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Trastuzumab: Zwei-Jahres-Follow-up der HERA-Studie

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ARS MEDICI 15 2007 S T U D I E

Etwa 15 bis 25 Prozent der Frauen mit frühem Brustkrebs haben einen HER2-positiven Tumor. Der humanisierte mo- noklonale Antikörper Trastu- zumab (Herceptin

®

) verbes- sert bei diesen Patientinnen nach einer Chemotherapie nicht nur das krankheitsfreie, sondern auch das Gesamt- Überleben.

T H E L A N C E T

Bis anhin hatten fünf Studien unter- schiedlicher Grösse und Methodik nach- gewiesen, dass die Behandlung mit Tras- tuzumab zusätzlich zu Operation und Chemotherapie das Risiko eines frühen Tumorrezidivs etwa halbiert. Das Aus- mass dieses Effekts hat zum verbreiteten Einsatz des monoklonalen Antikörpers geführt. Dies hat teilweise Kritik hervor- gerufen, die daran erinnerte, dass die Schlussfolgerungen hinsichtlich des The- rapievorteils auf Interimsanalysen bei kurzen Nachbeobachtungszeiten beruh- ten und in keiner einzelnen Studie bisher ein signifikanter Nutzen auf das Gesamt- überleben nachgewiesen worden sei.

Die jetzige Publikation will daher das Gesamtüberleben analysieren und über aktuelle Zahlen zum krankheitsfreien Überleben der Patientinnen der HERA- Studie nach einem medianen Follow-up von zwei Jahren informieren.

Methodik

HERA ist eine randomisierte internatio- nale Multizenterstudie, die eine ein- oder zweijährige Trastuzumab-Therapie bei Frauen mit HER2-positivem nodal positi- vem oder nodal negativem (Hochrisiko-) Brustkrebs mit alleiniger Beobachtung verglich. Die Teilnehmerinnen hatten zuvor eine standardmässige neoadjuvante oder adjuvante Chemotherapie erhalten.

5102 Frauen nahmen an der Studie teil.

Die Daten von 1703 Frauen, die für eine einjährige Trastuzumab-Behandlung randomisiert worden waren und für die ein medianes Follow-up von 23,5 Mona- ten (0–48 Monate) vorlag, wurden ana- lysiert. Nach lokaler Behandlung (Chi- rurgie mit oder ohne Radiotherapie) er- folgte eine Startdosis von 8 mg/kg Trastuzumab als 90-Minuten-Infusion, gefolgt von 6 mg/kg alle drei Wochen für ein Jahr.

Resultate

Im Beobachtungsarm gingen 5,7 Prozent der Patientinnen für das Follow-up ver- loren, im Trastuzumab-Arm 3,4 Prozent.

172 Frauen brachen die Trastuzumab- Therapie vorzeitig ab. Unter den mit Tras- tuzumab Behandelten gab es 59 Todes- fälle, in der Kontrollgruppe 90. Die nicht adjustierte Hazard Ratio (HR) für das Sterberisiko betrug für Trastuzumab im Vergleich zu alleiniger Beobachtung 0,66 (95%-Konfidenzintervall [KI] 0,47–0,91;

p = 0,0115). Die Trastuzumab-Gruppe verzeichnete 218 Ereignisse von krank- heitsfreiem Überleben, die Kontroll- gruppe 321. Dies ergibt für Trastuzumab im Vergleich zu alleiniger Beobachtung eine nicht adjustierte HR für das Risiko eines lokoregionären Rezidivs oder für Fernmetastasen von 0,64 (95%-KI

0,54–0,76; p < 0,0001). Dies entspricht einem absoluten Nutzen für krankheits- freies Überleben von 6,3 Prozent nach drei Jahren. In der Kontrollgruppe wur- den auch mehr Fernmetastasen beob- achtet.

Obwohl Frauen mit linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF) unter 55 Pro- zent, kongestiver Herzinsuffizienz oder grösseren kardialen Problemen von vorn- herein ausgeschlossen waren, kam es unter Trastuzumab häufiger zu kongesti- vem Herzversagen oder signifikantem LVEF-Abfall. 4,3 Prozent der Teilnehme- rinnen setzten Trastuzumab wegen Herz- problemen ab.

Diskussion

«Unsere Resultate zeigen, dass Trastu- zumab gegenüber alleiniger Beobach- tung nach Chemotherapie einen signifi- kanten Gesamtnutzen bei frühem Brust- krebs hat», schreiben die Autoren, und sie fahren fort: «Ein derartiger Überle- bensvorteil nach nur zwei Jahren Fol- low-up ist in Brustkrebsstudien unge- wöhnlich.» Exploratorische Subgruppen- analysen zeigten bisher keine Wirksam- keitsdifferenz zwischen nodal positiven und negativen Frauen. Die Kardiotoxi- zität bleibt insgesamt gering und scheint auch über ein Jahr hinaus nicht signifi-

kant zuzunehmen.

Quelle:

Ian Smith et al. for the HERA study team: 2-year follow- up of trastuzumab after adjuvant chemotherapy in HER2- positive breast cancer: a randomised controlled trial.

Lancet 2007; 369: 29–36.

Interessenlage: Die Studie wurde durch die Firma Roche finanziert. Datensammlung, -analyse und -interpretation erfolgten jedoch unabhängig.

Halid Bas

Trastuzumab: Zwei-Jahres- Follow-up der HERA-Studie

Bestätigung des Therapienutzens beim HER2-positiven frühen Mammakarzinom

■ Eine einjährige Behandlung mit Trastuzumab nach einer adju- vanten Chemotherapie zeigt nach einem medianen Follow- up von zwei Jahren schon nach einem Jahr einen signifikanten Vorteil des Gesamtüberlebens.

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