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20. Vortrag (03.05.2005

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Anthroposophie als Zukunftsimpuls und ihre praktische Verwirklichung im täglichen Leben 47

20. Vortrag

(03.05.2005)

Isis, die «Jungfrau Sophia» und der Heilige Geist

Der von niederen sinnlichen Begierden gereinigete Astralleib (-> Katharsis) wird in der christlichen Esoterik als «Jungfrau Sophia» bezeichnet, gleichbedeutend, allerdings jetzt in christlich verwandelter Form, mit der «Isis» der ägyptischen Mys- terien, von Goethe im abschließenden Chorus Mysticus seiner Faust-Dichtung als das Ewig-Weibliche angesprochen.

"Die christliche Esoterik nannte diesen gereinigten, geläuterten astralischen Leib, der in dem Augenblick, wo er der Erleuchtung unterworfen ist, nichts von den un- reinen Eindrücken der physischen Welt in sich enthält, sondern nur die Erkenntnis- organe der geistigen Welt, die «reine, keusche, weise Jungfrau Sophia». Durch alles das, was der Mensch aufnimmt in der Katharsis, reinigt und läutert er seinen astralischen Leib zur «Jungfrau Sophia». Und der «Jungfrau Sophia» kommt ent- gegen das kosmische Ich, das Welten-Ich, das die Erleuchtung bewirkt, das also macht, daß der Mensch Licht um sich herum hat, geistiges Licht. Dieses Zweite, das zur «Jungfrau Sophia» hinzukommt, nannte die christliche Esoterik - und nennt es auch heute noch - den «Heiligen Geist». So daß man im christlich-esoterischen Sinne ganz richtig spricht, wenn man sagt: Der christliche Esoteriker erreicht durch seine Einweihungsvorgänge die Reinigung und Läuterung seines astralischen Lei- bes; er macht seinen astralischen Leib zur «Jungfrau Sophia» und wird überleuch- tet - wenn Sie wollen, können Sie es überschattet nennen - von dem «Heiligen Geiste», von dem kosmischen Welten-Ich."

Im esoterischen Christentum wurde die Mutter des Jesus stets als «Jungfrau So- phia» bezeichnet, so auch von Johannes, dem Evangelisten; nur exoterisch nennt er sie die «Mutter des Jesus». Im Johannes-Evangelium liegt die Kraft, den Astral- leib zur «Jungfrau Sophia» umzugestalten und empfänglich zu machen für den

«Heiligen Geist». Wie sich der Schüler (Chela) im Zuge des geistigen Schulungs- weges dazu vorbereitet, schildert Rudolf Steiner weiters so:

"Erst ist es eine unbewußte Arbeit, die der Mensch an seinem Ätherleibe und sei- nem Astralleibe verrichtet. Diese vollzieht sich im allgemeinen Entwickelungsgang der Menschheit. Der Chela beginnt diese Arbeit bewußt in die Hand zu nehmen. Es wird bei unablässigem Üben ein bestimmter Moment erreicht, wo der ganze astra- lische Leib umgewandelt ist. Dann kann sich alles, was im astralischen Leibe ist, in den Ätherleib hinein abdrücken. Dann erst darf dieses geschehen, früher nicht, denn früher kämen schlimme Eigenschaften hinein. Das Erworbene geht dann mit dem Kausalleib durch alle Inkarnationen hindurch. Die Verewigung, Verlebendi- gung alles dessen, was der Astralleib enthält, ist ein ungeheuer wichtiger Vorgang.

Das kann er in keinem Kamaloka abwerfen, das trägt er für immer in sich. Deshalb ist die vorherige Reinigung sehr notwendig.

Das Abdrücken dessen, was der Astralleib enthält, in den Ätherleib, wurde in der alten Einweihung so vollzogen, daß der Schüler in eine Krypta gebracht und dort in eine Art Sarg gelegt wurde. Manchmal wurde er auch an eine Art Kreuz gebunden und in einen lethargischen Zustand versetzt, bei dem der Ätherleib zugleich mit dem Astralleib aus dem physischen Leib heraustrat. Etwas ähnliches, nämlich das Heraustreten eines Teiles des Ätherleibes, geht beim Einschlafen eines Gliedes vor sich; man kann dann den betreffenden Teil des Ätherleibes aus dem Körper heraushängen sehen. Die Einweihung selbst nahm ein besonders hoher Initiierter vor. Vieles andere noch wurde da nach vorgeschriebenen Regeln gemacht. Solch ein Schlaf war etwas anderes als ein gewöhnlicher Schlaf. Es blieb bloß der physi- sche Leib in dem sogenannten Sarg zurück, und der Ätherleib und Astralleib gin- gen heraus; es war also eine Art Tod. Dies war notwendig, daß man den Ätherleib frei bekam, denn nur dann kann sich der Astralleib in den Ätherleib abdrücken.

Dreieinhalb Tage dauerte dieser Zustand. Wenn der Novize dann von dem Initiator wieder hingelenkt wurde zu dem physischen Leib, so wurde ihm noch eine letzte Formel eingeprägt, mit der er aufwachte. Das waren die Worte: «Eli, Eli, lama sa- bachthani!», das heißt: «Mein Gott, mein Gott, wie hast Du mich verherrlicht!»

Zugleich schien ihm ein bestimmter Stern, in der ägyptischen Einweihung der Siri-

GA 103, 12.Vortrag

GA 94, 5.11.1906

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Anthroposophie als Zukunftsimpuls und ihre praktische Verwirklichung im täglichen Leben 48

us, entgegen. Jetzt war er ein neuer Mensch geworden. Man nannte nun den ganz vergeistigten Astralleib aus einem ganz bestimmten Grunde mit einem ganz be- sonderen Namen: «Jungfräulich» nannte man diesen Astralleib, die «Jungfrau Sophia». Und den Ätherleib, der aufnimmt, was die Jungfrau Sophia in sich trug, nannte man den «Heiligen Geist». Und das, was aus beiden entstand, das war der

«Menschensohn». Der Verkündigung und Geburt des Jesus von Nazareth liegen diese Mysterieninhalte zugrunde.

Dieses innere Erlebnis wurde im Bilde auch so dargestellt, daß der Heilige Geist als die Taube über dem Kelch schwebt. Das ist der Moment, der im Johannes- Evangelium 1,32 beschrieben wird: «Und Johannes zeugete und sprach: Ich sah, daß der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf Ihm.» Denken Sie sich das auf dem astralen Plan erlebt, so haben Sie ein wirkliches Ereignis."

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