für Hospitalisierungen bei Patienten über 65 Jahren. Daraus resultiert eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem. Darüber hinaus verläuft sie in der Regel progredient, sodass es gerade bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) oft zu akuten Verschlechterungen (Dekompensation) kommt, was mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko vergesellschaftet ist.
Um die Mortalität zu reduzieren, wird daher mittlerweile von den ESC-Leitlinien 2021 eine frühe gleichzeitige Gabe der verschiedenen Therapieoptionen der in der Vergangenheit empfohlenen Stufentherapie vorgezogen. Als Angriffspunkt der medikamentösen Therapie der Herzinsuffizienz dienen unterschiedliche Signalwege, darunter das Renin-Angiotensin- Alodosteron-System (RAAS) sowie Neprilysin (NPS). Trotz Anwendung der Medikation bleibt das Risiko gerade bei HFrEF hoch.
Lernziele
Am Ende dieser Fortbildungen kennen Sie…
• die Prävalenz der Herzinsuffizienz,
• die Symptome der Herzinsuffizienz und wie sie in NYHA-Stadien eingeteilt werden,
• die unterschiedlichen Signalwege, an denen die medikamentösen Therapien ansetzen,
• die Grundzüge der aktuellen Studienlage im Bereich der Herzinsuffizienz
• das von den ESC Leitlinien 2021 empfohlen diagnostische und therapeutische Vorgehen.
2
Herzinsuffizienz –
Risiko, Leitlinien, Therapieoptionen
Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Dr. Thomas Schramm
Facharzt für Kardiologie & Sportmedizin
3
Herzinsuffizienz (HF) hat erhebliche Auswirkungen auf Patienten, Ärzte und Gesundheitssysteme
HF: Herzinsuffizienz.
1. Lesyuk W et al. BMC Cardiovasc Disord. 2018;18:74; 2. Vos D et al. Lancet.2017;390:1211–1259; 3. Globocan 2020. http://gco.iarc.fr[Abruf am 22. Apr. 2021]; 4. Maggioni AP et al. Eur J Heart Fail.
2016;18:402–410; 5. Virani SS et al. Circulation. 2020;141:e139–e596.
Hochprävalente Erkrankung 1
>60 Millionen leiden weltweit an HF Menschen2
Das ist global gesehen mehr als
das 4-Fache der Anzahl der Krebspatienten
3Mit hohen Morbiditäts- und
Mortalitätsraten verbunden 4
der HFrEF-Patienten
sterben innerhalb von 5 Jahren
nach der Diagnose
550%
Stellt eine große Belastung für das Gesundheitssystem
dar 1
HF ist der
Hauptgrund für eine Hospitalisierung
bei Patienten > 65 Jahren
44
Herzinsuffizienz Prävalenz in Deutschland
5
Die Herzinsuffizienz ist eine häufige Erkrankung
• Sie betrifft mehr als 60 Mio. Menschen weltweit.
• Patienten mit einer reduzierten Ejektionsfraktion (HFrEF) haben ein hohes Mortalitätsrisiko.
• Die Prävalenz der Herzinsuffizienz steigt mit zunehmendem Alter.
• Herzinsuffizienz ist der Hauptgrund für Hospitalisierungen bei Patienten >65
Jahre.
6
HF ist eine progrediente Erkrankung
Her zfunkti on
Zeit (Monate–Jahre) Akute
Dekompensation
Tod HF ist eine progrediente
Erkrankung
1–4Merkmale:
• Fortschreitende Anzeichen und Symptome einer HF, die trotz leitlinienbasierter medikamentöser Therapie eine Behandlung erfordern
• Kürzliche Dekompensation
– Bedarf an i.v. Diuretika, unabhängig von der Situation
– Hospitalisierung wegen HF – HF-Termin dringend erforderlich
Akute Dekompensation 3–5
Akute Dekompensation
Akute Dekompensation
Adaptiert nach Gheorghiade et al. Am J Cardiol. 2005 und Cowie et al. ESC Heart Fail. 2014.
HF: Herzinsuffizienz; i.v.: intravenös.
1. Gheorghiade M et al. Am J Cardiol. 2005;96:11G–17G; 2. Cowie MR et al. ESC Heart Fail. 2014;1:110–145; 3. Greene SJ et al. JAMA Cardiol. 2018;3:252–259;
4. Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019;73:935–944; 5. European Medicines Agency. 2017. CPMP/EWP/235/95, Rev.2. https://www.ema.europa.eu/en/documents/scientific-guideline/guideline-clinical- investigation-medicinal-products-treatment-chronic-heart-failure-revision-2_en.pdf[Abruf am 9. Feb. 2021].
7
Basisrisiko
Initiale Diagnose und
Behandlung
Initiierung und Aufdosierung
von GDMT
Dekompensation trotz optimaler medikamentöser-/
Device-Therapie
Hohes Risiko
Refraktär, medikamentöse
Intoleranz (GDMT)
Restrisiko Risiko wiederholter Dekompensationen
Eine Dekompensation erhöht das Risiko für eine progrediente Verschlechterung der Herzinsuffizienz
Klinisches Risiko eines Herzinsuffizie n z-Ereign is ses ²
GDMT Initiierung
3–6 Monate variabel (Monate-Jahre )
variabel (Monate)
variabel (Monate ) Zeit
1. Dekompensation
GDMT= leitliniengerechte medikamentöse Standardtherapie; HF=Herzinsuffizienz; i.v.=intravenös.
1. Modifiziert nach Greene SJ et al. Circ Heart Fail. 2020;13:e007132; 2. Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019;73:935–944.
Herzinsuffizienz-Ereignis ist definiert als:2
• Entwicklung von zunehmend eskalierenden Anzeichen und Symptomen der HF, die eine Intensivierung der Therapie erfordern
• Bedarf an i.v.-Diuretika
• HF-bedingter Krankenhausaufenthalt
• Notwendigkeit eines dringenden HF-bedingten Arztbesuchs
8
Bei Patienten mit chronischer HF kann es im Zeitverlauf zu Verschlechterungen kommen 1–3
Akute HF-
Verschlechterung Akute HF-
Verschlechterung Akute HF-
Verschlechterung Tod
Abnehmende Herzfunktion im Zeitverlauf
Stabilisierung in Arztpraxis/
Klinik oder Krankenhaus*
HF-Behandlungs- management
Erstdiagnose und Behandlung
Zusätzliche Nachbeobachtung
*Anpassung der derzeitigen Therapie sowie mögliche Hinzunahme weiterer Therapien.
HF: Herzinsuffizienz.
1. Gheorghiade M et al Am J Cardiol. 2005;96:11G–17G; 2. Cowie MR et al. ESC Heart Fail. 2014;1:110–145; 3. Greene S et al Circ Heart Fail. 2020;13:e007132.
9
Verschlechterung der Herzinsuffizienz
10
Trotz Anwendung von HF-Medikation besteht für die Patienten weiterhin ein Risiko für CV-Tod und HFH 1–4
CV: kardiovaskulär; HF: Herzinsuffizienz; HFH: HF-bedingte Hospitalisierung; HFrEF: Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion.
1. McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2014;371:993–1004; 2. McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2019;381:1995–2008; 3. Packer M et al. N Engl J Med. 2020;383:1413–1424;
4. Teerlink JR et al. N Engl J Med. 2021;384:105–116; 5. Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019;73:935–944; 6. Gheorghiade M et al. J Am Coll Cardiol.2013;61:391–403.
~1 von 6 HFrEF-Patienten entwickelt ≤18 Monate nach der HF-Diagnose
eine HF- Verschlechterung 5
Akute HF- Verschlechterungen
machen ~80 % der HFH-Fälle aus 6
Nach einer HF-Verschlechterung sind die Optimierung der bestehenden Therapie und neue Behandlungsoptionen erforderlich
511
Eine sich verschlechternde HF ist ein großes Risiko für den Patienten
Medianes Überleben von HF-Patienten nach jeder Hospitalisierung*
,156 % der Patienten wurden innerhalb von 30 Tagen nach der HF-Verschlechterung erneut hospitalisiert, und die Anzahl der HFH stieg im Zeitverlauf an.
2Eine HF beeinträchtigt die Lebensqualität der Patienten erheblich, indem sie deren Unabhängigkeit und die Durchführung von Alltagsaktivitäten einschränkt.
3*Nach der ersten HF-Verschlechterung ist jedes nachfolgende Ereignis von längerer Dauer und die Abstände bis zum nächsten Ereignis werden kürzer.
HF: Herzinsuffizienz; HFH: HF-bedingte Hospitalisierung.
1. Setoguchi S et al. Am Heart J. 2007;154:260–266; 2. Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019;73:935–944; 3. Ponikowski P et al. ESC Heart Fail. 2014;1:4–25.
Zweite HFH (n = 3358) Erste
HFH (n = 14.374)
Vierte HFH (n = 417) Dritte
HFH (n = 1123) 4,0
3,0 3,5
2,0 2,5
1,0 1,5
0,5
0
M edia n es Ü berleben (Jahre)
12
Mehr als die Hälfte der Patienten mit sich verschlechternder HF benötigen eine Rehospitalisierung innerhalb eines Monats
* Hospitalisierung aufgrund von HF und/oder Gabe von intravenösen Diuretika; Die Verschlechterung der HF wurde in PINNACLE-HF definiert als Entwicklung progressiv-eskalierende Symptome und Anzeichen der HF , die eine Gabe intravenöser Diuretika in der Ambulanz, Notfallambulanz oder in einer Klinik erforderten.
HF = Herzinsuffizienz.
1. Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019;73:935-944.
100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
2.5
2.0
1.5
Erste 0.5 30 Tage post-index (n = 1851)
Erste 3 Monate post-index (n = 1761)
Erste 12 Monate post-index
(n=1538)
Erste 24 Monate
post-index ( n = 582)
P a tie n te n m it Ho sp ita lisie run g (%) D u rc hschni ttl ic he Anz a hl der Ho sp ita lisieru ngen / P a tie n t
Patienten mit
Hospitalisierungen Hospitalisierungen pro
Patient
1.0
Patienten mit Hospitalisierung & Anzahl der Hospitalisierungen pro Patient innerhalb von 2 Jahren nach Dekompensation*
56 % der Patienten wurden innerhalb von 30 Tagen rehospitalisiert.
113
Die HFrEF ist progrediente Erkrankung
• Bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion kommt es häufig zu akuten Verschlechterungen (Dekompensation).
• Die Merkmale einer Dekompensation sind fortschreitende Anzeichen und Symptome einer HF, die trotz leitlinienbasierter medikamentöser Therapie eine Behandlung (häufig stationär) erfordern.
• 1 von 6 HFrEF-Patienten entwickelt ≤18 Monate nach der HF-Diagnose eine HF-Verschlechterung.
• Akute HF-Verschlechterungen machen ~80 % der HFH-Fälle aus.
• Mehr als die Hälfte der Patienten mit sich verschlechternder HF benötigen eine
Rehospitalisierung innerhalb eines Monats
14
Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz haben bei einem HF Ereignis* ein höheres Mortalitätsrisiko als Patienten mit einer akuten auftretenden Herzinsuffizienz 1
*eine sich verschlechternde Herzinsuffizienz , die einen Besuch eines Patienten in einer Praxis oder einem Krankenhaus mit Therapieintensivierung erforderlich macht. HF=Herzinsuffizienz;
1. Degoricija V et al. Sci Rep. 2018; 8:9587.
*
Das Risiko, während einer Hospitalisierung oder innerhalb von 3 Monaten nach einer
Hospitalisierung zu versterben, ist bei Patienten mit einer sich verschlechternden chronischen HF signifikant höher als bei einer neu auftretenden Herzinsuffizienz.
14,3 % 6,7 %
19,0 %
36,6 %
0,0 % 5,0 % 10,0 % 15,0 % 20,0 % 25,0 % 30,0 % 35,0 % 40,0 %
während Hospitalisierung innerhalb von 3 Monaten nach Hospitalisierung
M o rtalitätsrate
neu auftretende akute HF (n=47)
sich verschlechternde chronische HF (n=105)
p=0,023p<0,001
15
Patienten haben nach einer Dekompensation * trotz verfügbarer Therapien ein hohes Mortalitätsrisiko. 1
* Hospitalisierung aufgrund von HF und/oder Gabe von intravenösen Diuretika; Die Verschlechterung der HF wurde in PINNACLE-HF definiert als Entwicklung progressiv-eskalierender Symptome und Anzeichen der HF, die eine Gabe intravenöser Diuretika in der Ambulanz, Notfallambulanz oder in einer Klinik erforderten;
HF = Herzinsuffizienz;
1. Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019; 73:935-44.
Überlebenswahrscheinlichkeit
Risikopatienten:
0 60 120 180 240 300 360 420 480 540 600 660 720 730
Tage seit Dekompensation*
1851 1303 912 589 373
100 %
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
Tage seit Dekompensation* bis zum Tod
Die Überlebenswahrscheinlichkeit nimmt schnell ab. Innerhalb von 2 Jahren nach einer Dekompensation
*versterben fast 23 % der Patienten.
116
Herzinsuffizienz: Mortalität in Deutschland
ICD-10 Pos.-
Nr. Todesursachen
Sterbefälle 2019 insgesamt nach den 10 häufigsten Todesursachen nach ICD-10
Gestorbene*
Anzahl Anteil in %
125 Chronische ischämische Herzkrankheit 73.459 7,8
F03 Nicht näher bezeichnete Demenz 45.070 4,8
C34 Bösartige Neubildungen der Brochien und der Lunge 44.847 4,8
121 Akuter Myokradinfarkt 44.282 4,7
150 Herzinsuffizienz 35.297 3,8
J44 Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit 31.372 3,3 R99 Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichneten
Todesursachen
24.065 2,6
I11 Hypertensive Herzkrankheit 21.937 2,3
I48 Vorhofflimmern und Vorhofflattern 20.715 2,2
C25 Bösartige Neubildungen des Pankreas 19.222 2,0
*Ohne Totgeborene und ohne gerichtliche Todeserklärungen
Darstellung auf Grundlage von Daten des statistischen Bundesamtes 2021
Die zehn häufigsten Todesursachen 2019 in Deutschland. Fünf Todesursachen sind den Herzerkrankungen zuzuordnen.
17
ESC Heart Failure Langzeitregister
1‐Jahres‐Follow‐up Ergebnisse
Akute-HF Patienten Total (n = 5.039)
Gesamtmortalität 23,6%
HF-bedingte
Hospitalisationen 18,7 %
Gesamtmortalität
oder HF-bedingte Hosp. 36 % Chronische-HF Patienten Total (n = 7.401)
Gesamtmortalität 6,9 %
HF-bedingte
Hospitalisationen 9,9 %
Gesamtmortalität
oder HF-bedingte Hosp. 14,5 %
Herzinsuffizienzpatienten zeigen nach Hospitalisierung ein hohes Risiko
HF= Herzinsuffzienz
Crespo-Leiro et. al; EHJF 2016;(18), 613-625 0%
10%
20%
30%
40%
50%
Gesamtmortalität HF-bedingte
Hospitalisationen Gesamtmortalität oder HF-bedingte Hospitalisierung
Akute-HF Patienten (n=5039)
Chronische-HF Patienten (n=7401)
18
Mortalitätsrisiko in randomisierten Herzinsuffizienz-Studien
Mortalitätsrate in PARADIGM-HF bei Patienten mit sich verschlechternden chronischen HF kategorisiert nach Behandlungsort
;
HF = Herzinsuffizienz;
Greene SJ et al. JAMA Cardiol. 2018; 3:252-259;
*
Patienten mit sich verschlechternder Herzinsuffizienz zeigen eine ungünstige Prognose – unabhängig davon, ob sie im ambulanten oder stationären Setting behandelt werden.
Mortalitätsrate jeglicher U rsache (pro 100 Patienten jah re)
PARADIGM-HF 0
40 35 30 25 20 15 10 5
HF-bedingte Behandlung in der niedergelassenen Praxis
HF-bedingte Behandlung in der Notaufnahme
HF-bedingte Hospitalisierung
keine sich verschlechternde HF
19
PARADIGM-HF Post Hoc Analyse:
Hohes Risiko für Patienten mit kürzlicher Hospitalisierung 1
Zeit zwischen HFH und Screening 0,9
1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7
keine vorherige
HFH >12 Monate 6–12 Monate 3–6 Monate <3 Monate
Haz ar d R ati o
0.0
HR für den primären Endpunkt
(kardiovaskulär bedingter Tod oder HF-bedingte Hospitalisierung) basierend auf dem Auftreten und der Zeitspanne von HF-bedingter Hospitalisierung bis zum Screening (n=8.377)
CV, kardiovaskulär; HF, Herzinsuffizienz; HFH: Herzinsuffizienz bedingte Hospitalisierung; HR, Hazard Ratio.
1. Solomon SD et al. JACC Heart Fail. 2016;4:816–822.
Das Risiko für kardiovaskulär bedingten
Tod oder HF-bedingte Hospitalisierung war bei
Patienten, die kürzlich
bereits hospitalisiert
waren, um 46% erhöht 1 .
20
Eine sich verschlechternde Herzinsuffizienz ist mit einem hohen Mortalitätsrisiko verbunden
• Herzinsuffizienzpatienten zeigen nach Hospitalisierung ein hohes Risiko
• Das Risiko, während einer Hospitalisierung oder innerhalb von 3 Monaten nach einer
Hospitalisierung zu versterben, ist bei Patienten mit einer sich verschlechternden chronischen HF signifikant höher als bei einer neu auftretenden Herzinsuffizienz.
• Die Überlebenswahrscheinlichkeit nimmt schnell ab. Innerhalb von 2 Jahren nach einer Dekompensation* versterben fast 23 % der Patienten
• Patienten mit sich verschlechternder Herzinsuffizienz zeigen eine ungünstige Prognose – unabhängig davon, ob sie im ambulanten oder stationären Setting behandelt werden.
• Das Risiko für kardiovaskulär bedingten Tod oder HF-bedingte Hospitalisierung war bei Patienten, die kürzlich bereits hospitalisiert waren, um 46% erhöht
Goldberg et al. Clin Cardiol 2010;33:e73–80 21
Anzeichen und Symptome bei Patienten die wegen akuter Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Patienten (%)
Schwindel oder Desorientierung Kurzatmigkeit
Ödem
Chronisches Husten und Keuchen
Fatigue und Schlafstörungen
Anzeichen und Symptome bei 4.537 Einwohnern von Worcester, Massachusetts, USA, die zwischen 1995 und 2000 wegen akuter Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert wurden
Häufige Symptome bei Patienten mit sich verschlechternder HF
100
80
60
40
20
0
Sy mptome einer sich verschlechternden chronischen Herzinsuf fizienz Patienten (%)
Schwindel oder Desorientierung Kurzatmigkeit
Ödem
Fatigue und
Schlafstörungen
22
NYHA Stadien
New York Heart Association (NYHA)-Klassifikation der Herzinsuffizienz Stadien Symptome
NYHA I Herzerkrankung ohne körperliche Limitation
NYHA II Herzerkrankung mit leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit NYHA III Geringe körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Luftnot
NYHA IV Herzerkrankung mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten in Ruhe
23
Die HF-bedingte Mortalität hat über die Zeit abgenommen, aber bleibt trotz einer Zunahme der zur Verfügung stehenden Therapien hoch 1-5
0 20 40 60 80 100 120
1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 HF -bedingte Todesfälle pro 100.000 Patienten*
Jahr
1999 Bisoprolol
CIBIS-II Metoprolol
MERIT Spironolacton
RALES Lisinopril ATLAS
1987 Enalapril CONSENSUS
1991 Enalapril
SOLVD Datum wichtiger
klinischer Studien
2003 Carvedilol
COMET Candesartan CHARM-HF Eplerenon EPHESUS
2001 Valsartan Val-HeFT Carvedilol COPERNICUS 1980
Isosorbid dinitrat
1984 Hydralazin
2014 Sacubitril/
Valsartan PARADIGM-HF 2011 Eplerenon EMPHASIS-HF
2010 Ivabradin
SHIFT 1992
Captopril SAVE
1995 Trandolapril
TRACE 1996 Carvedilol US Carvedilol
HF Study
2005 Nebivolol SENIORS 2000
Losartan ELITE II
*US-Population;
HF = Herzinsuffizienz; HFrEF = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion;
1. National Heart, Lung, and Blood Institute. Fact Book: Fiscal Year 2012. https://www.nhlbi.nih.gov/files/docs/factbook/FactBook2012.pdf (letzter Abruf: 17. Januar 2020) 2. US population by year. Multpl website.
http://www.multpl.com/united-states-population/table (letzter Abruf: 17. Januar 2020). 3. Lewis KS et al. Handb Exp Pharmacol. 2017; 243:1-14. 4. Franciosa JA et al. Am J Cardiol. 1980; 45:648-54. 5. Conradson TB et al.
Am Heart J. 1984; 108:1001-6.
24 ACEI = Agiotensin-converting enzyme-Inhibitor; ARNI = Angiotensinrezeptor-Neprilysininhibitor; ARB = Angiotensin II-Rezeptorblocker; HFrEF = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; MRA =
Mineralokortikoidrezeptor Antagonist; RRR = relative Risikoreduktion; Patientenpopulationen unterscheiden sich zwischen den Studien, wodurch die Reduktion des relativen Risikos nicht direkt vergleichbar ist 1. SOLVD Investigators. N Engl J Med 1991; 325:293–302. 2. CIBIS-II Investigators. Lancet 1999; 353:9–13. 3. Zannad F et al. N Engl J Med. 2011; 364:11-21 4. McMurray JJ et al. N Engl J Med. 2014; 371:993- 1004.
Diuretika Digoxin Diuretika
Digoxin ACEI
Diuretika Digoxin
ACEI Diuretika
Digoxin ACEI β-Blocker
40
30
20
10
0
Diuretika Digoxin β-Blocker
MRA ARB ACEI
Diuretika Digoxin β-Blocker
MRA ARNI PARADIGM-HF (2014)4
RRR 20%
SOLVD (1991)1 RRR 18%
CIBIS-II (1999)2 RRR 29%
EMPHASIS-HF (2006)3 RRR 24%
Zusammen ge fasste kar di ov askul ä r b edi ng te To de (% )
Diuretika Digoxin
ACEI β-Blocker
Diuretika Digoxin
ACEI β-Blocker
MRA
Die Zahl kardiovaskulär bedingter Tode bleibt hoch, trotz der Einführung neuer Therapien, die das Überleben verbessert haben
Das Restrisiko bei HFrEF bleibt trotz aktuellem Therapiestandard hoch
25
ESC-HF Langzeitregister
Beobachtungsstudie an HF-Patienten in Mitgliedsländern des ESC 1
Gründe gegen den Einsatz der empfohlenen Therapie (ACEIs/ARBs, β-Blocker, MRAs) bei Patienten mit HFrEF
ACEI = Angiotensin-converting enzyme-Inhibitor; AR B= Angiotensin II-Rezeptorblocker; HFrEF=Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; MRA= Mineralokortikoidrezeptor Antagonist; ESC=European Society of Cardiology; HF =Herzinsuffizienz; HFrEF= Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion;
1. Maggioni AP et al. Eur J Heart Fail. 2013;15(10):1173-1184.
1,9%
21,6%
68,8%
7,8%
ACEI/ARB
92,7%
β-Blocker 7,3%
67,0%
33,0%
MRA
Nicht verschrieben (n = 372) erhielten ACEI (n = 3295) erhielten ARB (n = 1033) erhielten ACEI + ARB (n = 92)
Nicht verschrieben (n = 353) erhielten β-Blocker (n = 4439)
Nicht verschrieben (n = 1583) erhielten MRA (n = 3209)
Kontraindikation n = 94 (2,0 %) Unverträglichkeit n = 123 (2,6 %)
Ohne Grund n = 155 (3,2 %)
n = 78 (1,6 %) n = 165 (3,4 %) n = 110 (2,3 %)
n = 268 (5,6 %) n = 147 (3,1 %) n = 260 (5,4 %) Begründung
26
HFrEF: Evidenzbasierte Therapie nach Europäischen Leitlinien
* wenn MRA nicht vertragen oder kontraindiziert ARB; ACEI = Agiotensin-converting enzyme-Inhibitor; ARB = Angiotensin II-Rezeptorblocker; ARNI = Angiotensinrezeptor-Neprilysininhibitor; CRT = kardiale Resynchronisationstherapie; ESC = European Society of Cardiology; HFrEF = Herzinsuffizient mit reduzierter Ejektionsfraktion; HR = Herzfrequenz; LVEF = linksventrikuläre Ejektionsfraktion; MRA = Mineralokortikoidrezeptor Antagonist; NYHA = New York Heart Association.
ESC 2016
1Weiterhin symptomatisch und LVEF ≤ 35
Symptomatische HFrEF (NYHA II-IV)
Weiterhin symptomatisch und LVEF ≤ 35
ACEI oder ARB und Betablocker, Diuretika nach Bedarf
Wechsel zu ARNI, falls verträglich
Zusätzlich Ivabradin, falls HR
≥ 70 bpm Bedarf nach einer
CRT evaluieren zusätzlich MRA*
Hospitalisation jeglicher Ursache²
0 0.25 0.5 0.75 1 1.25 1.5
Hazard Ratio (95% CI)
0.58 (0.36,0.92)
ARNI+BB+MRA
vs. placebo
0.65 (0.45, 0.93)
ACEI+BB+MRA
vs. placebo
0.75 (0.54, 0.92)
ACEI+BB vs.
placebo
0.89 (0.71, 1.05)
ACEI
vs. placebo
1. Ponikowski P et al. Eur Heart J. 2016;18:891-975. 2. Adaptiert nach McAlister. et al, Heart failure treatment and the art of medical decision making; European Journal of Heart Failure (2019) 21, 1510–1514
27
ESC-Therapiealgorithmus 2016 für Patienten mit symptomatischer HFrEF 1
asymptomatisch=NYHA Klasse II-IV. bHFrEF=LVEF <40%. c Bei ACEI-Unverträglichkeit/Kontraindikation, ARB verwenden. dBei MRA-Unverträglichkeit/Kontraindikation, ARB verwenden. eMit HF -bedingtem Krankenhausaufenthalt in den letzten 6 Monaten oder erhöhte natriuretische Peptid Werte (BNP >250 pg/mL oder NT-proBNP >500 pg/mL in Männern und 750 pg/mL in Frauen). fMit erhöhten Plasmakonzentrationen von natriuretischen Peptiden (BNP ≥150 pg/mL oder Plasma NT- proBNP ≥600 pg/mL, oder bei HF -bedingter Hospitalisierung in den letzten 12 Monaten Plasma BNP ≥100 pg/mL oder plasma NT-proBNP ≥400 pg/mL); gIn equivalenten Dosen zu 10 mg Enalapril zweimal täglich. hMit HF -bedingtem Krankenhausaufenthalt im vergangenem Jahr iCRT wird empfohlen, wenn QRS ≥130 ms und LBBB (im Sinusrhythmus). jCRT sollte in Betracht gezogen werden/könnte in Betracht kommen, wenn QRS ≥130 ms ohne LBBB (im Sinusrhythmus) oder für Patienten mit VHF, um eine biventrikuläre Erfassung an Ort und Stelle sicherzustellen (individuelle Entscheidung).
Abkürzungen, Definitionen und Referenzen in den Notizen
Diuretika zur Minderung der Sy mptome/A nzeichen von Ü b erlast ung
Patienten mit symptomatischeraHFrEFb
W e nn trotz optimaler m edizinischer Therapie oder sy mpt o mat ischer vent rikulärer Ta chy kardie/Kamme rflimme rn in der V e rgangenheit LVEF ≤35% , IC D implant ieren
Therapie mit ACEIcund β-Blocker
(Dosiserhöhung bis zur maximal tolerierten evidenzbasierten Dosis)
Weiterhin symptomatisch and LVEF ≤35%
Zusätzlich MRAd,e
(Dosiserhöhung bis zur maximal evidenzbasierten Dosis)
Vertäglichkeit für ACEI (or ARB)f,g Sinusrhythmus, QRS Dauer ≥130 ms Sinusrhythmus,hHerzfrequenz ≥70 bpm
ARNI statt ACEI Ivabradin
Die oben genannten Therapien können kombiniert werden, wenn entsprechend indiziert Resistente Symptome
Digoxin oder H-ISDN oder LVAD oder Herztransplantation in Betracht ziehen
Kein weiterer Handlungsbedarf Reduktion der Diuretikadosierung in Betracht ziehen Weiterhin symptomatisch and LVEF ≤35%
Nein
Nein Ja
Ja
Ja Nein
Klasse I-Empfehlung Klasse IIa-Empfehlung
Bedarf einer CRT evaluiereni,j
28
Überblick über aktualisierte Leitlinien 2021
ACC Konsensus Papier
1CCS/CHFS Leitlinien
2Juli Januar
ACC, American College of Cardiology; AHA, American Heart Association; CCS, Canadian Cardiovascular Society; CHFS, Canadian Heart Failure Society; EMA, European Medicines Agency;
ESC, European Society of Cardiology; FDA, US Food and Drug Administration; HFA, Heart Failure Association.
References: 1. Maddox TM et al. J Am Coll Cardiol2021;77;772–810;2. McDonald M et al. Can J Cardiol2021;37:531–546; 3.Rosano GMC et al. Eur J Heart Fail 2021;
https://doi.org/10.1002/ejhf.2206; 4. McDonagh TA et al. Eur Heart J2021; doi:10.1093/eurheartj/ehab368.
April November
HFA PatientenProfil Konsensus Document
3ESC Leitlinien
4ACC/AHA Leitlinien
29
ESC-Leitlinien Empfehlung 2021 zur Behandlung von Patienten mit symptomatischer chronischer HFrEF 1,2 – Neue Empfehlungen Klasse I
ACE: Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitor; ARB: Angiotensinrezeptorblocker; ARNi: Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Inhibitor; ESC: European Society of Cardiology; HF: Herzinsuffizienz;
HFrEF: Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; MRA: Mineralocorticoidrezeptorantagonist; NYHA: New York Heart Association 1. McDonagh TA et al., Eur Heart J 2021, ehab368, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehab368; 2. McDonald M et al.Can J Cardiol.2021;37:531–546.
Alle Patienten – um die Mortalität zu reduzieren ACE-I/ARNI Betablocker MRA SGLT2i
Volumen Überlastung
Diuretika
30
ESC-Leitlinien Empfehlung 2021 zur Behandlung von Patienten mit symptomatischer chronischer HFrEF 1,2 – Neue Empfehlungen
ACE: Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitor; ARB: Angiotensinrezeptorblocker; ARNi: Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Inhibitor; ESC: European Society of Cardiology; HF: Herzinsuffizienz;
HFrEF: Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; MRA: Mineralocorticoidrezeptorantagonist; NYHA: New York Heart Association 1. McDonagh TA et al., Eur Heart J 2021, ehab368, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehab368; 2. McDonald M et al.Can J Cardiol.2021;37:531–546.
Neue Empfehlungen für die Patientenversorgung nach HF-bedingter Hospitalisierung Es wird empfohlen, dass Patienten, die aufgrund einer HF hospitalisiert wurden, vor Entlassung sorgfältig untersucht werden um Anzeichen einer anhaltenden Stauung auszuschließen und die orale
Therapie optimal einzustellen. I
Es wird empfohlen, dass evidenz-basierte orale medizinische Therapie vor Entlassung initiiert werden. I
Eine frühe Nachfolgeuntersuchung innerhalb von 1–2 Wochen nach der Entlassung wird empfohlen, um Anzeichen von Stauungen und die Toleranz der Medikamente zu bewerten und evidenz-basierte
Therapien zu beginnen und/oder aufzutitrieren. I
Neue Empfehlungen für die Behandlung chronischer HFrEF
Dapagliflozin oder Empagliflozin werden bei HFrEF-Patienten empfohlen, um das Risiko für eine HF-
bedingte Hospitalisierung oder Tod zu reduzieren. I
Vericiguat kann bei HFrEF-Patienten mit NYHA-Klassifizierung II–IV, die trotz einer Behandlung mit ACEi (oder ARNI), Betablockern und MRA eine Verschlechterung ihrer HF erlitten haben, erwogen
werden, um das Risiko für kardiovaskulären Tod oder HF-bedingte Hospitalisierung zu reduzieren. IIb
31
Leitliniengerechte Therapie bei HFrEF
• Die neuen ESC Leitlinien 2021 empfehlen ACE-i/ARNI, Betablocker, MRA und SGLT2i als Standardtherapie für alle HFrEF Patienten
• Dapagliflozin und Empagliflozin sind neu als Klasse I Empfehlung in die Leitlinien aufgenommen worden
• Bei einer Volumenüberlastung sollen Diuretika gegeben werden
• Bei Patienten, deren HF sich trotz der Gabe von Betablockern, MRA und ACE-i (oder ARNI) verschlechtert, kann Vericiguat in Erwägung gezogen werden
• Ein frühe gleichzeitige Gabe von den verschiedenen Therapieoptionen wird der vorherigen empfohlenen Stufentherapie vorgezogen
• Patienten sollen noch vor ihrer Entlassung auf Stauungssymptomatik untersucht werden, die
optimale medikamentöse Therapie erhalten und eine frühzeitige Nachsorge 1-2 Wochen nach
Entlassung wird empfohlen
32
Aktuelle Medikation und Therapieansätze bei HFrEF 1-5
ACEI = Agiotensin-converting enzyme-Inhibitor; ARB = Angiotensin II-Rezeptorblocker; ARNI = Angiotensinrezeptor-Neprilysininhibitor; HF = Herzinsuffizienz; HFrEF = Herzinsuffizient mit reduzierter Ejektionsfraktion; MRA = Mineralokortikoidrezeptor-Antagonist; RAAS = Renin-Angiotensin-Aldosteron-System; SNS = sympathisches Nervensystem;
1. Gheorghiade M et al. Heart Fail Rev. 2013; 18:123-34. 2. Ponikowski P et al. Eur J Heart Fail. 2016; 18:891-75. 3. Yancy CW et al. Circulation. 2013; 128:e240-e327. 4. Yancy CW et al. J Am Coll Cardiol. 2017; 70:776- 803. 5. Felker GM, Mann DL. Heart Failure: A Companion to Braunwald's Heart Disease. 4th ed. Philadelphia, PA: Elsevier; 2020.
Es werden weitere Therapieoptionen benötigt, um das Risiko für Patienten mit einer sich verschlechternden Herzinsuffizienz zu verringern.
Hypertrophie und ventrikuläres Remodeling
Gesteigerte Vasokonstriktion
Verringerte Herzleistung Erhöhte Aktivität des SNS bei HF
Erhöhte Aktivität des RAAS
bei HF ACEI/ARB/ARNI
Betablocker
ACEI/ARB/MRA / ARNI
33
Therapien, die auf gut untersuchte Signalwege in HFrEF abzielen, haben zur Verbesserung der Patientenergebnisse geführt
Wichtige pathophysiologische Ziele bei HFrEF und Behandlungsoptionen 1,2
Ziel/Signalweg Therapie
Volumen-Überlastung Diuretika
RAAS ACEI, ARBs, ARNI, Aldosteronantagonisten
SNS β-Blocker
Erhöhte Herzfrequenz Ivabradin,* β-Blocker Natriuretisches Peptid ARNI
Plötzlicher arrhythmischer Tod implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) Ventrikuläre Dyssynchronie † kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Reduzierte aerobe Kapazität Ausdauertraining/kardiale Rehabilitation
*Im Sinusrhythmus, bei optimaler Dosierung von β-Blockern wenn LVEF ≤ 35 % und Herzfrequenz ≥ 70 bpm.
† Aufgrund von Leitungsanomalien.
ACEI = Angiotensin converting enzyme-Inhibitor; ARB=Angiotensin II-Rezeptorblocker; ARNI= Angiotensinrezeptor-Neprilysininhibitor; HFrEF = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; LVEF = linksventrikuläre Ejektionsfraktion; RAAS = Renin-Angiotensin-Aldosteron System; SNS = sympathetisches Nervensystem.
1. Yancy CW et al. J Am Coll Cardiol. 2018; 71:201-30. 2. Shah A et al. P T. 2017; 42:464-72.
34
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
ACEi oder ARB % Beta-Blocker % MRA % 2er Kombinationstherapie % 3er Kombinationstherapie %
ACEi oder ARB % Beta-Blocker % MRA % 2er
Kombinationstherapie %
3er Kombinationstherapie %
6 Monate danach (n = 1.421) 46 69 25 44 17
Baseline* (n=1.421) 55 90 21 43 14
3 Monate zuvor (n = 1.421) 47 70 22 34 14
Medikamentenklasse und Therapieschemata
*Baseline: Zeit der Verschlechterungsereignisses
1. Adaptiert nach Butler J et al. J Am Coll Cardiol. 2019; 73:935-44.
In der Praxis ist nach einem Verschlechterungsereignis kein klares therapeutisches Vorgehen erkennbar.
Behandlungsmuster für Patienten mit sich verschlechternder
Herzinsuffizienz vor, während und nach dem Verschlechterungsereignis
35
Statt an den Kompensationsmechanismen der HF anzusetzen, setzt Vericiguat an einem gestörten Signalweg an 1–8
SNS RAAS
NPS
β-Blocker
3β-Blocker
3RAAS-Inhibitor
1,2(ACEi, ARB, MRA) RAAS-Inhibitor
1,2(ACEi, ARB, MRA)
ARNi
2,4ARNi
2,4 Neprilysin- Inhibitor+ –
– –
SGLT2 – SGLT2i SGLT2i
55NO–sGC–cGMP
Vericiguat
6,7Vericiguat
6,7+
Abkürzungen siehe Notizen.
*Der Mechanismus der SGLT2i-vermittelten kardioprotektiven Wirkung ist unklar, jedoch gibt es mehrere postulierte Mechanismen, z. B. Verbesserung der Hämodynamik, Kontrolle der sympathischen Stimulation, Hemmung der Fibrose und des kardialen Remodelings, Verbesserung von Herzleistung und Herzzeitvolumen, Modulation der zytosolischen Natrium- und Calcium-Gesamtkonzentration und Veränderung der Adipokinspiegel.8
1. Mann DL et al. Braunwald’s Heart Disease: A Textbook of Cardiovascular Medicine. 10th edn. Elsevier/Saunders; 2015; 2. Yancy CW et al. J Am Coll Cardiol. 2017;70:776–803;
3. Triposkiadis F et al. J Am Coll Cardiol. 2009;54:1747–1762; 4. Ponikowski P et al. Eur J Heart Fail. 2016;18:891–975; 5. Matsumura K & Sugiura T. Cardiovasc Ultrasound. 2019;17:26;
6. Armstrong PW et al. JACC Heart Fail. 2018;6:96–104; 7. Armstrong PW et al. N Engl J Med. 2020;382:1883–1893; 8. Nightingale B. Cardiol Res. 2021;12:60–66.
Aktivierte Signalwege Gestörte Signalwege HF-Wirkmechanismus nicht bestätigt*,8 Aktivierung Hemmung
+
–
36 0
2 4 6 8 10 12 14
Annualisierte CV-Todesfälle pro 100Patientenjahre
Diuretika Digitalis Betablocker
MRA ACEi
Diuretika Digitalis Betablocker
MRA ARNi SoC
SoC + neue Therapie
PARADIGM-HF (2014)1,2 RRR = 20 %; p< 0,001; ARR = 1,5
n = 8399; mediane Nachbeobachtungszeit:
27 Monate
Restrisiko bei HFrEF bleibt – trotz Anwendung von HF-Medikation 1–5
Diuretika Digitalis ACEi Betablocker
MRA ARB oder ARNi
Dapagliflozin Diuretika
Digitalis ACEi Betablocker
MRA ARB oder ARNi
DAPA-HF (2019)2,3 RRR = 18 %; ARR = 1,4
n = 4744; mediane Nachbeobachtungszeit:
18,2 Monate
EMPEROR-Reduced (2020)2,4 RRR = 8 %; ARR = 0,6
n = 3730; mediane Nachbeobachtungszeit:
16 Monate
Diuretika ACEi oder ARB
ARNi Betablocker
MRA
Diuretika ACEi oder ARB
ARNi Betablocker
MRA Empagliflozin
GALACTIC-HF (2020)5 RRR = -1 %; p = 0,86; ARR = -0,1
n = 8232; mediane Nachbeobachtungszeit:
21,8 Monate
Digitalis ACEi Betablocker
MRA ARB oder ARNi
SGLT2i Ivabradin
Digitalis ACEi Betablocker
MRA ARB oder ARNi
SGLT2i Ivabradin Omecamtiv
Mecarbil
Jede HF-Studie wurde unabhängig durchgeführt, und es wurden keine direkten HF-Studien abgeschlossen, die einen unmittelbaren Vergleich der Wirksamkeit und/oder Sicherheit eines Arzneimittels mit einem anderen ermöglichen.
Aufgeführt sind die wichtigsten medikamentösen Behandlungen.
ACEi: Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitor; ARB: Angiotensinrezeptorblocker; ARNi: Angiotensinrezeptor-Neoprilysin-Inhibitor; CV: kardiovaskulär; HF: Herzinsuffizienz; HFrEF: Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; MRA: Mineralocorticoidrezeptorantagonist; RRR: relative Ratenreduktion; SGLT2i: Natrium-Glucose-Cotransporter-2-Inhibitor; SoC: Standardbehandlung.
1. McMurray JJ et al. N Engl J Med. 2014;371:993–1004; 2. Butler J et al. Eur J Heart Fail. 2020;22:1991–1993; 3. McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2019;381:1995–2008;
4. Packer M et al. N Engl J Med. 2020;383:1413–1424; 5. Teerlink JR et al. N Engl J Med. 2021;384:105–116.
37
PARADIGM-HF post-hoc Analyse: Patienten mit kürzlicher Hospitalisierung 1
Haz ar d Ra tio
Zeit von HF‐bedingter Hospitalisierung bis zum Screening 0,9
1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7
Keine vorherige HF- bedingte Hospitalisierung
> 12 Monate 6-12 Monate 3-6 Monate < 3 Monate 0,0
Hazard Ratio für den primären Endpunkt (kardiovaskulär bedingter Tod oder HF-bedingte Hospitalisierung) basierend auf dem Auftreten und der Zeitspanne von HF-bedingter Hospitalisierung bis zum Screening (n=8.377)
HF=Herzinsuffizienz;
1. Solomon SD et al. JACC Heart Fail. 2016;4:816-822.
Das Risiko für kardiovaskulär bedingten Tod oder HF-bedingte Hospitalisierung war 46 % höher bei Patienten, die
kürzlich bereits hospitalisiert waren, als bei Patienten ohne vorherige Hospitalisierung.
138
Obwohl Patienten mit HFrEF unter ARNI eine Verbesserung zeigen, ist ihr Risiko für CV-Tod oder HFH weiterhin hoch
PARADIGM-HF: Kaplan-Meier-Kurven für Komponenten des primären Endpunktes
1.0
0.6 0.5 0.4 Kumulative Wahrscheinlichkeit 0.3
Tage seit Randomisierung HR=0.80 (95% CI 0.71–0.89) p<0.001, ARR=3.2%
No. at risk ARNi
Enalapril 4187 4212 4056
4051 3891 3860 3282
3231 2478 2410 1716
1726 1005
994 280
279
1.0
0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 0.0 Kumulative Wahrscheinlichkeit
Tage seit Randomisierung
0 180 360
HR: 0.79 (95% CI 0.71–0.89) p<0.001, ARR=2.8%
No. at risk ARNi
Enalapril 4187 4212 3922
3883 3663
3579 2922 2123 1488 853 236
540 720 900 1080 1260
Enalapril
ARNi
3018 2257 1544 896 249
0.2 0.1 0.0
0 180 360 540
Enalapril
720 900 1080 1260
ARNi
21,8 % der mit ARNI behandelten Patienten verstarben an kardiovaskulären Ursachen oder wurden im Median nach 27 Monaten
*aufgrund einer sich verschlechternden HF hospitalisiert.
1ARNi, Angiotensin Rezeptor-Neprilysin Inhibitor; CI, Konfidenzintervall; CV, kardiovaskulär; HF, Herzinsuffizienz; HFrEF, Herzinsuffizienz mit reduzierter Pumpfunktion; HR, hazard ratio.
McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2014;371:993–1004.
Kardiovaskulär bedingter Tod HF-bedingte Hospitalisierung
39
Placebo
Dapagliflozin
HR=0.82 (95% CI 0.69–0.98);ARR=1.9%
Kaplan-Meier Kurven für kardiovaskulär-bedingten Tod und HF-bedingte Hospitalisierung
DAPA-HF: Patienten in der Dapagliflozin-Gruppe haben immer noch ein hohes Risiko für CV-Tod oder HFH 1
Kardiovaskulär bedingter Tod
16,3 % der Dapagliflozin-behandelten Patienten erlitten in einem durchschnittlichen Zeitraum von 18,2 Monaten einen kardiovaskulär bedingten Tod oder eine Verschlechterung der HF.
K u mulat iv e W ahrscheinlichke it ( % )
Monate seit Randomisierung 20
15
10
5
0 3 6 9 12 15 18 21 24
0
Placebo
Dapagliflozin HF-bedingte Hospitalisierung
HR=0.70 (95% CI 0.59–0.83);
ARR=3.7%
K u mulat iv e W ahrscheinlichke it ( % )
Monate seit Randomisierung 20
15
10
5
0 3 6 9 12 15 18 21 24
0
No. at risk
Placebo 2371 2264 2168 2082 1924 1483 1101 596 212
Dapagliflozin 2373 2306 2223 2153 2007 1563 1147 613 210
No. at risk
Placebo 2371 2330 2279 2230 2091 1636 1219 664 234
Dapagliflozin 2373 2339 2293 2248 2127 1664 1242 671 232
ARR, absolute Risiko Reduktion; CI, Konfidenzintervall; CV, kardiovaskulär; HF, Herzinsuffizienz; HFH, Herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung; HR, hazard ratio.
1. McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2019;381:1995–2008.
40 HR=0.92 (95% CI 0.75–1.12)
Kaplan-Meier Kurven für kardiovaskulär-bedingten Tod und HF-bedingte Hospitalisierung
EMPEROR-Reduced: Patienten in der Empagliflozin-Gruppe haben immer noch ein hohes Risiko für CV-Tod oder HFH 1
19.4% der Empagliflozin-behandelten Patienten erlitten in einem durchschnittlichen Zeitraum von 16 Monaten einen kardiovaskulär bedingten Tod oder eine Verschlechterung der HF.
HR=0.69 (95% CI 0.59–0.81)
CI, Konfidenzintervall; CV, kardiovaskulär; HF, Herzinsuffizienz; HFH, Herzinsuffizienz-bedingte Hospitalisierung; HR, hazard ratio.
1. Packer M et al. N Engl J Med. 2020;383:1413–1424.
Empagliflozin Empagliflozin
Tage seit Randomisierung
No. at risk
Placebo 1867 1825 1770 1534 1294 1027 743 507 282
Empagliflozin 1863 1829 1772 1537 1289 1015 742 506 281
Kumul a ti ve W a h rs c h e inl ic hk ei t (% )
Tage seit Randomisierung 25
20 15 10
0 90 180 270 360 450 540 630 720 0
No. at risk
Placebo 1867 1715 1612 1345 1108 854 611 410 224
Empagliflozin 1863 1763 1677 1424 1172 909 645 423 231
5 Kumul a ti ve W a h rs c h e inl ic hk ei t (% ) 40
30
20
10
0 90 180 270 360 450 540 630 720 0
Placebo
Placebo
Kardiovaskulär bedingter Tod HF-bedingte Hospitalisierung
41
DAPA-HF: Einzelkomponenten des primären Endpunktes
1. McMurray JJV, et al. N Engl J Med. 2019; 381:1995-2008.
HF-bedingte Hospitalisierung
HR: 0,70 (95 % KI: 0,59-0,83) p < 0,001
Kardiovaskulär-bedingter Tod
HR: 0,82 (95 % KI: 0,69-0,98) p < 0,05
DAPA-HF: Kaplan-Meier Kurven für kardiovaskulär-bedingten Tod und HF-bedingte Hospitalisierung
16,3 % der Dapagliflozin-behandelten Patienten erlitten in einem durchschnittlichen Zeitraum von 18,2 Monaten einen kardiovaskulär bedingten Tod oder eine Verschlechterung der HF.
1Dapagliflozin
Placebo Placebo
Dapagliflozin Kumulative Wahrscheinlichkeit
Monate seit Randomisierung Kumulative Wahrscheinlichkeit
Monate seit Randomisierung
Zahl der Risikopatienten Zahl der Risikopatienten
42
Unterschiede im Studienkollektiv zwischen VICTORIA, PARADIGM- HF, DAPA-HF, EMPEROR-Reduced und GALACTIC-HF 1–10 *
VICTORIA (N=5050)
4Vericiguat
PARADIGM HF (N=8399)
5Sacubitril/Valsartan
DAPA-HF (N=4744)
3Dapagliflozin
EMPEROR-Reduced (N=3730)
9Empagliflozin
GALACTIC-HF (N=8232)
10Omecamtiv mecarbil
Einschluss/
Ausschluss Kriterien
NT-proBNP cutoff ≥1000 pg/ml
4≥600 pg/ml oder
≥400 pg/ml bei HFH
<12 Monate
5≥600 pg/ml oder
≥400 pg/ml bei HFH
<12 Monate
3Für komplette Beschreibung Fussnote beachten
9Für komplette Beschreibung Fussnote beachten
10vorherige HF
Dekompensation
HFH <6 Monate oder i.v. Diuretika
<3 Monate
4nicht benötigt
5nicht benötigt
3Für komplette Beschreibung Fussnote beachten
9Für komplette Beschreibung Fussnote beachten
10Baseline Charakteristika
Median NT-proBNP, pg/ml 2816
41608
61437
31906.5
92001
10NYHA Klasse III oder IV 41%
425%
532%
325%
947%
10HFH <3 Monate 67%
419%
18%
2NR 36%
10HFH <6 Monate 84%
431%
116%
2NR 55%
10Mean eGFR, ml/min/1.73 m
262
468
266
362
860
10eGFR <60 ml/min/1.73 m
253%
437%
241%
248%
953%
10Primärer Endpunkt (Kontrollarm) 37.8 Ereignisse/
100 PY
4,713.2 Ereignisse/
100 PY
715.6 Ereignisse/
100 PY
3,721.0 Ereignisse/
100 PY
926.3 Ereignisse/
100 PY
10Hinweis: In Studien, in denen die Gesamtpopulationswerte nicht angegeben wurden, wurden die Mittel- oder Medianwerte der einzelnen Studienarme gemittelt.
Jede HF-Studie wurde unabhängig durchgeführt, es wurden keine HF-Studien abgeschlossen, die einen direkten Vergleich der Wirksamkeit und / oder Sicherheit eines Arzneimittels mit einem anderen ermöglichen.
• In der EMPEROR-REDUCED Studie wurde HFH ≤ 12 Monaten (31%) berichtet.
1. Solomon SD et al. JACC: Heart Failure.2016;4:816–822; 2. McMurray JJV et al. Eur J Heart Fail. 2019;21:1402–1411; 3. McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2019;381:1995–2008; 4. Armstrong PW et al. N Engl J Med.2020;382:1883–1893; 5.
McMurray JJV et al. N Engl J Med. 2014;371:993–1004; 6. Zile MR et al. J Am Coll Cardiol2016;68:2425–2436; 7. Butler J et al. Circulation. 2020; doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.120.047086 [Epub ahead of print]; 8. Butler J et al. Eur J Heart Fail. 2020; doi: 10.1002/ejhf.2009. [Epub ahead of print]; 9. Packer M et al. N Engl J Med. 2020;383:1413–1424; 10. Teerlink JR et al. N Engl J Med. doi: 10.1056/NEJMoa2025797 [Epub ahead of print].
43
‚Akute HF- Verschlechterung‘
‚Symptomatische
chronische HF‘ &
Die Studienteilnehmer konnten als stationäre oder ambulante Patienten randomisiert werden, mussten jedoch klinische Stabilitätskriterien erfüllen (z. B. SBD ≥100 mmHg, i.v. Therapien seit ≥24 Stunden abgesetzt).
• NYHA-Klasse II-IV
• LVEF <45 %
• Unter verfügbarer HF-Therapie
• Kürzliche HF-Dekompensation
• Hospitalisierung wegen HF
• Anwendung von i.v. Diuretika
• Erhöhte natriuretische Peptidwerte
Es gab keine Einleitungsphase.
VICTORIA war für Patienten mit symptomatischer chronischer HF und einer vorherigen HF-Verschlechterung konzipiert 1–5
HF: Herzinsuffizienz; i.v.: intravenös; LVEF: linksventrikuläre Ejektionsfraktion; NYHA: New York Heart Association; SBD: systolischer Blutdruck.
1. Armstrong PW et al. JACC Heart Fail. 2018;6:96–104; 2. Armstrong PW et al. N Engl J Med. 2020;382:1883–1893; 3. Hicks KA et al. Circulation.2015;132:302–361; 4. European Medicines Agency.
2017. CPMP/EWP/235/95, Rev.2. https://www.ema.europa.eu/en/documents/scientific-guideline/guideline-clinical-investigation-medicinal-products-treatment-chronic-heart-failure-revision-2_en.pdf.
[Abruf am 9. Feb. 2021]; 5. Butler J et al. Circulation.2020;142:717–719.
44
Ergebnisse der VICTORIA Studie im primären Endpunkt 1
HR = 0,90 (95%-KI 0,82–
0,98);
p = 0,02
ARR = 4,2 pro 100 Patientenjahre Jährliche NNT = 24*
Zeit bis zum CV-Tod oder zur ersten HFH
Anzahl Risikopatienten
Vericiguat 2526 2099 1621 1154 826 577 348 125 1
Placebo 2524 2053 1555 1097 772 559 324 110 0
Monate seit der Randomisierung
K u mu lativ e In zid en zra te
12 8 4
0 16 20 24 28 32
0,55 0,50 0,45 0,40 0,35 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 0,00
Vericiguat Placebo Vericiguat Placebo
*Berechnungen: jährliche NNT = 100/4,2 = 24.
ARR: absolute Ratenreduktion; CV: kardiovaskulär; HFH: HF-bedingte Hospitalisierung; HR: Hazard Ratio; KI: Konfidenzintervall; NNT: Anzahl der notwendigen Behandlungen (Number Needed to Treat).
1. Armstrong PW et al. N Engl J Med. 2020;382:1883–1893.
• Mediane Behandlungsdauer für Beurteilung des primären Endpunkts: 10,8 Monate
• Die jährlichen Ereignisraten für Vericiguat und Placebo pro 100 Patientenjahre betrugen 33,6 bzw. 37,8.
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Die Inzidenz von unerwünschten Ereignissen von besonderem Interesse 1
• Zu den vorab festgelegten Ereignissen von besonderem Interesse gehörten symptomatische Hypotonie und Synkope:
– Die Raten für symptomatische Hypotonie und Synkope unter Vericiguat und Placebo waren leicht unterschiedlich.
Vericiguat Placebo Unterschied in % gegenüber Placebo
n % n % Schätzer (95%-KI)* p-Wert
Patienten in der Population 2519 2515
Symptomatische Hypotonie 229 9,1 198 7,9 1,2 (-0,3 bis 2,8) 0,12
Synkope 101 4,0 87 3,5 0,6 (-0,5 bis 1,6) 0,30
*Basierend auf der Miettinen-Nurminen-Methode. Hinweis: Beinhaltet Ereignisse/Messungen vom Tag der ersten Dosisgabe des Prüfpräparats bis 14 Tage nach der letzten Dosisgabe des Prüfpräparats. Basierend auf Daten bis zum Cut-off-Datum der Primäranalyse (18. Juni 2019).
KI: Konfidenzintervall.
1. Armstrong PW et al. N Engl J Med. 2020;382:1883–1893.
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Medikamentöse Therapieoptionen bei HFrEF
• Die verschiedenen medikamentösen Therapien setzen an unterschiedlichen Signalwegen bei der Herzinsuffizienz an
• Trotz Anwendung der HF Medikation bleibt das Risiko bei HFrEF hoch
• In den letzten Jahren gab es eine fortschrittliche Entwicklung im Bereich der Therapiemöglichkeiten bei HFrEF
• Als neue Behandlungsoptionen stehen SGLT2-I, ARNI und ein sGC Stimulator zur Verfügung
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EU-Leitlinien Empfehlung zur Behandlung von Patienten mit symptomatischer chronischer HFrEF 1,2
ACEi = ACE-Hemmer; ARB = Angiotensin-Rezeptor-Blocker; ARNI = Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren; BT = Brückentherapie; CABG = Koronararterienbypass; FT = finale Therapie; HFrEF = Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion; LSB = Linksschenkelblock; MCS = mechanische Zirkulationsunterstützung; MRA = Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten; PVI = Pulmonalvenenisolation; SAVR = operativer
Aortenklappeimplantation; SR = Sinusrhythmus; TAVI = Transkatheter-Aortenklappenimplantation; TEE MV = kathetergestützter „edge-to-edge“ Mitralklappen-Clip; SGLT2i: Natrium-Glucose-Cotransporter-2-Inhibitor.
1. McDonagh TA et al., Eur Heart J 2021, ehab368, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehab368; 2. McDonald M et al.Can J Cardiol.2021;37:531–546.
Eisencarboxymaltose
Ivabradin
Vericiguat (IIb) Antikoagulantien
Hydralazin/ISDN
ACEi/ARNiUnverträglichkeit
ARB SR mit LSB ≥ 150 ms
CRT-P/D
SR mit LSB 130 – 149 ms oder kein LSB ≥ 150 ms
CRT-P/D
Ischämische Ätiologie ICD
Nicht-ischämische Ätiologie
ICD
Vorhofflimmern PVI
CAD CABG
Mitralinsuffizienz TEE MV-Clip
Digoxin
SGLT2i BB ACE/ARNI
MRA Diuretika
Aortenstenose
SAVR/TAVI
Klasse IKlasse II
* Verschlechterung trotz einer Behandlung mit ACEi (oder ARNI), Betablockern und MRA
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