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7. Vortrag (14.5.2002)

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Di D ie e Z Zu uk ku un nf ft t d de er r M Me en ns sc ch hh he ei it t au a us s a an nt th hr ro op po os so op ph hi is sc ch he er r S Si ic ch ht t

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7. Vortrag

(14.5.2002)

Das Pfingstereignis und seine Bedeutung für die Zukunft

Aufgabe der Erdentwicklung ist es, dem Menschen das Gegenstandsbewusstsein und damit zugleich das Selbstbewusstsein zu geben, d.h. einen Erlebniszustand herzustel- len, durch den die zuerst einheitlich erfahrene Wirklichkeit, in die sich der Mensch als ungeschiedener Teil eingebettet fühlte, in Subjekt und Objekt zu trennen. Dazu muss- te der Verstand und sein physisches Werkzeug, das Gehirn, entwickelt werden. Mit dem Essen vom Baum der Erkenntnis, d.h. mit dem Sündenfall, beginnt diese Ent- wicklung und sie vollendet sich in gewisser Weise mit dem Mysterium von Golgatha, mit dem Kreuzestod des Christus auf der Schädelstätte. Die Folgen der Verstandes- entwicklung sind vielfältig:

1. Die Geschlechtertrennung: die Verstandeskräfte sind umgewandelte Repro- duktionskräfte. Die egoistischen Triebkräfte werden entfesselt und nicht mehr durch Naturinstinkte geleitet. Zugleich wird aber die Entwicklung der Liebe eingeleitet, die von der Geschlechtsliebe zu immer höheren Formen aufsteigt.

2. Geburt und Tod: damit wird es aber zugleich möglich, dass sich der Mensch durch viele Reinkarnationen hindurch zur freien Individualität entwickelt.

3. Der Irrtum, die Lüge und das moralisch Böse: nur dadurch kann aber der Mensch zugleich den Weg zur individuellen moralischen Intuition finden.

Die gesamte Menschheitsentwicklung der vorchristlichen Zeit zielte darauf ab, die Verstandesentwicklung in entsprechender Weise voranzutreiben, wobei den semiti- schen Völkern dabei eine entscheidende Rolle zukam. Die nachatlantische Kulturent- wicklung nahm dementsprechend von den ursemitischen Völkern der alten Atlantis ihren Ausgang, und Abraham wird nicht zufällig als Erfinder der Arithmetik genannt, also des mathematisch-bildlosen verständigen Denkens (das geometrisch- konstruktive Denken der Griechen ist demgegenüber noch viel bildhaft anschauli- cher!). Um das physische Gehirn entsprechend auszubilden, wird in erster Linie ein hoher Wert auf die physische Vererbung gelegt, ohne die ein geeignetes Gehirn gar nicht gebildet hätte werden können; hier - und nur hier – hatte der Vererbungsgedanke seine relative Berechtigung. In weiterer Folge wird das so gebildete Gehirn durch ein enges Netz von Lebensregeln, die gedächtnismäßig behalten werden müssen, weiter ausgestaltet, gleichsam programmiert. Jetzt wird man sich auch erst so recht der Sterblichkeit des Menschen bewusst. Zuvor wurde der Tod mehr als Lebenswandlung denn als radikaler Umbruch empfunden. Die alten Ahnenkulte waren nicht beseelt von der Trauer über den Tod eines geliebten Menschen, sondern ein Zeichen der lebendi- gen geistigen Verbindung mit den Vorfahren über den Tod hinaus, mit denen man sich geradezu identifizierte; damals gab es ja die individuelle Ichempfindung noch nicht, sondern man fühlte sich eins mit dem Sippen-Ich, das durch die Generationen herun- ter wirkte („Ich und der Vater Abraham sind eins“).

Die einstmals lebendige Imagination wird allmählich durch die Verstandesnetze einge- fangen, in die vom Verstand geprägten Raum- und Zeitschemata gepresst und so an die Oberfläche der raumzeitlichen Dinge gefesselt, von der sie sich als abgeschattete Sinnesqualitäten widerspiegeln. Der Mensch wird dadurch mit seinem Bewusstsein von der Geistwelt abgetrennt, zugleich aber erwacht an den raumzeitlichen Objekten sein subjektives Ego zum Bewusstsein seiner selbst. Wenn diese Entwicklung unbe- grenzt weiterginge, und sich der Mensch immer mehr in seine Verstandesnetze ein- spönne, so würden zuletzt auch die Sinnesqualitäten, die ja bereits abgestorbene Imaginationen sind, immer mehr verblassen und der Mensch bliebe ganz seinem an- wachsenden, mit raffiniertem Verstand gepaarten Egoismus überlassen, bis er, völlig isoliert von der Wirklichkeit, jeglichen Zusammenhang mit der Welt, mit den Mitmen- schen, aber auch sein wirkliches Ich verlöre. Der Verstand trennt uns von der Welt, von unseren Mitmenschen und von unserem wahren geistigen Wesen ab; er taugt

vgl. auch GA 211, 2.4.1922

sich mit diesen Problemen ausei- nanderzusetzen ist die besondere Aufgabe des 5.

nachatlantischen Kulturzeitraumes (vgl. z.B. GA 171, 5.

Vortrag)

Gedächtnis Ahnenkulte

Sippen-Ich

Moses als Einge- weihter in die Myste- rien der Zeit; Her- mes in die des Raumes Erwachen des historischen Be- wusstseins (die Bibel als Chro- nik und Ge- schlechtsregister) Landkarten (Anaxi- mander)

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immer mehr nur dazu, die eigene Meinung, d.h. den eigenen egoistischen Standpunkt, logisch widerspruchsfrei zu untermauern.

Durch die Wirkungen des Mysteriums von Golgatha kann diese Gefahr überwunden werden und die Auferstehung im Denken beginnen: das Denken kann sich aus dem Grab des Gehirns erheben und eine leibfreie Tätigkeit beginnen, mit der es wieder in die geistige Wirklichkeit, und damit in die Wirklichkeit überhaupt, eintauchen kann.

Heute muss diese Auferstehung im Denken auf breiter Front beginnen; einen ent- scheidenden Impuls dazu hat Rudolf Steiner bereits mit seiner Philosophie der Frei- heit gegeben.

Das Urbild für den Weg zur Auferstehung im Denken ist das Ostergeschehen selbst, von der Karwoche über die Himmelfahrt bis hin zu Pfingsten, in der Folge aber auch die Gralserzählung. Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger hat für sie die Auferstehung im Denken so begonnen, dass das Trennende des Verstan- des überwunden wurde und dadurch ihre Worte in den Herzen aller Menschen als bedeutsam und sie betreffend empfunden werden konnten. Genauer soll das im nächsten Vortrag beleuchtet werden.

Apg 2,1

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