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Deutsche Gesellschaft f ü r Allgemeinmedizin und Familienmedizin

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Academic year: 2022

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Deutsche Gesellschaft für

Allgemeinmedizin und Familienmedizin

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Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Famili- enmedizin zum politischen Umgang mit der Ständigen Impfkommission (STIKO)

Die Ständige Impfkommission ist eine im Infektionsschutzgesetz festgelegte und schon seit Jahrzehnten aktive und anerkannte Institution für wissenschaftlich begrün- dete Impfempfehlungen in Deutschland.

Hausärztinnen und Hausärzte sind beim Impfen auf gut begründete Empfehlungen einer unabhängigen Institution angewiesen. Die Impfempfehlungen der STIKO bilden den Handlungsrahmen für das Impfen in Haus- und Kinderarzt-Praxen. Für die Pati- entinnen und Patienten bilden die STIKO-Empfehlungen Orientierung bei der indivi- duellen Impfentscheidung.

Mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 entstand auch eine öffent- liche Diskussion über deren sinnvollen Einsatz. Höhepunkte waren die politisch moti- vierten Wünsche nach Impfung der 12-18-Jährigen und später die Forderung nach Auffrischung („Boosterung“) für Alle. In dieser Diskussion, die parteiübergreifend ge- führt wurde, wurden neben der Kritik an der Arbeitsgeschwindigkeit der STIKO auch Empfehlungen zum Boostern (Beispiel: Booster vier Wochen nach Grundimmunisie- rung) und zur Kinderimpfung geäußert.

In der hausärztlichen Praxis werden mit solchen, weniger fachlich als politisch moti- vierten Diskussionen und Empfehlungen im Wesentlichen zwei Probleme geschaf- fen:

1. Neben den Empfehlungen der dafür zuständigen STIKO tauchen nunmehr wei- tere Empfehlungen auf. Die Zahl und zum Teil Widersprüchlichkeit der Empfeh- lungen erschwert die Beratung und Aufklärung durch die Hausärztinnen und Hausärzte einerseits und die Entscheidung durch die Patientinnen und Patienten andererseits. Es ist zu befürchten, dass dadurch Impfungen unterbleiben.

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2. Die STIKO als etablierte und bewährte Institution wird beschädigt, ihre Arbeit entwertet und langfristig werden Aufklärung, Beratung und auch das Impfen selbst erschwert.

Die DEGAM fordert ein Ende der Diskussionen um die STIKO. Wir benötigen weni- ger politische Stellungnahmen als vielmehr wissenschaftlich fundierte und belastbare Impfempfehlungen. Es ist Aufgabe der Politik, der STIKO entsprechende Rahmenbe- dingungen zu schaffen. Es ist nicht Aufgabe der Politik, Impfempfehlungen zu geben.

Prof. Martin Scherer, Präsident

Dr. med. Wolfgang Schneider-Rathert und Dr. med. Ilja Karl, AG Impfen der DEGAM Berlin, 15. Dezember 2021

Literatur:

"Wir schätzen die Stiko, aber das ist eine ehrenamtliche Organisation. Die EMA – die Europäische Zulassungsbehörde - das sind die Profis.“

Markus Söder

https://www.br.de/nachrichten/bayern/impfen-ab-12-jahren-soeder-erhoeht-druck-auf- stiko,Sd9J1cn , zuletzt besucht 13.11.21

Ablehnende Position der Stiko nicht länger hinnehmbar K. Lauterbach

https://www.deutschlandfunk.de/corona-impfung-fuer-kinder-und-jugendliche-lauter- bach-100.html , zuletzt besucht 13.11.21

„Stiko soll mal ein bisschen in die Gänge kommen!“

Robert Habeck

https://www.tagesspiegel.de/politik/stiko-soll-mal-ein-bisschen-in-die-gaenge-kom- men-habeck-fordert-ueberpruefung-der-impfempfehlung-fuer-kinder/27467424.html , zuletzt besucht 13.11.21

„Booster für Alle“

Jens Spahn

https://www.tagesspiegel.de/berlin/unabhaengig-vom-alter-berlin-ruft-zu-booster-imp- fungen-fuer-alle-auf/27762412.html

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Kontakt:

DEGAM-Bundesgeschäftsstelle Schumannstraße 9

10117 Berlin

Tel.: 030-20 966 9800 geschaeftsstelle@degam.de

Referenzen

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