kma Klinik Management aktuell
kmaKlinik Management aktuell
Deutsche Gesellschaft für Führung und Marktorientierung
www.kma-online.de • 20 Euro 25. Jahrgang • Juli / August 2020
Klinikfinanzen
Corona-Krise verschärft Talfahrt
Dedalus
Auf dem Weg zum Global Player
25. Jahrgang • Juli / August 2020Gutes Klinikessen: Aufgetischt
AUFGETISCHT
Liebe geht durch den Magen. Patientenzufriedenheit
auch. Dabei muss gutes Klinikessen nicht teuer sein.
Rubrikname ▶ UntertitelThema
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3 Herausgebersicht
Die letzten Monate haben uns alle be- wegt. Der Shutdown in Deutschland, die vorsichtige Öffnung – und nun gefolgt durch das vermutlich für lange Zeit ver- änderte Alltagsbild mit Menschen, die Gesichtsmasken tragen. Zwar hätte ich mir Masken im Alltag vorstellen können, das kenne ich von einem Besuch in China.
Jedoch hätte ich mir nie vorstellen kön- nen, mit einer Maske in eine Bank oder ein Geschäft zu gehen.
Aber darüber möchte ich heute gar nicht schreiben, sondern über eine Zufallsbe- gegnung, die mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Als in Deutschland alles ge- schlossen war und ich mich so langsam an Videokonferenzen gewöhnt hatte, gab es eine Sitzung in unserer Klinik, die wirklich im Beisein aller Beteiligten stattfinden musste. Der einzig verfügbare Hörsaal, in den alle Beteiligten unter geltenden Abstandsregeln Platz fanden, befand sich im Medizinhistorischen Museum.
Nach der Sitzung traf ich zufällig den Mu- seumsdirektor, seines Zeichens Arzt und Historiker. Mehr aus Spaß, denn aus Ernst fragte ich, ob es möglich wäre, meiner Sit- zungsbegleitung einmal den wirklich ein- drucksvollen historischen Sektionsaal zu zeigen, der sich direkt neben dem Hörsaal befindet. Daraus entwickelte sich kurzer- hand eine private kleine Museumsführung (natürlich mit Abstand und Mundschutz), bevor die Museumslandschaft eine Woche später wieder öffnen sollte.
Dieser Besuch wird mir lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil es so eine exklusive kleine spontane Führung war und der Hauch des Verbotenen mitschwang. Nein, sondern weil sich der Fokus sehr schnell und aus dem Stegreif auf scheinbar unbe- herrschbare Infektionskrankheiten legte.
Nein, es ging nicht um Corona. sondern um die Masern.
Mehr als 5 000 Jahre ist diese Viruserkran- kung bereits alt. Im Mittelalter führten Epidemien zu unzähligen Todesopfern, weshalb die leidgeplagten Menschen sie ehrfürchtig „Morbilli“, die kleine Pest, nannten. Damals muss es wohl gewesen sein, als das arabische Sprichwort „Zählt eure Kinder, wenn die Masern vorüber sind“, entstand.
Der heutige Begriff „Masern“ bildete sich Ende des 16. Jahrhunderts durch die Be- schreibung des Hautausschlags, den so manche vielleicht aus eigener Erfahrung kennen. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Antikörperbildung entdeckt, die letztlich erst die Impfstoffentwicklung möglich machte – und mit diesem die lebenslange Immunität gegen die Masern.
Medizinhistorische Betrachtungen sind nicht nur spannend, sondern auch wichtig.
Sie zeigen, auf welchen zum Teil verbor- genen Stützpfeilern die moderne Medizin beruht. Im Museum wurde mir sehr deut- lich, dass zur aktuellen Corona-Diskussion die historische Betrachtungsweise gehört.
Sie verändert die (teils zu negative) Bewer- tung des wissenschaftlichen Diskurses.
Vielleicht führt Sie Ihr Weg ja auch einmal in ein medizinhistorisches Museum – es gibt neben Hamburg noch mehrere und einen Besuch sind sie allemal wert, auch wenn vielleicht nicht alle einen histori- schen Sektionssaal oder einen so mit- reißenden Museumsdirektor haben. ▬
Viel Spaß beim Lesen der kma Ihre Barbara Napp
Pflegerische Zentrumsleitung, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum UKE Hamburg GmbH
LERNEN AUS HISTORISCHEN PANDEMIEN
Der Blick zurück führt nach vorn
Foto: UKE
Im Museum wurde mir sehr deutlich, dass zur aktuellen Corona-Diskussion auch die historische Betrachtungsweise gehört. Sie verän- dert die (teils zu ne- gative) Bewertung des wissenschaft- lichen Diskurses.
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Inhalt
I N HALT Juli / August
2020
AKTUELLES
6 Niederlage für B. Braun Asklepios siegt im Machtkampf
um Rhön Guntram Doelfs
8 Neue Wege der Kommunikation Digitaler Schwung durch Corona Alexandra Heeser
12 Krankenhaus Rating Report 2020 Immer mehr Kliniken droht die
Insolvenz Martin Kucera
24 Gesundheitswirtschaftskongress Hamburger Branchentreffen – wich-
tiger denn je Prof. Heinz Lohmann
TITELTHEMA
28 Gutes Klinikessen: Aufgetischt 29 Krankenhaus-Catering
Haute Cuisine im Krankenhaus Alexandra Heeser
31 Der Markt Auf Systemsuche
28
Das Essen in Kliniken ist so vielseitig wie die Meinungen darüber.
Was auf die Teller kommt, hat großen Einfluss auf die Zufrie- denheit der Patienten. Nicht nur
deshalb tut sich viel in den Klinikküchen. Wir werfen
einen Blick in die Töpfe.
Symbolfoto: AdobeStock / Pictures news
33 Krankenhausverpflegung Von Rheine ans Krankenbett Jens Kohrs
37 Innovative Küchenkonzepte Kochen für das Klima Jens Kohrs
POLITIK UND RECHT
40 Digitalisierung und E-Rezept Tschüss Wartezimmer,
hallo Online-Arzt Alexandra Heeser
ORGANISIEREN UND FÜHREN
42 Klinikfinanzen nach Corona Mühsame Rückkehr in den
Regel betrieb Sabine Rößing 46 Klinikmanagement
Sollten Mediziner oder Ökonomen Krankenhäuser leiten?
Florian Kaiser, Dr. Andreas Schmid, Prof. Jörg Schlüchtermann
48 Mitarbeitergesundheit Helden ohne Schutzschild Alexandra Heeser
50 Innovatives Arbeitszeitmodell Flexibel und individuell Alexandra Heeser
54 Patientenentscheidungen Reiseführer für die Patient Journey Carolin Anter, Lothar Campe
DIGITALE TRANSFORMATION
58 IT-Organisation
Die Transformation hat begonnen Dr. Uwe Günther,
Dr. Christian Heitmann 62 Digitale Patientenservices
Per Mausklick einchecken Kathrin Reisinger
UNTERNEHMEN UND MÄRKTE
64 Dedalus
Auf dem Weg zum Global Player Guntram Doelfs
5 Inhalt
17 Zahlen des Monats 18 Rechtskolumne 20 Highlights 22 Stellungswechsel 24 Veranstaltungen
82 Produkte und Dienstleistungen 96 ÖVKT
98 DGIV 100 Stellenmarkt 105 Ausblick/Impressum 105 Herausgeber/Beirat 106 Humor
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
26 Siemens Healthcare GmbH 52 Philips GmbH Market DACH 94 Thieme Compliance
64
Dedalus ist neuer KIS-Primus. Über die Pläne der Italiener spricht DACH-Geschäftsführer Winfried Post im Interview. Foto: Dedalus67 Medizintechnik
Zwischen Auftragsboom und blanker Angst
Sabine Rößing
BRANCHE KOMPAKT
70 Fokusthema Facility Management 71 Krankenhausabfälle in Corona-
Zeiten
Im Zweifel infektiös Martin Kucera 74 Digitalisierung
In fünf Schritten zum digitalen Facility-Management
Eva und Oswald Neumann 76 Notstromversorgung im
Krankenhaus
Lebensretter aus dem Generator Jürgen Glöckner
78 Fundraising mit Bienen Summ, summ, summ, Bienchen
summ herum Alexandra Heeser
80 Branche in Zahlen Vollbeilage: Weber Bürstensysteme GmbH, Bad Camberg;
kma Report Bauen Planen Technik, Berlin
42
Schon vor Corona kämpften viele Kliniken mit sin- kenden Erlösen. Nun verschärft die Pandemie die Talfahrt.Symbolfoto: AdobeStock / Frank Boston
70
Das Facility Management im Krankenhaus ist mehr als Hausmeisterdienst: Themen wie Abfallentsorgung oder Stromausfall verdeutlichen, dass eine Digitalisierung sich hier auszahlen kann. Symbolfoto: AdobeStock / wladimir18042020 Bauen Planen TechnikReport kma
EFFIZIENT UND WEGWEISEND
Krankenhausplanung in unruhigen Zeiten erfordert Mut und Weitblick – nachhaltige Konzepte sind gefragt
Krankenhausbau
Das Klinikum der Zukunft Patientenentertainment Kinofilm statt Vollnarkose
kma Klinik Management aktuell www.kma-online.de Juli / August 2020 ISSN: 1615-8695
Unser kma Report Bauen Planen Technik informiert Sie u.a. über ein zukunftsweisendes Bauprojekt und technische Due Diligence.
MEDIZIN UND TECHNIK
84 Prostatakarzinom
Mit KI den Krebs früher und besser erkennen
Prof. Dr. Tobias Franiel, Dr. Sabrina Reimers-Kipping, Dipl.-Ing. Moritz Göldner
86 Schmerz-APPs
Das Smartphone als Schmerz- therapeut
Martin Kucera
PFLEGE
88 Geriatrische Akutversorgung In guten Händen
Alexandra Heeser 92 Pflege als Marke
Eine Pionierin der ersten Stunde Alexandra Heeser
STANDARDS
3 Herausgebersicht 10 kma Online
16 Auf-/Absteiger des Monats
TEIL 3
54
Patient JourneyWir nehmen Sie in dieser kma-Serie mit auf die digitale Gesundheitsreise der Patienten.
Aktuelles
Das Pharma- und Klinikbedarfsunter- nehmen war mit diversen Anträgen zur Satzungsänderung auf dem außerplan- mäßigen Aktionärstreffen gescheitert, das sowohl B. Braun und Asklepios be- antragt hatten. Gleichzeitig stimmte die Versammlung aber der Abwahl von Auf- sichtsratsmitgliedern zu, die als B. Braun nahe stehend gelten.
B. Braun verkauft Rhön-Anteile Das Melsunger Unternehmen kündigte nach dem Debakel seinen Rückzug aus Rhön an und nahm das Übernahmean- gebot von 18 Euro je Aktie an. B. Braun verkaufte inzwischen seinen kompletten Aktienanteil an dem privaten Klinikkon- zern an Asklepios. Der Helios-Konkurrent sicherte sich damit bereits Ende Juni 83 Prozent der Stimmanteile, obwohl die Zeichnungsfrist für Aktionäre zur An- nahme des Übernahmeangebotes erst am 6. Juli endete. Damit steht der geplanten Übernahme von Rhön durch Asklepios nun nichts mehr im Weg, da auch das Bundeskartellamt kein Veto gegen den Deal eingelegt hat.
B. Brauns ursprünglicher Plan war, auf dem Aktionärstreffen die bisher für Hauptver- sammlungsbeschlüsse geltende einfache Stimmenmehrheit auf 75 Prozent anheben zu lassen, was B. Braun mit seinem Akti- enanteil von 25,3 Prozent eine Sperrmi- norität verschafft hätte. Außerdem wollte der Konzern zahlreiche Aufsichtsratsmit- glieder abberufen lassen, darunter sogar Rhön-Gründer Eugen Münch. Der Versuch, sich zusätzlich eine Vorabdividende von 134 Millionen Euro auszahlen zu lassen, hatte es nicht einmal auf die Tagesord- nung geschafft.
Abwahlantrag gegen Münch scheitert Der Rhön-Vorstandsvorsitzende Stephan Holzinger hatte die Kontrahenten zum Auftakt der Hauptversammlung noch gemahnt, bei dem Konflikt nicht die In- teressen der Rhön-Klinikum AG aus den Augen zu verlieren. „Insoweit darf ich im Namen des Vorstands auch an dieser Stelle noch einmal eindringlich an alle Aktionäre appellieren, einen Weg zu fin- den, ihre Interessen auszugleichen und die Situation möglichst zu befrieden”, so Holzinger. Sein Appell fruchtete nicht, es kam zum Showdown mit dem eindeutigen Ergebnis. So wurde der Abwahlantrag gegen Münch mit mehr als 68 Prozent der Stimmen abgelehnt.
Die Übernahmepläne von Asklepios wa- ren Ende Februar bekannt geworden. Bis
zu jenem Zeitpunkt hielten Asklepios und B. Braun als Großaktionäre nahezu gleichgroße Aktienpakete an Rhön. Ins- geheim hatte der Hamburger Klinikkon- zern jedoch längst einen gemeinsamen Deal mit Rhön-Patriarch Eugen Münch ausgetüftelt, der gemeinsam mit sei- ner Frau noch größere Aktienanteile an der Rhön-Klinikum AG hält. Die Familie Münch und Asklepios bündelten ihre Ak- tienanteile in einem Gemeinschaftsunter- nehmen, das so zum Mehrheitsaktionär von Rhön wurde. B. Braun wurde von dem Plan offenbar völlig überrumpelt.
Rhön-Vorstandschef Stephan Holzinger kosteten die Vorgänge inzwischen den Job, er legte seinen Posten am 22. Juni mit sofortiger Wirkung nieder. ▬ Guntram Doelfs
(o.) Kuppelbau der Rhön-Klinikum AG am Campus Bad Neu- stadt. Dort befindet sich die Zentrale des privaten Klinikträ- gers. Foto: Rhön-Klinikum AG / Anand anders
Rhön-Gründer Eugen Münch verbündete sich mit Asklepios.
Der Firmenpatriarch war zuletzt sehr unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung von Rhön gewesen. Foto: Rhön-Klinikum AG
NIEDERLAGE FÜR B. BRAUN