• Keine Ergebnisse gefunden

Schwere Sprache

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Schwere Sprache"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

12 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2013 | www.pta-aktuell.de

K

ennen Sie das auch? Den Ausdruck

„Deutsche Sprache – schwere Spra- che“? Vielleicht haben Sie in Ihrem Bekanntenkreis ja auch Personen, die Deutsch als Fremdsprache erlernt haben und berichten können, welche Probleme sie dabei an- fangs zu bewältigen hatten, etwa mit den schwie- rigen Deklinationsregeln, bei denen sich nicht nur die Endung, sondern auch der Wortstamm ändern kann, den drei Genera oder den seltsamen zu- sammengesetzten Substantiven (Komposita), die scheinbar endlos wachsen können, ohne dass man Bindestriche oder Leerzeichen einfügen müsste.

Im Gegensatz zu der Komplexität der gramma- tikalischen Struktur unserer Sprache ist aber der Zusammenhang zwischen ihrer orthografischen und phonologischen Struktur, also zwischen der Schrift- und der gesprochenen Form, besonders einfach, weswegen Kinder, die lernen sollen, Eng- lisch zu lesen, dazu deutlich länger brauchen als Gleichaltrige, die Deutsch lesen lernen. Die Ur- sache hierfür liegt nicht etwa in unterschiedlicher Intelligenz begründet, sondern in der Art und Weise, wie Gehirne lesen lernen.

Hierbei muss der geschriebene Text zunächst gesehen und die visuelle Information analysiert werden: Dies geschieht im visuellen Kortex. Er erkennt die Wörter (als Bilder, nicht inhaltlich!)

Kolumne Holger ScHulze

Deutsch wird gemeinhin als schwere Sprache bezeichnet – und was ihre Grammatik betrifft, etwa die Mög- lichkeit, extrem lange Komposita zu bilden, stimmt das vielleicht auch.

Schwere Sprache

»Leicht zu lesen.«

und zerlegt sie in Silben und Buchstaben. Eine zentrale Leistung beim Lesen ist nun, die Struktur der einzelnen Silben den dazuge- hörigen Bestandteilen der gesprochenen Sprache zuzuordnen, also in der Silbenstruktur der Schriftsprache die phonologische Struktur der gehörten Sprache zu erkennen. Dieser Analyseschritt, der als

„Graphem-zu-Phonem-Dekodierung“ bezeichnet wird, findet in der temporo-parietalen Region statt, einem Bereich der (linken) Großhirnrinde, der unter anderem das Wernicke-Areal beinhaltet, welches auch als sensorisches Sprachzentrum bezeichnet wird. Er gilt als Grundvoraussetzung für das Erlernen einer normalen Lese- kompetenz und ist gestört, wenn dem Leseschüler die so genannte phonologischen Bewusstheit fehlt, also die Erkenntnis, dass Spra- che aus einzelnen Segmenten besteht, denen einzelne Phoneme, also Laute der gesprochenen Sprache, zugeordnet werden kön- nen. Tatsächlich ist eine mangelhafte phonologische Bewusstheit bei Schülern der stärkste Prädiktor für eine spätere Leseschwäche bis hin zu Analphabetismus und daher müssen Lesetrainingspro- gramme auch genau hier ansetzen, will man diesen Kindern helfen.

Da nun die Beziehung zwischen Graphemen und Phonemen im Deutschen viel einheitlicher ist als im Englischen (man schreibt Deutsch im Wesentlichen so, wie man es spricht), fällt Deutsch-Lernern das Er-

lernen dieses Zusammen- hangs leichter als Englisch lernenden Kindern. Ob dies aber auch der Grund dafür ist, dass Statistiken im deutschsprachigen Raum etwas weniger An- alphabeten ausweisen als im englischsprachigen oder ob dies eher Unter- schiede in den Bildungs- systemen reflektiert, bleibt vorerst unklar – so sehen Sie das sicher auch … ■

Zur Person

Prof. Dr. Schulze Hirnforscher

Holger.schulze@uk-erlangen.de Prof. Dr. schulze ist Leiter des Forschungslabors der Hno-Klinik der universität erlangen-nürnberg sowie auswärtiges wissenschaft- liches MItglied des Leibniz-Instituts für neurobiologie in Magdeburg.

seine untersuchungen zielen auf ein Verständnis der neurobiologie des Lernens und Hörens.

www.schulze-holger.de

(2)

Montag Dienstag Mittwoch Betadorm

®

zuverlässig bei akuten Schlafstörungen Plasmahalbwertszeit des Wirkstoffes nur 4 – 6 Stunden

*

dadurch bedingt weniger Hangover am nächsten Tag

Endlich mal wieder

eine Nacht richtig schlafen.

* Scholz, Schwabe. Taschenbuch der Arzneibehandlung. Angewandte Pharmakologie. Begründet von G. Kuschinsky. 13. Aufl age. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York. 2005 Betadorm®-D 50 mg Tabletten Wirkstoff: Diphenhydraminhydrochlorid. Zusammensetzung: 1 Tbl. enth. 50 mg Diphenhydramin-HCl. Sonst. Bestandt.: mikrokristall. Cellulose, vorverkleis- terte Stärke (Kartoffelstärke), Cellulosepulver, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pfl anzl.], Talkum, hochdisp. Siliciumdioxid. Anwendungsgebiet: Schlafmittel aus der Gruppe der Antihistaminika.

Kurzzeitbehandl. von Schlafstör. Zur Anwendung bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempf. gegen Diphenhydramin, andere Antihistaminika od. einen d. sonst. Bestandt., akuter Asthma- Anfall, grüner Star, Phäochromocytom, Prostatahyperplasie mit Restharnbildung, Epilepsie, Kalium- od. Magnesiummangel, Bradykardie, angebor. QT-Syndrom od. andere klin. sign. kardiale Störungen (insbes. koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstör., Arrhythmien), gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Cisaprid, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika) od. zu einer Hypokaliämie führen (z. B. best. Diuretika), gleichzeit. Einnahme von MAO-Hemmer, gleichzeit.

Einnahme von Alkohol. Schwangere u. stillende Frauen. Nebenwirkungen: Sehr häufi g: Sedierung, Somnolenz. Häufi g: Schläfrigkeit, Benommenh. u. Konzentrat.-stör. am Folgetag, insb. nach unzureich. Schlafdauer, Schwindel, Muskelschwäche, Kopfschm., Sehstör., trock. Hals, Mundtrockenh., GIT-Beschw. (Übelk., Erbr., Durchfall), Sodbrennen, Magenschm., Verstopf., Asthenie, Miktionsstörungen. Gelegentl.: Tinnitus, Hautausschlag, Insomnie, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Nervosität. Selten: Änd. des Blutbildes, Überempfi ndlichkeitsreaktionen, Gelbsucht, sog. paradoxe Reakt. (Ruhelosigk., Erregung, Angstzustände, Tremor, Schlafstör.). Nicht bekannt: Hypotension, Palpitationen, Tachykardie, Verläng. des QT-Intervalls im EKG, Koordinier.-schwierigk., Krämpfe, Parästhesie, Schleiersehen, Erhöh. des Augeninnendruckes, Juckreiz, Urticaria, erhöhte Lichtempfi ndlichkeit der Haut, Beschw. in d. Brust, trock. Nase,

Halluzinat., Dyspepsie, Harnretention. Apothekenpfl ichtig. Stand: Juli 2013. Recordati Pharma GmbH, 89075 Ulm.

jetzt im

NEUEN

Design

20632-1_BET-AZ-FACH-rz.indd 1 16.10.13 10:22

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Führen Sie zusammen eine Plenumsdiskussion zum Thema: „Leichte Sprache – werden unsere Nachrichten künstlich boulevardisiert?“ Bilden Sie dazu Kleingruppen, die jeweils eine Rolle

Seit acht Jahren sind ihre Gehälter eingefroren - das gilt für die Ärzte der öffentlichen Krankenhäuser in ganz

Rituale sind ein evolutionäres Erbe, sie machen Sinn und sie reduzieren die Energieverschwen- dung, die man für Neues braucht – sie tragen also zur positiven Energiebilanz bei – da

Es muss aber nicht mal Afrika oder Asien sein, auch bei Reisen nach Südeu- ropa kommen Durchfallerkran- kungen, aber auch grippale In- fekte häufiger vor.. Die Zahlen hatte ich

malig etwas Mühe, weil für jede Rente eine eigene Bescheinigung geordert werden muss;. beispielsweise Witwenrente bei

Nur die Karte mit dem Zusatz G 2 kann eingelesen werden, um Ihren Versicherungsstatus nachzuweisen.. So müssen Sie Ihre Behandlung nicht

Welche Auswir- kungen dies auf Entwicklungsländer haben wird, hängt maßgeblich von den Reaktionen der anderen Han- delsmächte, vor allem der Europäischen Union (EU) und

beschäftigen. Themen werden u.a. sein: · Der Prozeß des Bildverstehens/Sehverstehens · Bilder in der Geschichte des Sprachunterrichts · Bildtypen und Funktionen von Bildern