Zum wechselseitigen Einfl uss zwischen Integration und Stadt- und Raumplanung 6. Tiroler Integrationsenquete
Donnerstag, 29. Oktober 2015, 09:00 bis 17:45 Uhr
Innsbruck, Landhaus 1, Eduard-Wallnöfer-Platz 3, Großer Saal
raum für vielfalt?!
Die Integrationsenquete ist eine gemeinsame Veranstaltung von
Land Tirol, JUFF-Fachbereich Integration, Sachgebiet Raumordnung und Servicestelle Gleichbehandlung & Anti- diskriminierung; Stadt Innsbruck, MA III – Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration; Haus der Begegnung;
Tiroler Integrationsforum; Universität Innsbruck - Institut für Erziehungswissenschaft & Institut für Gestaltung 1;
In Kooperation mit aut. architektur und GBV - Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen
Zuwanderung nimmt als wichtiges Element des demografi schen Wandels immer stärker Einfl uss auf die Entwicklung von Städten, aber auch des ländlichen Raums. Integration gewinnt damit als Bezugspunkt für Stadtentwicklung und Raumplanung an Bedeutung und hat auch immer einen räumlichen Bezug – sie geschieht vor Ort, wo Menschen aufeinandertreffen, und wird durch kom- munale und regionalpolitische Maßnahmen beeinfl usst. Wie gestaltet man öffentliche Räume der bewegten Alltagswirklichkeit entsprechend? Wieviel Platz hat Vielfalt und wie lässt sich eine Will- kommenskultur räumlich gestalten? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten?
Welchen Raum gibt man der religiösen Praxis? Was macht Wohnanlagen oder Stadtviertel inte- grativ? Die 6. Tiroler Integrationsenquete greift diese und andere Fragen auf, sie schafft Raum für die Diskussion mit ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis und will Impulse für die konkrete Umsetzung geben. Es geht darum, unser engeres und weiteres Umfeld so zu gestalten, dass wir in aller Unterschiedlichkeit gut zusammenleben können.
Moderation
Mag.a Verena Schlichtmeier, Expertin für Migration, Flucht und Integration
Organisation
Mag. Johann Gstir und Sandra Pletzer, MA/JUFF-Fachbereich Integration des Landes Tirol;
Mag.a Nicola Köfl er/Stadt Innsbruck, MA III – Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration;
Mag.a Elisabeth Reiter/Haus der Begegnung; DI Peter Warbanoff/Tiroler Integrationsforum;
Ass.-Prof. Dr. Marc Hill und Mag.a Julia Tschuggnall/Universität Innsbruck, Institut für Erziehungs- wissenschaft; Ass.-Prof. DI Dr. Wolfgang Andexlinger/Universität Innsbruck, Institut für Gestaltung 1
Anmeldung
Die Teilnahme an der Enquete ist kostenlos, aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine An- meldung bis Donnerstag, 22. Oktober 2015 im Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck, Tel 0512-587869-12 oder hdb.kurse@dibk.at
Achtung: Die Veranstaltung fi ndet im Landhaus 1 statt!
Programm
13:15 UhrImpulsvorträge
Rechtliche Rahmenbedingungen in der Bau- und Raumordnung Dr.in Barbara Bischof, Land Tirol, Abteilung Bau- und Raumordnungsrecht ÖROK-Prozess: Vielfalt und Integration im Raum
Ass.-Prof. DI Dr. Wolfgang Andexlinger, Institut für Gestaltung 1, Fakultät für Architektur der Universität Innsbruck
Erfahrungen aus dem ländlichen Raum
Mag.a Dr.in Ingrid Machold, Bundesanstalt für Bergbauernfragen
Pause
Gesprächskreise
Vielfalt im Stadtteil Im Alltag haben StadtbewohnerInnen gelernt, mit Unterschieden in Herkunft, Alter, Lebensstilen etc. pragmatisch umzugehen. Im Gegensatz dazu stehen öffentliche Diskussi- onen über Parallelgesellschaften, die immer wieder das urbane Zusammenleben in Frage stellen.
Am Beispiel des Olympischen Dorfes (Innsbruck) wird dieses Spannungsfeld diskutiert.
Wohnen und Nachbarschaft Sogenannte „Problemwohnanlagen“ werden häufi g mit Menschen mit Migrationsgeschichte in Verbindung gebracht, deren Anwesenheit als Herausforderung für nachbarschaftliches Zusammenleben beschrieben wird. Wo treten in Tirol Probleme in Nach- barschaftsverhältnissen auf? Wie lassen sich Probleme beim Zusammenleben zukünftig besser lösen? Der Gesprächskreis bietet eine Möglichkeit, diese und weitere Fragen zu diskutieren.
Religionspraxis in Gemeinden Religion kann für Menschen, die migriert sind, als Möglichkeit der Selbstvergewisserung in einer oft als fremd empfundenen Umgebung an Bedeutung gewinnen.
Verbunden damit ist das Bedürfnis, die eigene Religion in würdigem Rahmen - und auch öffentlich sichtbar - zu praktizieren. Das reicht von Gottesdiensten bis zur Bestattung. Was bedeutet das für Kommunen und wie können sie damit angemessen umgehen?
Raumordnung und Gemeinwesenarbeit Wenn man von Integration spricht, geht es immer auch um Anerkennung und einen respektvollen Umgang miteinander. Das betrifft das Zusammenleben aller Menschen in einer Gemeinde, einem Stadtteil, einer Wohnanlage. Was macht gute Gemein- wesenarbeit aus und wie kann sie zur Integration von Zugewanderten beitragen?
Architektur und Gestaltung Architektur kann Begegnungen in einem Gemeinwesen ermöglichen, begünstigen, aber auch verhindern. Wie müssen Häuser, Plätze und ganze Ortsteile gestaltet wer- den, damit gemeinschaftliches Zusammenleben angeregt wird? Welche Beispiele für gelungene oder nicht gelungene Gestaltung gibt es?
Abschluss und gemütlicher Ausklang
17:45 Uhr
Ende
09:00 Uhr
Keynote
Julya Rabinowich lebt als Autorin, Dramatikerin und Malerin in Wien
Begrüßung und Einführung
Migration, urbane Gesellschaften und die Bedeutung des öffentlichen Raumes am Beispiel des Projektes Superkilen in Kopenhagen
Das Projekt Superkilen (2012) präsentiert das Potential der Landschaftsarchitektur bei der Reaktion auf Probleme mit heterogenen Identitäten in modernen Städten. Fremdartige Objekte stellen eine untrennbare Verbindung zu ihren Herkunftsländern her und repräsentieren den Fluss von Menschen und Ideen in einer globalisierten Welt, die zugleich vertraut und fremd ist.
Dipl.-Ing. Martin Rein-Cano studierte Kunstgeschichte an der Universität in Frankfurt und Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität in Hannover und Karlsruhe. 1996 gründete er das Büro TOPOTEK 1, das sich als Grenzgänger zwischen verschiedenen Genres, Typologien und Maßstäben versteht.
Pause
Plädoyer für die Stärkung der Urbanität und für die Rückbesinnung auf Inklusionsorientierung und Nachhaltigkeit
Was Urbanität schon immer attraktiv macht, ist die Fähigkeit, Mobilität und Diversität für die Ge- staltung des Alltagslebens nützen zu können. Spätestens jetzt, wo Urbanität zu einem weltweiten Erfolgsmodell geworden ist, kommt es darauf an, sich dieser Fähigkeit bewusst zu werden und sie angesichts der globalen Herausforderungen gezielt zu fördern. Ein wichtiges Ziel ist hier, das Zusammenleben stärker in nachhaltige Konzepte für kompakte, dichte und gemischte Quartiere einzubetten. Dies gilt für den ländlichen Raum ebenso wie für Städte.
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow studierte Evangelische Theologie, Soziologie, Psychologie und Ethnologie in Bochum und Heidelberg und war Professor für Kultur- und Erziehungssoziologie an der Universität zu Köln. Seit 2010 ist Bukow Inhaber einer Forschungsprofessur am Forschungs- kolleg der Universität Siegen (FoKoS) mit den Schwerpunkten Mobilität und Diversität.
12:15 Uhr