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Jüdisches Leben in unserer Region

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Academic year: 2022

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Jüdisches Leben in unserer Region

Eine theologische und historische Zeitreise

Dr. Markus Sasse (Regionaler Fachberater für Evangelische Religion an Gymnasien, IGS, Freie Waldorfschulen und Kollegs im Bezirk Pfalz)

E-Mail: markus.sasse@beratung.bildung-rp.de

Homepage: http://rfb.bildung-rp.de/evangelische-religion.html

(2)

Inhalt

1. Vorbemerkungen

2. Jüdische Identitäten im Wandel 2.1. Antike und Mittelalter

2.2. Frühe Neuzeit 2.3. Moderne

3. Anknüpfungspunkte für ein Gespräch mit Jüdinnen und Juden heute

(3)

1. Vorbemerkungen

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(4)

Was ist jüdisch?

Das Judentum ist eine Religion.

Jüdisch ist eine Lebensweise.

Die Juden sind ein Volk.

Spricht man von jüdischen Deutschen, Deutschen jüdischen Glaubens, deutschen Juden?

(5)

Jüdische Geschichte als Europäische Geschichte

Es geht um die Geschichte einer religiösen Minderheit in Europa.

Jüdische Geschichte ist nicht nur Unterdrückungs- und Vertreibungsgeschichte.

Jüdische Geschichte ist Teil des Kulturellen Gedächtnisses.

Spuren vergangenen jüdischen Lebens gehören zur Heimat.

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(6)

Was ist Geschichte?

Geschichte ist nicht identisch mit Vergangenheit (Konstruktion).

Was ist überhaupt erforschbar?

Was ist an Hinterlassenschaften erwartbar (Einzelpersonen, Gemeinde)?

Geschichtsschreibung war und ist immer interessengeleitet.

(7)

2. Jüdische Identitäten im Wandel

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(8)

2.1. Antike und Mittelalter

Jüdische Gemeinde in Köln

„Allen Stadtsenaten gestatten Wir durch allgemeines Gesetz, Juden in die Kurie zu berufen. Damit ihnen aber eine gewisse Entschädigung für die frühere Regelung verbleibt, lassen Wir es zu, dass immer zwei oder drei das Vorrecht genießen sollen, durch keinerlei Berufung (zu Ämtern) in Anspruch genommen zu werden.“ (321; Codex Theodosianus 16,8,3-4)

Ausstattung einer Synagoge (341)

(9)

Mittelalter am Rhein

Es gibt keine Kontinuität zu den jüdischen Gemeinden der spätrömischen Zeit (Köln).

Historisch fassbar werden die Juden am Rhein erst seit dem 11. Jh.

Zentren der Gelehrsamkeit

Konflikte mit dem entstehenden Bürgertum (Zünfte)

Ritualmordvorwürfe; Vorwurf des Hostienfrevels; Kreuzzugspogrome;

Pestpogrome

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(10)

Speyer, Worms

und

Mainz

(11)

Burg Spangen

berg

Hochstift

Speyer; 1385:

Lehensvergabe an den Speyerer Bürger und

Juden

Kaufmann

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(12)

Mittelalterliche Gemeinden

Speyer (1084 Privileg; jüdisches Wohnviertel seit 1096; Pogrome 1195, 1349)

Bad Dürkheim (Einwohner seit 1309, Verfolgung 1348/49)

Deidesheim (Gemeinde seit Anfang des 14. Jhs; Ende 1348/49)

Wachenheim (Pogrome 1343 und 1348/49)

Neustadt (Judengasse 1331-1339; Pogrome 1343,1349 und Vertreibung 1394)

Landau (Einwohner seit 1273; Judenviertel 1329; Synagoge 1435)

(13)

Speyer – das Judenviertel

Lage des mittelalterlichen Judenviertels in Speyer, Museum SchPIRA Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(14)

Speyer

(15)

Juden als mediales Phänomen

http://rfb.bildung-rp.de/fileadmin/user_upload/rfb.bildung-rp.de/Evangelische_Religion/Sasse/Arbeitshilfen/Luther_und_die_Juden__2015-05-15_.pdf

Dr. Markus Sasse, RFB 2015 Katharinenkapelle, Landau / Alte Winzinger Kirche, Neustadt

(16)

Weisenheim am Berg (15. Jh)

Passionszyklus

(17)

Szenen aus der Weihnachtsgeschichte; Josef mit Judenhut

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(18)

2.2. Frühe Neuzeit

Gab es eine frühe jüdische Neuzeit?

Kennzeichen dieser Phase sind

Atomisierung des Judentums in Mitteleuropa (ab 1500)

Vollständiges Verschwinden der jüdischen Zentren

Kaum Veränderungen innerhalb der Gemeinden

Das Zentrum des europäischen Judentums verschiebt sich nach Osten.

(19)

Odenbach

Älteste neuzeitliche Synagoge der Pfalz (1752)

http://whgonline.de/pages/projekte/religion/synagogen-im-raum-bad-duerkheim.php#Odenbach Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(20)

Eingang und Aufgang zur Frauenempore

Gottesdienstraum mit barocker Ausmalung

(21)

Landjudentum

Das Landjudentum wird in Westeuropa zur Normalität: Dorfgemeinden mit Gemeinschaftsfriedhöfen: Wachenheim, Essingen, Ingenheim, Annweiler

Wachenheim und Essingen Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(22)

2.2. Die Moderne: Die Bedeutung der europäischen Aufklärung

Die Religion wird zum inneren Wert (Privatsache)

Aufklärung und Absolutismus (Besondere Rolle des Staates)

Das Gemeindeleben gilt als Ursache der Rückständigkeit.

Aufgeklärter Antijudaismus (z.B. Voltaire)

(23)

Das (lange) 19. Jahrhundert

Das Jahrhundert ist gekennzeichnet durch widersprüchliche Entwicklungen:

Emanzipation

Gesellschaftlicher Aufstieg im Bürgertum

Assimilation

Antisemitismus

Zionismus

Reformjudentum, Orthodoxie, Konservatives Judentum

Reste eine zweisprachigen Textausgabe, Odenbach Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(24)

Deutsch-jüdische Symbiose?

Bestreitung durch Gerschom Scholem (1897-1982)

Strittig ist das Verhältnis von Assimilation und Akkulturation

Es kommt zu einem rapiden Rückgang der

Gemeindeglieder um die Jahrhundertwende als Folge von Auswanderung und Assimilation.

Abgrenzung vom rückständigen Ostjudentum

(25)

Das Landjudentum im 19.

Jahrhundert

Wichtige Kennzeichen sind

Konfessionalisierung

Dorffriedhöfe

Errichtung von Dorfsynagogen und deren Aufgabe

Rabbinate (Verwaltungseinheiten)

Juden in der Kommunalpolitik

Friedhöfe in Heuchelheim und Kirchheim Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(26)

Deidesheim

(27)

Friedelsheim und Kallstadt

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(28)

Weisenheim am Berg

(29)

Zelle in der KZ-Gedenkstätte Neustadt Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(30)

3. Anknüpfungspunkte für ein Gespräch

mit Jüdinnen und Juden heute

(31)

Kaiserslautern

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(32)

Kaisers-

lautern

(33)

Speyer

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

(34)

Speyer

(35)

Speyer

Dr. Markus Sasse, RFB 2015

Referenzen

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