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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Organe auf Mikrochips für sichere Medikamententests

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin,

Leiterin Gesamtkommunikation Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Vanessa Kappings bei der Arbeit mit dem „vasQChip“, der miniaturisierte Organe und naturgetreu nachgebildete Blutgefäße vereint. (Foto: Laila Tkotz, KIT)

Miniaturisierte Organe auf einem Chip ermöglichen, Arzneimittel vor der Anwendung am Menschen zu testen. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat die Forschungsgruppe von Pro- fessorin Ute Schepers ein solches Organ-on-a-Chip-System mit naturgetreu nachgebildeten Blutgefäßen entwickelt. Die Doktor- andin Vanessa Kappings, die an der Weiterentwicklung des

„vasQchip“ beteiligt ist, hat nun den LUSH PRIZE 2017 zur För- derung tierversuchsfreier Testmethoden in der Kategorie „Nach- wuchsforscher“ gewonnen und erhält 12 000 Euro für ihr Pro- jekt.

Ob gegen Infektionskrankheiten wie Ebola oder Aids oder gegen al- ters- und umweltbedingte Erkrankungen wie Alzheimer oder Krebs – neue Medikamente sind weltweit gefragt. Die Produktion potenzieller Wirkstoffe ist zwar einfacher geworden, die anschließenden klini- schen Studien sind jedoch langwierig und teuer. Darüber hinaus ge- hen Tests neuer Medikamente am Menschen mit Risiken einher. Des- halb werden neue Wirkstoffe zuvor in konventionellen 2-D-Zellkultu- ren und Tierversuchen getestet, charakterisiert und validiert. Resul- tate aus 2-D-Zellkulturen sind allerdings oft zweifelhaft, da die Zellen

Presseinformation

Nr. 161 | or | 10.11.2017

Organe auf Mikrochips für sichere Medikamententests

Vanessa Kappings vom KIT erhält LUSH PRIZE 2017 zur Förderung tierversuchsfreier Forschung

Weiterer Pressekontakt:

Margarete Lehné Stv. Pressesprecherin Tel.: +49 721 608-48121 Fax: +49 721 608-43658 margarete.lehne@kit.edu

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im menschlichen Körper in einer 3-D-Architektur wachsen und mit ih- rer Umgebung sowie anderen Zelltypen wechselwirken. Tierversuche sind zeit- und kostenaufwendig und lassen sich aufgrund des unter- schiedlichen genetischen Hintergrunds nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen. Überdies sind Tierversuche ethisch umstrit- ten.

Forscher entwickeln daher sogenannte Organ-on-a-Chip-Systeme:

Aus Zellen von gesunden Menschen und Patienten werden miniatu- risierte Organe mit 3-D-Drucktechniken auf einen Chip aufgebracht.

Die Forschungsgruppe von Professorin Ute Schepers am Institut für Toxikologie und Genetik (ITG) des KIT hat ein solches System entwi- ckelt, das sich durch ein naturgetreu nachgebildetes Blutgefäßsystem mit runden, porösen Kanälen auszeichnet. In der Ausgründung vasQlab des KIT entwickelt Schepers den „vasQchip“ mit Wissen- schaftlern verschiedener Disziplinen weiter – unter ihnen die Doktor- andin Vanessa Kappings, die am KIT Chemische Biologie studiert hat und auf dem Gebiet des Tissue Engineering, das heißt der künstli- chen Herstellung biologischer Gewebe, tätig ist.

Auf dem „vasQchip“ gelangen die zu testenden Wirkstoffe über die künstlichen Blutbahnen in die miniaturisierten Organe. Deren Reak- tion lässt sich automatisiert auswerten. So lassen sich Wirkung und Verträglichkeit eines Wirkstoffs bereits in der präklinischen Phase un- tersuchen, ohne Experimente am Tier oder am Menschen durchzu- führen. Die Miniaturisierung ermöglicht die Parallelisierung und Auto- matisierung Tausender Tests auf kleinstem Raum. Derzeit arbeitet das Team an der Entwicklung von durchbluteten Haut-, Leber-, Darm- und Hirnmodellen sowie Tumormodellen und an der Kombination ver- schiedener miniaturisierter Organe auf einem Chip. „Unser Ziel ist, der Pharmaindustrie und auch der Kosmetikindustrie geeignetere Al- ternativen zu Tierversuchen zu liefern und sie von den Vorteilen zu überzeugen: präzisere Vorhersagbarkeit der Wirkung auf den Men- schen, geringere Kosten sowie Schonung von Mensch und Tier“, er- klärt Vanessa Kappings. Die Doktorandin widmet sich zurzeit vor al- lem der Entwicklung von verschiedenen Tumormodellen.

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat hohe Be- deutung am KIT. Junge Forscherinnen und Forscher tragen essentiell zu Forschung, Lehre und Innovation bei.

Für ihre Forschungsarbeit hat Vanessa Kappings nun den LUSH PRIZE 2017 in der Kategorie Nachwuchsforscher erhalten. Mit dem Preis ist ein Fördergeld von 12 000 Euro verbunden. Der LUSH PRIZE wird gemeinsam von der britischen Kosmetikfirma LUSH und der in Manchester ansässigen Forschungs-, Verlagswesen- und Kampagnengenossenschaft Ethical Consumer vergeben. Ziel der in

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den Kategorien Wissenschaft, Nachwuchsforscher, Ausbildung, Lob- byarbeit und Öffentliches Bewusstsein verliehenen Auszeichnung ist, die Entwicklung und Vermittlung tierversuchsfreier Testmethoden zu fördern. Seit 2012 gingen mehr als 1,6 Millionen Euro an entspre- chende Projekte. Die Verleihung des LUSH PRIZE 2017 mit Förder- geldern von insgesamt rund 390 000 Euro fand am 10. November in London statt.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“

schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Um- welt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebli- che Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusam- men. Seine 26 000 Studierenden bereitet das KIT durch ein for- schungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungs- volle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Le- bensgrundlagen.

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:

www.sek.kit.edu/presse.php

Das Foto steht in der höchsten uns vorliegenden Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden un- ter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang ge- stattet.

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