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120 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2014 | www.pta-aktuell.de

D

er derzeitige

Ebola-Ausbruch in Westafrika ist der größte bis- lang und stellt für die betrof- fenen Länder und Menschen eine Katastrophe dar. Darüber waren sich die Experten auf dem Symposium „Ebola in Af- rika – Ebola in Deutschland“

am 22. Oktober in Frankfurt am Main einig. Weil die Welt den

Ernst der Lage zu lange unter- schätzt hat und die Seuche nicht frühzeitig eingedämmt wurde, konnte sich das Virus in Libe- ria, Guinea und Sierra Leone ausbreiten. Bislang haben sich dort offiziellen Zahlen zufolge 10 000 Menschen infiziert, 4800 sind gestorben. Bis Dezember rechnet die WHO mit 5 000 bis 10 000 Neuansteckungen – und zwar pro Woche.

Dabei trifft der Ausbruch Län- der, die schon davor wegen langjähriger Bürgerkriege zu den ärmsten der Welt zählten.

Nicht nur brechen die mit un- seren ohnehin nicht vergleich- baren Gesundheitssysteme nun völlig zusammen. Es werden auch Warnungen vor einer Hungerskatastrophe laut, weil die Felder nicht mehr bestellt und die Ernten nicht mehr

eingefahren werden. Auch an- dere Wirtschaftsbereiche liegen brach – die Gesellschaften ins- gesamt stehen am Rande eines Kollapses. Dass die Welt helfen muss, auch darüber herrschte in Frankfurt Konsens.

Schulung für Helfer vor Ort Doch anders als bei einer Flut- katastrophe, bei der jeder so- fort anfangen könne Sandsäcke zu stapeln, benötigen freiwil- lige Helfer für ihre Arbeit in Ebola-Ausbruchsgebieten ein fundiertes und spezialisiertes Training. Denn „Ebola verzeiht keine Fehler“, sagt Prof. Dr.

August Stich von der Missions- ärztlichen Klinik in Würzburg, wo jetzt deutsche Freiwillige für ihre Arbeit in Afrika aus- gebildet werden. Anschuldi- gungen, dass Ebola durch die Trainingsprogramme und Ent- sendungen von Helfern erst nach Deutschland eingeschleppt werde, widerspricht er vehe- ment: „Durch die Bekämpfung vor Ort leisten wir die beste Prävention!“

Sieben spezialisierte Be- handlungszentren Trotzdem ist damit zu rechnen, dass welt- weit, also auch in Deutschland, einzelne Ebola-Fälle auftreten können. Weil die Inkubati- onszeit mit bis zu 21 Tagen vergleichsweise lang ist, kön- nen Infizierte – selbst wenn die Körpertemperatur an den Flughäfen gemessen wird – noch gesund nach Deutschland einreisen und später hier er- kranken. Für die Behandlung von hochansteckenden und lebensbedrohlichen Infekti- onskrankheiten steht hier zu Lande ein Netzwerk aus ins- gesamt sieben Spezialzentren mit professionellen Teams be- reit. Im Rahmen des aktuellen Ausbruchs wurden bereits drei an Ebola erkrankte Mitarbeiter von Hilfsorganisationen nach

© Aycatcher / fotolia.com

PRAXIS UPDATE EBOLA

Grenzenlos

Als Folge des Ausbruchs in Afrika

rechnen Experten mit weiteren vereinzelten

Ebola-Fällen in Europa, auch Deutschland

kann es treffen. Wie gut vorbereitet

ist unser Gesundheitssystem?

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Deutschland gebracht und in Frankfurt, Leipzig und Ham- burg behandelt.

Information der Ärzte Doch was passiert eigentlich, wenn ein Mensch erst irgendwo hier in Deutschland erkrankt? Hys- terie angesichts von Ebola hält Prof. Dr. Dr. René Gottschalk vom Gesundheitsamt Frankfurt am Main für unangebracht. Ge- rade seien die Angehörigen des in den USA an Ebola erkrank- ten und später im Krankenhaus verstorbenen Patienten nach Ablauf der Inkubationszeit aus der Quarantäne entlassen wor- den. Obwohl sie sich mehrere Tage um den Patienten geküm- mert hatten, hatten sie sich nicht angesteckt. Daraus folge, dass das Risiko für das erstauf- nehmende Personal nicht null

sei, aber auch nicht hoch, in- formiert Gottschalk. Auf der Homepage des Robert Koch-Ins- tituts ist ein Flussschema abruf- bar, das Ärzten eine Hilfestel- lung zur Abklärung bietet, ob bei einem Patienten ein Ebo- la-Verdacht besteht oder nicht.

Dort finden sich auch umfang- reiche Informationen, wie in diesem Fall weiter vorzugehen ist. Laut Dr. Thomas Grüne- wald, Klinikum St. Georg, Leip- zig, ebenfalls hilfreich: eine Landkarte von Afrika, denn nur ein kleiner Ausschnitt des Kon- tinents ist von dem Ausbruch betroffen. Fieber und dunkle Hautfarbe begründeten daher noch keinen Ebola-Verdacht.

Infektionsschutz ist Länder- sache Laut Gottschalk befindet sich das Gesundheitsamt Frank-

furt in Gesprächen mit den umliegenden Kliniken, um dort entsprechende Arbeitsabläufe zu etablieren. Auch die anderen Gesundheitsämter in Hessen würden geschult. Nichtsdes- totrotz sei die Information des öffentlichen Gesundheitsdiens- tes noch verbesserungsfähig.

Prof. Dr. Reinhard Burger vom Robert Koch-Institut, Berlin, bemerkte, dass auch die Kassen- ärztliche Bundesvereinigung und andere Institutionen In- formationen an ihre Mitglieder herantrügen. Er betonte aber auch, dass seitens der Arztpra- xen eine Holpflicht bestünde.

Die Informationen über Ebola seien verfügbar, sie müssten auch abgerufen werden. ■

Dr. Anne Benckendorff, Medizinjournalistin NIGERIA WIEDER

EBOLA-FREI

Mittlerweile ist Nigeria, wo im Juli ein an Ebola erkrankter Mann aus Liberia mit dem Flugzeug gelandet und am Flug- hafen zusammen ge- brochen war, offiziell wieder Ebola-frei. Zwar hatten sich insgesamt 20 Menschen angesteckt, von denen acht gestorben sind. Indem aber sie und ihre Kontaktpersonen sofort unter Beobachtung gestellt wurden, konnte eine weitere Ausbreitung verhindert werden.

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