobilität erwartet wer-

en- Lehrstellen dürfen nicht unbesetzt bleiben.

to,

pj*fl Die CDU erwartet von der Bundesregierung und den Landesregierungen, in

^sprächen mit Kammern, Fachverbänden und Berufsberatung auf veränderte 'nstellungen bei der Berufswahl hinzuwirken. Gerade Handwerk und gewerbli-

he> mittelständische Wirtschaft bieten zukunftssichere Perspektiven und vielfälti- p Aufstiegsmöglichkeiten. Dem Vorurteil, nur sogenannte „weiße-Kragen-Berufe"

stten Zukunft, muß begegnet werden. Hier sind Eltern, Schule, Medien und

erüfsberatung bei der Berufsorientierung junger Menschen gefordert.

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Die CDU appelliert an die Länder, umgehend Reformkonzepte für die allge- meine Schulbildung vorzulegen. Die Schulen müssen die Schüler zur Ausbil- dungsreife führen. Wichtigste Grundlagen sind sicheres Lesen, Schreiben, Rech- nen. Dies können die Betriebe nicht nachträglich leisten. Berufsorientierende The- men und Themen der Arbeitswelt sowie der Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken sind stärker im Unterricht zu verankern.

Die CDU setzt sich ein für eine bessere Ausstattung und eine betriebs- freundliche Organisation der Berufsschulen. Die Berufsschulen dürfen nicht die Stiefkinder der Schulpolitik sein. Der Berufsschulunterricht ist so zu gestalten, daß die Zeiten praktischer Ausbildung im Betrieb deutlich erhöht werden können.

Durch vernünftige Organisation des Berufsschulunterrichts ohne regelmäßigen 2- Berufsschultag kann die Zeit der praktischen Ausbildung im Betrieb um bis zu 30 Tage pro Jahr erhöht werden.

Die Tarifpartner haben konkrete Mitverantwortung. Alle Tarifpartner müssen sich solcher Themen wie Lehrstellenangebot und Vergütung annehmen, ausbil- dungshemmende Regelungen in Tarifverträgen überprüfen und verändern.

Die CDU begrüßt, daß sich Tarifpartner in Tarifverträgen stärker als in der Vergangenheit Fragen der beruflichen Ausbildung annehmen.

Cl!fl Die CDU appelliert an die Tarifpartner, gerade in Zeiten angespannten Lehrstellenmarktes tarifvertragliche Regelungen an dem Grundsatz auszurichten:

Ausbildung geht vor Übernahme.

Die CDU erwartet, daß die Tarifpartner tarifliche Öffnungsklauseln - bei- spielsweise für die Vergütung von Lehrlingen - vereinbaren, um Kleinbetrieben die Ausbildung zu erleichtern.

Die CDU fordert, daß Tarifverträge mit ausbildungshemmenden Regelungen

nicht für allgemeinverbindlich erklärt werden dürfen.

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7*B Die Berufsausbildung soll sich zukünftig klarer an den betrieblichen Erforder- ten orientieren. Ausbildungshemmnisse müssen abgebaut, das Regelwerk der käuflichen Ausbildung muß entschlackt und flexibler werden.

*•• Die CDU erkennt die dabei bereits erreichten Fortschritte an:

* Die Änderung der Ausbildereignungsverordnung zum 1. April dieses Jahres hat erfolgreich gewirkt. Berufserfahrene und qualifizierte Fachkräfte können nun- mehr ohne zeitintensive Eignungsprüfung ausbilden, wenn die ordnungs- gemäße Ausbildung gesichert ist.

* Seit 1995 wurden 23 Ausbildungsberufe modernisiert, 90 weitere Berufsbilder für rund 500.000 Lehrlinge werden derzeit überarbeitet, in 40 davon soll schon ab 1997 nach den neuen Berufsbildern ausgebildet werden.

* Drei neue Medienberufen wurden geschaffen, in denen nunmehr ausgebildet Werden kann. In sieben neuen Berufen der Informations- und Kommunikations- technik kann ab 1997 ausgebildet werden. Gespräche über rund 20 weitere Vorschläge für neue Berufe müssen jetzt zügig zum Abschluß gebracht werden.

Ba

Die CDU will weitere rasche Fortschritte in den folgenden Bereichen:

Die Lehrlinge sollen während eines größeren Teils ihrer Ausbildung im Betrieb

sein, zum Beispiel durch eine Umorganisation bei den Berufsschulen und den überbetrieblichen Lehrunterweisungen.

Das Jugendarbeitsschutzgesetz muß geändert werden. Damit erwachsene Lehrlinge — das ist die Mehrheit — zukünftig auch an Berufsschultagen noch

lrT1 Betrieb ausgebildet werden können.

Die Anrechnung des schulischen Berufsgrundbildungsjahrs auf die Ausbil- dungszeit soll abgeschafft, in jedem Fall aber verkürzt werden.

EÜrv

/T* Die CDU setzt sich dafür ein, daß die Blockade gegen neue Ausbildungs- gan9e für praktisch Begabte in der Berufsausbildung überwunden wird. Praktisch . e9abte dürfen nicht ohne Chance auf einen anerkannten Ausbildungsabschluß

eiben. Es ist nicht länger hinnehmbar, daß 10—14% der Jugendlichen eines

^p^jahrgangs in Deutschland ohne abgeschlossene Berufsausbildung bleiben.

D-geführte Landesregierungen und Gewerkschaften handeln gegen die Inter-

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essen junger Menschen, wenn sie sich starr gegen neue zweijährige Ausbildungs- berufe stellen.

_ Die CDU fordert attraktivere Angebote gerade auch für die besonders lei- stungsfähigen jungen Menschen. Berufliche Bildung muß Karrierechancen eröff- nen. Angebote dualer Ausbildung an Fachhochschulen oder Akademien müssen weiter ausgebaut werden.

EE2 Lebenslanges Lernen ist kein Schlagwort. Es ist die Herausforderung der Zukunft, der sich alle Menschen in unserem Land stellen müssen. Lebenslanges Lernen ist Schlüssel zur Gestaltung des Wandels in Gesellschaft und Wirtschaft.

Lebenslanges Lernen ist Voraussetzung der Teilhabe aller am Leben unserer Gesellschaft und am reichen Angebot kultureller Güter, die es in Europa zu erle- ben und zu wahren gilt.

Efifl Dafür wird für die meisten Menschen in Schule und Berufsausbildung die Grundlage gelegt. Auch deshalb ist die Bewahrung der guten Tradition der Berufs"

ausbildung in Deutschland durch Reform ohne Alternative.

fcU Wir fordern alle Mitglieder auf allen Ebenen der Partei auf, sich der Berufs- ausbildung als wichtige Zukunftsfrage anzunehmen.

UiD-DOKUMENTATION - Verantwortlich: Axel König, Konrad-Adenauer-Haus, 53113 B°°

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