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Mögliche administrative Entlastung für KMU im Bereich Zollverfahren | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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27 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2011

Internetplattform für Verzollungen Gegenwärtig steht die Möglichkeit der elektronischen Verzollung von Gütern nur jenen Unternehmen offen, die über eine spe- zielle Applikation verfügen. Das KMU- Forum ist der Ansicht, dass eine Internet- Schnittstelle für Verzollungen eingerichtet werden sollte, auf die alle Unternehmen Zu- griff haben. Dadurch könnten auch KMU von den Vereinfachungen der elektronischen Abwicklung profitieren, die nur eine beschei- dene Anzahl von Deklarationen pro Jahr ha- ben und für welche die Entwicklung oder Anschaffung einer Applikation zu kostspielig ist. Angesichts der finanziellen und adminis- trativen Belastung wäre eine solche Lösung vorteilhaft und für zahlreiche KMU nützlich.

Das KMU-Forum schlägt vor, die Funktiona- litäten der Applikation «Web-Dec», die ge- genwärtig bei der Eidg. Zollverwaltung (EZV) entwickelt wird, so auszubauen, dass die Interoperabilität verbessert wird. Diese Empfehlung trägt den immer wiederkehren- den Anfragen von Unternehmen Rechnung und liegt auch auf der Linie der wichtigsten Dachverbände.

Interaktion mit den Verzollungs­

systemen der EU­Staaten

Die Europäische Kommission hat vor ei- nigen Jahren zwei Projekte lanciert: einerseits der gemeinschaftliche Zollkodex und ande- rerseits der papierlose, vollelektronische Zollverkehr innerhalb der EU. Deren Ziel ist es unter anderem, die Zollsysteme der einzel- nen Länder untereinander kompatibel zu ge- stalten, den Informationsaustausch der Be- hörden zu verbessern, die elektronische Deklaration als Standard zu etablieren sowie ein zentralisiertes Verzollungssystem zu schaffen. Diese Neuerungen sollen die Wett- bewerbsfähigkeit der Unternehmen verbes- sern, indem sie die Kosten reduzieren und die Sicherheit erhöhen. In dieser Optik wäre es wünschenswert, den direkten Austausch der Verzollungssysteme der Schweiz und un- serer Partner zu ermöglichen und so die Da- tenübermittlung für die betroffenen Unter- nehmen im Vergleich zu heute einfacher und wirtschaftlicher zu gestalten. Dadurch würde der Handel – insbesondere für KMU –

wesentlich erleichtert. Das KMU-Forum empfiehlt deshalb, so schnell wie möglich Gespräche mit der EU zur Möglichkeit einer zukünftigen Zusammenarbeit in diesem Be- reich aufzunehmen. Es begrüsst die dahin- gehende Entscheidung des Bundesrates im Dezember 2010.

Sicherheitsmassnahmen:

Administrative Belastung begrenzen In den letzten Jahren wurden weltweit neue Sicherheitsmassnahmen – u.a. in den Bereichen Personentransport und Luftfracht – ergriffen. Kürzlich hat die EU für den Gü- teraustausch mit den Drittstaaten eine Be- stimmung erlassen, wonach Importe und Exporte zum Voraus deklariert werden müs- sen. Um die weitreichenden Konsequenzen zu vermeiden, welche diese Regelung für den bilateralen Handel zwischen der Schweiz und den EU-Ländern hätte haben können, wurde ein neues Abkommen zur Zollvereinfachung und Zollsicherheit ausgehandelt. Es beinhal- tet die gegenseitige Anerkennung der Sicher- heitsnormen, damit der Austausch ohne Ver- zögerung weiterläuft. Gleichzeitig ist der Handel mit Drittstaaten seit dem 1. Januar 2011 neuen und strengeren Sicherheitsnor- men unterworfen. Um die administrative Belastung und die Kosten für die betroffenen Unternehmen zu reduzieren, wurden für die AEO-zertifizierten Unternehmen (Autho- rised Economic Operator) Vereinfachungen vorgesehen. Für das KMU-Forum gehen diese Massnahmen zwar in die richtige Rich- tung, sollten aber noch verbessert werden.

Generell besteht im Bereich der Sicherheits- vorschriften ein Risiko der administrativen Überbelastung. Es gilt daher in den kom- menden Jahren, wachsam zu bleiben und die Belastung der Unternehmen – speziell der KMU – in finanzieller wie auch administrati- ver Hinsicht in akzeptablen und vernünfti-

gen Grenzen zu halten. m

Mögliche administrative Entlastung für KMU im Bereich Zollverfahren

Pascal Muller Ressort KMU-Politik, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern

Von Zollverfahren sind die meis­

ten Unternehmen betroffen. Das gilt nicht nur für die exportorien­

tierten Unternehmen, sondern auch für jene, die häufig oder auch nur sporadisch Güter impor­

tieren. Im internationalen Ver­

gleich sind diese Verfahren in der Schweiz zwar sehr effizient.

Dennoch besteht ein Potenzial für administrative Entlastung, vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die ausser­

parlamentarische Kommission

«KMU­Forum» hat sich 2010 mit diesem Thema befasst. Sie hat mehrere Massnahmen identifi­

ziert, mit denen die administra­

tive Belastung und Kosten für KMU in diesem Bereich reduziert werden können.

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